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NEUES AUS MERZIG - Stadt Merzig

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„Hass ist ihre Attitüde“<br />

Ausstellung im Rathausfoyer<br />

Wenn Jugendliche mit der Neonazi-Szene<br />

sympathisieren, sind Angehörige oft hilflos.<br />

Zumal für einen Außenstehenden<br />

die neue Orientierung des Jugendlichen<br />

oft auf Anhieb nur schwer zu erkennen<br />

ist. Ein Neo-Nazi ist heutzutage nicht<br />

mehr unbedingt einer, der mit Lederjacke<br />

und Glatze daherkommt.<br />

Über die Gefahren der rechten Szene<br />

und ihre Symbolik klärt eine Informationsausstellung<br />

auf, die aktuell im Rathausfoyer<br />

in <strong>Merzig</strong> zu sehen ist. Die<br />

Ausstellung richtet sich nicht nur an<br />

betroffene Eltern oder Jugendliche, sondern<br />

lädt alle Interessierten, insbesondere<br />

Schulklassen, herzlich ein, sich die<br />

sehr ausführlichen Schautafeln näher<br />

anzusehen. Die Ausstellung beschäftigt<br />

sich unter anderem mit Symbolen, Kleidermarken,<br />

Musikgruppen, Strategien<br />

und Feindbildern der rechten Szene und<br />

zeigt auf, was sich im Laufe der Jahre an<br />

der kulturellen Vermittlung rechter Ideologien<br />

verändert hat.<br />

Gleichgesinnte der rechten Szene haben<br />

gerade in puncto Kleidung ein ausgeklügeltes<br />

System entwickelt, um von Außenstehenden<br />

unerkannt zu bleiben. Eine 8<br />

auf einem Kleidungsstück steht in rechten<br />

Kreisen etwa für den achten Buchstaben<br />

im Alphabet, das H, und 88 bedeutet<br />

übersetzt „Heil Hitler“. „Die Zeit der<br />

Springerstiefel und Hakenkreuze ist passé“,<br />

erklärte Bürgermeister Manfred Horf<br />

bei der Ausstellungseröffnung das geänderte<br />

Outfit der rechten Szene.<br />

Die Ausstellung, die unter dem Titel<br />

„Hass ist ihre Attitüde“ noch bis zum 13.<br />

November zu sehen ist, ist von dem Bildungs-<br />

& Forschungswerk Saar-Lor-Lux<br />

gemeinsam mit dem Adolf-Bender-Zentrum<br />

erstellt worden und wird von dem<br />

Kriminalitätspräventionsbeirat der Kreisstadt<br />

<strong>Merzig</strong> präsentiert. Da die Ausstellung<br />

auch präventiv wirken möchte, werden<br />

zudem gesellschaftliche Interventionsmöglichkeiten<br />

gegen Rechtsradikalismus<br />

aufgezeigt, wie Zivilcourage oder<br />

das aktive Widersprechen, etwa wenn<br />

diskriminierende Themen öffentlich von<br />

Rechten eingebracht werden.<br />

Harald Schnur, Leiter der Abteilung<br />

„Staatschutz“ beim Landeskriminalamt<br />

Saarbrücken, war am vergangenen Donnerstag<br />

bei der Ausstellungseröffnung in<br />

<strong>Merzig</strong> zu Gast. Er nannte aktuelle Zahlen<br />

aus der Polizeistatistik. So gab es<br />

2004 im Saarland 184 politisch motivierte<br />

Straftaten, 2005 waren es 174. In bei-<br />

6<br />

den Jahren hatten elf Taten einen antisemitischen<br />

Hintergrund. In <strong>Merzig</strong> wurden<br />

2006 (bis Ende Oktober) sieben politisch<br />

motivierte Straftaten verübt, eine mit<br />

antisemitischem Hintergrund, nämlich<br />

die Schändung des Jüdischen Friedhofes.<br />

„Der Landkreis <strong>Merzig</strong>-Wadern ist nach<br />

St. Wendel am wenigsten von der Problematik<br />

belastet, was aber nicht heißt, dass<br />

man die Gesamtsituation außer Acht lassen<br />

soll. Daher wird seitens des LKA sehr<br />

begrüßt, dass sich der Kriminalitätspräventionsbeirat<br />

<strong>Merzig</strong> mit der leider<br />

aktuellen Thematik befasst“, erklärte<br />

Schnur.<br />

Freiherr-vom-Stein-Medaille 2006 an drei<br />

<strong>Merzig</strong>er Bürger verliehen<br />

Im Rahmen einer Festveranstaltung im<br />

Großen Sitzungssaal des Landratsamtes<br />

hat die Ministerin für Inneres, Familie,<br />

Frauen und Sport, Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />

am Freitag vergangener Woche<br />

5 Personen aus dem Landkreis <strong>Merzig</strong>-<br />

Wadern mit der Freiherr-vom-Stein-Medaille<br />

2006 auszeichnen. Unter den<br />

Geehrten waren mit Alois Austgen, Anton<br />

Peter und Werner Greveldinger auch drei<br />

<strong>Merzig</strong>er Bürger. Oberbürgermeister Dr.<br />

Alfons Lauer überbrachte die offiziellen<br />

Glückwünsche der <strong>Stadt</strong> <strong>Merzig</strong>.<br />

Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und<br />

zum Stein (1757 bis 1831), der Namenspatron<br />

der Auszeichnung, war ein preußischer<br />

Staatsmann, der vor allem durch<br />

seine Reformen im Verwaltungs-, Wirtschafts-<br />

und Bildungsbereich bekannt<br />

wurde. Die Freiherr-vom-Stein-Medaille<br />

wird alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet<br />

werden Persönlichkeiten, die<br />

sich bei der Ausübung ihrer ehrenamtlichen<br />

kommunalpolitischen Tätigkeit oder<br />

ihres Amtes als kommunale Ehrenbeamte<br />

besondere Verdienste um die kommunale<br />

Selbstverwaltung erworben haben.<br />

Alois Austgen aus Merchingen war von<br />

1974 bis 2003 Mitglied des Ortsrates des<br />

Gemeindebezirkes Merchingen der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Merzig</strong>. Von 1989 bis 2003 leitete er als<br />

Ortsvorsteher maßgeblich die Geschicke<br />

in Merchingen. Darüber hinaus versuchte<br />

er die Entwicklung in Merchingen von<br />

1984 bis 2004 auch als Mitglied des<br />

<strong>Stadt</strong>rates der <strong>Stadt</strong> <strong>Merzig</strong> mit zu prä-

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