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Abschlussbericht - STEP

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Teilprojekten von BEEP im gesamten Forschungsverlauf für das jeweilige Setting und das jeweilige<br />

Programm im Einzelfall problematisiert wird 9 . Es ist also wichtig erstens zu bestimmen, wie<br />

die Zielgruppe ausgewählt wird (anhand welcher Kriterien also) und zweitens, was die Bedarfe<br />

und Bedürfnisse dieser Zielgruppen sind, damit Programme in Form von tailored messages<br />

(„maßgeschneiderte Angebote“) für bestimmte Zielgruppen zugeschnitten werden können. Um<br />

jedoch bislang nicht erreichte Gruppen zu erreichen muss als erstes bestimmt werden, welche<br />

Gruppen nach welchen Kriterien nicht erreicht werden und zweitens müssen Zielgruppen nach<br />

bestimmten Merkmalen und einem bestimmten Bedarf identifiziert werden, auf die dann die<br />

Programme (u.U. lebensweltorientiert bzw. kultursensibel und an die jeweiligen Lebensstile angepasst)<br />

bedarfsgerecht zugeschnitten werden bzw. die jeweiligen Gruppen „auf ihre Art“ angesprochen<br />

werden.<br />

Wie weiter oben beschrieben, bezieht sich die Diagnose des Präventionsdilemmas auf die ungleiche<br />

Inanspruchnahme von Präventionsdiensten durch Gruppen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />

sozialen Lage ohnehin einen besseren resp. schlechteren gesundheitlichen Zustand<br />

aufweisen und sich damit die gesundheitliche Ungleichheit auf einer gesamtgesellschaftlichen<br />

Ebene vergrößert. Hier sind mit den nicht erreichten Gruppen also immer sozial benachteiligte<br />

Gruppen gemeint.<br />

Doch zu den Gruppen von Menschen, die durch Präventionsprogramme – vor allem in seiner<br />

klassischen Kommstruktur– nicht erreicht werden, gehören neben der als sozial benachteiligt<br />

kategorisierten Gruppe, Menschen mit Migrationshintergrund, Männer, Menschen aus höheren<br />

sozialen Schichten/ökonomische Eliten, Alleinerziehende, Kinder und Jungendliche (wenn Programme<br />

nicht in Settings eingebunden werden), alte Menschen, sowie zusätzlich verstärkende<br />

Faktoren wie Arbeitslosigkeit oder Armut. Diese beispielhafte Aufzählung macht bereits deutlich,<br />

dass die „Zielgruppen“, die bei der Implementierung von Präventionsprogrammen gesondert<br />

zu berücksichtigen wären, sich entlang ganz unterschiedlicher Kategorien sortieren lassen<br />

können. Komplizierter wird die Bestimmung der Zielgruppen und ihrer Bedarfe und Bedürfnisse<br />

dadurch, dass sich hier mehrere Dimensionen überlappen. So werden Frauen zwar im Gegensatz<br />

zu Männern besser durch Präventionsprogramme erreicht, sie gehören jedoch häufiger zu den<br />

sozial benachteiligten und bilden die große Mehrheit der Alleinerziehenden, die wiederum nicht<br />

von präventiven Programmen angesprochen werden. In ihrem Präventionsbericht 2008 hält z.B.<br />

9 In diesem Spannungsfeld zwischen Programmtreue auf der einen Seite und dem Ziel der Erreichbarkeit von sozial<br />

benachteiligten Gruppen bewegen sich im Übrigen alle als universal geltenden Präventionsprogramme.<br />

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