Mit großem Marktteil proconnectab Seite 51 Topthema ... - Profiler24
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DECT-Telefonie<br />
schnurlos und abhörsicher<br />
Seit dem Jahr 1984, 1984 als in Europa der CT 1<br />
Standard eingeführt wurde hat die schnurlose<br />
Festnetztelefonie Einzug gehalten in fast jedes<br />
Büro und die meisten privaten Haushalte. Im<br />
Gegensatz zu Mobilfunksystemen ist CT, kurz für<br />
Cordless Telephone, eine reine Zugangstechnologie<br />
und beschreibt nicht das Netz selbst. Zunächst<br />
wurden zwei standardisierte Techniken auf den<br />
Markt gebracht, CT1 und CT2. CT1 defi niert sich<br />
über ein schnurloses Telefon mit 80 analogen<br />
Duplex-Kanälen und einem Organisationskanal.<br />
CT2 hatte dann 40 Duplex-Kanäle und arbeitete<br />
mit einem digitalen Übertragungsverfahren. Der<br />
aktuelle Standard ist der nur sieben Jahre später,<br />
1991, eingeführte DECT Standard. Digital Enhanced<br />
Cordless Telecommunications (Digitale, verbesserte<br />
schnurlose Telekommunikation) hiess bis 1995 noch<br />
Digital European Cordless Telephony. Dieser Standard<br />
hat CT1 Und CT2 inzwischen fast vollständig<br />
vom Markt verdrängt. Bis zum 31.12.2008 können<br />
schnurlose Festnetztelefone mit dem CT 1-Standard<br />
noch eingesetzt werden. Danach erhält ein anderer<br />
Funkdienst diese Frequenzen und die CT1 Geräte<br />
dürfen nicht mehr betrieben werden.<br />
Funktionsweise<br />
Schnurlose Festnetztelefone übertragen per Funk<br />
Gespräche zwischen einer am Telefonfestnetz angeschlossenen<br />
Basisstation und einem tragbaren mobilen<br />
Telefon dem sogenannten Handgerät. Bei DECT wird<br />
ab einer Basisstation für den Gesprächsaufbau wieder<br />
das Kabelnetz benutzt. Nur zwischen Basisstation und<br />
Handapparat fi ndet Funkbetrieb statt.<br />
Die Basisstation ist üblicherweise mit einer kurzen Antenne<br />
versehen und dient dem Handgerät zugleich als<br />
Ladegerät. Je nach Hersteller und Telefon-Typ kann eine<br />
Basisstation mit bis zu sechs Handgeräten kommunizieren.<br />
An eine Telefonleitung können auch mehrere Basisstationen<br />
angeschlossen werden, wobei die Handgeräte<br />
dann unter sämtlichen Basisstationen wechseln können.<br />
Die Reichweite beträgt dabei bis zu 300 Metern im Freien<br />
und bis zu 50 Metern in Gebäuden. Die Sprache wird<br />
zwischen der Basisstation und den Handgeräten mit Hilfe<br />
hochfrequenter elektromagnetischer Felder übertragen.<br />
Um die Nutzung von bis zu sechs Handgeräten an einer<br />
Basissation zu ermöglichen wird das sogenannte Zeitschlitzverfahren<br />
eingesetzt wobei ein Zeitrahmen von 10<br />
Millisekunden in 24 Zeitschlitze von je 0,42 ms eingeteilt<br />
wird. Da ein Handgerät während eines Gespräches nur<br />
in einem Teil der 24 Zeitschlitze Informationen sendet,<br />
können während der restlichen Zeitschlitze weitere<br />
Handgeräte mit der Basisstation kommunizieren. Daraus<br />
resultierend sendet ein individuelles Mobilgerät<br />
ein gepulstes Signal mit einer Wiederholungsfrequenz<br />
von 100 Hertz (Hz).<br />
Vorteile des DECT<br />
Im Gegensatz zu CT1 ist DECT abhörsicher. Auch gibt<br />
es seit dem 1. Januar 2001 fast keine Neuzulassungen<br />
für CT1 mehr und somit auch keine Neuentwicklungen.<br />
DECT Telefone bieten daher weit mehr Leistungsmerkmale.<br />
Je nach Preisklasse bieten sie ein Telefonbuch mit<br />
Namensangaben, ein Grafi kdisplay und einen Anrufbeantworter.<br />
Die Ausstattung geht bis hin zu Freisprechen<br />
und –hören sowie einer Konferenzschaltung.<br />
Nachteile und eventuelle Risiken von DECT<br />
Im Gegensatz zu einer CT1 Station sendet eine DECT-<br />
Basisstation auch ausserhalb der Telefonate ständig Impulse,<br />
um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.<br />
Zudem besteht keine bedarfsgerechte Leistungsregelung.<br />
Basisstation und Handgerät senden also während<br />
eines Telefonates immer mit der gleichen Leistung,<br />
unabhängig von der Entfernung zur Basisstation.<br />
Dadurch stehen DECT Telefone in der Kritik möglicherweise<br />
gesundheitsgefährdend zu sein.<br />
Die Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender<br />
Strahlung hat empfohlene Basisgrenzwerte<br />
bezüglich gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch<br />
die hochfrequenten Felder festgelegt. Diese als SAR,<br />
Spezifi sche Absorbtionsrate, bezeichneten Werte beschreiben<br />
die Menge der Strahlungsleistung welche vom<br />
menschlichen Köper aufgenommen wird, also wie stark<br />
sich das menschliche Gewebe erwärmt. Zwar wird der<br />
empfohlene Grenzwert von 2,0 W/kg mit 0,1 W/kg um<br />
ein Vielfaches unterschritten. Jedoch sind die Absorptionsraten<br />
während der gepulsten Bursts um das 27fache<br />
höher und überschreiten dann jeweils für kurze Zeit<br />
den Grenzwert. Vollkommen ignoriert werden mögliche<br />
Auswirkungen die sich nicht auf die Gewebserwärmung<br />
beziehen. Bislang konnten keine Auswirkungen ausser<br />
der Wärmewirkung durch nichtionisierende Strahlung<br />
nachgewiesen werden. Es gibt also lediglich Hinweise auf<br />
eine Gesundheitsgefährdung. Dennoch sehen manche<br />
in DECT eine Gefahr, insbesondere durch die angeblich<br />
besonders gefährdende gepulste Strahlung. Um der<br />
Empfehlung nachzukommen, die persönliche Strahlen-<br />
DECT-Telefone<br />
siehe hierzu auch unsere Produktübersicht<br />
auf den <strong>Seite</strong>n 44-45<br />
belastung l t immer i so gering i wie i möglich ö li h zu hhalten lt und d<br />
auch Kunden zu erreichen, die bisher aus diesem Grund<br />
vom Kauf eines Schnurlos-Telefons Abstand nahmen, hat<br />
jetzt auch die Industrie reagiert.<br />
Inzwischen bieten einige Hersteller strahlungsarme,<br />
oft ECO-DECT genannte Telefone mit bedarfsgerechter<br />
Leistungsregelung an. Hier sendet die Basisstation nach<br />
Aufl egen des Mobilteils nicht mehr weiter.<br />
Sicherheit<br />
Eine unerlaubte Nutzung oder <strong>Mit</strong>hören wird bei<br />
DECT durch drei Schritte verhindert. Anmelden der<br />
Empfangsbereitschaft bei der Basisstation, Ausweisen<br />
des Mobilteiles beim Aufbau eines Telefonates durch<br />
Verwendung eines geheimen Schlüssels und schließlich<br />
das Verschlüsseln, wobei die Daten während der Funkverbindung<br />
kodiert und auf der Gegenseite dekodiert<br />
werden. Die Verschlüsselung ist optional und wird nicht<br />
von allen Geräten unterstützt.<br />
Fazit<br />
DECT Telefone und die Bewegungsfreiheit, die sie bieten<br />
sind ein nicht mehr wegzudenkender Bestanteil des<br />
täglichen Lebens sowohl im berufl ichen als auch privaten<br />
Umfeld geworden. Schnurlose Telefone mit ihren<br />
integrierten Anrufbeantwortern, Freisprecheinrichtungen<br />
oder Konferenzschaltungen sind längst kein Luxus<br />
mehr. Sie stellen damit auch einen wichtigen Teil des<br />
Produkt-Portfolios im Fachhandel dar. Dem wesentlichen<br />
Kritikpunkt einer möglichen Gesundheitsgefährdung<br />
wird immer mehr Rechnung getragen durch neue,<br />
strahlungsärmere Geräte, die außerhalb der Telefonate,<br />
wenn sich das Handgerät auf der Basis befi ndet, ganz<br />
auf die gepulsten Signale verzichten. Eine Minimierung<br />
der Strahlungsbelastung ist wünschenswert und der<br />
allgemeine Trend führt weiter in diese Richtung.<br />
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