StingerSchiessen: Die Jagd nach der fliegenden Kettensäge ...
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eicht werden konnte. Neue Denkansätze<br />
waren gefragt. Denn<br />
die für die «Operation TF SUMA»<br />
herangezogenen Erfahrungen<br />
und Unterlagen aus dem Einsatz<br />
ALBA 1999 (Flüchtlingsbetreuung<br />
in Kukes/Albanien, <strong>der</strong><br />
ebenfalls zusammen mit dem<br />
UNHCR realisiert worden war),<br />
aus Bosnien (Gelbmützen für die<br />
OSZE) o<strong>der</strong> aus dem Kosovo<br />
(Swisscoy für die KFOR) erwiesen<br />
sich als nur bedingt umsetzbar.<br />
Kaum Erfahrung<br />
In diesen Fällen handelt(e) es<br />
sich um militärische, zum Teil<br />
bewaffnete Einsätze als Folge<br />
vorhergegangener kriegerischer<br />
Ereignisse, in Gebieten mit europäischem<br />
Klima, die zudem <strong>der</strong><br />
Schweiz relativ nahe liegen.<br />
Jetzt aber ging es um einen Soforthilfe-Einsatz<br />
mit humanitären<br />
Grundlagen. Und dieser<br />
spielte sich erstmals 12000 Kilometer<br />
weit weg in einem nur<br />
über den Luftweg erreichbaren<br />
tropischen Land ab.<br />
Extremes Klima<br />
Dort herrschen während <strong>der</strong> Regenzeit<br />
für uns extreme klimatische<br />
Bedingungen vor. Bei Temperaturen<br />
zwischen 33 und 36<br />
Grad und einer Luftfeuchtigkeit<br />
von 90 bis 95 Prozent führt jede<br />
noch so geringe körperliche Anstrengung<br />
zu permanentem<br />
Schwitzen.<br />
5 bis 7 Liter Wasser pro Tag<br />
Um den Wasserhaushalt im Körper<br />
einigermassen ausgeglichen<br />
zu halten, mussten auf Anordnung<br />
des Arztes fünf bis sieben<br />
Liter Wasser täglich getrunken<br />
werden.<br />
Unkonventionelle Entscheide<br />
von gewisser Tragweite mussten<br />
also gefasst und vom Führungs-<br />
stab <strong>der</strong> Armee in Bern sanktioniert<br />
werden. Man hat sich zusammengerauft.<br />
Mit dem positiven<br />
Resultat, dass die viel- und<br />
gegenseitig gemachten Lessons<br />
Learned nicht auf die lange<br />
Bank geschoben, son<strong>der</strong>n möglichst<br />
schnell umgesetzt wurden.<br />
Logis bei den Franzosen<br />
So wurde beschlossen,<br />
grundsätzlich ab <strong>der</strong> Basis Medan<br />
zu operieren. Zur Optimierung<br />
<strong>der</strong> Flugeinsätze (bei<br />
durchschnittlich siebenstündigen<br />
Arbeitszeiten <strong>der</strong> Piloten im<br />
Cockpit) und zur besseren Auslastung<br />
<strong>der</strong> Fluggeräte verbrachten<br />
die Heli-Crews alternierend<br />
jede zweite Nacht im Camp Sabang<br />
<strong>der</strong> Franzosen auf <strong>der</strong> Insel<br />
Weh, 17 Kilometer vor <strong>der</strong> vom<br />
Tsunami am schwersten heimgesuchten<br />
Provinzhauptstadt Banda<br />
Aceh. Um den Heli-Mechanikern<br />
die langen Arbeitszeiten in<br />
ungewohnter Umgebung etwas<br />
zu erleichtern, wurde <strong>der</strong> einzig<br />
noch zur Verfügung stehende<br />
Hangar auf dem ganzen Gelände<br />
des Flugplatzes Medan gemietet<br />
– ein Unterfangen, um das uns<br />
im Nachhinein die an<strong>der</strong>en Nationen<br />
beneideten.<br />
Um die hohen Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
ohne Ausfälle über längere<br />
Zeit aufrecht erhalten und<br />
die dazu nötige Erholungszeit<br />
garantieren zu können, wurden<br />
sämtliche AdTF SUMA im selben<br />
Hotel und nicht wie vorgesehen<br />
in Zelten untergebracht.<br />
Verpflegt wurde frei vor Ort<br />
Je<strong>der</strong> konnte entwe<strong>der</strong> im Hangar<br />
(per Catering), im Hotel<br />
o<strong>der</strong> abends – bei Rückerstattung<br />
<strong>der</strong> Auslagen – auch in einem<br />
Restaurant essen.<br />
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ARMEE aktuell 1/2005 III