Oktober 2005: Inhalt - ZKM
Oktober 2005: Inhalt - ZKM
Oktober 2005: Inhalt - ZKM
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
FÜR SIE GELESEN<br />
FÜR SIE GELESEN<br />
Auszüge aus dem «Bericht der Bezirksschulpflegen über<br />
das Schuljahr 2003/2004» – weil sie ins Schwarze treffen!<br />
«(. . .) Qualitätssteigerung an der Schule kann aber nur durch seriöse Arbeit von<br />
engagierten Lehrkräften erreicht werden. Geeignete Strukturen können zwar<br />
eine hilfreiche Voraussetzung sein, entscheidenden Einfluss auf die Unterrichtsqualität<br />
haben sie kaum. Dazu besteht immer die Gefahr, dass das Schaffen von<br />
Strukturen übermässig viel Energie bindet und zum Selbstzweck wird. Es ist deshalb<br />
sicher kein Zufall, dass im abgelaufenen Schuljahr der «Ruf nach dem Kerngeschäft»<br />
einmal mehr hörbar wurde. Nicht wenige Lehrkräfte und Behördenmitglieder<br />
wünschen sich nichts anderes, als sich vermehrt auf das Unterrichten<br />
konzentrieren zu können. (. . .)»<br />
«(. . .) Die Anforderungen sind zusätzlich gestiegen und die Signale, dass einzelne<br />
Schulgemeinden bis ans Limit gefordert sind, mehren sich. Eine bessere Kommunikation<br />
mit der Bildungsdirektion und eine breitere Unterstützung durch<br />
diese Instanz werden vermehrt gewünscht. Zudem besteht eine grosse Unsicherheit<br />
über das «Wie weiter in der Volksschule». Dies ist für alle Beteiligten äusserst<br />
belastend, zumal die geplanten Sanierungsmassnahmen die Situation zusätzlich<br />
verschärfen, und zwar sehr negativ. (. . .)»<br />
«(. . .) Beeindruckend ist nach wie vor die in den meisten Klassenzimmern herrschende<br />
freundliche und lernintensive Atmosphäre. Die Unterrichtsführung und<br />
die Arbeit im Klassenverband erfolgt mit Professionalität, Kompetenz, Umsicht<br />
und überwiegend vorbildlichem Einsatz. (. . .)»<br />
«(. . .) Die Lehrpersonen arbeiten verantwortungsbewusst (. . .) und sind bestrebt,<br />
eine ganzheitliche Bildung zu vermitteln. (. . .)»<br />
«(. . .) Die Lehrkräfte verfügen weitgehend über eine gute Sprachkompetenz und<br />
können so ihre Vorbildfunktion wahrnehmen. (. . .)»<br />
«(. . .) Das Interesse von Eltern an Bildungsfragen und die verstärkte Förderung<br />
ihres Kindes führt zum Teil zu einer kritischen Einstellung gegenüber der Lehrkraft.<br />
Vereinzelt liegen dann die Begriffe «Zusammenarbeit» und «Einmischung»<br />
nahe beieinander. Die Abgrenzung muss deutlich formuliert werden. (. . .)»<br />
«(. . .) Um Spannungsfelder zu verhindern, ist der Mitwirkungsbereich der Eltern<br />
klar zu definieren und immer wieder zu kommunizieren. Lehrpersonen sollen<br />
die Sicherheit haben, dass die Eltern die gegebenen Grenzen einhalten und<br />
keine Einzelinteressen vertreten. (. . .)»<br />
«(. . .) Nicht jedem Vorschlag von Elternseite kann aber stattgegeben werden.<br />
Das löst nicht selten bei engagierten Eltern grosse Enttäuschung und das Gefühl<br />
mangelnder Unterstützung aus. Bei aktiven Eltern mag sich auch Ernüchterung<br />
einstellen. (. . .)»<br />
«(. . .) Die Bezirksschulpflegen finden es wichtig, dass die Handarbeit weiterhin<br />
als Unterrichtsfach Gewicht hat. Die geplante Reduktion des Handarbeitsunterrichtes<br />
in den 5. und 6. Klassen ist deshalb kurzsichtig. (. . .)»<br />
«(. . .) Gewalt, Vandalismus und Disziplinarprobleme, vor allem in Sekundarklassen<br />
B und C respektive Niveau G, beschäftigen sehr viele Schulgemeinden.<br />
Immer mehr übernehmen die Lehrkräfte in diesen Klassen Erziehungsaufgaben,<br />
die eigentlich ins Elternhaus gehörten. (. . .)»<br />
«(. . .) Verschiedene Schulgemeinden müssen sich vermehrt mit Mobbing auseinander<br />
setzen. Immer mehr Eltern bekunden Mühe, Entscheidungen zu akzeptieren<br />
und schrecken nicht vor Beschuldigungen und Vorwürfen zurück. (. . .)»<br />
«(. . .) Die Lehrkräfte sind in derartigen Situationen dringend auf eine Unterstützung<br />
von Seiten der Schulpflege angewiesen und können so vielleicht vor<br />
Resignation bewahrt werden. (. . .)»<br />
«(. . .) In allen Bezirken laufen Versuche mit geleiteten Schulen. Diese werden<br />
häufig eingeführt, ohne genügend gründlich die hoch aktuelle und brisante<br />
Frage des Führungsstils zu diskutieren und dazu Leitlinien festzulegen. Daraus<br />
resultieren teilweise tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten. (. . .)»<br />
«(. . .) Dagegen ist der Arbeitsaufwand für Schulen, die neu in das Projekt einsteigen,<br />
sehr gross. (. . .)»<br />
«(. . .) Als unabdingbar für die Zukunft ist der Einsatz von Schulsozialarbeiterinnen<br />
und -arbeitern. Probleme wie Suchtverhalten, verschiedene Formen von<br />
Gewalt, Schulverweigerung etc. erfordern den Einsatz von Spezialisten, damit<br />
die Lehrkräfte sich vermehrt ihrer Hauptaufgabe – dem Unterricht – widmen<br />
können. (. . .)»<br />
«(. . .) Die Anforderungen an die Lehrkräfte sind hoch. (. . .)»<br />
aus: Schulblatt ZH 7/8/<strong>2005</strong><br />
44<br />
45