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Pelletskessel Planungsmappe für das Fachhandwerk - Biovärme ...

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Luftheizungen, Warmwasser, Spitzenlasten, Solaranlage<br />

Luftheizungen, Heizgebläse<br />

Für eine nicht kontinuierlich betriebene Luftheizung,<br />

die ohne Vorlaufzeit <strong>für</strong> den Kessel gestartet<br />

werden soll, ist ein Pufferspeicher unumgänglich,<br />

um ein kaltes Blasen der Heizung beim Start zu<br />

unterbinden. In der Praxis sind dies zum Beispiel<br />

Lüftungen in der Gastronomie oder Luftheizgeräte<br />

einer nur fallweise beheizten Produktionshalle.<br />

Der Pufferspeicher ist bei kleinerem Luftheizungsanteil<br />

auf 30 Minuten Kessellaufzeit und bei großem<br />

Anteil auf mindestens 40 Minuten Kessellaufzeit zu<br />

dimensionieren (siehe hierzu Berechnung Abschnitte<br />

1. und 3. auf Seite 24 und Diagramm auf Seite 25).<br />

Der Fühler „Puffer oben“ <strong>für</strong> den Kesselstart ist<br />

hierbei in der Mitte des Puffers zu setzen, damit<br />

die obere Pufferhälfte immer ausreichend Energie<br />

<strong>für</strong> die Stoßlast aus der Lüftung bereit hält und die<br />

untere Pufferhälfte als Arbeitsbereich <strong>für</strong> den Kessel<br />

mindestens 15 Minuten Kessellaufzeit ermöglicht.<br />

Großer Warmwasserbedarf<br />

Zum Beispiel Duschen in einer Sportanlage, große<br />

Mehrfamilienhäuser oder Hotels.<br />

Ein Pellets- oder Hackgutkessel braucht vom Stillstand<br />

bis zur vollen Leistung 20 Minuten. Um diese<br />

Startzeit bei großen und augenblicklichem Warmwasserbedarf<br />

zu überbrücken, sind entweder große<br />

Warmwasserspeicher oder große Puffer erforderlich<br />

(siehe Berechnung Abschnitt 4. auf Seite 24).<br />

Um die Warmwasser-Spitzenlast wirklich bereit zu<br />

halten, sind die oberen (Start)-Fühler sowohl im<br />

Warmwasserspeicher als auch im Puffer sehr tief<br />

zu setzen (Schema Seite 50 unten), eventuell eine<br />

Fühlermuffe neu einzuschweißen.<br />

Abdeckung von Spitzenheizlasten<br />

Zum Beispiel eine Spritzkabine, die nur einige Stunden<br />

am Tag im Betrieb ist (zB. Autowerkstätte oder<br />

in einer kleinen bis mittelgroßen Tischlerei). Hier<br />

kann ein Pufferspeicher die erforderliche Kesselleistung<br />

drastisch reduzieren.<br />

Um die Spitzenlast wirklich bereit zu halten, ist der<br />

Pufferfühler „oben“ <strong>für</strong> den Kesselstart sehr tief zu<br />

setzen, im unteren Viertel des Puffers oder noch tiefer.<br />

Um mit kleineren Heizwassermengen und damit mit<br />

einem kleineren Puffer <strong>das</strong> Auslangen zu finden,<br />

sind tiefe Rücklauftemperaturen aus der Heizung<br />

gefordert. Darum sollen Luftheizregister mit einer<br />

Auslegungstemperatur von 80/40°C - besser noch<br />

60/40°C - anstelle der leider heute noch immer<br />

üblichen 80/60°C gewählt werden (siehe hierzu<br />

Berechnungsbeispiele 3.2 und 3.3 auf Seite 24).<br />

Leistungsspitzen am Morgen<br />

Bei reinen Luftheizsystemen in Produktionshallen ist<br />

ein Pufferspeicher <strong>für</strong> den Morgenstart zu überlegen<br />

(Dimensionierung 30 bis 60 Minuten Kessellaufzeit,<br />

(siehe Berechnung Abschnitt 1. auf Seite 24). Er ist<br />

nicht unbedingt erforderlich, wenn die Heizung<br />

ein bis zwei Stunden vor Arbeitsbeginn gestartet wird.<br />

In einem gut gedämmten Neubau ist eine wesentliche<br />

Nachtabsenkung kaum mehr möglich und<br />

auch nicht sinnvoll. Auch bei Altbauten sollte man<br />

insbesondere bei Fußbodenheizungen die Raumtemperatur<br />

über Nacht nicht mehr als 3°C unter die<br />

Tagtemperatur abfallen lassen, um ein Auskühlen<br />

der Umschließungswände zu vermeiden. Unabhängig<br />

von der Art des Heizsystems verlangen über<br />

Nacht ausgekühlte Wände am Morgen eine höhere<br />

Lufttemperatur.<br />

Die Behaglichkeit in einem Raum ist gegeben aus<br />

dem Durchschnitt der Lufttemperatur und der Oberflächentemperatur<br />

der Wände. Dieser Durchschnitt<br />

soll zwischen 19 und 21°C liegen. Im Winter kann<br />

bei Heizungsstillstand die Oberflächentemperatur<br />

schlecht isolierter Außenwände über Nacht unter<br />

12°C absinken. Bei 33% Außenwandanteil sind<br />

dann am Morgen <strong>für</strong> ein „behagliches“ Raumklima<br />

Lufttemperaturen über 24°C erforderlich.<br />

Für eine komfortable Heizung ist kein Pufferspeicher<br />

zum Morgenstart erforderlich, wenn über Nacht<br />

eine Mindesttemperatur aufrecht erhalten und der<br />

Heizbeginn eine Stunde vor dem Aufstehen eingestellt<br />

wird.<br />

Einbindung einer Solaranlage<br />

Solare Überschüsse, die der Warmwasserspeicher<br />

nicht mehr aufnehmen kann, können in einem<br />

Puffer <strong>für</strong> Regentage aufgehoben werden.<br />

Wenn eine Fußbodenheizung vorhanden ist, lohnt es<br />

sich bei größeren Solaranlagen im Winter die Kollektoren<br />

vom Warmwasserspeicher auf die Fußbodenheizung<br />

umzuschalten. Bei 50°C Nutztemperatur bricht<br />

der Ertrag aus Sonnenkollektoren im Winter auf „Null“<br />

zusammen. Bei 30°C <strong>für</strong> eine Fußbodenheizung schaffen<br />

einfache Flachkollektoren in der Übergangszeit<br />

noch sichere 30 bis 40% Wirkungsgrad und an klaren,<br />

sonnigen Frühlingstagen sind 50% Kollektorwirkungsgrad<br />

bei niedrigem Temperaturniveau keine Seltenheit.<br />

Die solare Einkoppelung ist am elegantesten mit<br />

einem Pufferspeicher realisierbar (siehe Schema Seite<br />

46 unten). Hierzu werden Heizkessel, Heizkörper<br />

und Warmwasserspeicher über die obere Pufferhälfte<br />

angeschlossen, die Sonne über die untere Hälfte<br />

<strong>Pelletskessel</strong> <strong>Planungsmappe</strong> 2009-03<br />

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