PROCAFE Pressespiegel / Revue de presse Nr. 09/10, 2011

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

wenn «allerbes » » Zusammen NICARAGUA Der faire Kaffee mit der feinen Note 650 nicaraguanische Kaffeebäuerinnen haben sich im Kooperativenverband Soppexcca zusammengeschlossen Viele von ihnen mussten vor zehn Jahren noch betteln gehen Heute haben sie ein sicheres Auskommen auch wegen Pair Trade Verträgen VON TONI KEPPELER TEXT UND FOTO JINOTEGA An richtig harten Tagen trinkt Manuel Pavön Fairer Kaffee nach 1980 bis zu fünfzig Tassen Kaffee Am liebsten hat Dem Kaffee von Bauer Leonardo Valles hat Fa er ihn hell geröstet «Er hat dann mehr Säure vön 87 von zoo möglichen Funkten gegeben und man schmeckt die feinen Noten von Zitrus l00 Punkte Kaffee sagt der Sommelier «den früchten besser heraus » Pavön mag es gibt es nicht Schon Kaffees mit über 90 sind Kaffee frisch und fruchtig schmeckt Die dunk die absolute Ausnahme » 87 das sei len schweren Sorten mit viel Koffein und Aro te Exportqualität» Valles grinst Er zieht die men von Schokolade oder Vanille sind nicht so Baseballmütze tiefer ins runde Gesicht fast so als wäre ihm das Lob ein bisschen peinlich «Ich bin unter Kaffeesträuchern geboren wor den und aufgewachsen» sagt Valles «Aber von sehr seine Sache Manchmal bekommt er auch eine Tasse vorgesetzt die vergoren schmeckt nach Essig Schimmel oder gar nach Benzin Pavön sitzt vor einer Tasse Kaffee im Café der Kooperative «Vereinigung kleiner Produ zenten Exporteure und Käufer von Kaffee» Soppexcca in der Provinzstadt Jinotega in den Bergen des nördlichen Nicaragua Sein Kaffee wurde aus Catura Bohnen einer Kreuzung aus Arabica und Bourbon gebraut hell geröstet «In diesem Lokal» sagt der junge Mann «wird einer der besten Kaffees des Landes serviert Pavöns Arbeit Kaffee trinken Er ist einer von drei Sommeliers bei Soppexcca Drei Jahre hat er an einer Akademie studiert und dort jeden Tag Kaffee geschnuppert gekaut im Mund gerollt Mittlerweile kann Pavön aus dem Ge schmack des Kaffees Rückschlüsse ziehen ob die Kaffeesträucher zu eng aufeinander stehen oder ob sie zu wenig Schatten haben Ob unrei fe Kirschen geerntet wurden oder gar überreife Ob beim Waschen Trocknen oder bei der Lage rung geschlampt wurde Seine Ergebnisse trägt er in ein Formular ein das Grundlage ist für die nächste Beratung mit den Kaffeebäuerinnen WoZ Die Wochenzeitung 06.10.2011 Seite 1 / 4 Auflage/ Seite 14512 / 13 5030 Ausgaben 50 / J. 9166889 Qualität hatte ich vor ein paar Jahren noch kei ne Ahnung Valles ist Präsident der Kaffeekooperative 19 Juli im Weiler Los Cuchillos gut vierzig Ki lometer nördlich von Jinotega Der Name sagt er habe nichts mit dem Jahrestag des Triumphs der sandinistischen Revolution zu tun Es war zufällig der 19 Juli als die Kooperative 1984 ge gründet wurde «Damals wütete hier der Krieg gegen die Contras und alles war rationiert Le bensmittel Kleider Materialien für die Land wirtschaft Als Kooperative kam man da leichter ran auch an Kredite » Es warein schluss aus der Not Für die Vermarktung des Kaffees hatte die Kooperative keine Bedeutung Darauf hatte bis zur Wahlniederlage der Sandi nistlnnen zg9o der staatliche Exporteur Encafé das Monopol Doch «Auf Qualität legten die Einkäufer keinen Wert» sagt Valles Solidaritätskaffee aus Nicaragua war einst berühmt Schon die erste Ernte nach dem Sturz des Somoza Clans wurde 1980 von der 40 / 58 © WoZ Die Wochenzeitung, Zürich ZMS Monitoring Services AG Media Monitoring www.zms.ch
Gon » Ko » Kaf Von vor bekam » Ge WoZ Die Wochenzeitung 06.10.2011 Seite 2 / 4 Auflage/ Seite 14512 / 13 5030 Ausgaben 50 / J. 9166889 deutschen Fair Trade Organisation Gepa in noch die Leute fort die immer gesagt hatten Europas Drittweltläden angeboten Manchmal was zu tun war «Wir haben das Land einfach war dieser Kaffee so sauer und bitter dass er aufgeteilt jeder tat was er konnte » Wenn fast ein Loch in die Magenwand brannte Wer zalez heute daran denkt was ihr die Zwischen sich mit dem neuen Nicaragua solidarisch fühl händler damals für ihren Kaffee boten dann te trank ihn trotzdem Es war eine Frage der muss sie lachen Soppexcca bezahlt ihr heute Ideologie nicht des Geschmacks «Kaffee die mehr als das Fünfzehnfache ser Qualität wird heute höchstens noch zu lös lichem Kaffee verarbeitet» sagt Fätima Ismael die Geschäftsführerin von Soppexcca Ismael ist eine der wenigen wichtigen Schwerer Neuanfang Doch auch die Geschichte von Soppexcca hat ihre dunklen Seiten Ihr rechtlicher Vorgänger Frauen im Geschäft Seit 1997 als Soppexcca gegründet wurde ist sie die Chefin «Wir ha ben mit 68 Produzentinnen angefangen Heute sind es über 650 und immer mehr sind Frauen «In etlichen unserer Kooperativen ha ben Frauen die Mehrheit» sagt sie Soppexcca ist keine Kooperative im eigentlichen Sinn es ist eine Kooperative von Kooperativen «Wir haben Kooperativen die aus früheren Staats der 1990 gegründete Kooperativen Zusammen schluss Hiprocop war 1996 bankrottgegangen Zwar hatte die damalige Geschäftsführung schon erste Fair Trade Verträge abgeschlossen Die Produzentinnen aber wussten nichts da von Den Aufpreis den die Kundinnen für den fair gehandelten Kaffee bezahlten steckten die Chefinnen in die eigene Tasche Dazu häuften sie einen Schuldenberg an bis Hiprocop zu betrieben hervorgegangen sind solche die schon in den achtziger Jahren unter der sandi nistischen Regierung gegründet wurden und solche die erst während der grossen Kaffee krise zu Beginn dieses Jahrtausends entstan den » Soppexcca vereinigt heute achtzehn operativen unter ihrem Dach Die Kooperative Julio Hernändez ist ein Kind dez grossen Kaffeekrise Damals sank der Weltmarktpreis für Kaffee bis auf vierzig US Dollar pro hundert US Pfund 45 4 Kilo gramm Die Produktionskosten liegen in Ni caragua bei knapp hundert US Dollar «Wir mussten um Essen betteln» erinnert sich Ana Maria Gonzalez Seit 1980 lebt die 51 Jährige im Weiler Corinto Finca rund zwanzig Kilome sammenbrach «Der Neuanfang war schwer» erinnert sich Geschäftsführerin Fätima Ismael Sie über nahm nicht nur den Schuldenberg und frus trierte Produzentinnen «wir hatten zudem noch den Ruf geerbt korrupt zu sein» In zä hen Verhandlungen gelang es ihr sich mit den Gläubigerlnnen auf ein Schuldenmoratorium und langfristige Rückzahlungsverträge zu ei nigen «Von da an sind wir ständig gewachsen Von den 650 Produzentinnen bebaut je der im Schnitt drei Hektaren mit Kaffee meist mit der Sorte Catura Von der Jahresproduktion von rund 20000 Säcken in Exportqualität kauft Soppexcca 16000 auf «Wir haben nicht genü gend Kapital um alles zu kaufen» entschuldigt ter nordöstlich von Jinotega sich Ismael «Den Rest müssen die Produzenten Als sie 1980 nach Corinto Finca kam war selbst vermarkten » Für 65 Prozent des das Dorf ein einziger Staatsbetrieb hervorge fees hat Soppexcca Garantieverträge mit sechs gangen aus einer Plantage die Lilian Somoza verschiedenen Fair Trade Organisationen der gehört hatte der Schwester des gestürzten Dik Rest wird an den Rohstoffbörsen in London tators Gonzalez aus dem Süden Nicaraguas und New York verkauft Zwanzig Prozent sind suchte Arbeit und fand sie hier «Der Vater Bioproduktion «Wir sind dabei diesen Anteil meines Sohnes hatte uns verlassen und irgend zu erhöhen» sagt Ismael «Und wir wollen ganz wie musste ich mich durchschlagen Ich zog von langsam auch einen lokalen Markt für Quali Dorf zu Dorf und hier bin ich geblieben » tätskaffee aufbauen »In Nicaragua wird Kaffee hatte sie keine Ahnung aber das war wiegend Kaffee getrunken der nicht gut genug auch gar nicht nötig «Wir haben immer getan für den Export ist Soppexcca vermarktet direkt was uns der Vorarbeiter sagte » Dafür an Cafés Botschaften und nichtstaatliche Orga sie ein kleines Zimmer und etwas Lohn nisationen «Supermärkte lohnen sich nicht Da Als die Sandinistlnnen 1990 abgewählt bleibt zu viel Geld beim Handel hängen worden waren und die Staatsbetriebe aufge löst wurden war die Zukunft der Plantage ungewiss «Wir arbeiteten einfach weiter Wir hatten ja Vorarbeiter und die wussten was zu tun war » Bis zur Krise 2001 Da nahm die schäftsführung den letzten Rest aus den Kas sen und setzte sich ab Löhne hatte es schon lange keine mehr gegeben jetzt waren auch Neu in der Kooperative Der Kooperativenverband hat heute eine eige ne Kaffeewaschanlage und einen eigenen Tro ckenplatz ein Labor zur Prüfung der Qualität und Beraterinnen für die Produzentinnen Drei Schulen wurden gebaut in Gegenden in de nen es vorher keine gab «Alle Kinder unserer 41 / 58 © WoZ Die Wochenzeitung, Zürich ZMS Monitoring Services AG Media Monitoring www.zms.ch
Seite 1 und 2: PROCAFE Pressespiegel / Revue de pr
Seite 3 und 4: Kaffee Kaffeemaschine Schweizer Her
Seite 5 und 6: htr hotelrevue 22.09.2011 Seite 3 /
Seite 7 und 8: » 3 19 Euro für 10 Stück Hehner
Seite 9 und 10: St. Galler Tagblatt Gesamtausgabe 2
Seite 11 und 12: Kaffee Media Markt verkauft alterna
Seite 13 und 14: Café Du rififi sur le marché des
Seite 15 und 16: FRC Magazine 01.10.2011 Seite 3 / 4
Seite 17 und 18: Roger Federer komme weltweit gut an
Seite 19 und 20: Wird es mit ihm gelingen auch Chine
Seite 21 und 22: concurrence Comco Ceci d autant plu
Seite 25 und 26: des Nouvelle coopération transfron
Seite 27 und 28: dem Coop nun die Meinung geän dert
Seite 29 und 30: 20 Minuten Gesamtausgabe 06.10.2011
Seite 31 und 32: » » Sein blit Re Meister bewegte
Seite 33 und 34: Pas de café chez Média Markt SUIS
Seite 35 und 36: REACTION A propos d Efhical Coffe J
Seite 37 und 38: Un café durable et savoureux La fo
Seite 39: MigrosMagazine Gesamtausgabe (f)
Seite 43 und 44: WoZ Die Wochenzeitung 06.10.2011 Se
Seite 45 und 46: Wirtschaft Freihandel oder Fair Tra
Seite 47 und 48: Kaffee mit Herz Verbesserte Anbaume
Seite 49 und 50: MigrosMagazin Gesamtausgabe (d) 1
Seite 51 und 52: Kaffee kann Depressionen verhintier
Seite 53 und 54: Kaffee gegen Depressionen wsa Mögl
Seite 55 und 56: » Kenner fragte Meister der braune

PROCAFE Pressespiegel / Revue de presse Nr. 09/10, 2011

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?