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6/7 www.amexus.com amexus Informationstechnik GmbH & Co. KG Von-Braun-Str. 34 48683 Ahaus Branche Informationstechnik Unternehmensgröße 40 Beschäftigte Handlungsfelder Unternehmenskultur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Ansprechpartner Stefan Nacke, Geschäftsführer Kooperationspartner gaus medien bildung politikberatung, Dortmund AIW, Aktive Unternehmen im Westmünsterland Neue Strukturen für Familienväter Stefan Nacke Geschäftsführer Die IT-Branche ist männlich. Im IT-Unternehmen amexus in Ahaus ist das nicht anders. Bei unter zehn Prozent liegt der Anteil der Frauen im Unternehmen, die technische Aufgaben innehaben. Für ein Unternehmen bedeutet das, ganz genau hinzuschauen bei der Entwicklung familienfreund licher Rahmenbedingungen. Was wollen eigentlich die Väter? „Wir haben kein Problem, Aufträge zu bekommen“, sagt Stefan Nacke. „Wir haben Probleme, Ressourcen zu bekommen.“ Der Geschäftsführer der amexus Informationstechnik GmbH & Co. KG spürt den Fachkräftemangel ganz unmittelbar. Seit Anfang 2011 sei es „extrem schwer“, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Vor allem Hochschulabsolventinnen und -absolventen seien stark umworben, auch das Ahauser Unternehmen will die Kontakte insbesondere zur Fachhochschule Bocholt daher weiter verstärken. „Frauen an den Hochschulen zu akquirieren ist für uns allerdings fast unmöglich“, räumt Stefan Nacke ein. Bei 17 Prozent liegt ihr Anteil im Studiengang Informatik. „Die großen Konzerne ziehen die guten Frauen mit Förderprogrammen vom Markt ab.“ Was sind familienfreundliche Männerkarrieren? So männlich wie in den Studiengängen sieht es später auch in den Unternehmen aus. Bei der amexus Informationstechnik arbeiten von 40 Beschäftigten nur zwei Frauen im technischen Bereich. Der lan desweite Wettbewerb familie@unternehmen. NRW, den das Familienministerium im Jahr 2009 ausgeschrieben hatte, kam da zur richtigen Zeit. Ausgezeichnet und gefördert wurden innovative Konzepte zur familienfreundlichen Personalpolitik, Unter neh menskultur und -infrastruktur. amexus bewarb sich gemeinsam mit anderen IT-Unternehmen mit dem Projekt „Familienfreundliche Männerkarrieren“. Denn Stefan Nacke und seine beiden Geschäftsführerkollegen suchten nach weiteren Hebeln, qualifiziertes Personal nicht nur zu gewinnen, sondern es vor allem zu halten. „Neben den zentralen Bau-
steinen Image, Gehalt und Weiterbildung, spielen für Bewerber und Beschäftigte die eher weichen Aspekte wie Gesundheit oder Familienfreundlichkeit eine immer größere Rolle.“ Familienfreundliche Kultur auf dem Land In Betrieben, in denen viele Mütter beschäftigt sind, wird Familienfreundlichkeit oft gleichgesetzt mit Teilzeitverträgen und Unterstützung für die Kinderbetreuung. Wie müssen familienfreundliche Arbeitsbedingungen für Väter aussehen? Das war eine der zentralen Fragen, der die amexus gemeinsam mit anderen IT-Unternehmen im Rahmen des Projektes nachging. Die Beschäftigten wünschten sich mehr zeitliche und räumliche Flexibilität, zugleich verlässliche Arbeitszeiten. Stefan Nacke übersetzt: „Die Mitarbeiter wollen die Möglichkeit haben, ihre Kinder zum Beispiel morgens in den Kindergarten zu bringen oder im Krankheitsfall flexibel zu sein. Sie wollen aber auch pünktlich nach Hause gehen können, um im Kreis der Familie zu Abend zu essen und die Kinder nicht erst schlafend zu sehen.“ Teilzeit steht nicht auf der Wunschliste der Männer. Für Stefan Nacke war das nicht überraschend. „Wir leben in einer ländlichen Region“, so der Unternehmer. „Viele Väter sind hier Hauptverdiener, da stellt sich die Frage nach einer Reduzierung der Arbeitszeit nicht.“ Auch Elternzeit hat in seinem Unternehmen bislang kein Vater genommen. Und das, da geben ihm seine Beschäftigten recht, sei eben kein alleiniger Gradmesser für eine familienfreundliche Kultur. Familienfreundlich sei amexus aus anderen Gründen: Weil das Unternehmen mit den Erkenntnissen „Wir leben in einer ländlichen Region. Viele Väter sind hier Hauptverdiener, da stellt sich die Frage nach einer Reduzierung der Arbeitszeit nicht.“ aus dem Projekt mehr flexible Arbeitszeitmodelle eingeführt hat, weil es Homeoffice-Arbeitsplätze gibt und weil es Familientage gibt, an denen die Väter ihren Kindern ihren Arbeitsplatz zeigen können und im Betrieb auch so Verständnis geweckt wird für die Kollegen mit Kindern. „Durch die Projektergebnisse haben wir unsere Strukturen komplett umgestellt“, sagt Stefan Nacke über die Veränderungen seit 2010. Um den Informationsfluss auch bei individuell flexiblen Arbeitszeiten und -orten gewährleisten zu können, hat der IT-Dienstleister ein Kommunikationstool installiert, über das alle Beschäftigten sehen, wer im Unternehmen oder im Home-Office verfügbar ist. Über einen Live-Communicator sind dann Meetings oder kurze Absprachen auch dann möglich, wenn der Kollege nicht im Büro nebenan sitzt. Wer verwurzelt ist, hat eine andere Bindung Die amexus Informationstechnik ist ein Unternehmen mit münsterländischen Wurzeln. Stefan Nacke gründete das Unternehmen 1992 gemeinsam mit einem weiteren Geschäftsführer und startete mit einem Angestellten. Der Betrieb ist seitdem kontinu ierlich gewachsen und verfügt heute neben Ahaus über drei weitere Standorte. Für regionale Betriebe bietet der Dienstleister IT-Infrastruktur und -Service und fungiert wie eine externe IT-Abteilung. Telekommunikation und Consulting sind zwei weitere Geschäftsbereiche, mit denen amexus über regional gewerbliche Kunden bedient. Der Standort Ahaus ist für diese zweitrangig, im Business-to-Business-Geschäft zählt allein die Qualität. amexus Informationstechnik GmbH & Co. KG
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