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StingerSchiessen: Die Jagd nach der fliegenden Kettensäge ...

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Der Scharfe Schuss<br />

Beim Schuss auf die Drohnen<br />

unterscheidet man zwischen<br />

zwei Arten von Treffern. Einerseits<br />

<strong>der</strong> «Direct Hit», bei welchem<br />

die Lenkwaffe mit <strong>der</strong><br />

Drohne kollidiert und diese zerstört,<br />

an<strong>der</strong>erseits <strong>der</strong> «Tactical<br />

Hit». Letzterer ist ein Schuss,<br />

<strong>der</strong> die Drohne um weniger als<br />

vier Metern verfehlt und somit<br />

ein Flugzeug normaler Grösse<br />

getroffen hätte. Neben zwei<br />

«Direct Hits» erzielte das Flab-<br />

Team in <strong>der</strong> Türkei auch vier<br />

«Tactical Hits». Gleich zwei gelangen<br />

Stabsadujtant Markus<br />

Riesen. Er ist Klassenlehrer im<br />

Unteroffizierslehrgang (ULG) in<br />

Payerne und bereits einer <strong>der</strong><br />

erfahrenen Stinger-Schützen.<br />

«Wie ein Urknall» sei das Erlebnis,<br />

wenn man eine Lenkwaffe<br />

abschiesse, beschreibt Riesen.<br />

«Vor dem Schuss leistet man mit<br />

dem Erfassen und dem Manipulieren<br />

viel Arbeit, wenn man<br />

den Abzug betätigt ist dies eine<br />

Erlösung», so <strong>der</strong> Stabsadjutant<br />

ARMEE aktuell 1/2005<br />

weiter. Vom Schuss selbst bekomme<br />

<strong>der</strong> Schütze dann wenig<br />

mit: «Wenn <strong>der</strong> Rauch verflogen<br />

ist und man wie<strong>der</strong> etwas sieht,<br />

dann ist die Lenkwaffe bereits im<br />

Ziel.» Riesen zieht aus Erfahrungen<br />

in Sile für seinen Berufsalltag<br />

zwei wichtige Schlüsse.<br />

Einerseits habe sich bestätigt,<br />

dass die Ausbildung funktionie-<br />

«Direct-» und «Tactical-Hit»<br />

Stabsadj Patrizio Marchiondi<br />

informiert Brigadier<br />

Matthias Weibel über den<br />

Verlauf des Schiessens.<br />

Ausbildung in <strong>der</strong> Schweiz praxistauglich<br />

und sein Team auf einem<br />

guten Stand sei. <strong>Die</strong>se Professionalität<br />

haben auch die Experten<br />

<strong>der</strong> türkischen Gastgeber und<br />

<strong>der</strong> Nato im Debriefing explizit<br />

erwähnt. Um die Ausbildung in<br />

Payerne noch weiter voranzutreiben,<br />

hat Matthias Weibel mit<br />

seinem Team täglich Seminare<br />

abgehalten. In diesen wurden die<br />

vorhandenen Reglemente und<br />

Stabsadjutant Markus Riesen. Hauptmann Christoph Schmon.<br />

re: «Ein Soldat, <strong>der</strong> unsere Prüfungen<br />

besteht, dem kann man<br />

ohne Bedenken eine Lenkwaffe<br />

in die Hand geben.» An<strong>der</strong>erseits<br />

habe sich gezeigt, dass das Erlebnis<br />

beim Schiessen mit dem STLS<br />

(Stinger Tracking & Launch Simulator),<br />

<strong>der</strong> in den Schulen eingesetzt<br />

wird, sehr nahe am scharfen<br />

Schuss liege. Seinen ersten<br />

Ausbildungspläne aller Stufen im<br />

Detail überprüft.<br />

Gleich vor Ort haben die Berufsmilitärs<br />

anhand ihrer Erfahrungen<br />

aus dem Live-Shooting<br />

Verbesserungsvorschläge und<br />

Än<strong>der</strong>ungsanträge formuliert.<br />

Weiter gehörten auch Trainings<br />

mit dem Stinger-Simulator zum<br />

Programm. Jeweils am Vorabend<br />

wurden so die Schützen für den<br />

kommenden Tag selektioniert.<br />

Dazu hatte die Schweizer Delegation<br />

gleich zwei Simulatoren im<br />

Gepäck, die, wie die Werfer, Lenkwaffen<br />

und weiteres Material mit<br />

einer türkischen Hercules ab Emmen<br />

an den Einsatzort gebracht<br />

worden sind.<br />

scharfen Schuss hat in Sile<br />

Hauptmann Christoph Schmon<br />

geschossen. Er ist Berufsoffizier<br />

und Kompaniekommandant in<br />

<strong>der</strong> Rekrutenschule in Payerne.<br />

«Es hat mich fasziniert, dass ich<br />

beim Schiessen nie nervös war.<br />

Dank meiner Ausbildung wusste<br />

ich zu jedem Zeitpunkt, dass<br />

ich alles richtig mache», erklärt<br />

Schmon. Auch <strong>der</strong> Hauptmann<br />

hat <strong>nach</strong> dem Schuss zuerst<br />

nur Rauchschwaden gesehen,<br />

dann konnte er die Lenkwaffe<br />

doch noch für kurze Zeit erkennen<br />

und war etwas enttäuscht<br />

darüber, die Banshee-Drohne<br />

verfehlt zu haben. Bei <strong>der</strong><br />

Auswertung sollte sich dann<br />

herausstellen, dass Christoph<br />

Schmon das kleine Ziel nur um<br />

winzige 38 Zentimeter verfehlt<br />

und somit einen «Tactical Hit»<br />

gelandet hatte. Sein Fazit ist<br />

dann auch: «Unsere Ausbildung<br />

ist ausgezeichnet auf den Einsatz<br />

ausgerichtet, wir trainieren<br />

und erzählen in den Schulen das<br />

Richtige.»<br />

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