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Arbeitshilfe Kritischer Konsum - Malteser Jugend Paderborn

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Hunger leiden, während gleichzeitig Viehfutter in großen Mengen produziert und<br />

exportiert wird. Die Menschen dort hungern also nicht, weil sie zu faul oder unfähig<br />

sind, sich ihre Nahrung selber anzubauen. Sie hungern, weil wir ihnen ihr Land wegnehmen,<br />

um unsere Schweine zu füttern.<br />

Hinzu kommt, dass die Viehwirtschaft fast ein Fünftel der globalen Treibhausgas-<br />

Emissionen verursacht. Somit ist Fleisch auch noch besonders problematisch für das<br />

Klima: Jeden Tag stoßen Kühe und Rinder 300 bis 500 Liter Methangas aus! Umgerechnet<br />

verursacht 1 Kilo Fleisch 36 kg Kohlendioxid, das entspricht einer Autofahrt<br />

von rund 300 Kilometern! (Quelle: Projekt „Zukunft einkaufen“. Und ihr bewegt sie<br />

doch. Ideen und Anregungen für junge Menschen zum nachhaltigen <strong>Konsum</strong>, 2009,<br />

S. 28)<br />

● Massentierhaltung<br />

Gerade weil wir jeden Tag Fleisch und Fisch essen, ist die Massentierhaltung zu einem<br />

profitablen Geschäft geworden. Inzwischen stammen in Deutschland etwa 96 % aller<br />

Rinder und 98 % aller Hühner und Schweine, die für den Verzehr bestimmt sind, aus<br />

der Massentierhaltung. Diese strebt danach, eine maximale Menge an Fleisch, Milch<br />

und Eiern so schnell und billig wie möglich bei möglichst minimaler Platzanforderung<br />

zu produzieren (www.halbzeitvegetarier.de). Dadurch wird die Lebenssituation unserer<br />

Nutztiere natürlich dramatisch verschlechtert. So lebt beispielsweise ein Huhn oft<br />

auf einer Fläche von nur ca. 1,25 DIN-A4-Blättern. Durch den Platzmangel erkranken<br />

die Tiere schnell und werden mit hohen Mengen an Antibiotika gefüttert. Giftstoffe<br />

und resistente Zellen sammeln sich in ihren Körpern an und gehen beim Verzehr auf<br />

den Menschen über, was wiederum zu ernsthaften Gesundheitsgefährdungen führen<br />

kann. Wer sich ausführlicher mit dem Thema Massentierhaltung beschäftigen möchte,<br />

kann sich zum Beispiel im Film „We feed the world“ das Leben eines Huhns von<br />

Geburt bis zur Tötung ansehen.<br />

● Fischerei<br />

Nicht nur an Land zeigen sich die Folgen von <strong>Konsum</strong> und Globalisierung. Auch<br />

die Meere, Seen und Flüsse sind betroffen. Aufgrund von Überfischung schrumpfen<br />

die Fischbestände in unseren Weltmeeren dramatisch. Wenn weiterhin so viel Fisch<br />

konsumiert wird, werden die Fischbestände bald ganz erschöpft sein. Der ökologische<br />

Schaden ist riesig. Doch auch hier können wir als Verbraucher aktiv werden: Einige<br />

Fische (wie Rotbarsch, Alaska-Seelachs, Aal) sollten gemieden werden und besonders<br />

Fische aus ökologischer Zucht sind zu empfehlen. Es gibt verschiedene Gütesiegel, auf<br />

die du beim Einkauf von Fisch achten kannst.<br />

Ein Zeichen ist das Marine Stewardship<br />

Council (MSC) – weißer Fischumriss auf<br />

blauem Oval. Es sagt dir, dass der Fisch aus<br />

zertifiziert nachhaltiger Fischerei stammt.<br />

Weitere Infos zum Thema unter<br />

www.greenpeace.de/themen/meere/fischerei/<br />

<strong>Arbeitshilfe</strong> <strong>Kritischer</strong> <strong>Konsum</strong> – Ernährung<br />

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