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Spezialgebiete der Fertigung - Midrange Magazin

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SCHWERPUNKT<br />

BI, Datawarehouse, Risikomanagement<br />

Event Processing hilft beim Risikomanagement<br />

Datenverarbeitung in Echtzeit<br />

Wie erkennt eine Bank, wenn bei ihren Finanzanlagen drastische Verluste drohen<br />

Wie reagieren Wertpapierhändler schnellstmöglich, wenn bei Fonds, Indices o<strong>der</strong><br />

Derivaten zweistellige Minusraten anstehen und die Kurse ins Bodenlose zu stürzen<br />

drohen Solche Fragen lassen sich mit ereignisgesteuerten Programmen lösen.<br />

Skalierungsarchitektur für die Event Engines einer CEP-<br />

Plattform. <br />

Quelle: Progress Software<br />

Nicht nur die Börsenplätze, son<strong>der</strong>n<br />

auch Banken, Fonds und Investmentfirmen<br />

haben in den letzten Jahren<br />

ihre Computersysteme aufgerüstet.<br />

Inzwischen geht es bei Transaktionen<br />

oft um Millisekunden. Vereinfacht ausgedrückt,<br />

Finanzinstitute machen mit<br />

den Rechnern, die am schnellsten riesige<br />

Datenmengen verarbeiten und in<br />

Aufträge umsetzen können am meisten<br />

Gewinn – o<strong>der</strong> auch Verlust, wenn die<br />

Verarbeitungsalgorithmen nicht flexibel<br />

genug sind.<br />

An dieser Stelle kommt Complex<br />

Event Processing (CEP) ins Spiel. Um<br />

Entscheidungen auf Basis aktueller Informationen<br />

treffen zu können, bedarf<br />

es einer Datenverarbeitung und -ana-<br />

lyse in Echtzeit. Den technologischen<br />

Unterbau bildet eine ereignisorientierte<br />

Architektur (EDA = Event Driven Architecture).<br />

Dabei werden Datenströme<br />

in Echtzeit erfasst, analysiert, korreliert<br />

und bewertet.<br />

Nicht umsonst ist <strong>der</strong> elektronische<br />

Wertpapierhandel ein Bereich, in dem<br />

ereignisgesteuerte Datenverarbeitung<br />

und damit<br />

auch Risikomanagement<br />

seit geraumer Zeit eingesetzt<br />

werden. Gewinn<br />

o<strong>der</strong> Verlust hängen hier<br />

davon ab, innerhalb von<br />

Sekundenbruchteilen auf<br />

Ereignisse wie beispielsweise<br />

Kursschwankungen<br />

reagieren zu können.<br />

Elektronische Handelssysteme<br />

analysieren<br />

riesige Datenströme, die<br />

aus einzelnen Börseninformationen<br />

bestehen,<br />

und führen auf Basis mathematischer<br />

Algorithmen<br />

Kauf- o<strong>der</strong> Verkaufsaktionen<br />

in Echtzeit aus.<br />

Wegen des Einsatzes mathematischer<br />

Algorithmen wird das Verfahren auch<br />

kurz als „Algo Trading“ bezeichnet.<br />

Als Korrektiv für das Risikomanagement<br />

bietet die CEP-Technologie<br />

leistungsstarke Instrumente. Diesen<br />

Schritt hat beispielsweise die Börsenplattform<br />

Turquoise unternommen, eine<br />

von neun europäischen Investmentbanken<br />

getragene Aktienhandelsplattform.<br />

Als Schlüsseltechnologie kommt<br />

die CEP-Plattform Progress Apama<br />

zum Einsatz. Ziel dieser CEP-Business-<br />

Applikationen: Die Echtzeitermittlung<br />

komplexer Muster im Marktgeschehen<br />

soll mögliche Manipulationsversuche<br />

verhin<strong>der</strong>n und Risiken frühzeitig erkennen.<br />

Damit können Investmentbanken<br />

rechtzeitig Maßnahmen ergreifen<br />

und Verluste verhin<strong>der</strong>n, wobei die<br />

CEP-Technologie auch im regulären<br />

Bankgeschäft, etwa bei <strong>der</strong> Kreditvergabe,<br />

zeitnah auf Risiken hinweist.<br />

Das Risikomanagement ist nicht<br />

nur auf den Wertpapierhandel o<strong>der</strong><br />

Börsengeschäfte beschränkt. In den<br />

Ingenieurwissenschaften beispielsweise<br />

wird es bei <strong>der</strong> Entwicklung von sicherheitskritischen<br />

Systemen genutzt.<br />

Auch beim SCM setzt sich zunehmend<br />

Supply Risk Management durch, das<br />

sich mit potenziellen Gefahren im Beschaffungsumfeld<br />

befasst.<br />

Nicht zuletzt ist die Entwicklung<br />

und Herstellung von medizinischen<br />

Produkten ein bedeutendes Einsatzgebiet<br />

des Risikomanagements. Hier gilt<br />

es, Aspekte des Risikomanagements<br />

über den gesamten Systemlebenszyklus<br />

zu berücksichtigen, beginnend mit<br />

<strong>der</strong> Konzeption, über die Entwicklung,<br />

Produktion, die therapeutische Verwendung,<br />

bis hin zur Entsorgung von<br />

Medikamenten und Geräten.<br />

<br />

Thomas Ehrke ó<br />

Progress Software GmbH, München<br />

www.progress.de<br />

28<br />

MIDRANGE MAGAZIN · 6/2009

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