2011-09 - lola - Das Magazin für Düsseldorf

lola 25
Mein erstes Auto
Yxi, mon amour
Wahrscheinlich ist das so eine Frauensache, aber mein erstes Auto hatte
einen Namen: Yxi. Das lag an seinem Nummernschild: WES-XY. Yxi war
Franzose: ein sehr hübscher, silberner Renault Clio, zweitürig, mit Schiebedach,
und er hatte sogar elektrische Fensterheber. Das war ungeheurer
Luxus, da ich einen weiten Weg zur Arbeit hatte, kaffeesüchtig bin und
aus diesem Grund gern Milchkaffee am Drive-In-Schalter von Fastfoodketten
kaufte. Nix kurbeln. Knöpfchen drücken und hoch runter hoch runter
hoch... Wunderbar. Schlürfend und singend fuhren Yxi und ich dann
Richtung Büro (einen Becherhalter und einen iPod-Adapter hatte er natürlich
auch).
Mit Yxi konnte ich auch wunderbar einparken, obwohl das ja eher keine
Frauensache ist. Das lag zum einen an Yxis Größe (klein, aber nicht zu
klein) und zum anderen natürlich an Düsseldorf. Autobesitzerinnen vom
Lande verwandeln sich dort innerhalb kürzester Zeit in Einparkvollprofis.
Ich redete auch gern mit Yxi. Begrüßte ihn, wenn ich morgens einstieg,
entschuldigte mich, wenn ich ihn unter Bäumen parken musste, in denen
Tauben mit Durchfall wohnten, und lobte ihn, wenn er Kilometer-Jubiläen
auf dem Tachometer anzeigte. Als ich Yxi verkaufen musste, weinte
ich sehr. Ließ seine Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit noch einmal Revue
passieren und erinnerte mich an den Urlaub mit ihm. Wie er uns vollbeladen
nach Schweden gebracht hatte. Und noch voller zurück. Unterwegs
musste er zwar von blonden Kfz-Mechanikern gepflegt werden, weil ihm
mitten auf der Autobahn die Batterie versagte (die u.a. für den elektrischen
Fensterheber zuständig ist), aber jeder kränkelt schließlich mal.
Jetzt haben wir nur noch ein Auto. Einen Opel. Blau. Ich habe ihn Daxi
genannt. A. Feldmann
Oldtimer
Der Wagen für Traumtänzer
Ob der Retro-Look wieder „in“ ist oder nicht - davon bleibt
der Charme der Oldtimer-Autos unberührt. Deutschlandweit
finden jährlich unzählige Oldtimer-Rallyes und Paraden statt,
wobei der Charakter und die Eleganz der Fahrzeuge mit Sport
und Kultur verbunden werden. Oldtimerfreunde müssen
nicht auf modernere Errungenschaften wie das Autoradio oder
das Navigationssystem verzichten – der Komfort des Fahrzeugs
kann dank neuester Technik beliebig erweitert werden,
damit der Glanz vergangener Tage in die Welt von heute transportiert
wird. Grundsätzlich darf man jedes Fahrzeug, das älter
als 30 Jahre ist, als „Oldtimer“ bezeichnen. Dennoch sind es
die älteren Modelle aus den 1950er und 1960er Jahren, die das
Herz des stilvollen Abenteurers höher schlagen lassen.
A. Litschev