26.12.2014 Aufrufe

Abschlussbericht - STEP

Abschlussbericht - STEP

Abschlussbericht - STEP

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Interaktionsforschung belegt, lässt sich die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung anhand dreier<br />

Merkmale festmachen: der elterlichen Verbundenheit („connectedness“), Kommunikation und<br />

Aufsicht („monitoring“). Emotionale elterliche Unterstützung wirkt sich protektiv gegen Depressivität<br />

und antisoziale Entwicklungstendenzen und fördernd auf die Selbstwirksamkeit aus (Litrownik<br />

et al. 2000). Eine sichere Eltern-Kind-Bindung entsteht vor allem auf der Basis elterlicher<br />

Sensitivität. Die Bindungssicherheit ist Basis für die selbstständige Umwelterkundung des<br />

kleinen Kindes, die ihm das Aufsuchen „passender“ Stimulation ermöglicht (Ainsworth/Wittig<br />

1969; Bowlby 1980) und eine Grundvoraussetzung des sozialen Lernens darstellt. Die aktuellen<br />

Ergebnisse der neueren Bindungs- und Interaktionsforschung belegen zudem die enge Verbindung<br />

zwischen sozioemotionaler und kognitiver Entwicklung in den frühen Lebensjahren. Diese<br />

fallen in den ersten Entwicklungsjahren quasi zusammen und mit ihnen auch der Erwerb von<br />

sozialen und kognitiven Basiskompetenzen (z.B. emotionale Kompetenz) (Bakermans-<br />

Kranenburg 2003; Holodynski 2007).<br />

Die Erziehungsstilforschung hat Mütter und Väter in ihrer Rolle als Erzieher im Blick und belegt<br />

im Laufe einer langjährigen Forschung die Vorteile eines autoritativen Erziehungsmusters.<br />

(Baumrind 1991; Macoby/Martin 1983). Dieser auch als partizipativ, sozial-integrativ oder demokratisch<br />

bezeichnete Erziehungsstil ist gekennzeichnet durch emotionale Wärme, hohe Responsitivität<br />

sowie konsequente und flexible Kontrolle 6 . Auch neuere Studien bestätigen ihn als<br />

konsistenten Prädiktor für ein positive kindliche Entwicklung (Darling 1999). Im Unterschied zu<br />

den übrigen Erziehungsmustern (permissiv, autoritär oder nicht- engagiert) führt der autoritative<br />

Stil zu erhöhten sozialen Kompetenzen, einer höheren Selbstwirksamkeitserwartung, besseren<br />

schulischen Leistungen und einem selteneren Auftreten von Verhaltensauffälligkeiten bei den<br />

Kindern (ebd.; auch Baumrind 1991). Diese Zusammenhänge sind nachgewiesen für verschiedenste<br />

Altersgruppen, vom Vorschulalter bis zum frühen Erwachsenenalter sowie unabhängig<br />

von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und dem sozioökonomischen Status der Familie (Darling<br />

1999).<br />

Als Gestalter der Lebenswelt „Familie“ prägen Eltern die Familienatmosphäre mit ihrem Interaktions-<br />

und Kommunikationsstil (vgl. Sigel/Renninger 2006). Welchen Umgang die Eltern mit<br />

den Kindern pflegen, wie sich das Miteinander der Partner gestaltet oder wie Eltern zwischen<br />

6 Heute wird im Amerikanischen der Begriff „demandingness“ für die Dimension „Kontrolle“ verwendet, der eher das „Fordern“<br />

des Kindes betonen will (Baumrind 1972). Die Position zur Gewährung kindlicher Autonomie hat sich seit den 70ern gewandelt.<br />

Eine zu geringe Einflussnahme (elterliches Monitoring) hilft dem Kind in seiner Entwicklung in keinem Fall.<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!