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38 Markt und Gemeinde | September 09 BAUEN UND WOHNEN Ernst Kuhlmann Schicksalsschläge zu Kriegszeiten Æ (lette) Ernst Kuhlmann wurde am 5. Oktober 1916 als Sohn des Landwirts Anton Kuhlmann und seiner Ehefrau Gertrud, geb. Holthöfer, im elterlichen Hause in Clarholz, Holzhofstr. 122 geboren. Er wuchs im Kreise mehrerer Geschwister auf. Von Ostern 1923 bis Ostern 1931 besuchte er in seinem Heimatdorf die Volksschule. Nach deren Abschluss schaffte der begabte Junge den Sprung auf die höhere Schule. Finanziell kaum bemittelt, konnte er das Erzbischöfliche Knabenseminar in Paderborn beziehen. Sechs Jahre später bestand er am 18. März 1937 die Reifeprüfung am Staatlichen Gymnasium Theodorianum in Paderborn. Ehe er an die Aufnahme des Theologiestudiums denken konnte musste Ernst Kuhlmann der Reichsarbeitsdienst absolvieren. Zwar hatte der Kardinalsstaatssekretär Eugenio Pacelli 1933 in Besprechungen mit dem Ministerialdirektor die Entbindung sämtlicher katholischer Theologen von der Verpflichtung zum RAD erreicht, doch hielt man sich von staatlicher Seit im Zeichen eines fortgeschrittenen Kirchenkampfes nicht mehr an diese Vereinbarung. Kuhlmann wurde am 2. April 1937 beim Meldeamt Paderborn eingezogen und kehrte am 23. Oktober aus Cottbus (Spree) zurück, wohin er zwischenzeitlich verlegt worden war. Zum Sommersemester 1938 immatrikulierte sich Ernst Kuhlmann an der Erzbischöfliche Philosophisch-theologischen Akademie in Paderborn, wo er auch in den beiden folgenden Semestern blieb. Wegen der Behinderung des Lehrbetriebs an mehreren Theologischen Universitätsfakultäten in Deutschland – die Münchner Fakultät wurde Ende des WS 1938/39 sogar ganz aufgehoben – studierten damals an der kirchlichen Hochschule in Paderborn relativ viele Anwärter auf das geistliche Amt. Das trug der Stadt bei den Nationalsozialisten den Ruf eines unsicheren Pflasters ein. In den Semesterferien im Sommer 1939 ließ sich Kuhlmann als Hilfsarbeiter in einer Clarholzer Möbelfabrik anstellen, um sich die Unterhaltskosten für das im Herbst fortzusetzende Studium zu verdienen. Am 31. August, am Vorabend des deutschen Überfallangriffes auf Polen, der dann den Zweiten Weltkrieg entfesselte, kam es unter den Arbeitskollegen zu einer Auseinandersetzung. Das veranlasste Kuhlmann, der an einer Funierpresse eingesetzt war, auf ein Stück Sperrholzplatte zu schreiben: „Der Krieg ist für die Reichen, der Mittelstand muss weichen, der Arbeiterstand stellt die Leichen.“ Der NS-Staat missachtete das Grundrecht des Menschen auf freie Meinungsäußerung. Kuhlmann wurde denunziert, von der Gestapo festgenommen und in das Bielefelder Gefängnis abgeführt. Dem Clarholzer Theologen wurde zudem zum Verhängnis, dass der Krieg von den Nationalsozialisten als Begründung V. l.: A. Becker, A. Marke, A.Menke, die Vors. H. Hartwig, A. Schulten und das Ehepaar Kuhlmann vor dem liebevoll gepflegten Kreuz, dass zur Erinnerung an das KZ-Opfer der NS-Zeit errichtet wurde. für verschärfte polizeiliche Maßnahmen benutzt wurde. Dadurch wollte man eine neue Etappe totalitärer Umgestaltung der Gesellschaft in die Wege leiten; die vorangegangene Ausmerzung politischer Gegner sollte durch weitere sogannte Reinigungsaktionen ergänzt werden, von denen insbesondere die Kirchen betroffen wurden. Der Chef der Sicherheitspolizei und weitere ranghohe Parteifunktionäre sahen jetzt die Gelegenheit gekommen, den Kirchenkampf in radikalerer Form wieder aufzunehmen. In einer für Hitler bestimmten Denkschrift „über die gegenwärtige politische Haltung der Kirchen und Sekten“, führte Heydrich aus, dass der katholische Klerus der „geschworene Feind des Staates sei“ und empfahl rücksichtsloses Zugreifen der Gestapo in allen Fällen, wo Sabotageabsicht, Aufwiegelung des Volkes und ähnliches ersichtlich seien. In diesem Zusammenhang berichtete Heydrich auch über den Fall Kuhlmann und unterstellte dem jugen Theologiestudeten mit den Verleumdungsmethoden des SS-Terrorsystems außer der oben ziterten auch die kommunistische Parole: „Großer Friedrich, steig hernieder, regiere Du uns wieder, und schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft“. Im Oktober 1939, wurde Ernst Kuhlmann aufgrund eines „Schutzhaftbefehls“ des Geheimen Staatspolizeiamtes in Berlin von Bielefeld in das Konzentrationslager Sachsenhausen (bei Berlin – Oranienburg) deportiert. Neben Dachau und Buchenwald war Sachenhausen eine der ältesten und größten Inseln des KZ-Archipels, dessen Bewohner politische oder weltanschauliche Gegner des Nationalsozialismus, Angehörige der ehemaligen Parteien, parteilose Persönlichkeiten des kulturellen oder kirchlichen Lebens, rassisch Verfolgte, Obdachlose, Homosexuelle, Berufsverbrecher und andere waren. Zwangsarbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen, Hunger und Seuchen, drakonische Strafen, sadistische Quälereien und medizinische Experimente ließen viele Häftlinge unter großen Leiden sterben oder schwere gesundheitliche Schäden davontragen. Die Ernährungssituation war von September 1939 bis zum Frühjahr 1940 katastrophal. Ob das auf kriegspsychologische Überlegungen der SS zurückzuführen war oder auf eine allgemeine deutsche Vorratspolitik, ließ sich nicht feststellen. Sicher ist nur die Tatsache, dass die allgemeine Unterernährung in den Lägern damals in eine Hungerkatastrophe überzugehen drohte“. Ernst Kuhlmann hat als Häftling Nr. 3195 im Block 44 des KZ Sachenhausen noch vier Briefe an seine Familie – jeweils sonntags – schreiben können. Natürlich konnte er darin nichts über die furchbaren Umstände schreiben, unter denen er lebte; aber er drückte darin eine große Anhänglichkeit an seine Verwandten und seine Clarholzer Heimat ebenso aus wie eine im Glauben wurzelnde Bereitschaft zur Annahme seines Geschicks. Am Sonntag „Jubilate“, dem dritten Sonntag nach Ostern, ließ er sein Leben. Die offizielle Todesursache „Lungenentzündung“, die den Eltern mitgeteilt wurde, hat man in Sachsenhausen insbesondere dann verwendet, wenn es sich um einen Erfrierungstod handelte. Nach dem Zusammenbruch der Hitler- Diktatur ließ die Familie des Toten beim Elternhaus ein Kreuz als Mahnmal aufstellen; in der Inschrift heißt es: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ Verfasser dieses Artikels „Johannes Meier“ (Clarholz und Lette In Geschichte und Gegenwart) erschienen zur 850-Jahr-Feier 1983. An diesem Kreuz feierte in diesem Jahr die KFD-Lette ihre alljährliche Maiandacht und gedachte gleichzeitig des Schicksals von Ernst Kuhlmann, in der Hoffnung, dass sich so etwas auch in der heutigen Weltwirtschaftskrise nicht wiederholen darf. Alle Wahlberechtigten sollten deshalb von ihrem Wahlrecht gebrauch machen und eine Demokratische Partei wählen, die freie Meinungsäußerung zulässt und das Recht der Würde des Menschen „Artikel 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland“ als das höchstes Gut ansieht. Œ
Sommerfest am Haus St. Elisabeth Æ (beelen) Am Sonntag, dem 30.8.2009, findet auf dem Gelände vor und im Haus St. Elisabeth unser Sommerfest statt. Die ganze Gemeinde ist dazu herzlich eingeladen! Beginnen möchten wir unser Fest mit einem Wortgottesdienst um 14.00 Uhr, und es geht weiter mit einem bunten Unterhaltungsprogramm; so freuen wir uns z.B. auf Darbietungen des Spielmannszuges Beelen, der evangelischen Bläsergemeinschaft, des Männergesangverein Beelen und der A-Capella Gruppe des MVG-Beelen, sowie unterschiedliche Æ (hc – uis) „Was lange währt, wird meistens gut“! Da die Entscheidung sehr schwer war, hat es lange gedauert bis die Jury sich entscheiden und das Wunsch-Möbelstück für das Siegerteam von GK Design gebaut werden konnte. Der Einfallsreichtum der „kleinen Designer“ war enorm und deshalb gebührt ihnen eine ganz besondere Anerkennung. Die Kinder aus den 21 Gruppen der sieben Kindergärten hatten tolle Ideen, Zeichnungen wurden entworfen und farbenfrohe Modelle gebastelt. Am 11.8.09 konnte dann endlich der erste Preis, eine von der Tischlerei GK Design angefertigte „Leseschnecke“ an die Sieger, die Regenbogengruppe, DRK Kindergarten Raabestraße, übergeben werden und es gab auch noch einen Gutschein über 150,– Euro für die Anschaffung von Büchern dazu. Herzlichen Glückwunsch an die Gruppe! Wie kam das Team auf diese tolle Idee? Wir erhielten folgenden wörtlichen Bericht: „Mit dem Projekt begannen wir in der Osterzeit und deshalb war die Idee gleich ein Bücherregal in Form eines Hasen. Ein anderes Kind fing die Idee eines Regals in Tierform auf und malte eine Bücherschnecke, die Bücher waren also untergebracht. Ein Kind wünschte sich einen Stuhl, so gemütlich wie eine Tanzvorführungen unter der Leitung von Jana Kaemper. Es wird Aktivitätsangebote für Kinder geben und für das leibliche Wohl wird auch bestens gesorgt sein. Die Vorbereitungen für dieses Fest laufen schon auf Hochturen und was uns dabei ganz besonders freut ist, das wieder so viele verschiedene Beelener Vereine ihre Unterstützung zugesagt haben und zum Gelingen unseres Festes ihre aktive Beteiligung anbieten. Dafür möchten wir hier an dieser Stelle schon einmal herzlichen Dank sagen. Œ »Kinder entwerfen Möbel für Kinder« Preisübergabe durch die Firma Tischlerei GK Design GmbH in Clarholz Hängematte und über allem sollte ein Himmel sein. Diese Ideen haben wir in der Leseschnecke vereint und gemeinsam gebastelt. Wie die Schnecken in der Natur jederzeit in ihre Häuser kriechen können, so sollen auch die Kinder die Möglichkeit haben, sich aus dem Gruppengeschehen zurückzuziehen“. Den zweiten Platz erreichte die Schneckengruppe des St.Raphael-Kindergartens, Schulstraße in Clarholz. Sie erhielt eine große Kugelbahn, gebaut von Tischlerei GK Design. Auch diesem Team ganz herzliche Glückwünsche. Bei der Siegerehrung, die von einem der Inhaber, Frank Grimm, vorgenommen wurde, verkündete dieser, das GK Design beschlossen hat, das für den dritten Platz vorgesehene „Paar Sommerski“ allen beteiligten Gruppen zu überreichen, da das Ergebnis des Wettbewerbes so überwältigend war. An dieser für die Kinder so wichtigen Siegerehrung nahm auch Bürgermeister Jürgen Lohmann teil. Er bedankte sich ausdrücklich bei GK Design, dass diese für alle Kindergartenkinder des Ortes einen solch tollen Jubiläums-Wettbewerb ausgeschrieben hatte und „forderte“, eine Wiederholung in der Zukunft. Allen Kindern wünschte er viel Spaß und Freude mit den tollen Möbeln. Œ Von links: „Schneckengruppe“ St. Raphael-Kindergarten, Clarholz: Frau Heuckmann, Frau Kalthoff, Marie Baxheinrich, Tamino Lüdeking, Julia Tutnikow, Ole Jakobus, Julia Prill, Dominik Schlegel, Alexander Göke, Jonathan Pesta, Luisa Maasjosthusmann, Sophia Heitmann, Marla Berglar Firma GK Design: Jörg Kampschnieder und Frank Grimm, Bürgermeister Jürgen Lohmann, DRK-Kita, Raabestraße, „Regenbogengruppe“: Frau Bomhof, Frau Slawik, Pia Lauer, Lia Wilkenloh, Emilia Imm, Julius Brill BAUEN UND WOHNEN Heiztechnik Solartechnik Sanitärtechnik Bauklempnerei 24-Stunden-Notdienst Telefon: 05245/857365 Tischlerei G K DesignGmbH Hier warten Ihre Kunden und Geschäftspartner gern auf Sie - dank Ihres Meistertischlers! Produktion: Marienfelder Straße 64 33442 Herzebrock-Clarholz Kontakt: Fon: 05245/921603 Fax: 05245/921690 Ausstellung: Holzhofstr. 6 in Clarholz Wir öffnen jederzeit nach Terminvereinbarung Meisterbetrieb Info und Aktionen unter www.firmenvorort.de/19151 Greffener Straße 63 · 33442 Herzebrock-Clarholz September 09 | Markt und Gemeinde 39 ®
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