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Abschlussbericht - STEP

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ab (bei KIGGS erfasst fünf sozioökonomische Schichten; im statistischen Vergleich zu drei<br />

Schichten zusammengefasst). So sind von den Kindern und Jugendlichen aus Unterschicht-<br />

Familien 12,2 % von psychischen Problemen betroffen. Psychische Auffälligkeiten entwickeln<br />

sich bei ihnen somit etwa doppelt so häufig wie bei Kindern aus Mittelschichtsfamilien (6,4%),<br />

im Vergleich zu solchen aus den obersten sozioökonomischen Schichten (3,5%) etwa 3-4 Mal so<br />

häufig (Hölling et al. 2007, S. 785).<br />

Insbesondere die negativen Folgen von Kinderarmut beschäftigen die Forschung. Soziale Benachteiligung<br />

und familialer Stress wirken sich in den so entscheidenden frühen Entwicklungsphasen<br />

des Menschen besonders negativ aus. „Armut ist Stress!“ und dieser bekanntermaßen der<br />

maßgebliche Trigger für emotionale Störungen (Albee 2006). Das Kapitel 1.3 zum Präventionsdilemma<br />

wird ausführlich auf die sozial ungleich verteilten Gesundheitschancen von Kindern<br />

und Jugendlichen eingehen und der dringenden Forderung nach Verhältnisprävention Nachdruck<br />

verleihen. Dieses Kapitel zur präventiven Elternbildung befasst sich dagegen zunächst vorrangig<br />

mit den verhaltenspräventiven Möglichkeiten.<br />

Auf Basis der Ergebnisse der KIGGS Studie haben das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale<br />

für Gesundheitliche Aufklärung ein Maßnahmenpaket zur Förderung der psychischen<br />

Gesundheit von Kindern und Jugendlichen vorgeschlagen (RKI/BzgA 2008). Darin wird, neben<br />

weiteren Strategien, ein umfassendes ressourcenorientiertes Vorgehen empfohlen, das die Stärkung<br />

personaler, sozialer und familialer Ressourcen von Kindern und Eltern sowie auch die Förderung<br />

der elterlichen Erziehungskompetenz berücksichtigt (ebd.: 21).<br />

Ansatzpunkt individuelle Ressourcen<br />

Zur Stärkung der individuellen Ressourcen werden an Grund- und weiterführenden Schulen<br />

schon seit einigen Jahren Programme angeboten, die z.B. auf die Verbesserung von sozialen Fertigkeiten,<br />

Stärkung des Selbstvertrauens oder der Problemlösekompetenzen von Jugendlichen<br />

oder Heranwachsenden abzielen. Mit recht gutem Erfolg werden dort Konflikttrainings, Suchtpräventionsprogramme<br />

oder Life-Skill-Trainings wie Lions Quest durchgeführt. Initiativen und<br />

Programme, die auf diese Weise an den individuellen (personalen) Entwicklungsressourcen und<br />

Schutzfaktoren von Kindern und Jugendlichen ansetzen, sind ein viel versprechender Weg zur<br />

Gesundheitsförderung.<br />

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