Netzwerk Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen eV
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Einige Spezialuntersuchungen<br />
wie<br />
die Knochendichtemessung<br />
werden<br />
durch die Endokrinologie-Assistentin<br />
vorbereitet <strong>und</strong><br />
auch durchgeführt.<br />
Nach der ärztlichen<br />
Untersuchung <strong>und</strong><br />
der Besprechung<br />
der Ergebnisse benötigen<br />
die Patienten<br />
häufig noch<br />
ein Beratungsgespräch mit der Endokrinologie-Assistentin,<br />
z.B. wenn<br />
Folgeuntersuchungen wie Szintigraphie<br />
oder Kernspintomographie<br />
koordiniert werden sollen oder vor<br />
allem, wenn eine Substitutionstherapie<br />
begonnen werden muss. Die<br />
Einweisung in die Applikationstechniken<br />
von Medikamenten, die<br />
Unterweisung in der Durchführung<br />
von Injektionen oder im richtigen<br />
Verhalten bei Ausnahmesituationen,<br />
beispielsweise die Anpassung einer<br />
Hydrocortisontherapie bei einer<br />
Nebennierenrindeninsuffizienz, sind<br />
wesentliche Aufgaben der Endokrinologie-Assistentin.<br />
Wurde bei einem Patienten erstmals<br />
eine endokrinologische Erkrankung<br />
nachgewiesen, ist es sehr hilfreich,<br />
wenn eine Endokrinologie-Assistentin<br />
dem Patienten nach der ärztlichen<br />
Aufklärung nochmals das<br />
Krankheitsbild mit den konkreten<br />
Konsequenzen<br />
erklärt <strong>und</strong> mit<br />
ihm dabei noch<br />
aufkommende<br />
Fragen besprechen<br />
kann. In<br />
der Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendendokrinologie<br />
spielt<br />
selbstverständlich<br />
das Gespräch<br />
mit den<br />
Eltern der erkrankten<br />
Kinder<br />
eine große Rolle. Hier ist viel Einfühlungsvermögen<br />
nötig, die Ängste<br />
<strong>und</strong> Sorgen der Betroffenen müssen<br />
angesprochen werden. Um allen<br />
diesen schwierigen Aufgaben gerecht<br />
werden zu können, erlernt die<br />
Endokrinologie-Assistentin in ihrer<br />
Weiterbildung auch Gr<strong>und</strong>kenntnisse<br />
zur Patientenkommunikation<br />
<strong>und</strong> Motivationspsychologie.<br />
Nach der Sprechst<strong>und</strong>e werden die<br />
Bef<strong>und</strong>e der Patienten sortiert <strong>und</strong><br />
in den PC eingegeben. Dabei achtet<br />
die Endokrinologie-Assistentin<br />
besonders auf unerwartete pathologische<br />
Untersuchungsergebnisse,<br />
damit der Arzt umgehend darauf<br />
reagieren kann.<br />
Der Dienst setzt sich häufig auch am<br />
Abend fort: Sei es, Selbsthilfegruppen<br />
zu begleiten <strong>und</strong> mit eigenen<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Kenntnissen zur<br />
Seite zu stehen oder einen Patienteninformationsvortrag<br />
zu halten.<br />
Wissenswertes<br />
Besonderheiten im<br />
stationären Bereich<br />
Die Arbeit der Endokrinologie-<br />
Assistentin im stationären Bereich<br />
unterscheidet sich von der Ambulanztätigkeit<br />
insofern, als die organisatorischen<br />
Aufgaben ganz anderer<br />
Art sind <strong>und</strong> die Begleitung der<br />
zumeist akut <strong>und</strong> unter Umständen<br />
bedrohlich erkrankten Patienten<br />
einen größeren zeitlichen Umfang<br />
einnimmt.<br />
Es wird eine zunehmend wichtigere<br />
Aufgabe der Endokrinologie-Assistentin,<br />
bei klinisch-wissenschaftlichen<br />
Studien mitzuwirken. Die<br />
sorgfältige <strong>und</strong> gewissenhafte Ausarbeitung<br />
von Studienprotokollen <strong>und</strong><br />
Anwendungsbeobachtungen ist sehr<br />
zeitaufwändig, sie ist aber wichtig,<br />
damit durch die Dokumentation<br />
von Behandlungsergebnissen <strong>und</strong><br />
die Entwicklung neuer <strong>und</strong> besserer<br />
Medikamente, gerade in Zeiten des<br />
knappen Geldes im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
die medizinische Versorgung<br />
von Patienten mit endokrinen Erkrankungen<br />
aufrechterhalten <strong>und</strong><br />
verbessert werden kann.<br />
Ramona Ficker, Dresden,<br />
Sandy Werner, Oldenburg,<br />
Gisela Jungmann, Rheda-Wiedenbrück,<br />
Endokrinologie-Assistentinnen DGE<br />
GLANDULA 23/06