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Abschlussbericht - STEP

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ildungskurse stark zugenommen (s. z.B. Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. 2009; Geene<br />

2009). Auch wenn bislang der Beschluss eines Präventionsgesetztes noch immer nicht verabschiedet<br />

werden konnte, hat das Thema Prävention also längst einen zentralen Stellenwert im<br />

Gesundheitssektor erhalten. Die Stärkung von präventiven Maßnahmen auf der Ebene der Individuen<br />

scheint einen doppelten positiven Effekt zu haben: Einerseits werden dadurch Krankheiten<br />

oder gesundheitsgefährdende Verhaltensweisen vermieden und dadurch die öffentliche Kassen<br />

entlastet. Andererseits ist damit die Hoffnung verbunden, dass damit der gesundheitliche<br />

Zustand aller Bevölkerungsgruppen verbessert wird. Doch in der Praxis ist diese Hoffnung getrübt.<br />

Denn gerade durch die Verbreitung von Präventions- und Gesundheitsförderungsprogrammen<br />

werden hier gesundheitliche Ungleichheiten verstärkt, weil unterschiedliche soziale<br />

Gruppen unterschiedlich von diesen Programmen profitieren. Die Analyse der Ursachen und<br />

Mechanismen, die das so genannte Präventionsdilemma bewirken und von Strategien zur Überwindung<br />

dieses sozialen Dilemmas sind also notwendige Schritte zur Reduzierung gesundheitlicher<br />

Ungleichheiten und stehen deshalb im Zentrum des BEEP Projekts. Weil bei der Entstehung<br />

des Präventionsdilemmas auf den ersten Blick nicht politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />

oder ökonomische Faktoren die Ungleichheit schaffen sondern die Nichtinanspruchnahme<br />

von präventiven Programmen eher eine Selbstselektion nicht nur von einzelnen Individuen,<br />

sondern von ganzen sozialen Gruppen darzustellen scheint, stellt sich die Frage, was diese<br />

Gruppen genau davon abhält, solche Programme in Anspruch zu nehmen, selbst wenn diese kostenneutral<br />

sind.<br />

2.2 Das Präventionsdilemma<br />

Wir hatten unserem Forschungsprojekt in den verschiedenen Settings die These zu Grunde gelegt,<br />

dass Elternedukationsprogramme unter Bedingungen eines so genannten Präventionsdilemmas<br />

umgesetzt werden (maßgeblich hierzu Bauer 2005). Dieses theoretische Modell geht,<br />

wie oben kurz angeschnitten davon aus, dass diejenigen Gruppen, die am stärksten von Präventions-<br />

und Gesundheitsförderungsmaßnahmen profitieren würden, bislang am wenigsten durch<br />

entsprechende Programme erreicht werden können. Der soziologischen Bildungsforschung sowie<br />

der Forschung in der Erwachsenenbildung liegen eine große Anzahl von Studien vor, die immer<br />

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