Pelletskessel Planungsmappe für das Fachhandwerk - Biovärme ...
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Kleine Heizlasten, Mehrkesselanlagen, RL-Temperaturen<br />
und der Fußboden über die unteren 3/4 der Pufferhöhe<br />
angeschlossen. Der Pufferfühler „unten“ <strong>für</strong> den Kesselstopp<br />
ist über der Solareinbindung zu setzen.<br />
Kleine Heizlasten mit großen Kesseln<br />
in der Übergangszeit<br />
Wenn am Beginn und Ende der Heizsaison zum<br />
Beispiel nur ein kleines, nordseitig gelegenes<br />
Badezimmer (1 kW und kleiner) mit einem großen<br />
Kessel (35 kW und größer) beheizt werden soll, gibt<br />
es zwei Möglichkeiten: Entweder ein Pufferspeicher<br />
(dimensioniert <strong>für</strong> 30 Minuten Kesselvolllast, siehe<br />
Berechnungsbeispiele 1. bis 3. auf Seite 24) oder<br />
akzeptiert man größere Temperaturschwankungen<br />
im Badezimmer, dann ist eine Einschränkung der<br />
Heiz- und Speicherladezeiten auf ein bis zwei<br />
Stunden morgens und abends ausreichend, um den<br />
Kesselbetrieb in geordnete Bahnen zu lenken.<br />
Sind aber die Wände in Leichtbauweise errichtet,<br />
können sie kaum Wärme speichern und ein Pufferspeicher<br />
ist dann die komfortablere Lösung.<br />
Puffer <strong>für</strong> Mehrkesselanlagen<br />
Bei mehreren Kesseln und auch bei mehreren sehr<br />
unterschiedlichen Heizkreisen (insbesondere unterschiedlichen<br />
Einschaltzeiten oder Luft- und Fußbodenheizungen<br />
innerhalb einer Heizanlage) ist<br />
eine hydraulische Weiche zwischen Wärmeerzeugern<br />
und Wärmeverbrauchern erforderlich, um stabile<br />
hydraulische Verhältnisse <strong>für</strong> die einzelnen Kreise zu<br />
gewährleisten. Eine „hydraulische Weiche“ ist nicht<br />
mehr als eine Rohrverbindung zwischen Vor- und<br />
Rücklauf im gleichen Durchmesser wie der VL und RL<br />
selbst. Über diese Weiche fließen die Differenzwassermengen<br />
aus Heizkreisen und Kesselkreisen. Damit<br />
entsteht ein Nulldruckpunkt, der bewirkt, <strong>das</strong>s die<br />
Heizkreisumwälzung keinen Einfluss auf die Kesselwasserumwälzung<br />
ausüben kann und umgekehrt.<br />
Eine hydraulische Weiche, die mehr „kann“, als nur<br />
Druckverhältnisse stabilisieren, ist der Puffer. Werden<br />
ein Holzkessel <strong>für</strong> den Grundlastbereich und ein Öl-<br />
/Gaskessel <strong>für</strong> Spitzenlast/Ausfallsreserve gemeinsam<br />
in einem Heizsystem betrieben, reduziert ein Pufferspeicher<br />
die Laufzeit des Spitzenlastkessels, indem<br />
er kurzzeitige Differenzen zwischen Erzeugung und<br />
Verbrauch ausgleicht. Auch die Kessel-Start/Stopps,<br />
wenn der Verbrauch um die Nennleistung eines<br />
Kessels schwankt, werden auf eine Energie sparende<br />
und Kessel schonende Anzahl reduziert.<br />
Für die Funktion als Leistungsausgleich und hydraulische<br />
Weiche <strong>für</strong> mehrere Kesseln ist <strong>das</strong> Speichervermögen<br />
des Puffers <strong>für</strong> 20 bis 30 Minuten Volllast<br />
des größten automatischen Holzkessels im System zu<br />
dimensionieren. In Sonderfällen sind auch Spitzenlasten<br />
wie nicht kontinuierlich betriebene Luftheizungen<br />
zu berücksichtigen, oder die Morgenspitze,<br />
wenn der Start eines Öl-/Gaskessels vermieden<br />
werden soll. Wobei „zuerst“ die Morgenspitzen<br />
selbst durch gestaffelte Startzeiten der Heizkreise<br />
und auch durch vernünftige Absenktemperaturen<br />
zu minimieren sind.<br />
Kleinere Puffer durch tiefe Rücklauftemperaturen<br />
Auch wenn Förderrichtlinien „Liter je Kilowatt“ verlangen<br />
und damit eine Mindestpuffergröße festlegen,<br />
sollte man <strong>für</strong> eine technisch richtige Dimensionierung<br />
beachten, die Speicherkapazität eines Puffers ist nicht<br />
nur vom Volumen, sondern auch von der Spreizung<br />
zwischen Kesselvorlauftemperatur und Rücklauftemperatur<br />
aus dem Heizsystem abhängig.<br />
Bei einem 90 kW-Kessel mit 85°C Vorlauftemperatur<br />
sind <strong>für</strong> 30 Minuten Vollast bei einer Fußbodenheizung<br />
mit 25°C Rücklaufttemperatur (=60°C<br />
Spreizung) 645 Liter Puffervolumen erforderlich,<br />
hingegen bei Radiatorenheizung mit 65°C Rücklauftemperatur<br />
(= 20°C Spreizung) 1.935 Liter.<br />
Puffervolumen <strong>für</strong> 30 Minuten Volllast in Liter<br />
8.250<br />
6.600<br />
4.950<br />
3.300<br />
2.200 1935 lt<br />
1.650<br />
1.100<br />
825<br />
645 lt<br />
15<br />
25<br />
35<br />
50<br />
70<br />
90<br />
Kesselleistung in kW<br />
Enge Heizkörperventile<br />
verbessern die Pufferausnutzung<br />
130<br />
180<br />
260<br />
Spreizung zwischen VL und RL<br />
Auch bei Radiatoren sind tiefe Rücklauftemperaturen<br />
und damit eine bessere Pufferausnutzung<br />
möglich, wenn sie mit engen Heizkörperventilen<br />
(kv kleiner 0,35) ausgerüstet werden. Enge Heizkörperventile<br />
sind <strong>für</strong> Fernwärme gespeiste Heizanlagen<br />
üblich, bringen Brennwertkessel wirklich zum<br />
Kondensieren und regeln mit höherer Ventilautorität<br />
die Raumtemperatur exakter.<br />
Leider werden Ventilheizkörper heute noch immer<br />
mit Ventileinsätzen zwischen kv=0,6 und kv=1,1<br />
ausgeliefert, um hohe Rücklauftemperaturen<br />
<strong>für</strong> Ölkessel zu sichern. Engere kv-Werte gibt es<br />
aktuell meist nur über Sonderbestellung. Oft<br />
10°<br />
20°<br />
30°<br />
60°<br />
50°<br />
40°<br />
<strong>Pelletskessel</strong> <strong>Planungsmappe</strong> 2009-03<br />
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