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partizipation respekt demokratie integration - Politische Jugendbildung

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Region. Kontrolle, Überwachung und die dauernde<br />

Präsenz von bewaffneten Grenztruppen dominierten<br />

den Alltag. Das isolierte Leben der Menschen im<br />

Schatten des „Eisernen Vorhangs“ unterlag nicht nur<br />

ständigen Einschränkungen, viele Menschen in der<br />

Region verloren durch Enteignung und Umsiedlung<br />

ihre Heimat und manche wurden beim Versuch, die<br />

Grenze zu überwinden, getötet oder verletzt.<br />

Das historisch-politische Bildungsprogramm der<br />

KVHS Ludwigslust-Parchim war eine Fortentwicklung<br />

des 2007/08 durchgeführten Projekts „Grenzerfahrungen“,<br />

das aufgrund seiner besonderen methodischen<br />

Ausrichtung als Modellprojekt vom DVV gefördert<br />

wurde. Jugendliche wurden in Planung und<br />

Durchführung miteinbezogen, die Dokumentation<br />

ihrer Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte<br />

der Grenzregion kann in Schule und politischer<br />

Bildung als Lehr- und Lernstoff genutzt werden, die<br />

jungen Menschen wurden so selbst zu Akteuren der<br />

Geschichtsvermittlung.<br />

Der heißeste Punkt im Kalten Krieg<br />

Ein gelungenes Beispiel für die Fruchtbarkeit einer<br />

Kooperation von Volkshochschulen direkt am ehemaligen<br />

Grenzzaun ist ein Projekt der Volkshochschule<br />

des Landkreises Fulda in Hessen und der<br />

Volkshochschule Wartburgkreis in Thüringen. Bereits<br />

2005 arbeiteten die Volkshochschulen im Bereich<br />

der <strong>Jugendbildung</strong> zur deutsch-deutschen Geschichte<br />

zusammen. In der Gedenkstätte Point Alpha, auf<br />

der Grenze beider Bundesländer gelegen, boten die<br />

Volkshochschulen in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen<br />

Personal der Gedenkstätte Wochenendseminare<br />

für Jugendliche aus beiden Ländern an, die<br />

sich mit der deutsch-deutschen Geschichte an diesem<br />

besonderen Ort beschäftigen.<br />

Die Gedenkstätte Point Alpha, ehemals der „heißeste<br />

Punkt im Kalten Krieg“, liegt zwischen Rasdorf<br />

und Geisa in der Rhön, mitten im Biosphärenreservat<br />

Rhön mit seinen verschiedenen Naturschutzgebieten.<br />

Der historische Ort mit seinen Gebäuden und<br />

Anlagen erinnert an die Teilung Deutschlands und<br />

an die bedrohlichen Perspektiven des Kalten Krieges.<br />

Der Gesamtkomplex ist ein einmaliges Zeitzeugnis<br />

des Machtkampfes, der zwischen den beiden verfeindeten<br />

politischen Systemen tobte: Hier standen<br />

sich über vier Jahrzehnte die Vorposten von NATO<br />

und Warschauer Pakt gewissermaßen Auge in Auge<br />

gegenüber, stets bereit, den Schritt vom kalten zum<br />

heißen Krieg zu tun. An diesem Punkt lässt sich auch<br />

gut die Geschichte des Grenzregimes studieren.<br />

Point Alpha, bis 1989 einer der markantesten Beobachtungsstützpunkte<br />

der US-Streitkräfte in Europa,<br />

lag im Zentrum der NATO-Vorneverteidigungslinie<br />

Fulda-Gap (Fulda-Senke), in der im Ernstfall ein Angriff<br />

der Truppen des Warschauer Paktes befürchtet<br />

wurde. Drei Schwadronen eines US-Panzeraufklärungsregiments<br />

mit Stationierung in Fulda, Bad Hersfeld<br />

und Bad Kissingen übernahmen 1952 hier die<br />

komplette Grenzüberwachung, in deren Verlauf auch<br />

taktische Nuklearwaffen an der Grenze disloziert<br />

wurden. Jede Schwadron richtete eine oder mehrere<br />

Beobachtungsstationen entlang der Grenze zur<br />

DDR ein. 1965 wurde der US Army das Gelände um<br />

Point Alpha vom Bundesvermögensamt zur Nutzung<br />

zur Verfügung gestellt. Nach und nach wurden dann<br />

bis in die 1980er Jahre feste Gebäude zur Unterbringung<br />

der Soldaten und der heute noch vorhandene<br />

Betonturm erbaut. Nach der Wende räumte die US<br />

Army den „BOP Alpha“, der 1995 unter Denkmalschutz<br />

gestellt wurde. Der im selben Jahr gegründete<br />

Verein Grenzmuseum Rhön Point Alpha e.V. begann<br />

mit dem Aufbau der heutigen Mahn-, Gedenk- und<br />

Begegnungsstätte.<br />

Die Video-DVD und CD-Rom „Grenzspuren – Das Leben<br />

vor 1989 beiderseits der Grenze“ kann beim DVV bestellt<br />

werden. Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.materialien.politischejugendbildung.de<br />

„Leben vor 1989 beiderseits der deutschen Grenze“<br />

hieß das Projekt, bei dem die beiden Bildungseinrichtungen<br />

aus Ost und West zusammenarbeiteten.<br />

Sie wandten sich an Schüler und Schülerinnen der<br />

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