19.11.2014 Aufrufe

partizipation respekt demokratie integration - Politische Jugendbildung

partizipation respekt demokratie integration - Politische Jugendbildung

partizipation respekt demokratie integration - Politische Jugendbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Praxisbeispiele<br />

Mobiles Lernen?!<br />

Unter diesem Titel hat der Deutsche Volkshochschul-<br />

Verband (DVV) in Kooperation mit dem Gustav Stresemann<br />

Institut in Niedersachsen 2012 eine Fortbildung<br />

zur Erlebnispädagogik gestartet. Wer mit Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen Veranstaltungen zur politischen<br />

Bildung durchführt, arbeitet zumeist in geschlossenen<br />

Räumen oder an entsprechenden Lernorten. Welche<br />

Möglichkeiten dagegen bestehen, mit erlebnispädagogischen<br />

Methoden „draußen zu lernen“, demonstriert<br />

die Fortbildung am Beispiel Geocaching. Beim Geocaching<br />

werden mit Hilfe von GPS-Geräten so genannte<br />

Bildungsrouten geplant und „abgelaufen“. Dies bietet<br />

die Möglichkeit, ganzheitliche Bildungsangebote auch für<br />

politische Themen zu realisieren. Im November 2013 wird<br />

die Fortbildung fortgesetzt.<br />

schafter stammen überwiegend aus den Akten der<br />

NS-Justiz. Im Rahmen der Kooperation wurde auch<br />

eine Ausstellung konzipiert, die 2013 zu sehen ist.<br />

Gewalt gestern und heute<br />

Ein groß angelegtes Projekt zur nationalsozialistischen<br />

Geschichte vor Ort führte auch die VHS Bremerhaven<br />

in Kooperation mit dem Kulturamt Bremerhaven, der<br />

Landeszentrale für politische Bildung Bremen und der<br />

Ortspolizeibehörde Bremerhaven durch. Rund um die<br />

Ausstellung „Polizei.Gewalt. – Bremerhavener und<br />

Bremer Polizei im Nationalsozialismus“, die vom 15.<br />

bis 28.11.2012 in der Volkshochschule Bremerhaven<br />

gezeigt wurde und 1350 Besucherinnen und Besucher<br />

anzog, fand ein breites Spektrum an Vorträgen,<br />

Lesungen und Seminaren statt. Die Ausstellung und<br />

das Rahmenprogramm standen im Kontext der Aktion<br />

„Wir in Bremerhaven für Respekt, Toleranz und<br />

Demokratie“. Ein besonderes Ziel war es dabei, auch<br />

die anzusprechen, die ansonsten lieber unbeteiligt<br />

bleiben.<br />

Die Seminare im Rahmenprogramm verfolgten<br />

grundsätzlich den Ansatz, zur Auseinandersetzung<br />

mit gesellschaftlichen Machtstrukturen anzuregen.<br />

Aufbauend auf der historischen Reflexion der Entgrenzung<br />

der Polizeigewalt im Nationalsozialismus<br />

wurde die Rolle der Polizei im heutigen Rechtsstaat<br />

thematisiert. Die Einzelprojekte der VHS wandten<br />

sich an ganz unterschiedliche Zielgruppen. Eine der<br />

zweitägigen Veranstaltungen wurde z.B. Polizeibeamtinnen<br />

und -beamten angeboten, die in den<br />

verschiedensten Aufgabenschwerpunkten (Schule,<br />

Prävention, häusliche Gewalt, Kriminalität von Jugendlichen)<br />

tätig waren; viele arbeiteten auch ehrenamtlich<br />

mit Jugendlichen. Dann gab es Teilnehmende<br />

aus Schulen – sowohl Jugendliche aus der gymnasialen<br />

Oberstufe als auch aus der Hauptschule wurden<br />

angesprochen. Für einige Jungen und Mädchen<br />

war dabei die konkrete Auseinandersetzung mit dem<br />

nationalsozialistischen Gewaltregime ein ganz neues<br />

Erlebnis. Bei einem anderen Kurs bestand der<br />

Teilnehmerkreis aus Soldaten, die ihren Wehrdienst<br />

ableisteten und in Bremerhaven an der Marineoperationsschule<br />

stationiert waren. Zunächst schien das<br />

Thema Gewalt die Gruppe nicht anzusprechen, sie<br />

schien ein verklärtes Bild von der Rolle militärischer<br />

Gewalt zu haben. Doch nach Eingewöhnung in das<br />

außerschulische Lernformat zeigte sich die Gruppe<br />

sehr offen und an der Diskussion interessiert.<br />

Völkermord an Sinti und Roma<br />

Bereits 2010 hatte die Volkshochschule Bremerhaven<br />

positive Erfahrungen damit gesammelt, eine Ausstellung<br />

zur NS-Geschichte mit Workshops zu verbinden,<br />

bei denen der aktuelle Bezug der Thematik zur<br />

Alltagswelt von jungen Menschen hergestellt wurde.<br />

Eingebettet in die Ausstellung „Der nationalsozialistische<br />

Völkermord an den Roma und Sinti“ des<br />

Kulturzentrums Heidelberg bot die VHS auch hier<br />

eine ganze Reihe an Veranstaltungen an. Kooperationspartner<br />

waren die Landeszentrale für politische<br />

Bildung Bremen und der Bremerhavener Sinti-Verein.<br />

Insgesamt sieben Workshops richteten sich explizit<br />

an Jugendliche. Über 200 Teilnehmende wurden erreicht.<br />

Dabei wurde mit ganz unterschiedlichen Methoden<br />

gearbeitet – von der Film- und Musikanalyse<br />

über das persönliche Gespräch mit Sinti-Vertretern<br />

bis zu szenischen Lesungen reichte das Spektrum der<br />

Möglichkeiten. Ziel der Workshops war es, vor dem<br />

Hintergrund der historischen Erfahrung den Blick der<br />

77

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!