Bachelorarbeit im Studiengang Umweltwissenschaften Raum-Zeit ...
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<strong>Bachelorarbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Studiengang</strong><br />
<strong>Umweltwissenschaften</strong><br />
<strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>-Nutzung auf ausgewählten<br />
Offenlandflächen <strong>im</strong> Eleonorenwald<br />
(Landkreis Emsland) durch Rot- und<br />
Schwarzwild<br />
vorgelegt von: Linda Siebert (Matr.-Nr. 9383920)<br />
Erstprüfer: Prof. Dr. Rainer Buchwald<br />
Zweitprüfer: Dr. Julia Stahl<br />
Oldenburg, <strong>im</strong> September 2009
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis ........................................................................................ I<br />
Abbildungsverzeichnis ................................................................................ II<br />
Tabbellenverzeichnis .................................................................................. II<br />
Abkürzungsverzeichnis ............................................................................. III<br />
1 Einleitung................................................................................................. 1<br />
2 Kurzbeschreibung der Tiere .................................................................... 3<br />
2. 1 Schwarzwild ...................................................................................... 3<br />
2. 1. 1 Systematik ..................................................................................... 3<br />
2. 1. 2 Beschreibung ................................................................................ 4<br />
2. 1. 3 Lebensraum .................................................................................. 5<br />
2. 1. 4 Ernährungsweise ........................................................................... 7<br />
2. 2. Rotwild ............................................................................................. 8<br />
2. 2. 1 Systematik ..................................................................................... 8<br />
2. 2. 2 Beschreibung ................................................................................ 9<br />
2. 2. 3 Lebensraumansprüche ................................................................ 10<br />
2. 2. 4 Ernährungsweise ......................................................................... 11<br />
3 Untersuchungsgebiet ............................................................................ 12<br />
3. 1 Naturräumliche Einordnung ............................................................. 12<br />
3. 2 Historischer Hintergrund .................................................................. 13<br />
3. 3 Aktueller Zustand des UG ............................................................... 15<br />
4 Material und Methoden .......................................................................... 16<br />
5 Ergebnisse ............................................................................................ 20<br />
5. 1 Individuenzahlen <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum ................................... 20<br />
5. 2 Individuenzahlen <strong>im</strong> Vergleich morgens und abends ...................... 21<br />
5. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen ......................................... 26<br />
5. 4 Nutzungsintensität der Tiere auf den Flächen ................................. 30<br />
5. 5 Nutzungswahrscheinlichkeit der Flächen ........................................ 31<br />
5. 6 Biotoptypen und Pflanzen der Flächen ............................................ 36<br />
6 Diskussion ............................................................................................. 38<br />
6. 1 Individuenzahlen <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum ................................... 38<br />
6. 2 Individuenzahlen <strong>im</strong> Vergleich morgens und abends ...................... 39<br />
6. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen und Bezug zum Biotoptyp 40<br />
6. 4 Nutzungsintensität und Nutzungswahrscheinlichkeit der Flächen ... 41<br />
7 Methodenkritik und Verbesserungsvorschläge ...................................... 43<br />
8 Fazit ...................................................................................................... 44<br />
8. 1 Tageszeitpräferenz der Tiergruppen ............................................... 44<br />
8.2 Flächenpräferenz / Biotoppräferenz der Tiergruppen ....................... 44<br />
8.3 Verbesserungsvorschläge der Äsungsflächen ................................. 45<br />
9 Zusammenfassung ................................................................................ 46<br />
10 Summary ............................................................................................. 47<br />
11 Literatur ............................................................................................... 48<br />
12 Glossar ................................................................................................ 50<br />
13 Anhang ................................................................................................ 51<br />
———————————————————————————————<br />
I
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Bezeichnung der Körperteile be<strong>im</strong> Schwarzwild ........................... 4<br />
Abb. 2: Bezeichnung der Körperteile be<strong>im</strong> Rotwild .................................... 9<br />
Abb. 3: naturräumliche Lage des UGs ..................................................... 12<br />
Abb. 4: Untersuchungsgebiet ................................................................... 16<br />
Abb. 5:<strong>Zeit</strong>reihe der Max<strong>im</strong>alindividuenzahlen an den Aufnahmedaten ... 20<br />
Abb. 6: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von WSF morgens und abends ........... 21<br />
Abb. 7: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von WS morgens und abends ............. 22<br />
Abb. 8: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von ROTW morgens und abends ........ 23<br />
Abb. 9: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von ROTM morgens und abends ........ 24<br />
Abb.10: Mittelwert aller Termine morgens und abends ............................ 25<br />
Abb.11: Verweildauer von WSF auf allen 6 Flächen ................................ 26<br />
Abb.12: Verweildauer von WS auf allen 6 Flächen .................................. 27<br />
Abb.13: Verweildauer von ROTW auf allen 6 Flächen ............................. 28<br />
Abb.14: Verweildauer von ROTM auf allen 6 Flächen .............................. 29<br />
Abb.15: Nutzungsintensität aller Tiere auf allen Flächen ......................... 30<br />
Abb.16: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 1 ............ 31<br />
Abb. 17: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 2 ........... 32<br />
Abb. 18: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 3 ........... 33<br />
Abb. 19: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 4 ........... 33<br />
Abb. 20: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 5 ........... 34<br />
Abb. 21: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 6 ........... 35<br />
Abb. 22: Biotoptypen <strong>im</strong> Eleonorenwald ................................................... 36<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: systematische Einordnung von Sus scrofa .................................... 3<br />
Tab. 2: systematische Einordnung von Cervus elaphus ............................. 8<br />
Tab. 3: Beobachtungszeiten und Größe der untersuchten Flächen ......... 17<br />
Tab. 4: Ergebnisse der Vegetationsaufnahme ......................................... 37<br />
Alle Abbildungen, Tabellen und Fotos, wenn nicht anders angegeben, vom<br />
Autor.<br />
——————————————————————————————— II
Abkürzungsverzeichnis<br />
WS: Wildschwein(e) ohne Frischling(e)<br />
WSF: Wildschwein(e) mit Frischling(en)<br />
ROTW: weibliches Rotwild<br />
ROTM: männliches Rotwild<br />
z.B.: zum Beispiel<br />
UG: Untersuchungsgebiet<br />
RL: Rote Liste<br />
Bzw.: beziehungsweise<br />
Kap: Kapitel<br />
ha: Hektar<br />
——————————————————————————————— III
1 Einleitung<br />
Einleitung<br />
Der Einfluss von Herbivoren spielt eine bedeutende Rolle bei der Gestal-<br />
tung eines Landschaftsbildes und damit einhergehend beeinflussen diese<br />
Tiere auch das jeweilige Ökosystem, in dem sie sich befinden. „Untersu-<br />
chungen aus Südasien und vor allem aus Afrika zeigen, dass Megaherbi-<br />
voren wie Elefanten, Nashörner und Flußpferde, aber auch Herdentiere<br />
wie Gnus nicht nur einen großen Einfluß auf Struktur und Artenzusam-<br />
mensetzung der Vegetation haben […], sondern darüber hinaus Schlüs-<br />
selarten sind, die Lebensräume für viele andere schaffen und erhalten<br />
[…].“(BUNZEL-DRÜKE et al. 2001). Bei der so genannten Megaherbivoren-<br />
theorie wird davon ausgegangen, dass erst durch Wildverbiss großer<br />
Pflanzenfresser eine mosaikartige Landschaft entsteht, welche eine hohe<br />
Artenvielfalt ermöglicht.<br />
Nicht nur in Afrika wird der prägende Einfluss auf die Landschaft durch<br />
Herbivoren deutlich, auch in einigen Teilen Deutschland bildet diese Tier-<br />
gruppe einen gestalteten Teil des Systems. In Deutschland sind jedoch<br />
durch die Bejagung von Megaherbivoren und der enormen Dez<strong>im</strong>ierung<br />
der Waldflächen in den letzten Jahrhunderten nur noch einige Schalenwil-<br />
darten erhalten geblieben, wie z. B. Rotwild, Rehwild, Damwild oder<br />
Schwarzwild. Das Schwarzwild bildet in der Reihe der Pflanzenfresser<br />
eine Ausnahme, da es bei den Allesfressern einzuordnen ist. Der Einfluss<br />
dieser Tiere auf he<strong>im</strong>ische Ökosysteme wird besonders in Waldgebieten<br />
mit wenig Offenlandanteil deutlich. In durch den Menschen angelegten<br />
Gattern, wo ein Abwandern von Individuen ausgeschlossen ist, wird der<br />
Fraßdruck auf die Vegetation besonders prägnant. Aus diesem Grund ist<br />
es besonders wichtig, dort genügend Offenflächen anzulegen, um den<br />
Verbiss von Jungwuchs zu vermeiden und genügend Äsung für das Wild<br />
zu schaffen. Diese Offenbereiche werden von unterschiedlichen Tierarten<br />
auf diverse Weise genutzt.<br />
Das Untersuchungsgebiet Eleonorenwald stellt ein solches Gatter mit<br />
einer Größe von ca. 1000ha dar. Im Rahmen der vorliegenden Bachelor-<br />
arbeit wurden dort einzelne Offenlandflächen in verschiedenen Ausprä-<br />
———————————————————————————————<br />
1
Einleitung<br />
gungen (Form, Größe etc.) untersucht, um mögliche Präferenzen der<br />
unterschiedlichen Arten für einzelne Flächen zu ermitteln. Zusätzlich wur-<br />
de die Vegetation auf diesen Flächen untersucht, um eventuelle vorlieben<br />
für verschiedene Biotoptypen erkennen zu können. Aus diesen Untersu-<br />
chungen zeichnet sich die <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>-Nutzung von den Tierarten auf die-<br />
sen Offenlandflächen ab.<br />
Diese Arbeit beschäftigt sich <strong>im</strong> speziellen mit den Arten Sus scrofa (Wild-<br />
schwein) und Cervus elaphus (Rotwild) und deren Nutzung ausgewählter<br />
Flächen.<br />
——————————————————————————————— 2
2 Kurzbeschreibung der Tiere<br />
2. 1 Schwarzwild<br />
2. 1. 1 Systematik<br />
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
Tab.1: systematische Einordnung von Sus scrofa (nach BRIEDERMANN 1986)<br />
Kategorie Bezeichnung<br />
Klasse Mamalia (Säugetiere)<br />
Unterklasse Theria (lebend gebärende Säugetiere)<br />
Infraklasse Eutheria (Placentalia)<br />
Kohorte Ferungulata (Raubtiere und Huftiere)<br />
Überordnung Paraxonia (Paarhufer)<br />
Ordnung Artiodactyla (Paarhufer)<br />
Unterordnung Suiformes (Nichtwiederkäuer)<br />
Infraordnung Suina (Schweineartige)<br />
Familie Suidae (Schweine)<br />
Gattung Sus LINNAEUS 1758<br />
Art<br />
Sus scrofa LINNAEUS 1758 (Wildschwein)<br />
Zum Ersten Mal wurde die Art Wildschwein (Sus scrofa) 1758 von Carl<br />
von LINNÉ beschrieben. Sie zählt zur Klasse der Säugetiere. Die Ordnung<br />
der Paarhufer entwickelte sich <strong>im</strong> Alttertiär und wurde sehr formenreich.<br />
Sie ist heute „eine der am stärksten spezialisierten Ordnungen der auf<br />
dem Erdboden lebenden Säugetiere“ (HEPTNER et al. 1966). Die Unterord-<br />
nung der Suiformes teilt sich in die Infraordnung der Suina und in eine<br />
weitere, die der Ancodonta, von der das Flußpferd noch rezent vorhanden<br />
ist. Innerhalb der Infraordnung der Suina sind nur zwei Familien bekannt:<br />
die der Schweine (Suidae) und die der Tayassuidae (Pekaris, Nabel- oder<br />
Neuweltschweine). Die Suidae besitzen stets einen freien mittleren Fuß-<br />
knochen, während bei den Tayassuidae eine beginnende Verschmelzung<br />
——————————————————————————————— 3
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
der mittleren Mittelfußknochen stattfindet. Die Schweine haben nur einen<br />
einfachen Verdauungstrakt, während die Pekaris eine Dreiteilung des<br />
Magens besitzen.<br />
Die Gattung Sus (siehe Tab. 1) ist während des jüngeren Miozäns <strong>im</strong><br />
ostasiatischen <strong>Raum</strong> entstanden (MATTHES 1962). Gegenwärtig sind vier<br />
Arten dieser Gattung zu verzeichnen:<br />
- Bartschwein (Sus barbatus)<br />
- Pustelschwein (Sus verrucosus)<br />
- Wildschwein (Sus scrofa)<br />
- Zwergwildschein (Sus salvanius)<br />
Die Art Sus scrofa (siehe Tab. 1) besitzt mehr als 32 verschiedene Unte-<br />
rarten, über deren Anerkennung noch diskutiert wird.<br />
2. 1. 2 Beschreibung<br />
Abb. 1: Bezeichnung der Körperteile be<strong>im</strong> Schwarzwild (aus Henning 1981)<br />
Das Schwarzwild ist eindeutig vom Hausschwein zu unterscheiden. Das<br />
Hausschwein ist <strong>im</strong> Gegensatz zum Wildschwein gestreckter und rundli-<br />
cher, bei einer größeren Körpermasse (siehe Abb.1). Den meisten moder-<br />
nen Hausschweinformen fehlt die Behaarung fast gänzlich. Das Schwarz-<br />
wild hat hingegen ein meist dichtes, einfarbiges, graumeliertes bis<br />
schwärzliches Aussehen. Sus scrofa ist ein gedrungener, massiger Kör-<br />
perbau zu Eigen. Der kräftige Kopf läuft nach vorne keilförmig zusammen<br />
——————————————————————————————— 4
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
und endet in einer rundlichen Rüsselscheibe. Der Hals ist so kurz, dass<br />
der Kopf in den Rumpf überzugehen scheint. Wildschweine besitzen einen<br />
Haarkamm, welcher an der Stirn beginnt und über den ganzen Rücken<br />
verläuft. Die Körpermasse befindet sich in der Körpermitte, kurz hinter den<br />
Vorderläufern konzentriert. Das männliche Schwein bildet dort eine be-<br />
sonders dicke Hautschicht aus, was es noch massiger macht. Der<br />
Schwanz ist <strong>im</strong> Gegensatz zum Hausschwein nicht gekringelt; er verläuft<br />
gerade und reicht bis zu den Fersengelenken.<br />
Wildschweine stellen einen Intermediärtypen zwischen den so genannten<br />
„Brechern“ und „Schlüpfern“ dar. (BRIEDERMANN 1986) Sie besitzen eine<br />
schmale Körperform, aber dennoch genügend Kompaktheit. Daher kön-<br />
nen sie sowohl Hindernisse mit Gewalt aus dem Weg schaffen, als auch<br />
durch das Unterholz schlüpfen. Zusätzlich besitzen sie kein störendes<br />
Gehörn welches sie <strong>im</strong> Unterholz behindert.<br />
2. 1. 3 Lebensraum<br />
Durch eine sehr hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Umwelt-<br />
bedingungen haben Wildschweine einen Großteil der Welt besiedelt. Es<br />
besitzt unter den Paarhufern eine einzigartige Flexibilität in der Nahrungs-<br />
wahl. Als Allesfresser können sie sowohl an<strong>im</strong>alische, als auch pflanzliche<br />
Kost verzehren. Sie finden vom Nadelwaldgürtel bis zu <strong>im</strong>mergrünen Re-<br />
genwäldern überall ihre – wenn auch qualitativ und quantitativ unter-<br />
schiedliche – Nahrung. Begrenzend für das Vorkommen sind hauptsäch-<br />
lich Kl<strong>im</strong>afaktoren, welche sich aber auch über die Nahrung auswirken.<br />
Schwarzwild kann sich individuell über Körperbau und Behaarung an<br />
Lebensbedingungen anpassen. Zum Beispiel wird bei Wildschweinen,<br />
welche in kälteren Gebieten vorkommen, eine enorme Unterhautfett-<br />
schicht ausgebildet; zusätzlich weisen die dortigen Schweine eine ver-<br />
stärkte Unterwolle des Fells auf. In wärmeren Gebieten wiederum wird die<br />
Fettschicht reduziert und auch die Behaarung ist nur spärlich ausgeprägt.<br />
(BRIEDERMANN 1986)<br />
Schwarzwild benötigt in seinem Lebensraum genügend Deckung für die<br />
Anlage von Schlafplätzen und Wurfkesseln an verschiedenen Stellen.<br />
——————————————————————————————— 5
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
Durch diese Anlagen werden Ausstrahlungsverluste von Wärme vermin-<br />
dert. Diese Kessel sind so ausgerichtet, dass bei unterschiedlicher Witte-<br />
rung ausreichend Schutz geboten wird und genügend Sonneneinstrahlung<br />
gewährleistet werden kann. Es muss außerdem Nahrung während des<br />
ganzen Jahreslaufes zu Verfügung stehen. Auch Wasserstellen und<br />
Schlammlöcher müssen vorhanden sein, um eine Ansiedlung von<br />
Schwarzwild zu gewährleisten. Eine Fichtendeckung sucht das Schwarz-<br />
wild <strong>im</strong> Winter bevorzugt auf. Bei einer fehlenden Deckung wird eine feste<br />
Ansiedlung von Schwarzwild nicht stattfinden.<br />
Als opt<strong>im</strong>aler Lebensraum in Deutschland gelten Wälder, in welchen Bu-<br />
che und Eiche den Hauptbestandteil aller Baumarten ausmachen und ein<br />
ausreichender Anteil an feuchten, sumpfigen Flächen gegeben ist.<br />
Insgesamt ist eine Verbesserung der Lebensverhältnisse in Mitteleuropa<br />
<strong>im</strong> letzten Jahrhundert festzustellen, denn durch die Technisierung der<br />
Landwirtschaft bleibt für das Schwarzwild genügend Nahrung auf den<br />
Feldern übrig. Zusätzlich lassen sich in Deutschland die natürlichen, noch<br />
vorhandenen Feinde des Wildschweins nicht mehr antreffen. Nur Wolf und<br />
Luchs lassen sich in manchen Projektgebieten in Deutschland vorfinden.<br />
Dieses Vorkommen hat allerdings keinerlei Einfluss auf die Wildschwein-<br />
population in Deutschland. Neben Wolf und Luchs wird in anderen Teilen<br />
der Erde der Bestand von Sus scrofa durch natürliche Feinde wie Leo-<br />
pard, Tiger und Braunbär dez<strong>im</strong>iert. Die Bestandsentwicklung wird auch<br />
maßgeblich durch die Jagd beeinflusst. Durch die Dez<strong>im</strong>ierung von Groß-<br />
raubwild ist eine ausreichende Bestandsregelung unabdingbar.<br />
Rot- und Schwarzwild sind sehr ähnlich in den Lebensraumansprüchen<br />
und kommen oft gleichzeitig in Waldgebieten vor. Die beiden Arten tolerie-<br />
ren sich, jedoch herrscht seitens des Rotwildes eine gewisse Abneigung<br />
gegenüber dem Schwarzwild. Das Rehwild meidet das Schwarzwild, da es<br />
teilweise durch jagende Rotten angegriffen und sogar getötet werden<br />
kann. Das Zusammentreffen von Damwild und Muffelwild hingegen ist als<br />
unproblematisch anzusehen. (HENNING 1987)<br />
——————————————————————————————— 6
2. 1. 4 Ernährungsweise<br />
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
Wildschweine sind Allesfresser (omnivor), demnach besitzen sie eine<br />
weite Nahrungspotenz (Euryphagie). Besonders von Sauen wird sowohl<br />
pflanzliche als auch tierische Nahrung gerne aufgenommen. Jedoch sind<br />
die präferierten Nahrungsbestandteile Eicheln (hoher Nährwert) und Bu-<br />
checkern. Durch den <strong>im</strong>mer geringer gewordenen Anteil von Eichen und<br />
Buchen und einen <strong>im</strong>mer höheren Anteil von Nadelhölzern in den Wäldern<br />
steht nicht mehr genügend Waldmast zur Verfügung. Als Ersatz werden<br />
Feldfrüchte und auch Fallobst aufgenommen. Die wenig auffällige, aber<br />
durchaus häufige Nahrungsaufnahme ist das Abweiden von Klee, Gräsern<br />
und Kräutern. Dies ist notwendig um den Bedarf an Vitamin A zu decken.<br />
Die von Sauen häufig aufgenommene tierische Nahrung deckt einen ho-<br />
hen Verbrauch an Vitamin B12. Be<strong>im</strong> Brechen werden häufig Regenwür-<br />
mer und Larven verspeist. Der dabei aufgenommene Erdanteil beeinflusst<br />
die Verdauung positiv. Im Allgemeinen orientiert sich die Art der aufge-<br />
nommenen Nahrung an verschiedenen Biotoptypen, Jahreszeiten und<br />
Wirtschaftsarten. Jedes Individuum des Schwarzwildes besitzt individuelle<br />
Vorlieben in der Nahrungswahl. (HENNING 1987)<br />
In allen Vorkommensgebieten kann die Schwarzwildnahrung in fünf Grup-<br />
pen unterteilt werden: Baummast bzw. Waldsamen und Früchte, landwirt-<br />
schaftliche Produkte, unterirdische pflanzliche Nahrung, oberirdische<br />
pflanzliche Nahrung und tierische Nahrung. Die aufgenommene Menge an<br />
Nahrung ist dabei abhängig von: dem altersabhängigen Nährstoffbedarfs,<br />
dem jährlichen bzw. jahreszeitlich und gebietsweise wechselnden Nah-<br />
rungsangebotes, den bei seiner Gewinnung auftretenden Hindernissen<br />
wie Störungen, sowie den physischen und psychischen Sonderbedingun-<br />
gen wie Rausch- oder Frischzeit (Briedermann 1986).<br />
——————————————————————————————— 7
2. 2. Rotwild<br />
2. 2. 1 Systematik<br />
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
Tab. 2: systematische Einordnung von Cervus elaphus (nach BÜTZLER 2001)<br />
Kategorie Bezeichnung<br />
Klasse<br />
Mamalia (Säugetiere)<br />
Überordnung Ungulata (Huftiere)<br />
Ordnung Artiodactyla (Paarhufer)<br />
Unterordnung Ruminantiae (Wiederkäuer)<br />
Infraordnung Pecora (Stirnwaffenträger)<br />
Familie Cervidae (Hirsche)<br />
Gruppe<br />
Plesiometacarpalia (Altwelthirsche)<br />
Unterfamilie Cervinae (Echthirsche)<br />
Art Cervus elaphus (Rothirsch)<br />
Das Rotwild wird in die Klasse der Säugetiere eingeordnet. Dort wiederum<br />
zur Ordnung der Paarhufer. Die Unterordnung der Wiederkäuer lässt sich<br />
in die Gruppen der Stirnwaffenträger und der Zwerghirsche gliedern. Letz-<br />
tere ist nur eine kleine Gruppe, welche in tropischen Gebieten vorkommt.<br />
Die Großzahl der Wiederkäuer sind Stirnwaffenträger (siehe Tab. 2). Die<br />
Stirnaufsätze der Wiederkäuer sind entweder Hörner oder Geweihe. Hör-<br />
ner werden, <strong>im</strong> Gegensatz zu Geweihen, jährlich gewechselt. Geweihe<br />
bestehen aus Knochen und sind meistens mehrendig. Die Familie Cervi-<br />
dae umfasst heute über 50 Arten. Darunter sind kleine Formen wie z.B.<br />
Muntjak, aber auch große, wie z.B. der Elch. Es werden innerhalb dieser<br />
Familie noch mal sieben Unterfamilien unterschieden:<br />
- Moschustiere (Moschinae)<br />
- Muntjakhirsche (Muntiacinae)<br />
- Echthirsche (Cervinae)<br />
- Wasserhirsche (Hydropotinae)<br />
- Trughirsche (Odocoileinae)<br />
- Elche (Alcinae)<br />
- Rentiere (Rangiferinae)<br />
——————————————————————————————— 8
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
Diese Unterfamilien werden zusätzlich in zwei verschiedene Gruppen<br />
untergliedert. Die erste Gruppe, die so genannten Telemetacarpalia besit-<br />
zen<br />
nur noch die unteren Enden der zurückgebildeten Mittelhandknochen des<br />
zweiten und fünften Fingers. Bei der zweite Gruppe, Plesiometacarpalia,<br />
sind dagegen die oberen Enden dieser Mittelhandknochen erhalten ge-<br />
blieben. Die telemetacarpalen Hirschen sind auf die Neue Welt be-<br />
schränkt, mit Ausnahme des Rehs, während die plesiometacarpalen Hir-<br />
sche nur in der alten Welt leben, mit Ausnahme des Wapiti in Nordameri-<br />
ka.<br />
Der in Deutschland lebende Rothirsch gehört zur Unterfamilie der Echthir-<br />
sche. In Deutschland leben neben dem Rothirsch noch drei weitere<br />
Hirscharten, von denen aber nur das Reh und das Rotwild autochthon<br />
sind. Die Dam- und Sikahirsche wurden zu jagdlichen Zwecken eingebür-<br />
gert. (BÜTZLER 2001)<br />
2. 2. 2 Beschreibung<br />
Geäse<br />
Lichter<br />
Abb. 2: Bezeichnung der Körperteile be<strong>im</strong> Rotwild<br />
Geweih<br />
Widerrist<br />
Wedel<br />
Lauf<br />
Das Rotwild ist die größte in freier Wildbahn existierende Tierart <strong>im</strong> mitte-<br />
leuropäischen <strong>Raum</strong>. Für diese Art ist eine sehr aufrechte Körperhaltung<br />
typisch. Ursache für diese Haltung liegt in der Vergangenheit als Bewoh-<br />
——————————————————————————————— 9
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
ner offener Landschaften, in deren <strong>Raum</strong> sie sich frei bewegen konnten.<br />
Heute ist das Rotwild nur noch in Waldgebieten anzutreffen.<br />
Der männliche Rothirsch wird oft als „König des Waldes“ bezeichnet, was<br />
auf sein äußeres Erscheinungsbild zurück zu führen ist (siehe Abb.2).<br />
Durch seine Mähne und das Geweih entsteht ein Sinnbild von Kraft und<br />
Anmut. Der Hirsch ist auch <strong>im</strong>mer deutlich größer als die Hirschkuh. Be-<br />
züglich der Größe der Tiere gibt es jedoch erhebliche gebietsabhängige<br />
Schwankungen.<br />
Die Wirbelsäule ist gerade und lang, was diesen Tieren ein schnelles<br />
Laufen ermöglicht. Zusätzlich dienen die schlanken, sehnigen Läufe einer<br />
schnellen Fortbewegung. Der Widerrist tritt bei älteren Tieren stärker her-<br />
vor als bei jüngeren Tieren. Die Lauscher der Tiere sind sehr groß und<br />
eiförmig. Die Behaarung weist eine Differenz zwischen Sommer- und<br />
Winterkleid auf. Im Sommer sind die Tiere in einem satten, braunroten Ton<br />
gefärbt. Das Winterhaar ist fast einheitlich grau. Der Haarwechsel stellt<br />
eine Anpassung an den jahreszeitlichen Wechsel der Landschaft dar.<br />
(VON RAESFELD & VORBREYER,1978)<br />
2. 2. 3 Lebensraumansprüche<br />
Ursprünglich war das Rotwild eine Tierart offener, parkartiger Landschaf-<br />
ten. Aber es hat, unter Druck des Menschen, die Offenlandschaften ver-<br />
lassen, sich in den Wald zurückgezogen und ist dabei gleichzeitig zur<br />
nächtlichen Lebensweise übergegangen. Es sucht dabei möglichst struk-<br />
turreiche Wälder auf. Diese sollten sowohl Offenlandflächen, als auch<br />
dichtes Unterholz vorweisen können. Denn Rotwild wechselt bevorzugt<br />
zwischen Offenflächen, welche zum Äsen genutzt werden und Unterholz,<br />
welches zum Wiederkäuen gebraucht wird. (BÜTZLER 2001)<br />
Das Rotwild kommt sowohl in verschneiten Alpengebieten wie auch <strong>im</strong><br />
Tiefland vor. Aus diesem Grund kann es als sehr anpassungsfähig einges-<br />
tuft werden. In Mitteleuropa sind die Verbreitungsgebiete jedoch nur<br />
noch Inselartig vorhanden, aufgrund der geringen Waldflächen und der<br />
starken Besiedlung durch den Menschen. Dies macht einen opt<strong>im</strong>alen<br />
genetischen Austausch zwischen Populationen schwierig.<br />
——————————————————————————————— 10
2. 2. 4 Ernährungsweise<br />
Kurzbeschreibung der Tiere<br />
Das Rotwild ist ein Wiederkäuer vom Intermediärtypen. Die Nahrung wählt<br />
es nicht sehr differenziert. Es frisst sowohl Gräser, Kräuter, Klee wie auch<br />
Getreide, Rüben oder Blätter. Die abwechslungsreiche Zusammensetzung<br />
sichert eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen, jedoch weist das Rot-<br />
wild auch Nahrungspräferenzen auf. Dies wird sichtbar durch die Verdrän-<br />
gung einzelner Arten, welche vom Rotwild bevorzugt werden, zum Bei-<br />
spiel junge Weiden. Die acht bis zwanzig Kilogramm Grünäsung des Wil-<br />
des an einem Tag unterliegen jahreszeitlichen Schwankungen. Weitere<br />
Ursachen für unterschiedliche Nahrungsmengen sind das Alter der Tiere<br />
und der aktuelle Zustand (tragend, säugend, geweihbildend).<br />
(VON RAESFELD & VORBREYER 1978)<br />
——————————————————————————————— 11
3 Untersuchungsgebiet<br />
3. 1 Naturräumliche Einordnung<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Abb. 3: naturräumliche Lage des UGs (aus http://www.deutschland-auf-einen-<br />
blick.de/niedersachsen, Google Earth 03.08.2009)<br />
Die Untersuchungsflächen befanden sich in einem Jagdgatter, welches<br />
zum Waldgebiet Eleonorenwald gehört. Dieser liegt <strong>im</strong> westlichen Teil<br />
Deutschlands <strong>im</strong> Bundesland Niedersachsen (siehe Abb. 3). Der Wald<br />
wird <strong>im</strong> Osten durch den Fluss Marka und <strong>im</strong> Westen durch den Gehlen-<br />
berger Weg begrenzt. Im Süden befindet sich die Ortschaft Vrees und <strong>im</strong><br />
Norden die Ortschaft Neuvrees.<br />
——————————————————————————————— 12
Untersuchungsgebiet<br />
Auf diesem Waldstandort überwiegen saure Podsolböden, aber auch<br />
Pseudogley- Braunerde und Gley- Podsol lassen sich <strong>im</strong> Eleonorenwald<br />
finden. Während Podsol nährstoffarm ist und kein gutes Wasserhaltever-<br />
mögen besitzt, sind Pseudogley- Braunerde nährstoffreicher und können<br />
Wasser besser halten. (LANGE 2007)<br />
3. 2 Historischer Hintergrund<br />
Nach der Saaleeiszeit kamen mit zunehmender Erwärmung zwischen<br />
10000 und 9500 die ersten Bäume in das Gebiet des Eleonorenwaldes<br />
zurück. Es folgten nach der Birken-Kiefernzeit: Erle, Ulme, Linde, Esche<br />
und Eiche. Durch den wachsenden Einfluss des Menschen wurde die<br />
Einwanderung von Buche und Hainbuche begünstigt. Im Laufe der folgen-<br />
den Jahrhunderte war der Wald infolge der menschlichen Nutzung <strong>im</strong>mer<br />
wieder stark gefährdet, zum Beispiel durch Rodung oder Plaggennutzung.<br />
Um 1780 waren nur noch 3000ha Wald übrig. Eine Wiederbewaldung fand<br />
aufgrund des Willens der Herzoge von Arenberg statt, welche 1803 das<br />
Amt in Meppen erhielten. Durch die darauf folgende französische Herr-<br />
schaft von 1811 bis 1813 wurde der Wald erneut ausgebeutet. Nach dem<br />
Wiener Kongress 1815 fiel das herzogliche Arenbergische Amt Meppen<br />
unter die Oberhoheit des Königreichs Hannover. 1929 brachte der letzte<br />
Herzog Engelbert-Maria seinen privaten und Familienbesitz in 5 verschie-<br />
denen GmbHs unter, um sich nach Ende der Monarchie vor der Zersplitte-<br />
rung seiner Besitztümer zu schützen. Nach dessen Tod war der Sohn<br />
Herzog Engelbert-Karl Alleingesellschafter der Arenberg-Meppen GmbH.<br />
Anschließend überführte seine Frau die Geschäftsanteile in eine gemein-<br />
nützige Stiftung: “Herzog Engelbert-Charles und Herzogin Mathildis von<br />
Arenberg“. (DIERKES & FRÖLICH 1997)<br />
Vor 1900 wurde aus landeskulturellen Gründen (ärmliche Region) wald-<br />
baulich bewirtschaftet. Um 1900 fingen die Menschen an das Vieh ins<br />
Waldgebiet einzutreiben. Auch die Streunutzung und das Heidbrennen<br />
war um diese <strong>Zeit</strong> gängige Nutzungsmethode.1972 zerstörte ein großer<br />
Orkan 1053ha des Eleonorenwaldes. In Folge von öffentlichen Zuschüs-<br />
sen konnte die Wiederaufforstung dieser Flächen sichergestellt werden.<br />
——————————————————————————————— 13
Untersuchungsgebiet<br />
Dies gab der Forstwirtschaft die Gelegenheit den Wald von einer Kiefern<br />
Pioniervegetation in einen leistungsfähigeren, stabileren Wald umzuwan-<br />
deln. (DIERKES & FRÖLICH 1997)<br />
Im Eleonorenwald gab es früher neben Rot-, Reh-, und Schwarzwild auch<br />
Wölfe. Die natürlichen Lebensbedingungen für Wildtierarten mit großem<br />
Aktionsradius waren durch die Waldverwüstung <strong>im</strong> Mittelalter vernichtet<br />
worden. Auch das Rotwild war Anfang des 19. Jahrhunderts fast vollstän-<br />
dig aus dem Wald verschwunden (80-100 Tiere). Zu Beginn des 20.Jhd.<br />
wurde ein Jagdgatter angelegt. Die Kiefern konnten sich nach 20 Jahren<br />
auch dem schädlichen Einfluss des Wildes entziehen. 1909 - 1911 wurde<br />
ein Zaun um den gesamten Eleonorenwald gezogen, um somit einer Auf-<br />
nahme von Rotwild zu Jagdzwecken zu dienen. Ein ersatzloser Abbau des<br />
Zaunes erfolgte <strong>im</strong> östlichen Eleonorenwald von 1960-1965. Das Gatter-<br />
wild wurde damals nicht als „wild“ angesehen und durfte ohne eine Ab-<br />
schussgenehmigung bejagt werden. Es wurden, zum Zwecke einer aus-<br />
reichenden Äsungsfläche, große Wildwiesen angelegt. Der Abschuss war<br />
fast ausschließlich Adligen vorbehalten, welche die Abschüsse nach Ende<br />
des 2. Weltkrieges kaufen konnten. Das erste Damwild wurde 1964 in der<br />
Nähe von Cloppenburg ausgesetzt und gelangte so in das Gebiet des<br />
Eleonorenwaldes. Der Orkan 1972 erzwang<br />
einen Totalabschuss des Rotwildes, so dass 1975 nur noch 12 Stück <strong>im</strong><br />
Wald vorhanden waren. Seit den 80er Jahren wird die Rotwildbewirtschaf-<br />
tung von jagdbehördlichen Kontrollen und Plänen best<strong>im</strong>mt. Seit Anfang<br />
der 90er Jahre ist das Ziel ein vollständiger Abschuss des Rotwildes.<br />
Denn aus forstwissenschaftlicher und wildbiologischer Sichtweise sei<br />
keine Existenzgrundlage für diese Tierart <strong>im</strong> Gatter gegeben. Bis 2001<br />
weidete eine Rinderherde aus 50 englischen Angus Rindern und diversen<br />
Kreuzungen <strong>im</strong> Jagdgatter. Seit 2006 weidete eine kleine Wisentherde <strong>im</strong><br />
Gatter, welche jedoch <strong>im</strong> Frühjahr 2008 wieder entfernt wurde. (DIERKES &<br />
FRÖLICH 1997)<br />
——————————————————————————————— 14
3. 3 Aktueller Zustand des UG<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Der Eleonorenwald umfasst heutzutage ein Gebiet von ca. 2050ha, das<br />
Jagdgatter eine Größe von 1001ha, mit einer Zaunlänge von 12,5 km.<br />
Wovon zwei drittel des Waldes auf die Gemeinde Vrees und ein drittel auf<br />
die Gemarkung Neuvrees der Stadt Friesoythe fällt. Der Wald besteht aus<br />
Nadelmischbeständen mit Fichte, Kiefer, Japanlärche, Douglasie und<br />
verschiedenen Laubbäumen. Ziel der Forstwirtschaft <strong>im</strong> Eleonorenwald ist<br />
eine naturgemäße Waldwirtschaft. Dies bedeutet, dass auf Kahlschläge<br />
verzichtet wird. (DIERKES & FRÖLICH 1997)<br />
Zur Einbringung von Laubgehölzen werden Waldflächen umzäunt, um so<br />
Wildschäden vorzubeugen. Es gibt einen eigenen Pflanzenkamp.<br />
Ein Teil des Waldes ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen: NSG Marka-<br />
tal.<br />
——————————————————————————————— 15
4 Material und Methoden<br />
Material und Methoden<br />
Abb. 4: Untersuchungsgebiet: die sechs Offenlandflächen <strong>im</strong> Eleonorenwald (rote<br />
Punkte=Lage der Beobachtungspunkte)<br />
Das Untersuchungsgebiet <strong>im</strong> Eleonorenwald bei Vrees wurde in sechs<br />
unterschiedliche Beobachtungsflächen (siehe Abb. 4) unterteilt. Dies dien-<br />
te dazu, Flächen unterschiedlicher Form und Größe miteinander verglei-<br />
chen zu können und so die Präferenzen der Tiergruppen für unterschiedli-<br />
che Flächenbeschaffenheiten festzustellen. Fläche Eins und Zwei sind die<br />
größten Flächen mit einem Umfang von ca. 20 ha. Fläche Drei und Sechs<br />
sind kleinere (ca. 2ha) Flächen. Fläche Vier und Fünf sind kleine, schmale<br />
Flächen (ca. 1ha). Insgesamt umfasste die betrachtete Fläche 23,3 ha.<br />
——————————————————————————————— 16
Material und Methoden<br />
Diese sechs verschiedenen Flächen wurden so beobachtet, dass die<br />
größeren Flächen mit mehr Untersuchungszeit gewichtet wurden als die<br />
kleineren.<br />
Die Lage der Beobachtungspunkte (Hochsitze) machte es möglich, Flä-<br />
chen Fünf und Sechs, sowie Fläche Drei und Vier zur selben <strong>Zeit</strong> zu beo-<br />
bachten.<br />
Die Beobachtungszeiträume der Flächen waren alternierend, so dass jede<br />
Fläche zu gleichen Teilen morgens und abends betrachtet werden konnte.<br />
(siehe Tab. 3) Dies konnte wiederum unter zwei Beobachtern aufgeteilt<br />
werden, um so möglichst viele Flächen gleichzeitig betrachten zu können.<br />
Tabelle 3 :Beobachtungszeiten und Größe der untersuchten Flächen<br />
Flächen F1 F2 F3 F4 F5 F6<br />
Flächengröße 11,7ha 8,3ha 1,5ha 0,2ha 0,8ha 0,8ha<br />
Beobachtungszeit<br />
der Flächen je<br />
morgens und<br />
abends<br />
Beobachtungszeit<br />
pro Fläche<br />
Beobachtungszeit<br />
der vergleichbaren<br />
Flächen<br />
Beobachtungszeit<br />
insgesamt<br />
Anzahl der Beobachtungen<br />
jeder<br />
Fläche<br />
Anzahl der Beobachtungen<br />
aller<br />
Flächen<br />
Beobachtungszeitraum<br />
2,5h 2,5h 1,5h 1,5h 1,5h 1,5h<br />
60h 60h 36h 36h 36h 36h<br />
120h 72h 72h<br />
262h<br />
24 mal<br />
144 mal<br />
alle 2 Wochen 2 mal morgens und abends vom 09.03.09 - 08.06.2009<br />
Die Beobachtungen wurden mit Ferngläsern der Marken Albinar und Zeiss<br />
durchführt. Zahlreiche Fachliteratur über die betreffenden Tiergruppen<br />
(siehe Kap. 8) diente dazu, das Wissen über Klassifizierungen der Tierar-<br />
ten zu verbessern. Die Beobachtungen wurden in einer vorher angefertig-<br />
ten Tabelle protokolliert (siehe Anhang 1). Damit konnte sichergestellt<br />
werden, wie lange sich welche Tierart an welchen Orten aufgehalten hat.<br />
——————————————————————————————— 17
Material und Methoden<br />
Zusätzlich wurden Angaben zum Verhalten gemacht, um eventuellen<br />
Auffälligkeiten <strong>im</strong> Nachhinein besser nachvollziehen zu können.<br />
Zur Best<strong>im</strong>mung der Biotoptypen wurde mit dem niedersächsischen Kar-<br />
tierschlüssel von Drachenfels gearbeitet. Der Kartierungszeitraum war<br />
Anfang Mai bis Mitte Juni. Zur Erstellung der Artenliste wurde Best<strong>im</strong>-<br />
mungsliteratur (siehe Anhang 2) herangezogen und Prof. Dr. Buchwald<br />
befragt.<br />
Die Datensätze der Tierbeobachtungen wurden in das Programm Excel<br />
übertragen und statistisch ausgewertet, sowie graphisch dargestellt. Dabei<br />
wurde nach unterschiedlichen Gesichtspunkten ausgewertet. Als erstes<br />
werden <strong>im</strong> folgenden Kapitel 5 die Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl der Tiergrup-<br />
pen an den einzelnen Aufnahmetagen dargestellt. Es wurde die Max<strong>im</strong>al-<br />
anzahl (höchste gleichzeitig gesichtete Anzahl an Individuen) der beo-<br />
bachteten Individuen für jede Tiergruppe und jeden Aufnahmezeitraum<br />
aufgetragen. Danach wurde ermittelt wie viele Max<strong>im</strong>alindividuen (höchste<br />
gleichzeitig gesichtete Anzahl an Individuen) der Tiergruppen sich bei den<br />
verschiedenen Aufnahmen auf morgens und abends verteilten. Bei der<br />
Zusammenfassung der Tiergruppen aller Aufnahmen von morgens und<br />
abends <strong>im</strong> Vergleich wurde der Durchschnitt jeder Tiergruppe von allen<br />
Aufnahmeterminen ermittelt. Durch das Programm SPSS konnte mittels<br />
eines T-Tests ermittelt werden ob der Unterschied <strong>im</strong> morgendlichen und<br />
abendlichen auftreten der Tiergruppen statistisch fundiert war.<br />
Die Verweildauer (siehe Glossar) zeigt die <strong>Zeit</strong>spanne des Aufenthaltes<br />
der Tiergruppen auf den Flächen. Es wird die Verweildauer pro Beobach-<br />
tung dargestellt. Dazu wurden alle Aufenthalte der Tiere auf den Flächen<br />
notiert und als Boxplot dargestellt, dass gleichzeitige Auftreten von Indivi-<br />
duen einer Tiergruppe spielte dabei keine Rolle.<br />
Erst bei der Betrachtung der Nutzungsintensität (siehe Glossar) wurde die<br />
Tieranzahl mit der Länge des Aufenthaltes der einzelnen Individuen mul-<br />
tipliziert. Diese Tierminuten wurden anschließend durch die jeweilige Flä-<br />
chengröße dividiert und das Ergebnis mit der Gesamtbeobachtungsdauer<br />
der einzelnen Fläche dividiert. Dadurch erhielt man die Tiere pro Hektar<br />
auf der jeweiligen Fläche.<br />
——————————————————————————————— 18
Material und Methoden<br />
Durch die Ermittlung des prozentualen Nutzens einer Fläche können<br />
Rückschlüsse auf die Antreffwahrscheinlichkeit gezogen werden, denn es<br />
wurden die Verweildauern der Tiere auf den jeweiligen Flächen, unabhän-<br />
gig von der Tieranzahl, notiert und auf die gesamte Beobachtungsdauer<br />
der Fläche prozentual berechnet.<br />
——————————————————————————————— 19
5 Ergebnisse<br />
5. 1 Individuenzahlen <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum<br />
Max<strong>im</strong>alanzahl der Sichtungen<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
27.03-<br />
29.03.2009<br />
08.04.-<br />
10.04.2009<br />
22.03-<br />
24.03.2009<br />
Daten<br />
06.05.-<br />
08.05.2009<br />
20.05.-<br />
22.05.2009<br />
03.06.-<br />
05.06.2009<br />
Ergebnisse<br />
WSF<br />
——————————————————————————————— 20<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
Abb. 5:<strong>Zeit</strong>reihe der Max<strong>im</strong>alindividuenzahlen aller Tierarten an den Aufnahmedaten<br />
(WSF=Wildschwein mit Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches<br />
Rotwild, ROTM=männliches Rotwild)<br />
In Abb. 5 wird die Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl der beobachteten Tiergruppen<br />
an den sechs Aufnahmeterminen dargestellt. Es war bei WS und WSF<br />
eine starke zeitliche Schwankung der Individuenzahlen während der Ter-<br />
mine zu erkennen, während be<strong>im</strong> Rotwild keine markanten zeitlichen<br />
Unterschiede der Max<strong>im</strong>alindividuenzahlen vorlagen. Bei Beginn des<br />
Untersuchungszeitraumes Ende März und Anfang April stellte noch das<br />
weibliche Rotwild die Tiergruppe mit der höchsten Präsenz dar. Ende April<br />
war WS mit einer Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von 10 Stück die Tiergruppe<br />
mit dem höchsten Ausschlag. Anfang Mai stieg WSF auffallend um 8<br />
Stück in zwei Wochen an und war damit die Tiergruppe mit dem höchsten<br />
Peak. Bei dem Aufnahmetermin Anfang Mai war die Gesamtindividuen-<br />
zahl am höchsten. Ende Mai sank die Gesamtindividuenzahl, wobei WSF<br />
gleich bleibend am meisten auftrat. Am letzten Aufnahmetermin Anfang<br />
Juni sank die Gesamtindividuenzahl nochmals.Die Max<strong>im</strong>alindividuenan-<br />
zahl der einzelnen Tiergruppen verhielt sich, mit Ausnahme des männli-
Ergebnisse<br />
chen Rotwildes, entgegengesetzt zu dem ersten Aufnahmetermin Ende<br />
März.<br />
5. 2 Individuenzahlen <strong>im</strong> Vergleich morgens und abends<br />
Individuenanzahl<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
27.03-29.03.2009<br />
08.04.-10.04.2009<br />
22.03-24.03.2009<br />
06.05.-08.05.2009<br />
Daten<br />
20.05.-22.05.2009<br />
03.06.-05.06.2009<br />
abends<br />
morgens<br />
Abb. 6: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von WSF morgens und abends (WSF=Wildschwein mit<br />
Frischling)<br />
Bei WSF war an allen Aufnahmeterminen Individuen zu beobachten (siehe<br />
Abb. 6), jedoch konnten nur ab Ende April auch morgens WSF festgestellt<br />
werden. Insgesamt war die Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von WSF abends<br />
<strong>im</strong>mer höher als morgens. Die Gesamtindividuenanzahl war, wie aus Abb.<br />
6 ersichtlich, <strong>im</strong> Mai am höchsten und Anfang April am niedrigsten.<br />
——————————————————————————————— 21
Individuenanzahl<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
27.03-29.03.2009<br />
08.04.-10.04.2009<br />
22.03-24.03.2009<br />
Daten<br />
06.05.-08.05.2009<br />
20.05.-22.05.2009<br />
03.06.-05.06.2009<br />
Ergebnisse<br />
abends<br />
morgens<br />
Abb. 7: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von WS morgens und abends (WS=Wildschwein ohne<br />
Frischling)<br />
Bei WS konnte an allen Aufnahmeterminen, mit Ausnahme von dem Ter-<br />
min Anfang April, morgens und abends Individuen festgestellt werden<br />
(siehe Abb. 7). Außer bei der letzten Aufnahme waren die Individuen<br />
abends <strong>im</strong>mer zahlreicher als morgens. Die Gesamtindividuenzahl war<br />
Anfang Mai am höchsten und Anfang April am niedrigsten.<br />
——————————————————————————————— 22
Individuenanzahl<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
27.03-29.03.2009<br />
08.04.-10.04.2009<br />
22.03-24.03.2009<br />
06.05.-08.05.2009<br />
Daten<br />
20.05.-22.05.2009<br />
03.06.-05.06.2009<br />
Ergebnisse<br />
abends<br />
morgens<br />
Abb. 8: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von ROTW morgens und abends (ROTW=weibliches<br />
Rotwild)<br />
Bei ROTW konnte an allen Aufnahmeterminen Beobachtungen verzeich-<br />
net werden (siehe Abb. 8). Ende März und Anfang April wurde ROTW nur<br />
abends festgestellt. An den darauf folgenden zwei Terminen wiederum<br />
waren ROTW Sichtungen nur morgens zu verzeichnen. Ende Mai wurde,<br />
wie aus Abb. 8 erkennbar, ein Individuum abends beobachtet. Am letzten<br />
Aufnahmetermin waren morgens und abends gleich viele Individuen zu<br />
beobachten. Insgesamt waren mehr Individuen abends als morgens vor-<br />
handen. Die höchste Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl wurde am ersten Aufnah-<br />
metermin festgestellt.<br />
——————————————————————————————— 23
Individuenanzahl<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
27.03-29.03.2009<br />
08.04.-10.04.2009<br />
22.03-24.03.2009<br />
06.05.-08.05.2009<br />
Daten<br />
20.05.-22.05.2009<br />
03.06.-05.06.2009<br />
Ergebnisse<br />
abends<br />
morgens<br />
Abb. 9: Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl von ROTM morgens und abends (ROTM=männliches<br />
Rotwild)<br />
ROTM konnte an allen Aufnahmeterminen beobachtet werden (siehe Abb.<br />
9). Bei der morgendlichen und abendlichen Präsenz verhielt sich ROTM<br />
genauso wie ROTW (siehe vorherigen Abschnitt), nur die Individuenzah-<br />
len für ROTM waren geringer. Es hat <strong>im</strong> Gegensatz zu ROTW nicht am<br />
ersten Aufnahmetermin den höchsten Peak mit drei Individuen, sondern<br />
am zweiten und vierten Termin.<br />
——————————————————————————————— 24
Tierarten<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
n=6 (für alle<br />
Tiergruppen)<br />
WSF WF ROTW ROTM<br />
Mittelwert der Individuenanzahl<br />
Ergebnisse<br />
abends<br />
morgens<br />
Abb.10: Mittelwert der Max<strong>im</strong>alindividuenzahl aller Termine zusammengefasst (Max<strong>im</strong>alanzahl)<br />
<strong>im</strong> Vergleich morgens und abends (WSF=Wildschwein mit Frischling,<br />
WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild, ROTM=männliches Rotwild)<br />
Mit Ausnahme von ROTM waren die Individuenzahlen aller Tiergruppen<br />
abends <strong>im</strong>mer höher als morgens (siehe Abb.10). WF stellt dabei die<br />
Gruppe mit der meisten und ROTM die Gruppe mit der geringsten Indivi-<br />
duenzahl, sowohl morgens als auch abends dar.<br />
Laut T-Test (gepaart) waren bei WSF (T= 2,996; df= 5; 0,03 ≤ 0,05), WF<br />
(T= 2,998; df=5; 0,031 ≤ 0,05) und allen Tiergruppen zusammengefasst<br />
(T= 2,498; df= 23; 0,02 ≤ 0,05) abends signifikant mehr Tiere vorhanden<br />
als morgens. Dies konnte bei ROTW und ROTM nicht nachgewiesen<br />
werden (T-Test n. s.).<br />
——————————————————————————————— 25
5. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen<br />
Verweildauer [min]<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
n=18 n=12<br />
n=5 n=1 n=1<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Flächen<br />
Ergebnisse<br />
Abb.11: Verweildauer von WSF auf allen 6 Flächen (WSF=Wildschwein mit Frischling)<br />
Auf Fläche Eins konnte, aus Abb. 11 hervorgehend, eine Verweildauer<br />
von WSF von 6 bis 48 Minuten festgestellt werden.<br />
Bei Fläche Zwei hielten sich Tiere zwischen 120 und 3 Minuten auf, wobei<br />
die Aufnahme mit 120 Minuten als “Ausreißer“ angesehen werden kann.<br />
Bei der dritten Fläche war der geringste Median zu verzeichnen. Dort<br />
konnte WSF von sechs Aufenthalten dre<strong>im</strong>al mit einer Minute beobachtet<br />
werden. Bei Fläche Vier und Fünf konnte jeweils nur eine Beobachtung<br />
von WSF verzeichnet werden. Die größte Spanne und der höchste Median<br />
der Verweildauer von WSF konnte auf Fläche Sechs erfasst werden. Laut<br />
Abb. 11 betrug diese dort zwischen 3 und 100 Minuten.<br />
——————————————————————————————— 26<br />
n=4
Verweildauer [min]<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Flächen<br />
Ergebnisse<br />
Abb.12: Verweildauer von WS auf allen 6 Flächen (WS=Wildschwein ohne Frischling)<br />
Fläche Eins besaß bei WS die größte Spannweite in Bezug auf die Ver-<br />
weildauer (siehe Abb. 12). Der Median lag, wie auch bei den Flächen zwei<br />
bis fünf, unter 20 Minuten. Auf Fläche Zwei ist bei 150 Minuten ein “Aus-<br />
reißer“ zu verzeichnen. Fläche Drei besaß nur eine sehr geringe Spann-<br />
weite. Auf Fläche Vier und Sechs wurde jeweils nur eine Aufenthaltszeit<br />
verzeichnet.<br />
n=19<br />
n=11<br />
n=2 n=3<br />
n=5 n=1<br />
——————————————————————————————— 27
Verweildauer [min]<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
n=6<br />
n=3<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Flächen<br />
Abb.13: Verweildauer von ROTW auf allen 6 Flächen (ROTW=weibliches Rotwild)<br />
Ergebnisse<br />
Bei ROTW war auf Fläche Eins eine große Spanne der Verweildauer<br />
festgestellt worden. Auch der Median war, wie aus Abb. 13 erkennbar, auf<br />
dieser Fläche sehr hoch. Fläche Zwei und Fünf besaßen eine ähnliche,<br />
durchschnittliche Spannweite, welche zwischen drei und zwölf Minuten<br />
lag. Bei den Flächen Drei‚ Vier und Sechs konnte bei ROTW nur eine<br />
Aufenthaltszeit notiert werden.<br />
n=0 n=0<br />
——————————————————————————————— 28<br />
n=3<br />
n=1
Verweildauer [min]<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
n=5<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Flächen<br />
Abb.14: Verweildauer von ROTM auf allen 6 Flächen (ROTM=männliches Rotwild)<br />
Ergebnisse<br />
Auf der ersten Fläche war bei ROTM ein “Ausreißer“ bei sechs Minuten zu<br />
verzeichnen (siehe Abb. 14). Dort wurden auch die höchste Spannweite<br />
und der höchste Median ermittelt. Auf Fläche Zwei befand sich die größte<br />
Spannweite. Auf Fläche Drei konnte keine Verweildauer von ROTM fest-<br />
gestellt werden. Auf der vierten und sechsten Fläche hatte ROTM jeweils<br />
nur einen Aufenthalt.<br />
n=4<br />
n=0 n=1<br />
n=2 n=1<br />
——————————————————————————————— 29
5. 4 Nutzungsintensität der Tiere auf den Flächen<br />
Nutzungsintensität [Tier/ha]<br />
0,44<br />
0,4<br />
0,36<br />
0,32<br />
0,28<br />
0,24<br />
0,2<br />
0,16<br />
0,12<br />
0,08<br />
0,04<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Fläche<br />
Ergebnisse<br />
Abb.15: Nutzungsintensität aller Tiere auf allen Flächen (WSF=Wildschwein mit Frischling,<br />
WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild,<br />
ROTM=männliches Rotwild)<br />
WSF<br />
——————————————————————————————— 30<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
Auf Fläche Eins war, wie aus Abb. 15 erkennbar, die Intensität der Nut-<br />
zung bei WSF und WS gleich und lag bei rund 2,8 WS(F)/ha. Die Nutzung<br />
von ROTW war etwas größer auf dieser Fläche als von ROTM. Die Nut-<br />
zungsintensität von ROTW und ROTM war jedoch auf Fläche Eins viel<br />
geringer als bei WS und WSF auf dieser Fläche. Auf Fläche Zwei domi-<br />
nierten hinsichtlich der Nutzung WSF, gefolgt von WS (siehe Abb. 15).<br />
ROTW und ROTM nutzten diese Fläche nur sehr gering. Bei ROTW lag<br />
die Intensität auf Fläche zwei bei 0,007ROTW/ha und bei ROTM bei 0,004<br />
ROTM/ha. Aus Abb. 15 wird ersichtlich, dass es sich bei Fläche Drei um<br />
eine Fläche mit geringer Nutzungsintensität handelte. Dort fehlte die Nut-<br />
zung von ROTW und ROTM vollständig. Auch die vierte Fläche wurde<br />
sehr wenig genutzt. Dort fehlte die Nutzung von ROTW und auch die Nut-<br />
zungen von WSF, WF und ROTM war auf Fläche Vier so gering wie auf<br />
keiner anderen Fläche. Auf der fünften Fläche stieg die Nutzungsintensität<br />
von WS und ROTW stark an und lag bei 0,2 WS/ha bzw. 0,07 ROTW/ha.<br />
Auf dieser Fläche hatten WS, ROTW und ROTM die größte Nutzungsin-<br />
tensität. Die höchste Nutzungsintensität aller Tierarten erreichte WSF auf
Ergebnisse<br />
Fläche Sechs mit 0,4 WSF/ha. Auf der Fläche Sechs lagen die restlichen<br />
Tierarten bei 0,02 Tiere/ha (siehe Abb. 15).<br />
5. 5 Nutzungswahrscheinlichkeit der Flächen<br />
64%<br />
11%<br />
17%<br />
——————————————————————————————— 31<br />
4%<br />
4%<br />
WSF<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
ungenutzt<br />
Abb.16: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 1 (WSF=Wildschwein mit<br />
Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild,<br />
ROTM=männliches Rotwild)<br />
Auf der Fläche Eins blieben, wie aus Abb. 16 erkennbar, 64% der <strong>Zeit</strong><br />
ungenutzt. Am häufigsten wurde die Fläche, mit 17% der <strong>Zeit</strong>, von WS<br />
genutzt. Darauf folgte WS mit einer Nutzungswahrscheinlichkeit auf Flä-<br />
che Eins von 11%. ROTW und ROTM haben die Fläche mit 4% zu glei-<br />
chen Anteilen genutzt.
77%<br />
11%<br />
10%<br />
Ergebnisse<br />
——————————————————————————————— 32<br />
1%<br />
1%<br />
WSF<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
ungenutzt<br />
Abb. 17: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 2 (WSF=Wildschwein mit<br />
Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild,<br />
ROTM=männliches Rotwild)<br />
Bei der Abb. 17 ist zu erkennen, dass auf Fläche Zwei 77% der Beobach-<br />
tungszeit ungenutzt blieben. Innerhalb der genutzten <strong>Zeit</strong> dominierte WSF<br />
mit 11% und WS mit 10%. Auch hier haben ROTW und ROTM diese Flä-<br />
che zu gleichen Teilen mit 1% Nutzungswahrscheinlichkeit aufgesucht.
1%<br />
1%<br />
98%<br />
0%<br />
0%<br />
Ergebnisse<br />
WSF<br />
——————————————————————————————— 33<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
ungenutzt<br />
Abb. 18: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 3 (WSF=Wildschwein mit<br />
Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild,<br />
ROTM=männliches Rotwild)<br />
Die dritte Fläche, die beobachtet wurde, blieb laut Abb. 18 zu 98% der <strong>Zeit</strong><br />
ungenutzt. ROTW und ROTM nutzten Fläche Drei zu keiner <strong>Zeit</strong>. Bei WS<br />
und WSF konnte jeweils eine 1% Nutzungswahrscheinlichkeit festgestellt<br />
werden.<br />
1%<br />
0%<br />
99%<br />
0%<br />
0%<br />
WSF<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
ungenutzt<br />
Abb. 19: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 4 (WSF=Wildschwein mit<br />
Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild,<br />
ROTM=männliches Rotwild)<br />
Fläche Vier blieb, <strong>im</strong> Vergleich zu allen anderen Flächen, die meiste <strong>Zeit</strong><br />
ungenutzt (siehe Abb. 19). Nur ein 1% der beobachteten <strong>Zeit</strong> wurde von<br />
WSF genutzt.
91%<br />
1%<br />
5%<br />
2%<br />
1%<br />
Ergebnisse<br />
WSF<br />
——————————————————————————————— 34<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
ungenutzt<br />
Abb. 20: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 5 (WSF=Wildschwein mit<br />
Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild,<br />
ROTM=männliches Rotwild)<br />
Wie in Abb. 20 ersichtlich wurde Fläche Fünf zu 91% der <strong>Zeit</strong> nicht ge-<br />
nutzt. Innerhalb der genutzten <strong>Zeit</strong> konnte am häufigsten WS mit 5% an-<br />
getroffen werden. Darauf folgte ROTW mit 2% Nutzungswahrscheinlich-<br />
keit. WSF und ROTM nutzten Fläche Fünf zu einem Prozent der <strong>Zeit</strong>.
87%<br />
9%<br />
Ergebnisse<br />
——————————————————————————————— 35<br />
2%<br />
1%<br />
1%<br />
WSF<br />
WS<br />
ROTW<br />
ROTM<br />
ungenutzt<br />
Abb. 21: Nutzungswahrscheinlichkeit aller Tierarten auf Fläche 6 (WSF=Wildschwein mit<br />
Frischling, WS=Wildschwein ohne Frischling, ROTW=weibliches Rotwild,<br />
ROTM=männliches Rotwild)<br />
Auf der sechsten Fläche wurden 87% der <strong>Zeit</strong> von den Tiergruppen nicht<br />
genutzt (siehe Abb. 21). Die größte Nutzungswahrscheinlichkeit wies WSF<br />
mit 9% auf. WS nutzte Fläche Sechs zu 2%. ROTW und ROTM haben auf<br />
dieser Fläche die gleiche Nutzungswahrscheinlichkeit von einem Prozent.
5. 6 Biotoptypen und Pflanzen der Flächen<br />
Abb. 22: Biotoptypen <strong>im</strong> Eleonorenwald (nach LANGE 2007) (rote Kreise= Markierungen der Beobachtungsflächen)<br />
Ergebnisse<br />
——————————————————————————————————————————————————————— 36
Ergebnisse<br />
Wie in Abb. 22 ersichtlich haben die Flächen Eins, Zwei, Fünf und Sechs<br />
den Biotoptyp GMA (Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte).<br />
Dies waren relativ artenreiche Flächen <strong>im</strong> Vergleich zu den Flächen Drei<br />
und Vier. Die Artenliste für diese Flächen weißen Magerkeitszeiger wie<br />
Hieracium pilosella, Luzula campestris, Carex ovalis oder Festuca rubra<br />
auf. Fläche Eins wies neben GMA noch einen zusätzlichen Biotoptyp auf:<br />
HCT (Trockene Sandheide). Dieser Biotoptyp befand sich auf sehr sandi-<br />
gem Untergrund und es fehlten Feuchtezeiger wie z.B. Molinia (siehe<br />
Anhang 5). Auf der dritten Untersuchungsfläche befand sich der Biotoptyp<br />
GMF (Mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte). Dort ließen sich<br />
Feuchtezeiger wie Deschampsia cespitosa und Jucus effusus in einer<br />
gewissen Dominanz nachweisen. Bei der vierten Fläche handelte es sich<br />
um einen zuvor noch nicht aufgenommenen Biotoptyp: GMZ (Sonstiges<br />
mesophiles Grünland artenärmer). Diese Fläche wurde in einer artenärme-<br />
ren Ausprägung <strong>im</strong> Vergleich zu den anderen GM Typen kartiert.<br />
Tab. 4: Ergebnisse der Vegetationsaufnahme<br />
Fläche Pflanzenanzahl<br />
davon nicht<br />
gefährdet<br />
davon auf der<br />
Vorwarnliste<br />
davon keine<br />
Angaben<br />
vorhanden<br />
1 GMA 34 31 2 1<br />
1 HCT 9 9 - -<br />
2 GMA 34 31 2 1<br />
3 GMF 22 18 2 2<br />
4 GMZ 17 16 - 1<br />
5 GMA 36 35 - 1<br />
6 GMA 25 25 - -<br />
Wie aus Tab. 4 ersichtlich konnten auf Fläche Fünf die meisten Pflanzen-<br />
arten festgestellt werden. Es befanden sich unter den insgesamt 62 vorge-<br />
fundenen Arten zwei auf der Vorwarnstufe der Roten Liste für Niedersach-<br />
sen und Bremen. Dies waren Myosotis stricta und Viola arvensis. Für zwei<br />
vorgefundene Arten konnten keine Angaben in der Roten Liste gefunden<br />
werden: Achillea macrophylla und Erys<strong>im</strong>um crepidifolium.<br />
——————————————————————————————— 37
6 Diskussion<br />
6. 1 Individuenzahlen <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum<br />
Diskussion<br />
Die Individuenzahlen <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum Ende März bis Anfang<br />
Juni variierten zwischen den unterschiedlichen Tiergruppen (siehe Abb.5).<br />
Für ROTW und ROTM ließ sich keine markante zeitliche Veränderung der<br />
Individuenzahlen erkennen. Ursache dafür ist die ohnehin geringe Indivi-<br />
duenzahl <strong>im</strong> Gatter. Laut Dirkes beläuft sich der aktuelle Bestand an Rot-<br />
wild nur auf 11 Stück (siehe Anhang 3). Insgesamt konnten jedoch nicht<br />
mehr als zehn Rotwild gleichzeitig auf einer Fläche beobachtet werden.<br />
Diese geringe Stückzahl ließ keine großen Individuenschwankungen zu.<br />
Jedoch wurden zu Beginn der Beobachtungszeit von Ende März bis Ende<br />
April mehr ROTW erfasst als gegen Ende der Beobachtungszeit. Grund<br />
kann die erhöhte forstwirtschaftliche Aktivität in den wärmeren Monaten<br />
sein, denn Rotwild ist <strong>im</strong> Allgemeinen sehr störungsanfällig und ver-<br />
schwindet <strong>im</strong> Unterholz.<br />
Anders verhält es sich bei WSF und WS. Bei den Wildschweinen schätzt<br />
Dirkes den aktuellen Bestand auf 200-250 Tiere (siehe Anhang 3). Diese<br />
Stückzahl ließ größere Schwankungen in der Individuenzahl zu. Max<strong>im</strong>al<br />
konnten 10 Individuen für WS und WSF gleichzeitig auf einer Fläche beo-<br />
bachtet werden. Am Anfang der Untersuchung waren nur sehr wenige<br />
WSF und mehr WS vorhanden. Am höchsten war die Max<strong>im</strong>alindividuen-<br />
zahl für WS Ende April, denn dies war der <strong>Zeit</strong>raum kurz vor der Geburt<br />
der Frischlinge. Während der <strong>Zeit</strong> vor und nach dem Frischen benötigen<br />
die Bachen viel Eiweiß, welches besonders in einigen Pflanzen der aus-<br />
gewählten Offenlandflächen (z.B. Trifolium repens) vorhanden ist. Aus<br />
diesem Grund waren Ende April viele tragende Sauen ohne Frischlinge<br />
und Anfang Mai viele Wildschweine sowohl mit, als auch ohne Frischlinge<br />
auf den Flächen. Die Max<strong>im</strong>alindividuenzahl nahm gegen Ende der Beo-<br />
bachtungszeit Anfang Juni wieder ab.<br />
——————————————————————————————— 38
Diskussion<br />
Die Gründe waren die ersten Äsungsversuche der Frischlinge und das<br />
Absetzen von der Muttermilch und ein damit einhergehend ein verringerter<br />
Eiweißbedarf der Sauen.<br />
Bei der Max<strong>im</strong>alindividuenzahl darf jedoch nicht die Witterungsabhängig-<br />
keit der Sichtungen außer Acht gelassen werden, denn die Tiere suchten<br />
bei Regen Unterstände <strong>im</strong> Wald auf. Zu Beginn der Beobachtungen war<br />
die Witterung März entsprechend feucht, sodass weniger Tiere gesichtet<br />
werden konnten. Dieses ist aber als ein natürlicher Störfaktor einzuord-<br />
nen.<br />
6. 2 Individuenzahlen <strong>im</strong> Vergleich morgens und abends<br />
Die Max<strong>im</strong>alindividuenanzahl unterschied sich bei den Beobachtungen<br />
morgens und abends. Dadurch lassen sich Aussagen über die Aktivitäts-<br />
rythmen der jeweiligen Tiergruppe treffen (siehe Abb. 6 - 10).<br />
Bei WSF und WF waren abends durchschnittlich drei Individuen mehr<br />
anzutreffen als morgens. Auch bei ROTW war durchschnittlich abends ein<br />
Individuum mehr anzutreffen als morgens, was jedoch statistisch nicht<br />
untermauert werden konnte. Bei ROTM ist die Anzahl der abendlichen<br />
Sichtungen gleich der morgendlichen. Die tageszeitliche Aktivität von<br />
Wildschwein und Rotwild hängt von den Umweltbedingungen des Waldes<br />
ab. Besonders die Beeinflussung durch menschliche Aktivität ist diesbe-<br />
züglich zu erwähnen, obgleich diese <strong>im</strong> Gatter nur durch forstwirtschaftli-<br />
che und jagdliche Ausübungen vorhanden ist. „Dies verdeutlichen Verhal-<br />
tensmuster drei etwa zehnjähriger Rothirsche in den Untersuchungsgebie-<br />
ten. Während sich bei Hirschen in den menschlich intensiv genutzten<br />
Lebensräumen des Thüringer Waldes und in der Schorfheide Tagesein-<br />
stände <strong>im</strong> Wald und nächtliche Bewegung auf Freiflächen klar abgrenzen<br />
lassen, nutzt der Hirsch in der Wildruhezone des Nationalparks auf dem<br />
Darß die Wald und Freiflächen gleichermaßen <strong>im</strong> Tagesver-<br />
lauf.“(TOTTEWITZ 2008) Gegen Abend wurde die menschliche Aktivität <strong>im</strong><br />
Gatter geringer, während sie morgens ab sieben Uhr wieder anstieg.<br />
——————————————————————————————— 39
Diskussion<br />
6. 3 Verweildauer der Tiere auf den Flächen und Bezug zum Biotoptyp<br />
Die sechs beobachteten Flächen wurden von den Tiergruppen unter-<br />
schiedlich lang während der beobachteten <strong>Zeit</strong> genutzt. Folglich lassen<br />
sich Präferenzen für unterschiedliche Flächenbeschaffenheiten ableiten<br />
(siehe Abb. 11 - 15 und Abb. 22).<br />
WSF befand sich am längsten auf der sechsten Fläche, während es Flä-<br />
che Drei und Vier nur sehr kurz aufsuchte. Fläche Sechs besaß die Form<br />
eines Vierecks und war an drei Seiten von Wald umgeben. Der Weg be-<br />
fand sich an einer kurzen Seite dieses Vierecks. Auch die Größe und die<br />
geringe Breite der Fläche ließen einen kurzfristigen Rückzug in den Wald<br />
bei eventuellen Störungen zu, denn besonders Sauen mit Frischlingen<br />
benötigen diese Rückzugsmöglichkeiten. Oft lassen sie sogar ihre Jungen<br />
<strong>im</strong> Unterholz zurück, um in Ruhe äsen zu können. „Die Bachen bleiben<br />
zunächst in unmittelbarer Nähe ihrer Frischlinge. Erst nach mehreren<br />
Tagen entfernen sie sich kurzfristig zur Nahrungsaufnahme.“ (Henning<br />
1981) Somit erschien die sechste Fläche für WSF am sichersten. Außer-<br />
dem beherbergte Fläche Sechs auch den Biotoptyp GMA, welcher durch<br />
Artenreichtum auch eine größere Auswahl an Futterpflanzen auf dieser<br />
Fläche zuließ.<br />
Bei Fläche Drei und Vier kann von einer sehr geringen Nutzung durch die<br />
Tiergruppen und somit von einer geringeren Attraktivität bzw. Sicherheit<br />
ausgegangen werden. Fläche Drei war nur von einer Seite direkt vom<br />
Wald zu erreichen und besaß eine geringe Größe (1,5ha). Zudem grenzte<br />
der Weg an die längste Seite der viereckig geformten Fläche. Fläche Vier<br />
wurde sowohl von WSF, als auch von allen anderen Tiergruppen nur zum<br />
Wechseln von einem Waldteil in den Nächsten genutzt. Diese Fläche<br />
stellte eine Schneise dar, welche sporadisch durch Fahrzeuge genutzt<br />
wurde. Zudem bot der dortige Biotoptyp GMZ auch nur eine begrenzte<br />
Auswahl an Futterpflanzen.<br />
Bei WS wurde <strong>im</strong> Gegensatz zu WSF nicht die Fläche Sechs, sondern die<br />
Fläche Eins am längsten genutzt. Die Spanne reichte dort bis zu 110 min.<br />
Diese Fläche war die größte der Untersuchungsflächen und die Seite des<br />
——————————————————————————————— 40
Diskussion<br />
Waldrandes war relativ weit entfernt vom Weg, sodass die Tiere sich dort<br />
sicher fühlen konnten. Der Ausreißer auf Fläche Zwei ist durch ein Albino-<br />
schwein zu erklären, welches oft isoliert von den Anderen bis zu 150min<br />
auf Fläche Zwei weidete. Fläche Drei und Vier wurden auch von WF, aus<br />
den bereits oben aufgeführten Gründen, fast vollständig gemieden.<br />
Weibliches und männliches Rotwild wiesen ähnliche Präferenzen bei der<br />
Verweildauer auf. Da diese Tierart ursprünglich in Steppenlandschaften<br />
verbreitet war und nur durch den Menschen in Wälder gedrängt wurde,<br />
bevorzugen sie weite, offene Flächen. „[Das Rotwild] zieht nach sorgfälti-<br />
gem Sichern danach gleich weit auf die Fläche hinaus, wo es freie Über-<br />
sicht hat.“ (BÜTZLER 2001) Auf Fläche Eins und Zwei konnten die Tiere in<br />
Ruhe weiden, da sie Feinde rechtzeitig erblickten und so die Flucht in den<br />
Wald antreten konnten. Zudem boten Fläche Eins und Zwei die größte<br />
Futterpflanzenauswahl. Die Analogie zwischen dem männlichen und weib-<br />
lichen Auftreten lag darin, dass männliche Tiere nur in Begleitung wenigs-<br />
tens eines weiblichen Tieres zu beobachten waren.<br />
6. 4 Nutzungsintensität und Nutzungswahrscheinlichkeit der<br />
Flächen<br />
Das Ausmaß der Nutzung einer Fläche (siehe Abb. 15) st<strong>im</strong>mt nicht <strong>im</strong>mer<br />
mit der höchsten Verweildauer einer Tiergruppe auf einer Fläche überein<br />
(siehe Abb. 11 - 14). Denn oftmals nutzten mehrere Tiere einer Gruppe<br />
gleichzeitig die Fläche. Es wird folglich keine Auskunft über die zeitliche<br />
Länge der Nutzung Auskunft gegeben, sondern über die Nutzung der<br />
Fläche pro Hektar. Die Beanspruchung der unterschiedlichen Flächen wird<br />
somit aufgezeigt. Und obwohl Fläche Eins und Zwei bei ROTW und ROTM<br />
die höchste Verweildauer aufwiesen, wurden sie sehr gering durch die<br />
Tiergruppen genutzt. Ursache für dieses Ergebnis war die große Ausdeh-<br />
nung der beiden Flächen, welche in die Nutzungsintensität mit einfloss.<br />
Bei den Flächen Drei und Vier st<strong>im</strong>mten das geringe Ausmaß der Verweil-<br />
dauer aller Tiergruppen und die geringe Nutzungsintensität überein. Diese<br />
Flächen wurden demnach von allen Tiergruppen gemieden und hatten<br />
——————————————————————————————— 41
Diskussion<br />
trotz geringer Größe nur einen sehr geringeren Nutzen pro Hektar aufzu-<br />
weisen.<br />
Die fünfte Fläche wurde am intensivsten durch WS genutzt mit ca.<br />
0,2WS/ha. Auch bei ROTW und ROTM fand dort die stärkste Nutzung<br />
statt. Grund war die geringe Größe und hohe Besuchsfrequenz dieser<br />
Fläche. Die sechste Fläche wurde am stärksten durch WSF genutzt. Diese<br />
Tiergruppe verbrachte auch die meiste <strong>Zeit</strong> auf dieser Fläche. Somit wur-<br />
den Fläche Fünf und Sechs am stärksten beansprucht.<br />
Die Fläche Eins blieb, <strong>im</strong> Vergleich zu den restlichen fünf Flächen, die<br />
geringste <strong>Zeit</strong> ungenutzt (siehe Abb. 16 bis 21). Auf dieser Fläche besteht<br />
die größte Wahrscheinlichkeit Individuen aus den Tiergruppen anzutreffen.<br />
Bei der vierten Fläche besteht zu einem Prozent die Wahrscheinlichkeit<br />
WSF anzutreffen. Alle anderen Tiergruppen nutzten diese Fläche so we-<br />
nig, dass es nur für einen vernachlässigbaren Prozentwert reichte.<br />
——————————————————————————————— 42
Methodenkritik und Verbesserungsvorschläge<br />
7 Methodenkritik und Verbesserungsvorschläge<br />
Bei den Beobachtungen musste feststellt werden, dass die Qualität der<br />
Ferngläser und vorhandene Tierkenntnisse nur einen beschränkten Be-<br />
st<strong>im</strong>mungsgrad des Geschlechts bzw. des Alters zuließen. Aus diesem<br />
Grund konnte nur in Wildschweine mit Frischlingen und Wildschweine<br />
ohne Frischlinge unterschieden werden.<br />
Durch die Ankunft am Beobachtungspunkt bzw. durch das Verlassen<br />
wurden häufig Tiere verscheucht. Diese konnten dann jeweils nur mit<br />
einem einminütigen Aufenthalt in der Tabelle gekennzeichnet werden.<br />
Der Beobachtungszeitraum von Anfang März bis Anfang Juni lässt nur<br />
bedingt Rückschlüsse über jahreszeitliche Schwankungen der Tieraktivität<br />
auf den Offenlandflächen zu. Es müssten noch mehr Beobachtungen<br />
durchgeführt werden, um die Aussagen zum Beispiel des T-Tests zu ver-<br />
stärken, da dieser generell ab 60 Beobachtungen aussagekräftiger wird.<br />
Eine Angabe über die ganzjährige Aktivität des Wildes wäre sinnvoll, um<br />
so mögliche Zufälle ausschließen zu können. Besonders wichtig bei weite-<br />
ren Untersuchungen ist das rechtzeitige erscheinen am Beobachtungs-<br />
punkt. Hauptsächlich <strong>im</strong> Morgengrauen ist es sinnvoll <strong>im</strong> Dunkeln aufzu-<br />
sitzen damit das Wild nicht gestört und vertrieben wird.<br />
.<br />
——————————————————————————————— 43
8 Fazit<br />
8. 1 Tageszeitpräferenz der Tiergruppen<br />
Fazit<br />
Auf den Untersuchungsflächen des Eleonorenwaldes konnten vermehrt<br />
abends Tiere gesichtet werden. Besonders WS und WSF suchten in den<br />
Abendstunden zunehmend die Offenlandflächen auf um zu äsen. Abends<br />
ließ die forstliche Aktivität <strong>im</strong> Gebiet nach, während sie morgens anstieg.<br />
Für das scheue Rotwild konnte statistisch keine Präferenz für eine Tages-<br />
zeit nachgewiesen werden. Diese Art erschien <strong>im</strong>mer in besonders ruhi-<br />
gen Momenten auf den Flächen.<br />
8.2 Flächenpräferenz / Biotoppräferenz der Tiergruppen<br />
Am Wahrscheinlichsten war eine Sichtung von Tieren auf Fläche Eins.<br />
Diese Fläche bot den Tieren auch den meisten Platz um sich dort aufhal-<br />
ten zu können. Am intensivsten wurde Fläche Sechs von den Tiergruppen<br />
genutzt. Das bedeutet dort waren die meisten Tiere pro Hektar vorzufin-<br />
den. Dies hängt zum einen mit der Beschaffenheit der Fläche zusammen.<br />
Fläche Fünf und Sechs waren von drei Seiten von Wald umgeben. Fläche<br />
Eins und Zwei boten genügend Platz um eventuelle Feinde früh genug<br />
erkennen zu können. Die Flächen Drei und Vier hingegen waren für das<br />
Wild nicht sehr attraktiv. Die Flächen waren klein und Fläche Vier stellte<br />
eine Schneise, welche sporadisch befahren wurde, dar. Zudem hatten<br />
Fläche Drei und Vier andere Biotoptypen als die restlichen Flächen. Flä-<br />
che Drei war sehr feucht und Fläche Vier war artenärmer (siehe Anhang<br />
4). Dies lässt die Annahme zu, dass sowohl Wildschweine als auch Rot-<br />
wild den Biotoptyp GMA dem des GMZ oder GMF vorziehen. Dieser Zu-<br />
sammenhang müsste durch weitere Untersuchungen analysiert werden.<br />
——————————————————————————————— 44
8.3 Verbesserungsvorschläge der Äsungsflächen hinsichtlich<br />
des Wildes<br />
Fazit<br />
Auch wenn es sich bei dem Untersuchungsgebiet um ein Jagdgatter han-<br />
delt, so führen verbesserte Äsungsbedingungen für das Wild auch zu<br />
einer Verminderung der forstwirtschaftlichen Schäden, was z.B. durch das<br />
Schälen hervorgerufen wird. Außerdem reflektieren gesunde Hirsche eine<br />
gesunde Umwelt. (BROWN 1992) Wildschweine wiederum sind gerne von<br />
Forstmännern gesehen, da sie den Waldboden durch das Brechen auflo-<br />
ckern und durch die Vertilgung von forstschädlichen Insekten und Mäusen<br />
sehr nützlich sind. (HENNING 1981)<br />
Das Schwarzwild, als Allesfresser, n<strong>im</strong>mt jede Art von Äsung gerne an.<br />
Die hohe Vermehrungsrate <strong>im</strong> Gatter ist ein Indikator für die guten Um-<br />
weltbedingungen, die das Schwarzwild dort vorfindet. Auch aus forstwirt-<br />
schaftlicher Sicht besteht kein Grund die Äsungsbedingungen zu ändern,<br />
da das Schwarzwild nicht schält und nur wenig an junge Triebe geht. Das<br />
Rotwild hingegen geht sehr gerne an juvenile Bäume und fängt an zu<br />
schälen bei fehlender Äsung. Es gibt sehr viele Möglichkeiten Äsungsbe-<br />
dingungen für das Rotwild zu verbessern. Dies sind nur einige Vorschläge<br />
um Schälschäden zu vermindern.<br />
Bei angemessener Rotwilddichte führt der Verbiss von jungen Bäumen<br />
nicht zur Schädigung und bietet opt<strong>im</strong>ale Äsung. Der mäßige Verbiss von<br />
Seitentrieben ist unbedenklich, jedoch sollte der Terminaltrieb separat<br />
geschützt werden. Junge Fichtenkulturen bieten <strong>im</strong> Winter auch ein gutes<br />
alternativ Angebot zum Schälen, da in den Zwischenreihen viele Gräser<br />
und Kräuter wachsen können. Auch ein Verzicht auf die Befestigung von<br />
Waldwegen, wo <strong>im</strong>mer es möglich ist, erhöht das Äsungsangebot und<br />
staut zusätzlich in ausgefahrenen Weggleisen Wasserlachen an.<br />
Wie die Untersuchungen zeigen bevorzugt Rotwild weite Flächen, wäh-<br />
rend das Schwarzwild gerne dicht an Waldrändern äst und von Wald um-<br />
geben sein möchte. Für die vorhandene Dichte des Rotwildes <strong>im</strong> Gatter<br />
sind ausreichend Äsungsmöglichkeiten in dieser Hinsicht gegeben.<br />
——————————————————————————————— 45
9 Zusammenfassung<br />
Zusammenfassung<br />
Die vorliegende <strong>Bachelorarbeit</strong> untersuchte die <strong>Raum</strong>-<strong>Zeit</strong>-Nutzung von<br />
Rotwild und Schwarzwild auf ausgewählten Offenlandflächen. Diese Flä-<br />
chen befanden sich <strong>im</strong> Eleonorenwald in einem ca.1000 ha großen Jagd-<br />
gatter. Dieser Wald liegt in Nordwestdeutschland in der Nähe des Ortes<br />
Vrees. Der Untersuchungszeitraum begann Ende März 2009 und endete<br />
Anfang Juni 2009. Alle zwei Wochen wurden für zwei Tage sechs ver-<br />
schiedene Flächen durch zwei Beobachter observiert. Ziel war die Fest-<br />
stellung von Flächen bzw. Biotoptyppräferenzen von Schwarz- und Rot-<br />
wild. Zusätzlich wurde die Tageszeitpräferenz analysiert.<br />
Die Ergebnisse zeigen ein signifikantes Bevorzugen seitens des Wild-<br />
schweins hinsichtlich der abendlichen Stunden. Die längste Verweildauer<br />
konnte auf Fläche Zwei nachgewiesen werden. Diese Fläche wurde größ-<br />
tenteils von Rotwild und Schwarzwild ohne Frischlinge benutzt. Schweine<br />
mit Frischlingen hingegen verweilten am längsten auf Fläche Sechs. Rot-<br />
wild bevorzugt weite, offene Landschaften, wo es nach Feinden Ausschau<br />
halten kann. Wildschweine mit Frischlingen suchen eher Schutz in der<br />
nähe von Bäumen. Die höchste Nutzungsintensität hatte Fläche Sechs,<br />
welche am intensivsten von Wildschweinen mit Jungen genutzt wurde.<br />
Rotwild und Wildschweine ohne Junge nutzten am intensivsten Fläche<br />
Sechs. Die höchste Wahrscheinlichkeit ein Tier zu sehen lag bei Fläche<br />
Eins und die geringste Wahrscheinlichkeit bei Fläche Vier. Fläche Vier war<br />
eine Schneise und wurde zeitweise mit Fahrzeugen befahren.<br />
In den Flächenpräferenzen können auch die Biotoptypen mit einspielen.<br />
Die Flächen Drei und Vier, welche nicht den Biotoptyp GMA sondern GMF<br />
und GMZ hatten, erschienen weniger attraktiv für die Tiergruppen.<br />
Abschließend ist festzustellen, dass die tageszeitliche und jährliche Aktivi-<br />
tät von den betrachteten Tiergruppen auf den Offenlandflächen sowohl<br />
von den sich täglich veränderten Umweltbedingungen (Witterung,<br />
Mensch), als auch von individuellen Verhaltensweisen der unterschiedli-<br />
chen Populationen abhängen. Die Flächen werden nach Nahrungsange-<br />
bot und Sicherheitsgründen ausgewählt.<br />
——————————————————————————————— 46
10 Summary<br />
Summary<br />
The following describes red deer and wild boar use of open land areas in<br />
the Eleonorenwald near Vrees, Germany. Observation are taken from are<br />
1000ha hunting gate area in the region. The observation period began<br />
March 2009 and ended in the beginning of June 2009. Six areas of a dif-<br />
ferent shape and d<strong>im</strong>ension were analyzed every two weeks for two days<br />
to observe the preferences of the two an<strong>im</strong>al groups: red deer (female and<br />
male) and wild boar (with and without young ones). In addition the t<strong>im</strong>e of<br />
day in which the an<strong>im</strong>al groups were most active was also investigated.<br />
The results show that wild boar are most active during evening hours. The<br />
longest dwell t<strong>im</strong>e was on area two. It was mostly used by wild boar with-<br />
out young boars and red deer. Wild boar with young boars spent on the<br />
most t<strong>im</strong>e in area six. Red deer were found to prefer wide and open areas.<br />
Most likely as they provided better conditions to look out for predators.<br />
Wild boars with young ones look for open land areas which are mostly<br />
surrounded by trees.<br />
The highest intensity of use for wild boar with young ones was in area six.<br />
While, red deer and wild boar without young boar used area five the most<br />
intensively. The highest probability to observe an an<strong>im</strong>al was in area one,<br />
while, the lowest probability was in area four. This one is small shaped<br />
and within human inhabitated areas.<br />
Besides the shape of an area you have to analyse the type of biotope. The<br />
an<strong>im</strong>al goups prefered the type GMA and avoided area three and four with<br />
the types GMF und GMZ. On area three and four was also the lowest<br />
plant number found.<br />
In conclusion observations for each of the an<strong>im</strong>al groups seemed to large-<br />
ly dependent on each the individual an<strong>im</strong>als environment. It was also<br />
observed that the behavior of an<strong>im</strong>als with offspring was different to those<br />
without. Consequently wild boar and red deer appear to select habitat<br />
based on which plants are growing and for how much protection they offer<br />
from predators.<br />
——————————————————————————————— 47
11 Literatur<br />
Bücher:<br />
Briedermann, L. (1986): Schwarzwild - Berlin 539 S.<br />
Brown, R. (1992): The biology of deer - New York 596 S.<br />
Literatur<br />
Bützler, W. (2001): Rotwild: Biologie, Verhalten, Umwelt, Hege 5. Aufl. -<br />
München 264 S.<br />
Dierkes, J. & Frölich, W.: Die Geschichte des Eleonorenwaldes -200 Jahre<br />
Wald und Wild - Meppen.<br />
Garve, E. (2004): Rote Liste und Florenliste der Farn- und Blütenpflanzen<br />
in Niedersachsen und Bremen 5. Aufl. – Hildeshe<strong>im</strong> 75 S.<br />
GOSSOW, H. (1976): Wildökologie – München 316 S.<br />
HAEUPLER, H. & MUER, T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen<br />
Deutschlands - Stuttgart 789 S.<br />
Henning R. (1981): Schwarzwild: Biologie-Verhalten-Hege und Jagd 2.<br />
Aufl. - München 230 S.<br />
REIMOSER, F. (2008): Wohin mit den Hirschen? – Wild und Hund Exklusiv<br />
2008 (31): 36-41. Stuttgart<br />
ROTHMALER, W. (2000): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen:<br />
Atlasband 10.Aufl. - München 753 S.<br />
ROTHMALER, W. (2005): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen:<br />
Grundband 19.Aufl. - München 607 S.<br />
——————————————————————————————— 48
Literatur<br />
SCHERZINGER, W. (1996): Naturschutz <strong>im</strong> Wald Qualitätsziele einer dyna-<br />
mischen Waldentwicklung – Stuttgart 447 S.<br />
TOTTEWITH, F., NEUMANN, M., SPARING, H. (2008): Hirsche, Halsbänder<br />
und Handys. – Wild und Hund Exklusiv 2008 (31): 28-35. Stuttgart<br />
VON DRACHENFELS, O. (2004): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Nieder-<br />
sachsen 6.Aufl. - Hildeshe<strong>im</strong> 240 S.<br />
Von Raesfeld, F. & Vorbreyer, F. (1978): Das Rotwild 8. Aufl. - Hamburg,<br />
Berlin 397 S.<br />
Internet:<br />
http://www.deutschland-auf-einen-blick.de/niedersachsen<br />
(Stand:03.08.2009)<br />
——————————————————————————————— 49
12 Glossar<br />
Autochthon: Einhe<strong>im</strong>ische Arten, keine durch den Menschen<br />
eingeführten.<br />
Glossar<br />
Bast: Die behaarte Haut auf dem neu gebildeten Geweih<br />
von Hirschen und Böcken.<br />
Fegen: Dies ist in der Jägersprache das Abreiben der<br />
Geweihhaut (Bast), von Hirschen und Böcken an<br />
Gehölzen.<br />
Frischling: Die neu geborenen Jungtiere von Sauen werden als<br />
Frischlinge bezeichnet.<br />
Megaherbivoren: Dies ist eine Bezeichnung für große Pflanzenfresser.<br />
Nutzungsintensität: Beschreibt den Grad der Nutzung einer Fläche durch<br />
eine Tierart. Maßeinheit: Tierminuten/ Flächengröße<br />
zum Beispiel zehn WSmin/ha.<br />
Schälen: Meint das Entfernen der Rinde von Bäumen durch<br />
Herbivoren.<br />
Verweildauer: Beschreibt in der vorliegenden Arbeit die Verweildauer<br />
von Tierarten auf den Flächen pro Beobachtung. Mit<br />
ihr kann die Attraktivität von Flächen ermittelt werden.<br />
Maßeinheit: Tierminuten zum Beispiel zwei WSmin.<br />
——————————————————————————————— 50
13 Anhang<br />
Anhang 1 : Beispiel für eine Aufnahmetabelle<br />
Anhang<br />
Datum Fläche Wetter<br />
Schauer+win<br />
<strong>Zeit</strong> Tierart Anzahl Geschlecht Verhalten Ort<br />
aufgenommen<br />
08.04.2009 5+6 dig 16:30 0 0 0 Ankunft<br />
rechter<br />
Annema<br />
6 16:45-17:20 WSchwein 1 grasen Waldrand<br />
18:00 0 0 Verlassen<br />
08.04.2009 2<br />
08.04.2009 3+4<br />
Schauer+win<br />
dig 18:00 Ankunft Annema<br />
20:30 Verlassen<br />
Schauer+win<br />
dig 16:30 Ankunft<br />
4 16:50 Keiler<br />
Sau + 1<br />
1 männl. wechseln<br />
3 17:15 Frischling 2 weibl. wechseln<br />
18:00<br />
Verlassen<br />
links nach<br />
rechts Linda<br />
links nach<br />
rechts<br />
08.04.2009 1<br />
Schauer+win<br />
dig 18:00 Ankunft Linda<br />
1 20:20 Wschwein 6 Überläufer grasen<br />
vor grünen<br />
Hochsitz Annema<br />
20:30 Verlassen<br />
09.04.2009 5+6 starker Nebel 06:30 Ankunft Linda<br />
08:00 verlassen<br />
09.04.2009 2 starker Nebel 08:00 Ankunft Linda<br />
08:00 Dam 4 äsen<br />
10:30 Verlassen<br />
09.04.2009 3+4 starker Nebel 06:30 Ankunft Annema<br />
3 6:51-7:32 Dam 1 weibl. äsen<br />
08:00 Verlassen<br />
09.04.2009 1 starker Nebel 1x männl. Ankunft Annema<br />
1 08:00-8:10 Dam 14 13x weibl. äsen<br />
09.04.2009 5+6<br />
sonnig, kaum<br />
Wind 16:30 Ankunft Annema<br />
5a 16:30 Dam 9 äsen<br />
18:00 Verlassen<br />
09.04.2009 3+4<br />
sonnig, kaum<br />
Wind 16:30 Ankunft Linda<br />
3 16:50-18:00 Reh 1 äsen<br />
18:00 Verlassen<br />
09.04.2009 2<br />
09.04.2009 1<br />
sonnig, kaum<br />
Wind 18:00 Ankunft Annema<br />
18:00 Dam 7 äsen<br />
19:36-20:01 Rot 10<br />
3xmännl<br />
7xweibl. äsen<br />
20:30 Verlassen<br />
sonnig, kaum<br />
Wind 18:00 Ankunft Linda<br />
20:01-20:30 Rot 10<br />
3xmännl<br />
7xweibl. äsen<br />
20:04-20:30 Wschwein 1 Keiler grasen<br />
20:30 Verlassen<br />
10.04.2009 3+4 sonnig 06:30 Ankunft Annema<br />
08:00 Verlassen<br />
10.04.2009 5+6 sonnig 06:30 Ankunft Linda<br />
08:00 Verlassen<br />
10.04.2009 1 sonnig 08:00 Ankunft Annema<br />
10:30 Verlassen<br />
10.04.2009 2 sonnig 08:00 Ankunft Linda<br />
10:30 Verlassen<br />
——————————————————————————————— 51<br />
Besonderheiten<br />
1Spießer,<br />
1Knieper,<br />
1Knopf<br />
1Spießer,<br />
1Knieper,<br />
1Knopf
Anhang 2: Best<strong>im</strong>mungsliteratur<br />
Anhang<br />
ROTHMALER, W. (2005): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen:<br />
Grundband 19.Aufl. - München 607 S.<br />
VON DRACHENFELS, O. (2004): Kartierschlüssel für Biotoptypen in Nieder-<br />
sachsen 6.Aufl. - Hildeshe<strong>im</strong> 240 S.<br />
HAEUPLER, H. & MUER, T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen<br />
Deutschlands - Stuttgart 789 S.<br />
ROTHMALER, W. (2000): Exkursionsflora von Deutschland, Gefäßpflanzen:<br />
Atlasband 10.Aufl. - München 753 S.<br />
Anhang 3 : Gedächtnisprotokoll vom Interview mit Herrn Johannes<br />
Dierkes (Förster) am 04.06.2009<br />
Wie ist der Wald größenmäßig eingeteilt?<br />
Dierkes: Der Wald besitzt eine Größe von ca.1000ha. Davon sind ca.<br />
930ha Wald und ungefähr 70ha Offenland, wovon nur 18ha landwirt-<br />
schaftlich genutzt werden Der Wald besteht zu 50% aus Fichtenmisch-<br />
beständen und zu 50% aus Eichenniederwald.<br />
Wie werden die Offenlandflächen genutzt bzw. gepflegt?<br />
Dierkes:<br />
Die Wegränder und Schneisen werden für jagdliche Zwecke durch frei-<br />
schneiden und hexeln der jungen Gehölze offen gehalten.<br />
Die Wiesen werden jedes Jahr gemäht und wenn nötig gedüngt. Um<br />
der Ausbreitung der Flatterbinse entgegen zuwirken werden auch die<br />
Schneisen <strong>im</strong> Wald gemäht. Bei den Arbeiten <strong>im</strong> Wald wird darauf<br />
geachtet den geschützten Magerrasen zu erhalten.<br />
——————————————————————————————— 52
Wie hoch sind die momentanen Tierbestände <strong>im</strong> Gatter?<br />
Dierkes:<br />
Anhang<br />
Es sind zurzeit ca.11 Tiere Rotwild <strong>im</strong> Gatter, eventuell mit einem Kalb.<br />
Der Rehwildbestand liegt zwischen 40 und 50 Tieren. Es gibt ungefähr<br />
90 Tiere Damwild und bei den Wildschweinen handelt es sich um 200<br />
bis 250 Tiere.<br />
Ist diese Wilddichte vertretbar?<br />
Dierkes: Die hohe Wildschweindichte ist z.B. gut gegen Wühlmäuse<br />
und das Aufbrechen des Waldbodens begünstigt die natürliche Verjün-<br />
gung des Waldes. Es gibt eine ökologische, eine wildbiologische und<br />
eine wirtschaftliche Begrenzung der Wilddichte. Aus ökologischer Sicht<br />
ist die Wilddichte zu hoch, wenn Arten zurückgehen und einzelne Bio-<br />
tope in Gefahr geraten. Die Grenze des Bestandes ist aus wildbiologi-<br />
scher Sicht erreicht, wenn die Gesundheit des Bestandes gefährdet ist.<br />
Bei übermäßigen Schäden und nur wenig Naturverjüngung ist die Wild-<br />
dichte aus wirtschaftlicher Sicht zu hoch.<br />
Für Rot-, Dam- und Rehwild gibt es Abschusspläne. Dieses Jahr sollen<br />
4 Stück Rotwild und 32 Stück Damwild geschossen werden. Außerdem<br />
sollen innerhalb des <strong>Zeit</strong>raumes von 3 Jahren 30 Rehe erlegt werden.<br />
Wie wurden die beobachteten Offenlandflächen in der Vergangenheit<br />
genutzt?<br />
Dierkes: 1909 wurden die Flächen bewusst von der Aufforstung aus-<br />
gespart, weil man sie als Wirtschaftsfläche (Weide & Heu) für das neu<br />
angesiedelte Rotwild benötigte. Um die Flächen zu erhalten und die<br />
Einwanderung von Quecke zu vermeiden wurden Pensionstiere in das<br />
Gatter gelassen und Mahdrechte verkauft. Nach dem großen Sturm<br />
1972 wurde das Rotwild reduziert und die Flächen (Flächen 1-3) in<br />
——————————————————————————————— 53
Anhang<br />
Äcker umgewandelt und an einen Bauern verpachtet. Vor vier Jahren<br />
wurden die Flächen mit Gülle aus Biogasanlagen gedüngt und eine<br />
Wiesenmischung eingesät.<br />
Anhang 4: Artenliste der Flächen<br />
Fläche 1: GMA-Mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte<br />
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A.<br />
Bromus mollis (Weiche Trespe) *<br />
Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) *<br />
Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) *<br />
Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) *<br />
Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) *<br />
Dactylis glomerata (Wiesen-Knäuelgras) *<br />
Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) *<br />
Erigeron canadensis (Kanadisches Berufskraut) *.<br />
Erodium cicutarium (Gewöhnlicher Reiherschnabel) *<br />
Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel) *<br />
Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) *<br />
Galeopsis tetrahit (Gewöhnlicher Hohlzahn) *<br />
Galium saxatile (Harzer Labkraut) *<br />
Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut) *<br />
Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) *<br />
Holcus mollis (Weiches Honiggras) *<br />
Luzula campestris (Gewöhnliche Hains<strong>im</strong>se) *<br />
Matricaria recutita (Echte Kamille) *<br />
Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) *<br />
Myosotis stricta (Sand-Vergißmeinnicht) V<br />
Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) *<br />
Poa annua (Jähriges Rispengras) *<br />
Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) *<br />
——————————————————————————————— 54
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) *<br />
Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich) *<br />
Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) *<br />
Trifolium dubium (Kleiner Klee) *<br />
Trifolium repens (Weiß-Klee) *<br />
Urtica dioica (Brennnessel) *<br />
Veronica chamaedrys (Gamander Ehrenpreis) *<br />
Veronica officinalis (Wald-Ehrenpreis) *<br />
Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) *<br />
Viola arvensis (Acker-Stiefmütterchen) V<br />
HCT-Trockene Sandheide<br />
Calluna vulgaris (Besenheide) *<br />
Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) *<br />
Deschampsia flexuosa (Draht-Schmiele) *<br />
Jasione montana (Berg-Sandglöckchen) *<br />
Pinus sylvestris juv. (Gewöhnliche Wald-Kiefer) *<br />
Prunus serotina juv.(Späte Traubenkirsche) *<br />
Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) *<br />
Senecio inaequidens (Schmalblättriges Greiskraut) *<br />
Sorbus aucuparia juv. (Vogelbeere) *<br />
Fläche 2GMA-Mageres mesophil.Grünland kalkarmer Standorte<br />
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A.<br />
Bromus mollis (Weiche Trespe) *<br />
Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) *<br />
Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) *<br />
Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) *<br />
Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) *<br />
Anhang<br />
——————————————————————————————— 55
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Dactylis glomerata (Wiesen-Knäuelgras) *<br />
Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) *<br />
Erigeron canadensis (Kanadisches Berufskraut) *<br />
Erodium cicutarium (Gewöhnlicher Reiherschnabel) *<br />
Festuca pratensis (Wiesen-Schwingel) *<br />
Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) *<br />
Galeopsis tetrahit (Gewöhnlicher Hohlzahn) *<br />
Galium saxatile (Harzer Labkraut) *<br />
Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut) *<br />
Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) *<br />
Holcus mollis (Weiches Honiggras) *<br />
Luzula campestris (Gewöhnliche Hains<strong>im</strong>se) *<br />
Matricaria recutita (Echte Kamille) *<br />
Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) *<br />
Myosotis stricta (Sand-Vergissmeinnicht) V<br />
Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) *<br />
Poa annua (Jähriges Rispengras) *<br />
Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) *<br />
Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) *<br />
Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich) *<br />
Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) *<br />
Trifolium dubium (Kleiner Klee) *<br />
Trifolium repens (Weiß-Klee) *<br />
Urtica dioica (Brennnessel) *<br />
Veronica chamaedrys (Gamander Ehrenpreis) *<br />
Veronica officinalis (Wald-Ehrenpreis) *<br />
Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) *<br />
Viola avensis (Acker-Stiefmütterchen) V<br />
Anhang<br />
——————————————————————————————— 56
Fläche 3GMF-Mesophil.Grünland mäßig feuchter Standorte<br />
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A.<br />
Caluna vulgaris (Besenheide) *<br />
Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) *<br />
Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) *<br />
Erys<strong>im</strong>um crepidifolium (Bleicher Schöterich) k. A.<br />
Juncus effusus (Flatter-Binse) *<br />
Juncus tenuis (Zarte Binse) *<br />
Linaria vulgaris (Echtes Leinkraut) *<br />
Luzula campestris (Gewöhnliche Hains<strong>im</strong>se) *<br />
Matricaria recutita (Echte Kamille) *<br />
Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) *<br />
Poa annua (Jähriges Rispengras) *<br />
Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) *<br />
Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuß) *<br />
Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) *<br />
Senecio jacubaea (Jacobs-Greiskraut) *<br />
Senecio vulgaris (Gewöhnliches Greiskraut) *<br />
Trifolium dubium (Kleiner Klee) *<br />
Urtica dioica (Brennnessel) *<br />
Veronica officinalis (Wald-Ehrenpreis) *<br />
Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) *<br />
Viola avensis (Acker-Stiefmütterchen) V<br />
Anhang<br />
Fläche 4 GMZ-Sonstiges mesophiles Grünland artenärmerer Ausprägung<br />
Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A.<br />
Calluna vulgaris (Besenheide) *<br />
Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) *<br />
Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) *<br />
Galium saxatile (Harzer Labkraut) *<br />
——————————————————————————————— 57
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Holcus lanatus (Wolliges Honiggras) *<br />
Juncus effusus (Flatter-Binse) *<br />
Lolium perenne (Ausdauerndes Weidelgras) *<br />
Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) *<br />
Plantago major (Breit-Wegerich) *<br />
Prunus serotina juv.(Späte Traubenkirsche) *<br />
Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuß) *<br />
Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) *<br />
Trifolium dubium (Kleiner Klee) *<br />
Trifolium repens (Weiß-Klee) *<br />
Urtica dioica (Brennnessel) *<br />
Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) *<br />
Fläche 5 GMA- kalkarmer Standorte<br />
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Achillea macrophylla (Großblättrige Schafgarbe) k. A.<br />
Anthoxanthum odoratum (Gewöhnliches Ruchgras) *<br />
Bromus mollis (Weiche Trespe) *<br />
Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) *<br />
Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) *<br />
Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) *<br />
Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) *<br />
Dactylis glomerata (Wiesen-Knäuelgras) *<br />
Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) *<br />
Erodium cicutarium (Gewöhnlicher Reiherschnabel) *<br />
Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) *<br />
Galium saxatile (Harzer Labkraut) *<br />
Hieracium pilosella (Kleines Habichtskraut) *<br />
Holcus mollis (Weiches Honiggras) *<br />
Juncus effusus (Flatterbinse) *<br />
Anhang<br />
——————————————————————————————— 58
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Larix decidua juv. (Europäische Lärche) *<br />
Luzula campestris (Gewöhnliche Hains<strong>im</strong>se) *<br />
Lycopus europaeus (Weicher Ufer-Wolfstrapp) *<br />
Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) *<br />
Pinus sylvestris juv. (Gewöhnliche Wald-Kiefer) *<br />
Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) *<br />
Plantago major (Breit-Wegerich) *<br />
Poa annua (Jähriges Rispengras) *<br />
Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) *<br />
Poa trivialis (Gewöhnliches Rispengras) *<br />
Polygonum hydropiper (Wasserpfeffer) *<br />
Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuß) *<br />
Ranunculus repens (Kriechender Hahnenfuß) *<br />
Rumex acetosella (Kleiner Sauerampfer) *<br />
Taraxacum officinale agg. (Gemeiner Löwenzahn) *<br />
Trifolium dubium (Kleiner Klee) *<br />
Trifolium repens (Weiß-Klee) *<br />
Urtica dioica (Brennnessel) *<br />
Vaccinium myrtillus (Heidelbeere) *<br />
Veronica chamaedrys (Gamander Ehrenpreis) *<br />
Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) *<br />
Fläche 6 GMA- kalkarmer Standorte<br />
Bromus mollis (Weiche Trespe) *<br />
Capsella bursa-pastoris (Gewöhnliches Hirtentäschel) *<br />
Carex ovalis (Hasenfuß-Segge) *<br />
Cerastium holosteoides (Gewöhnliches Hornkraut) *<br />
Cirsium arvense (Acker-Kratzdistel) *<br />
Deschampsia cespitosa (Rasen-Schmiele) *<br />
Dryopteris carthusiana agg. (Gewöhnlicher Dornfarn) *<br />
Festuca rubra (Gewöhnlicher Rot-Schwingel) *<br />
Anhang<br />
——————————————————————————————— 59
Pflanzen RL-Status<br />
(Niedersachen/Bremen)<br />
Galeopsis tetrahit (Stechender Hohlzahn) *<br />
Galium saxatile (Harzer Labkraut) *<br />
Juncus effusus (Flatterbinse) *<br />
Lolium perenne (Ausdauerndes Weidelgras) *<br />
Luzula campestris (Gewöhnliche Hains<strong>im</strong>se) *<br />
Molinia caerulea (Gewöhnliches Pfeifengras) *<br />
Plantago lanceolata (Spitz-Wegerich) *<br />
Plantago major (Breit-Wegerich) *<br />
Poa annua (Jähriges Rispengras) *<br />
Poa pratensis (Gewöhnliches Wiesen-Rispengras) *<br />
Polygonum aviculare (Vogel-Knöterich) *<br />
Polygonum hydropiper (Wasserpfeffer) *<br />
Ranunculus acris (Scharfer Hahnenfuß) *<br />
Rubus fruticosus agg. (Brombeere) *<br />
Trifolium dubium (Kleiner Klee) *<br />
Trifolium repens (Weiß-Klee) *<br />
Vicia angustifolia (Gewöhnliche schmalblättrige Wicke) *<br />
k. A. = keine Angaben vorhanden<br />
* = derzeit nicht gefährdet<br />
V = Vorwarnliste<br />
Anhang<br />
——————————————————————————————— 60