Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV
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Offi zielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure<br />
11 November<br />
2010<br />
61. Jahrgang<br />
berg<br />
bau<br />
bau<br />
Zeitschrift für<br />
Rohstoffgewinnung,<br />
Energie, Umwelt<br />
K 10978
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Offi zielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure<br />
November 11 2010<br />
61. Jahrgang<br />
berg<br />
Energie, Umweltbau<br />
Zeitschrift für<br />
Rohstoffgewinnung, bau<br />
Titel_11-10.indd 1 10.11.2010 11:22:48 Uhr<br />
Prozessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe Schwarz<br />
Inhaltsübersicht<br />
486 bergbau aktuell<br />
Umweltschutz<br />
488 Den Energieträger Kohle fi t für<br />
die Zukunft machen –<br />
Forschung und Entwicklung im<br />
INNOVATIONSZENTRUM<br />
KOHLE<br />
490 Umweltschutz im Bergbau –<br />
TFH Georg Agricola und<br />
Nationale Universität Malaysias<br />
streben Kooperation an<br />
Fachverband<br />
491 Fachvereinigung Auslandsbergbau<br />
und internationale<br />
Rohstoffaktivitäten in der<br />
Vereinigung Rohstoffe und<br />
Bergbau e.V.<br />
Dr. Dieter Johannes, Berlin<br />
Auslandsbergbau<br />
493 Chilenische Kameraden<br />
glücklich gerettet<br />
Bergbau<br />
494 Weiterauffahrung des südlichen<br />
Füllortes Schacht 10,<br />
7.Sohle auf dem<br />
Bergwerk Prosper-Haniel<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Schlüter,<br />
Bottrop, Dipl.-Ing. Frank Lüttig,<br />
RAG Aktiengesellschaft, Herne,<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Barth, Thyssen<br />
Schachtbau, Mühlheim an der<br />
Ruhr<br />
K 10978<br />
berg<br />
bau 11<br />
Zeitschrift für<br />
Rohstoffgewinnung,<br />
Energie, Umwelt<br />
Offi zielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />
Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />
Titelbild: Anzeige THIELE Kettenwerke, Gesenkschmiede,<br />
THIELE GmbH & Co KG, Werkstraße 3, 58640 Iserlohn<br />
505 Zur Verwitterung von Kohlen<br />
Prof. Dr. Ernst Beier, Bochum<br />
510 Industrie<br />
Aus- und Fortbildung<br />
512 201 neue Auszubildende in<br />
Bergbau und Erzeugung<br />
513 Verleihung des Helmuth<br />
Burckhardt-Preises 2010<br />
513 mba-master.de – Neue Services<br />
Expertentipps, Video- Tutorials<br />
und GMA T -Training<br />
514 TFH-Absolvent vertrat<br />
Deutschland bei weltweitem<br />
Wettbewerb junger<br />
Ingenieurgeologen<br />
Journal<br />
514 Einzigartiger Lebensraum<br />
bedrohter Fledermausarten<br />
Reiseberichte<br />
515 Das Ruhrgebiet und die<br />
Kulturhauptstadt 2010<br />
516 Schönes Thüringen<br />
518 Journal<br />
519 Journal / Veranstaltungen<br />
520 Veranstaltungen<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
521 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
522 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />
523 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
530 <strong>RDB</strong>-Rentenausschuss<br />
532 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />
487 Stellenanzeigen<br />
Buchbesprechungen<br />
509 Neues Buch über den Bergbau<br />
unter der Stadt Witten<br />
523 Taschenbuch für den Tunnelbau<br />
2011 –<br />
Kompendium der<br />
Tunnelbauechnologie<br />
524 Braunkohle im Zeitraum<br />
1985 bis 2010<br />
526 Das Hüttenröder Bergbau-Buch<br />
ist fertig<br />
Vorschau 12/2010<br />
● Windenergiespeicherung durch<br />
Nachnutzung stillgelegter Bergwerke<br />
●<br />
Internationale Ressourcen-Universität –<br />
Stand und Perspektiven<br />
bergbau 11/2010 485
Durchschlag im<br />
Gotthard-Basistunnel<br />
Am 15.10. wurde der Gotthard-Basistunnel<br />
im Kanton Graubünden durchschlägig.<br />
Er ist der wichtigste Teil der Eisenbahn-<br />
Alpentraversale, die die Schweiz geplant<br />
hat und finanziert, um ihr verstopftes Straßennetz<br />
und die Bergwelt zu entlasten.<br />
Der nach Fertigstellung mit 57 km längste<br />
Tunnel der Welt überflügelt den 53,9 km<br />
langen Seikan-Tunnel in Japan. Er verbindet<br />
Erstfeld im Turner Talboden mit Bodio<br />
im Tessin. Nach der Fertigstellung soll ab<br />
2017 durch die beiden Eisenbahnröhren der<br />
meiste Güterverkehr durch die Schweizer<br />
Alpen fließen. Es wird mit täglich <strong>300</strong> Zügen<br />
gerechnet, von denen die Hochgeschwindigkeitszüge<br />
in den Tunneln Geschwindigkeiten<br />
von über 250 km/h erreichen sollen.<br />
Auch die Güterzüge werden mit dann 160<br />
km/h doppelt so schnell sein wie in der seit<br />
1882 bestehenden Eisenbahnröhre.<br />
Der Gotthard-Basistunnel ist Teil einer<br />
schnellen Eisenbahnverbindung von der<br />
Nordsee bis nach Genua. Die Fahrzeit von<br />
Zürich nach Mailand verkürzt sich um etwa<br />
1 h auf dann 2 h 40 min.<br />
Mehr als 2 500 Bergleute arbeiteten seit<br />
dem ersten Spatenstich am 04.11.1999 an<br />
dem Tunnelprojekt – 8 von ihnen verloren<br />
dabei ihr Leben. Erträgliche Arbeitsbedingungen<br />
für die Bergleute wurden durch eine<br />
leistungsstarke Klimatisierung geschaffen.<br />
Die Tunnelbohrmaschine „Sissi“ schaffte<br />
jetzt den Durchschlag in der östlichen der beiden<br />
Tunnelröhren, die in einem Abstand von<br />
40 m zueinander aufgefahren wurden und<br />
alle 312,5 m mit Querstollen verbunden sind.<br />
Die für den Vortrieb verwendete hydraulisch<br />
verspannte Gripper-Tunnelbohrmaschine<br />
schneidet Durchmesser von 8,8 bis<br />
9,5 m und wiegt etwa 2 700 t bei einer Länge<br />
der Maschine einschließlich Nachläufer<br />
von 450 m.<br />
Internet: www.gotthardtunnel.eu<br />
Nun geschlossen und energisch<br />
verhandeln<br />
Die IG BCE begrüßt, <strong>das</strong>s Bundeskanzlerin<br />
Merkel in der Koalition Einigkeit hergestellt<br />
hat und die Bundesregierung bei den<br />
Verhandlungen um die Steinkohlebeihilfen<br />
in Brüssel nun endlich einheitlich auftreten<br />
will. „Damit hat die Kanzlerin ihren klaren<br />
Aussagen zur Kohle Nachdruck verliehen.<br />
Wir erwarten, <strong>das</strong>s die Bundesregierung<br />
in Brüssel nun geschlossen und energisch<br />
für eine Beihilferegelung eintritt, die ermöglicht,<br />
<strong>das</strong> Steinkohlefinanzierungsgesetz<br />
umzusetzen. Die Zeit drängt“, sagte der<br />
IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis.<br />
„Die längst überfällige Einigung der<br />
Koalition auf <strong>das</strong> im Gesetz genannte Datum<br />
2018 ist ein wichtiges und richtiges<br />
Signal.<br />
486 bergbau 11/2010<br />
berg<br />
aktuell<br />
bau<br />
Nur so lässt sich die Sozialverträglichkeit<br />
sicherstellen.“ Die unterschiedlichen Aussagen<br />
von Politikern der schwarz-gelben<br />
Koalition zur Revisionsklausel seien nicht<br />
hilfreich und unverständlich. „Wir erwarten,<br />
<strong>das</strong>s die Regierung ihre eigenen Gesetze<br />
ernst nimmt. Die Revisionsklausel steht<br />
im Gesetz, <strong>das</strong> Bundestag und Bundesrat<br />
beschlossen haben und ist außerdem Bestandteil<br />
der Rahmenvereinbarung mit den<br />
Kohleländern“, sagte Vassiliadis.<br />
Internet: www.igbce.de<br />
Merkel warnt vor Stillstand beim<br />
Bau von Kohlekraftwerken<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich<br />
mit Nachdruck für Kohle und Kernkraft als<br />
Brückentechnologie zum Zeitalter der erneuerbaren<br />
Energie ausgesprochen.<br />
Insbesondere die Landesregierung in<br />
NRW müsse sich in dieser wichtigen Frage<br />
klar positionieren, sagte Merkel vor der<br />
Bundesversammlung der Senioren-Union<br />
in Recklinghausen. Ohne <strong>das</strong> in weiten Teilen<br />
mit einem Baustopp belegte Kraftwerksprojekt<br />
in Datteln namentlich zu nennen,<br />
bezeichnete die Kanzlerin jüngste Bürgerproteste<br />
und die Blockade von Neubauprojekten<br />
als eine Gefahr für den Fortschritt in<br />
der Republik.<br />
Wörtlich sagte Merkel im Ruhrfestspielhaus:<br />
„Keine Kohlekraftwerke, möglichst<br />
keinen neuen Bahnhof, um jede Straße<br />
Theater, keine Hochspannungsleitungen<br />
mehr – so wird Deutschland seinen Wohlstand<br />
nicht sichern können.“<br />
Internet:<br />
www.www.dattelner-morgenpost.de<br />
Kohle-Streit entzweit Bund und<br />
Land<br />
In den zurückliegenden Wochen hat<br />
Hannelore Kraft die Kanzlerin geschont.<br />
Wann immer sie zum schwelenden Streit<br />
um die Kohlefinanzierung gefragt wurde,<br />
blieb die Düsseldorfer Ministerpräsidenten<br />
Angela Merkel gegenüber freundlich.<br />
Sie mahnte sowohl Brüssel wie Berlin allenfalls<br />
mit leicht erhobenem Zeigefinger<br />
und gab den Kumpeln Recht, die darauf<br />
pochen, <strong>das</strong>s geschlossene Verträge einzuhalten<br />
seien. Inzwischen mag sich die<br />
neue Düsseldorfer Regierungschefin <strong>das</strong><br />
hin und her in der Berliner Koalition nicht<br />
mehr mit ansehen.<br />
Natürlich ist ihr zu Ohren gekommen,<br />
<strong>das</strong>s Wirtschaftsminister Rainer Brüderle<br />
die angebliche Einigung auf ein Enddatum<br />
für die Kohlesubventionen im Jahre 2018<br />
innerhalb der Koalition hintertreibt. Brüderle<br />
hatte unter Parteifreunden durchblicken<br />
lassen, <strong>das</strong>s er nach wie vor nur widerwillig<br />
die vertraglich vereinbarte Regel in Brüssel<br />
vertreten werde.<br />
„Ich habe die Sorge, <strong>das</strong>s bei den Ver-<br />
handlungen in Brüssel ein Ergebnis herauskommt,<br />
<strong>das</strong> hinter dem liegt, was wir<br />
heute haben“, kabelte Kraft deshalb jetzt<br />
nach Berlin und ging zum ersten Mal die<br />
Kanzlerin direkt an. „Es verwundert mich,<br />
<strong>das</strong>s sie <strong>das</strong> Steinkohlefinanzierungsgesetz<br />
ändern möchte, <strong>das</strong> sie 2007 selbst<br />
beschlossen hat“, ärgert sich Kraft und fügt<br />
noch hinzu, „ich verstehe die Strategie der<br />
Kanzlerin nicht.“<br />
In Düsseldorf hält man <strong>das</strong> jetzt ausgehandelte<br />
Ergebnis für materiell schlecht<br />
und außerdem für taktisch falsch. Brüderle<br />
und die FDP geben die sowohl per Gesetz<br />
wie vertraglich abgesicherte Revisionsklausel<br />
auf, die sicher stellen sollte, <strong>das</strong>s<br />
2012 überprüft werden soll, ob man angesichts<br />
der rapide steigenden Energiepreise<br />
wirklich aus der Kohle aussteigen will.<br />
„Wenn man Brüssel dieses Zugeständnis<br />
auf dem Silbertablett serviert, wird man am<br />
Ende noch mehr geben müssen und mit<br />
dem Datum 2016 nach Hause kommen“,<br />
erklärt einem dazu ein Insider in Düsseldorf,<br />
der auch noch gleich hinzufügt, wem<br />
<strong>das</strong> politisch nutzt: „Brüderle lässt sich<br />
dann von seiner Klientel als Subventionskiller<br />
feiern.“<br />
Mehrere andere Punkte gehen damit aus<br />
Düsseldorfer Sicht völlig unter. Der gültige<br />
Kohlekompromiss, der gesetzlich und vertraglich<br />
abgesichert wurde, entstand vor<br />
dem Hintergrund der Brüsseler Steinkohle-<br />
Verordnung aus dem Jahre 2002, die bis<br />
zum 31.12.2010 gilt. Der gültige Brüsseler<br />
Verordnungstext wurde nahezu wortgleich<br />
beim historischen Kohlekompromiss von<br />
2007 in Deutschland berücksichtigt, und<br />
natürlich hat Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
der Kommission die Details der Regelung<br />
mitgeteilt. „Eine Mindestproduktion<br />
an Steinkohle sowie andere Maßnahmen<br />
werden wichtige Komponenten bei der Erhaltung<br />
eines Anteils heimischer Primärenergiequellen<br />
bilden“, heißt es da in der<br />
aktuell gültigen Verordnung.<br />
Außerdem erklärt man sich ausdrücklich<br />
damit einverstanden, <strong>das</strong>s „Beihilfen für<br />
den Zugang zu Steinkohlevorkommen“ gezahlt<br />
werden. Die Brüsseler Bürokraten erkennen<br />
zusätzlich an, <strong>das</strong>s „eine Mindestproduktion<br />
an Steinkohle“ der „Sicherung<br />
der Führungsposition der europäischen<br />
Technologie“ auf diesem Feld diene.<br />
Weil sich all diese Elemente im deutschen<br />
Kohlekompromiss wiederfinden, versteht<br />
in Düsseldorf niemand den Schwenk<br />
der Brüsseler Kommission. In ihrer neuen<br />
Verordnung will die EU für den Zeitraum<br />
ab 2011 von ihrer eigenen Linie abweichen<br />
und die Kohle deutlich kritischer bewerten.<br />
„Damit verändert Brüssel rückwirkend Gesetze,<br />
<strong>das</strong> darf in einem Rechtsstaat nicht<br />
passieren“, schimpft Norbert Römer, der<br />
SPD-Fraktionschef in Düsseldorf.<br />
Internet: www.general-anzeiger-bonn.de
Stahlindustrie –<br />
Umbruch mit Performance<br />
Management meistern<br />
Die deutsche Stahlindustrie befindet<br />
sich zur Zeit in einer großen Umbruchphase.<br />
Da die Erzlieferanten die Vertragsbedingungen<br />
von bisher einem Jahr Gültigkeit<br />
auf quartalsweise Abrechnungen<br />
umgestellt haben, sind die Stahlkocher<br />
sehr viel stärker von den Schwankungen<br />
der Rohstoffmärkte abhängig geworden.<br />
Gleichzeitig beharren viele Stahlkunden<br />
immer noch auf den aktuell gültigen<br />
Jahresverträgen. Damit sind die Stahlunternehmen<br />
in einer für sie ungünstigen<br />
„Sandwich-Position“. Steigende Volatilität<br />
in den Einkaufspreisen und zunehmende<br />
Komplexität machen die Entscheidungsprozesse<br />
in den Betrieben immer schwieriger.<br />
Um wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />
muss die Stahlindustrie nach Ansicht des<br />
Beratungshauses ianusPM neue Ideen<br />
und Verfahren im Bereich Performance<br />
Management einsetzen. Laut ianusPM<br />
kann die deutsche Stahlindustrie damit<br />
ihre Umsatzrendite um 2 % steigern, was<br />
in etwa 1 Mrd. € entspricht.<br />
Moderne Performance Management-<br />
Lösungen zielen darauf ab, ein gewinnoptimiertes<br />
Gleichgewicht zwischen Nachfrage<br />
und Produktion zu erreichen.<br />
Zwar bringt bereits der Einsatz eines<br />
Sales and Operations Planning-Prozesses<br />
(S&OP), welcher die Verbindung eines<br />
verlässlichen Vertriebsforecasts mit den<br />
entsprechenden Produktionsplänen herstellt,<br />
wichtige Vorteile mit sich: So kann<br />
die Produktion gleichmäßiger gefahren,<br />
Lagerbestände reduziert und die Servicequalität<br />
gesteigert werden. „Jedoch reichen<br />
diese Maßnahmen nicht aus, um der zunehmenden<br />
Komplexität und Volatilität Herr<br />
zu werden. Benötigt wird hierfür eine gewinnorientierte<br />
integrierte Planung, die die<br />
Bereiche Vertrieb, Marketing, Produktion,<br />
berg<br />
aktuell<br />
bau<br />
Finanzen und Supply Chain zusammenführt“,<br />
fügt Voland hinzu. Moderne Performance<br />
Management-Lösungen sind nach<br />
Angaben des Beratungshauses in der Lage,<br />
jede beliebig mögliche Alternative komplett<br />
durchzurechnen und zwar so schnell, <strong>das</strong>s<br />
die Anwender mit den vorhandenen Daten<br />
spielen können und so die Auswirkungen<br />
von Änderungen auf die Zielgrößen Gewinn<br />
und Cash Flow erkennen.<br />
Fach- und Führungskräfte von Stahlkonzernen<br />
stehen heutzutage in vielen Fällen<br />
vor der Herausforderung, Entscheidungen<br />
treffen zu müssen, ohne die Konsequenzen<br />
abschätzen und ohne sich über<br />
mögliche Alternativszenarien ausreichend<br />
informieren zu können.<br />
Internet: www.ianuspm.de<br />
„EU-Parlamentarier stützen<br />
Kumpel-Ausschuss für<br />
Förderung bis 2020“<br />
Unterstützung aus dem EU-Parlament<br />
für deutsche Kumpel: Der Regionalausschuss<br />
des Parlamentes hat am Donnerstag<br />
eine Verlängerung der Steinkohlebeihilfen<br />
bis 2020 gefordert. Damit habe sich<br />
der erste Fachausschuss des Parlamentes<br />
deutlich gegen die Vorgabe der EU-<br />
Kommission gewandt, die sich auf 2014<br />
als Ende des subventionierten Bergbaus<br />
in Europa festgelegt hatte, sagte der Europaabgeordnete<br />
Dr. Markus Pieper (Lotte).<br />
Das Ausschuss-Votum gebe die allgemeine<br />
Stimmung im Parlament wieder, so der<br />
CDU-Politiker. Er erwarte, <strong>das</strong>s sich die<br />
Kommission in der Kohlefrage nun „deutlich<br />
nach hinten“ bewege.<br />
Die EU-Kommission hat sich bislang<br />
wenig beeindruckt von deutschen Vorstößen<br />
gezeigt. So machte es offenbar<br />
wenig Eindruck, <strong>das</strong>s sich die schwarzgelbe<br />
Bundesregierung Mitte der Woche<br />
nach langem Gezerre auf eine gemeinsame<br />
Position bei der Kohle einigte: FDP-<br />
Bucyrus ist als international tätiger, börsennotierter<br />
US-amerikanischer Konzern mit über 10.000<br />
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Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hatte<br />
seinen Widerstand dagegen aufgegeben,<br />
die Forderung, wie 2007 im Kohlekompromiss<br />
mit den Kumpeln vereinbart, bis 2018<br />
fortzusetzen.<br />
Im Gegenzug für ein eventuelles Gegenkommen<br />
der Kommission will Berlin<br />
die „Revisionsklausel“ streichen, nach<br />
der 2012 <strong>das</strong> Aus noch einmal überprüft<br />
werden soll. Diese einst von der SPD<br />
durchgedrückte Klausel sei ohnehin nur<br />
der Versuch, den Kumpeln „Sand in die<br />
Augen zu streuen“, meinte der Chef der<br />
CDU-Landtagsfraktion, Karl-Josef Laumann<br />
(Riesenbeck).<br />
„Das hat bei ihnen aber ohnehin nie verfangen.“<br />
Zugleich mahnte Laumann die<br />
rotgrüne Minderheitsregierung in Düsseldorf,<br />
„fahrlässige Äußerungen zum Abbau<br />
von Steinkohle über 2018 hinaus zu unterlassen“.<br />
Dies setze den Erfolg in Brüssel<br />
aufs Spiel. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore<br />
Kraft hatte Berlin vorgeworfen, die<br />
deutsche Position in Brüssel mit dem Verzicht<br />
auf die Revisionsklausel zu schwächen<br />
und hatte für einen Sockelbergbau<br />
über 2018 hinaus plädiert.<br />
Forderungen nach einer dauerhaften<br />
Kohlesubventionierung hat jedoch auch<br />
der Regionalausschuss des EU-Parlamentes<br />
eine Absage erteilt. Allerdings will<br />
er „einmalige Anschubfinanzierungen“<br />
zulassen für Zechen, die eine marktwirtschaftliche<br />
Perspektive hätten. „Dies sei<br />
eine Chance für private Energieunternehmen,<br />
die Bergwerke in Eigenregie weiterführen<br />
wollten‘, sagte Pieper.<br />
In Ibbenbüren waren kürzlich zwei Ex-Betriebsratsmitglieder<br />
des dortigen Berwerkes<br />
mit Vorstellungen vorgeprescht, die<br />
Anthrazit-Zeche im Zusammenspiel mit<br />
dem benachbarten RWE-Kraftwerk auch<br />
über 2018 hinaus ohne Subventionen weiterzubetreiben.“<br />
www.westfälische-nachrichten.de<br />
bergbau 11/2010 487
Umweltschutz<br />
Am Kraftwerksstandort Niederaußem<br />
bringt RWE zahlreiche Projekte<br />
für eine klimafreundlichere<br />
Kohleverstromung voran.<br />
Für die Energieversorgung der<br />
Zukunft wird Kohle in einem<br />
breiten Energiemix aus konventionellen<br />
und erneuerbaren Energien<br />
weiter eine wichtige Rolle spielen.<br />
Ziel ist dabei eine preiswerte,<br />
sichere und vor allem umweltfreundliche<br />
Stromversorgung zu<br />
gewährleisten. Um den Energieträger<br />
Kohle zukunftsfest zu<br />
machen, müssen daher die CO2-<br />
Emissionen deutlich reduziert<br />
werden. Am Kraftwerksstandort<br />
Niederaußem in Bergheim ist<br />
bereits 2003 unter dem Namen<br />
„BoA 1“ <strong>das</strong> modernste Braunkohlenkraftwerk<br />
der Welt in Betrieb<br />
gegangen. BoA 2&3 befinden sich<br />
im benachbarten Neurath im Bau<br />
und sollen 2011 ans Netz gehen.<br />
„Moderne Anlagen sind ein<br />
wesentlicher Schritt zur CO2-<br />
Reduktion. Durch die neuen<br />
Kraftwerke werden pro Block<br />
jährlich 3 Mio. t CO2 gegenüber<br />
Altanlagen eingespart, bei gleicher<br />
Stromerzeugung“, erklärt<br />
Dr. Johannes Lambertz,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der RWE Power. Neben<br />
der CO2-Vermeidung<br />
spielt vor allem die CCS-<br />
Technologie, also <strong>das</strong><br />
Abtrennen und Speichern<br />
von Kohlendioxid, eine<br />
maßgebliche Rolle für<br />
eine klimafreundliche<br />
Kohleverstromung.<br />
Große CO2-Mengen<br />
werden dabei geologisch<br />
gespeichert und so aus<br />
der Atmosphäre ferngehalten.<br />
Die Internationale<br />
Energieagentur weist zur<br />
488 bergbau 11/2010<br />
Den Energieträger Kohle fit für die<br />
Zukunft machen –<br />
Forschung und Entwicklung im<br />
INNOVATIONSZENTRUM KOHLE<br />
Erfüllung der Empfehlungen des<br />
Weltklimaberichts dieser Technologie<br />
eine Schlüsselfunktion<br />
zum Erreichen der weltweiten<br />
Klimaziele zu. Vor diesem Hintergrund<br />
ist es notwendig, <strong>das</strong>s<br />
Deutschland klare gesetzliche<br />
Regelungen für CCS schafft und<br />
Politik und Unternehmen in einer<br />
gemeinsamen Anstrengung für<br />
öffentliche Akzeptanz werben.<br />
CO2 intelligent nutzen – dieser Ansatz<br />
gerät zunehmend in den Fokus ganz<br />
unterschiedlicher Industriezweige und<br />
wissenschaftlicher Einrichtungen. Unternehmen<br />
aus der Chemie, der weißen Biotechnologie<br />
oder Stromerzeuger wie RWE<br />
Power arbeiten an Möglichkeiten, einen<br />
Teil des abgeschiedenen Gases zukünftig<br />
als Rohstoff einzusetzen. Die Nutzungsmöglichkeiten<br />
von Kohlendioxid sind dabei<br />
vielfältiger als noch vor einigen Jahren<br />
angenommen.<br />
„Es herrscht Einigkeit, <strong>das</strong>s die Umwandlung<br />
von Kohlendioxid nicht die Lösung<br />
aller Probleme bedeutet“, hebt Johannes<br />
Lambertz hervor. „Aber im Sinne<br />
des Ressourcenschutzes bieten sich hier<br />
faszinierende Möglichkeiten.“ Denn CO2<br />
enthält einen grundlegenden Baustein für<br />
<strong>das</strong> gesamte Wirtschaften: Kohlenstoff.<br />
Damit kann es als Kohlenstoffbaustein<br />
in der Biotechnologie, Chemie und Biolo-<br />
Kraftwerk Niederaußem mit WTA<br />
gie eingesetzt werden. Aber auch die heute<br />
schon übliche Verwendung als technisches<br />
Gas kann erweitert werden.<br />
Im Innovationszentrum Kohle in Niederaußem<br />
bündelt RWE Power gemeinsam<br />
mit renommierten, international agierenden<br />
Partnern zukunftsweisende Forschungsprojekte,<br />
bei denen die eingangs erwähnten<br />
Ziele – Effizienz, CCS, Umwandlung<br />
– im Mittelpunkt stehen.<br />
„In unserem Innovationszentrum Kohle<br />
haben wir für die Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen<br />
rund um den Energieträger<br />
Kohle beste Voraussetzungen<br />
geschaffen und Millionenbeträge in die<br />
Hand genommen“, so Lambertz.<br />
Insgesamt sind hier 7 innovative Projekte<br />
angesiedelt.<br />
Wirbelschichttrocknungsanlage<br />
(WTA)<br />
Die Prototypanlage zur Wirbelschichttrocknung<br />
mit interner Abwärmenutzung<br />
(WTA) ist eine Eigenentwicklung von RWE-<br />
Ingenieuren. Sie dient der energieeffizienten<br />
Trocknung von Rohbraunkohle. Mit ihr<br />
wird der natürliche Wasseranteil der Kohle<br />
von rund 60 % auf 12 % reduziert. Dem<br />
BoA-Block vorgeschaltet, trocknet die neue<br />
WTA-Technik etwa 20 bis 30 % Rohbraunkohle<br />
vor. Bei künftigen Braunkohlenkraftwerken<br />
soll <strong>das</strong> WTA-Verfahren zu einer<br />
weiteren Wirkungsgradsteigerung um etwa<br />
10 % auf dann bis zu 48 % führen. Damit<br />
zieht die Braunkohle mit der Steinkohle<br />
gleich. Eine Lizenz für die WTA-<br />
Technologie ist bereits an ein<br />
Unternehmen für ein australisches<br />
Projekt vergeben worden.<br />
CO2-Wäsche<br />
Deutschlands erste Pilotanlage<br />
zur CO2-Wäsche hat der<br />
Gas- und Engineering-Konzern<br />
Linde gebaut, <strong>das</strong> Chemie-<br />
Unternehmen BASF optimiert<br />
den Abtrennprozess mit der<br />
Entwicklung neuer Waschmittel.<br />
Die Wäsche enthält bereits<br />
alle Einzelkomponenten einer<br />
Großanlage, nur im kleineren<br />
Maßstab. Bis zu 90 % CO2<br />
eines Teilstromes des Rauchgases<br />
werden dort abgetrennt<br />
- etwa <strong>300</strong> Kg/h. Das Projekt
wird vom Bundeswirtschaftministerium<br />
gefördert. Vor einigen Wochen ist ein<br />
wichtiger Meilenstein im Projekt bei der<br />
Abtrennung von Kohlendioxid aus den<br />
Rauchgasen von Kohlekraftwerken gelungen:<br />
Verglichen mit heute üblichen Prozessen<br />
lässt sich der Energieaufwand mit<br />
der innovativen Technologie unter Einsatz<br />
neuartiger chemischer Lösemittel für die<br />
CO2-Abscheidung um etwa 20 % senken.<br />
Daneben zeichnen sich die neuen Lösemittel<br />
durch eine deutlich erhöhte Stabilität<br />
gegenüber herkömmlichen Waschmitteln<br />
aus, so <strong>das</strong>s der Lösungsmittelverbrauch<br />
erheblich verringert wird. Ab 2020 soll<br />
die CO2-Abtrenntechnik im kommerziellen<br />
Maßstab für neue Kraftwerke und die<br />
Nachrüstung bestehender, moderner Anlagen<br />
zur Verfügung stehen.<br />
REAplus<br />
Voraussetzung für eine besonders effiziente<br />
CO2-Abtrennung ist eine der CO2-Wäsche<br />
vorgeschaltete Hochleistungs-Rauchgasentschwefelung.<br />
RWE entwickelt im Innovationszentrum<br />
Kohle mit dem österreichischen<br />
Partner Austrian Energy & Environment<br />
eine Hochleistungs-Rauchgasentschwefelungsanlage<br />
– kurz REA Plus. Damit soll <strong>das</strong><br />
Rauchgas vor der CO2-Wäsche noch besser<br />
als bisher von Schwefel- und Feinstaubpartikeln<br />
befreit und auf rund ein Zehntel der<br />
heutigen durchschnittlichen Restemissionen<br />
reduziert werden. Dadurch können auch die<br />
Immissionen am Kraftwerksstandort deutlich<br />
verringert- und so eine spürbare Verbesserung<br />
bei der Umweltbeeinträchtigung der direkten<br />
Umgebung erreicht werden.<br />
BoA 1 in Niederaußem<br />
Algenkonversionsanlage<br />
Mit ihrem Pilot-Algenprojekt zur CO2-<br />
Einbindung erkundet RWE Power die Möglichkeit,<br />
Kohlendioxid aus dem Rauchgas<br />
mit Hilfe von Algen zu binden und direkt in Algenprojekt im Innovationszentrum Kohle<br />
Biomasse umzuwandeln – so<br />
kann <strong>das</strong> Gas aus dem Kraftwerk<br />
klimaschonend genutzt werden.<br />
Wie alle Pflanzen nehmen die Algen<br />
<strong>das</strong> lebenswichtige Gas über<br />
die Photosynthese auf, also mit<br />
Hilfe von Licht, wachsen dabei<br />
aber etwa zehnmal schneller als<br />
Landpflanzen. Diesen Umstand<br />
machen sich RWE Power und<br />
ihre Projekt-Partner – die Jacobs<br />
University Bremen, <strong>das</strong> Forschungszentrum<br />
Jülich und<br />
die Algenexperten der Firma<br />
Phytolutions – zu nutze. Das<br />
Kohlendioxid kann direkt aus dem<br />
Rauchgas verwendet werden.<br />
Die erzeugte Algenbiomasse wird<br />
geerntet und anschließend auf<br />
ihre Verwendung insbesondere<br />
wiederum als Energieträger zur CO2-Wäsche im Kraftwerk Niederaußem<br />
Umweltschutz<br />
Minderung von CO2-Emissionen untersucht.<br />
Die seit 2008 betriebene Algenproduktionsanlage<br />
in Niederaußem kann bis zu 6 000 Kg<br />
Algen/a produzieren, wobei 12 000 Kg CO2<br />
eingebunden werden.<br />
Umwandlung durch<br />
Mikroorganismen<br />
Einen völlig neuartigen Ansatz zur<br />
CO2-Minderung und -Verwertung verfolgt<br />
RWE Power gemeinsam mit der BRAIN<br />
AG, deren Gründer Träger des Deutschen<br />
Umweltpreises ist. In dem Forschungsprojekt<br />
züchten der Stromproduzent und<br />
<strong>das</strong> Biotechnologie-Unternehmen Mikroorganismen,<br />
die <strong>das</strong> Rauchgas des<br />
Braunkohlekraftwerks verwerten. Dabei<br />
wird den Mikroorganismen <strong>das</strong> „Rauchgasfressen“<br />
regelrecht antrainiert. Ziel ist<br />
die Produktion von Biomasse oder werthaltiger<br />
Chemikalien auf CO2-Basis. Mit<br />
den Methoden der weißen Biotechnologie<br />
lässt sich aber noch mehr erreichen: Im<br />
zweiten Projektschritt soll den Mikroorganismen<br />
angezüchtet werden, direkt industriell<br />
nutzbare Produkte aus CO2 zu bilden.<br />
Dabei kann es sich um neue Biomaterialien,<br />
Bio-Kunststoffe oder auch chemische<br />
Zwischenprodukte handeln, die bei der<br />
Herstellung von Spezial- und Feinchemikalien<br />
Verwendung finden.<br />
DREAM Production<br />
In dem Gemeinschaftsprojekt „DREAM<br />
Production“ untersucht RWE Power mit<br />
Bayer MaterialScience, Bayer Technology<br />
Services und dem Institut für Technische<br />
und Makromolekulare Chemie der<br />
Universität RWTH Aachen, wie Kunststoffe<br />
zukünftig aus CO2 hergestellt werden<br />
können. Der darin enthaltene Kohlenstoff ist<br />
dafür ein wichtiger Grundbaustein. Dieses<br />
innovative Projekt wird vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung gefördert.<br />
Bisher werden in der chemischen<br />
Industrie in Deutschland jährlich<br />
rund 15 Mio. t Kohlenstoff aus<br />
Erdöl, Erdgas oder Kohle verarbeitet.<br />
In ferner Zukunft könnte<br />
ein wesentlicher Teil dieser<br />
Kohlenstoffmenge dank der neu<br />
erforschten Technologien durch<br />
CO2 ersetzt werden, die sonst<br />
bei der Verbrennung fossiler<br />
Brennstoffe in die Atmosphäre<br />
abgegeben würde.<br />
CO2RRECT<br />
CO2RRECT (CO2-Reaction<br />
using Regenerative Energies<br />
and Catalytic Technologies) ist<br />
der Name eines weiteren, vom<br />
Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung geförderten<br />
Projekts, <strong>das</strong>s RWE zusam-<br />
bergbau 11/2010 489
Umweltschutz<br />
men mit Siemens, Bayer, zahlreichen<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
auf den Weg gebracht hat. Den<br />
Forschern ist es erstmalig gelungen, den<br />
nahezu unbegrenzt vorhandenen Rohstoff<br />
Kohlenstoff aus Kohlendioxid für<br />
die chemische Produktion von weichen<br />
Kunststoffen nutzbar zu machen. RWE<br />
liefert Überschussstrom aus regenerativer<br />
Energie für die Elektrolyse und CO2<br />
aus den Kohlenkraftwerken. Das CO2<br />
kann dann durch Zufuhr von Wärme und<br />
Wasserstoff aus der Wasser-Elektrolyse<br />
zu vielfältigen Kohlenwasserstoffen synthetisiert<br />
werden. So wird eine Kombina-<br />
Experten der Technischen Fachhochschule<br />
(TFH) Georg Agricola<br />
zu Bochum sind weltweit gefragt,<br />
wenn es um die Erforschung von<br />
Umweltaspekten im Bergbau geht.<br />
Die Bergbauregion Ruhrgebiet<br />
gilt in diesem Bereich als<br />
international vorbildlich.<br />
Anfang September trafen<br />
sich Wissenschaftler der<br />
TFH in Kuala Lumpur<br />
(Malaysia) mit Fachkollegen<br />
von der Universiti<br />
Kebangsaan Malaysia<br />
(Nationale Universität Malaysias),<br />
um eine Zusammenarbeit<br />
beider Hochschulen<br />
vorzubereiten.<br />
Professor Dr. Frank Otto, Studiengangsleiter<br />
Geotechnik und<br />
Angewandte Geologie an der<br />
TFH, traf dabei einen alten Bekannten<br />
aus Studienzeiten: Professor<br />
Dr. Abdul Ghani-Rafek<br />
von der malaiischen Universität<br />
war in den 1980er Jahren Doktorand<br />
der Ingenieurgeologie an<br />
der Ruhr-Universität Bochum,<br />
als Otto dort studierte. Heute<br />
zählt Professor Otto zu den<br />
weltweit bedeutendsten Fachleuten<br />
für Umweltgeotechnik.<br />
Von der an der TFH vorhandenen<br />
Expertise erhoffen sich<br />
die malaiischen Wissenschaft-<br />
490 bergbau 11/2010<br />
Algenprojekt im Innovationszentrum Kohle<br />
tion aus CO2-Nutzung und chemischer<br />
Energiespeicherung erzielt.<br />
„Für den weltweiten Klimaschutz sind<br />
Taten notwendig. Genau deshalb ist RWE<br />
auf vielen unterschiedlichen Feldern unterwegs,<br />
um Lösungen zur Effizienzsteigerung,<br />
für CCS und zur CO2- Umwandlung<br />
zu erarbeiten“, betont Dr. Johannes<br />
Lambert. Und weiter: „Die Ergebnisse,<br />
die wir in unserem Innovationszentrum<br />
Kohle im rheinischen Braunkohlenrevier<br />
erzielen, helfen nicht nur dem Industrieland<br />
Deutschland, sondern sie habe <strong>das</strong><br />
Potenzial, ein Exportschlager für den weltweiten<br />
Klimaschutz zu werden.“<br />
Bildquellen: RWE Power<br />
Internet: www.rwe.com<br />
Umweltschutz im Bergbau –<br />
TFH Georg Agricola und Nationale Universität Malaysias streben<br />
Kooperation an<br />
Professor Dr. Frank Otto mit TFH-Absolvent Dipl.-Ing. Michael Stahl<br />
(2. u. 3. v.l.) und Professor Dr. Abdul Ghani-Rafek (4.v.l.) im geowissenschaftlichen<br />
Labor der Nationalen Universität Malaysias<br />
Foto: privat<br />
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feinkörnige Abbau-Rückstände, die in<br />
Form von Schlämmen vorliegen und in<br />
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Während in Deutschland<br />
durch die jahrzehntelange Kooperation<br />
von Bergbaubehörden,<br />
Unternehmen und Hochschulen<br />
ausgereifte Methoden<br />
zur umweltgerechten Behandlung<br />
von Tailings entwickelt<br />
wurden, steht der malaiische<br />
Bergbau auf diesem Gebiet<br />
noch am Anfang.<br />
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Stephan Düppe<br />
Technische Fachhochschule<br />
Georg Agricola<br />
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Tel.: 0234 / 968-3334<br />
Fax: 0234 / 968-3417<br />
E-Mail:<br />
presse@tfh-bochum.de<br />
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Die Mitgliederzahl der Fachvereinigung<br />
Auslandsbergbau und<br />
internationale Rohstoffaktivitäten<br />
(FAB) in der VRB hat sich seit<br />
2003 auf nun 56 Unternehmen<br />
mehr als versechsfacht. Die FAB<br />
konnte ihre Position als verfasster<br />
deutscher Auslandsbergbau im<br />
In- und Ausland entscheidend<br />
ausbauen.<br />
Die Unternehmen sind ausschließlich<br />
unter dem Aspekt des<br />
Auslandsengagements in der FAB<br />
aktiv, sie lassen sich folgenden<br />
Mitgliedergruppen zuordnen:<br />
● Beratung: 27 Consultingunternehmen,<br />
Einzelconsultants<br />
sowie Tochtergesellschaften<br />
bzw. Beratungseinheiten von<br />
Bergbauunternehmen<br />
● Beteiligungen, Finanzierung,<br />
Beteiligungsmanagement: 13<br />
● Schachtbau, Spezialdienstleistungen,<br />
Auftragsbergbau<br />
(„contract mining“): 8<br />
● Beratung zu Zulieferung<br />
bzw. zu Dienstlei- 60<br />
stung: 9 Unternehmen.<br />
Einige Unternehmen sind 50<br />
in mehreren Geschäfts-<br />
40<br />
feldern tätig.<br />
Trotz der Auswirkungen<br />
30<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
sind die<br />
20<br />
ersten beiden Gruppen<br />
10<br />
in besonderem Maße<br />
gewachsen (Bild 1).<br />
Zielrohstoffe der<br />
Unternehmen<br />
Aus den vielfältigen Aktivitäten der<br />
FAB-Mitglieder, die bezogen auf alle festen<br />
Rohstoffe weltweit aktiv sind, seien<br />
beispielhaft einige Zielrohstoffe genannt,<br />
die insbesondere bei Exploration, Finanzierung<br />
und Beteiligungen, Gewinnung,<br />
Auftragsbergbau sowie Spezialaufbereitung<br />
im Fokus stehen<br />
● Energierohstoffe: Braunkohle (in Kom-<br />
bination mit Kraftwerksbau) und Steinkohle<br />
(Qualitätskesselkohle)<br />
● Industrieminerale und Salze: Flussspat,<br />
Graphit und Steinsalz<br />
● Steine und Erden<br />
● Metallerze: Chrom, Gold, Lithium, Molybdän/Kupfer,<br />
Niob und Tantal, Seltene Erden,<br />
Titan, Vanadium, Wolfram, Zinn u.a.<br />
Neben „kritischen“, für die Herstellung von<br />
Hochtechnologieprodukten benötigten<br />
Rohstoffen handelt es sich um weitere, für<br />
die deutsche Industrie bzw. die jeweiligen<br />
Zielländer ebenfalls wichtige Rohstoffe.<br />
Die neun Strategien der FAB<br />
Die FAB verfolgt – teils seit ihrer Umstrukturierung<br />
2002/2003, teils im Zuge<br />
ihrer erfolgreichen Entwicklung – forciert<br />
verschiedene Strategien:<br />
Fachverband<br />
Fachvereinigung Auslandsbergbau und<br />
internationale Rohstoffaktivitäten in der<br />
Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e. V.<br />
0<br />
Dr. Dieter Johannes, Berlin*<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
1 FAB-Mitglieder, Aufteilung nach Geschäftsbereichen Quelle: FAB<br />
*Dr. Dieter Johannes<br />
Fachvereinigung Auslandsbergbau<br />
und internationale Rohstoffaktivitäten<br />
in der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V.<br />
Am Schillertheater 4<br />
10625 Berlin<br />
Tel.: 030 / 31 51 82 61<br />
Fax: 030 / 31 51 82 35<br />
E-Mail: d.johannes@v-r-b.de<br />
Internet: www.consulting-fab.de<br />
B eratung zur Aus rüs tung<br />
S chachtbau, S pezialdiens te<br />
C ons ulting<br />
B ergbau, B eteilig., F inanz.<br />
Expertisezyklen<br />
Die durch die Kompetenz der Mitglieder<br />
gebildeten Expertisezyklen für die gesamte<br />
Abfolge von Rohstoffprojekten werden<br />
zielgerichtet weiter ergänzt und verstärkt.<br />
Kumuliert betrachtet verfügen die Unternehmen<br />
über Know-how und Erfahrungen<br />
für alle Phasen von Rohstoffprojekten.<br />
International ist ein Trend erkennbar<br />
vom Tagebau hin zum Tiefbau, z.T. auch<br />
als Übergang in der selben Lagerstätte,<br />
so <strong>das</strong>s über Beratung, Schachtbau und<br />
Maschinen deutsche, im Inland entwickelte<br />
Tiefbauleistungen, insbesondere<br />
im Steinkohlenbergbau, und -lieferungen<br />
zunehmend gefragt sind, wobei Sicherheit<br />
und Gesundheit – der Mensch - stets mit<br />
einbezogen sind.<br />
Nicht zu unterschätzen ist auch der<br />
positive Effekt der Erkenntnisse aus Auslandsaktivitäten<br />
für die heimische Rohstoffgewinnung.<br />
Hinweise auf Auslandsprojekte<br />
Die Motive für Auslandsbeteiligungen im<br />
Rohstoffsektor sind – auch abhängig vom<br />
jeweiligen Rohstoff – verschieden, <strong>das</strong><br />
zeigen sowohl die Erfahrungen der Bon-<br />
ner FAB wie auch aktuelle Erkenntnisse.<br />
Vorrang haben die<br />
● Fähigkeit zur Eigenversorgung<br />
(Verarbeitung und Handel),<br />
d.h. Versorgungs- bzw.<br />
Bezugssicherheit bei Roh-<br />
und Vorstoffen<br />
● Einflussnahme auf Preistransparenz<br />
und Gewährleistung<br />
von Qualitätskonstanz<br />
● reibungslose Abfolge insbesondere<br />
der Stufen Gewinnung,<br />
Verarbeitung und Vermarktung,<br />
d.h. Vorsorge vor<br />
Lieferengpässen und –unterbrechungen.<br />
Dieses sind Motive<br />
einschlägig engagierter<br />
FAB-Mitglieder.<br />
Nach Aufgabe von Auslandsbeteiligungen<br />
um 1990 herum sind Erfahrungen aus Auslandsbeteiligungen<br />
außerhalb der FAB z.T.<br />
in Vergessenheit geraten, daher ist eine<br />
entsprechende Information erforderlich.<br />
Damit gerät auch der Gedanke einer<br />
Bündelung von Interessen und Finanzmitteln,<br />
ggf. auch des Managements, für eine<br />
Auslandsbeteiligung z.B. in Form eines<br />
bergbau 11/2010 491
Fachverband<br />
bezugs- und renditeorientiert Rohstoff-<br />
Fonds wieder in den Fokus. Hierzu hatten<br />
BDI, Banken, Rohstoffverarbeiter und FAB<br />
gemeinsam bereits ein Konzept erarbeitet,<br />
<strong>das</strong> nun nach Erholung von der Finanzkrise<br />
neu geprüft werden soll. Interesse haben<br />
jetzt auch Unternehmen signalisiert,<br />
die einem Auslandsengagement bislang<br />
skeptisch gegenüberstanden. Sicherlich<br />
ist es angesichts der rohstoffabhängig<br />
sehr verschiedenen Voraussetzungen für<br />
Auslandsbeteiligungen hilfreich, auch weitere<br />
Beteiligungs- und Finanzierungsmodelle<br />
bzw. Formen des Engagements vorzustellen<br />
und zu prüfen. Eine Beteiligung<br />
an bestehenden Rohstofffonds, „contract<br />
mining“, Nutzung eines „flexibleren“ UFK,<br />
<strong>das</strong> sind hier nur einige Stichworte.<br />
Brückenschlag zu<br />
Auslandsbeteiligungen<br />
In einer Sonderfunktion leisten FAB-<br />
Mitglieder – insbesondere Consulting- und<br />
Explorationsunternehmen - interessierten<br />
rohstoffverarbeitenden Unternehmen seit<br />
2003 verstärkt fachliche Hilfe auf dem Weg<br />
zu einer Beteiligung. Das betrifft vor allem<br />
die Suche und Bewertung von Projekten<br />
bzw. nach Erwerb einer Beteiligung auch<br />
die Optimierung im Sinne eines nachhaltigen<br />
Vorgehens. Die Zahl der Projektmeldungen<br />
für Beteiligungen, die an FAB-<br />
Mitglieder und fallweise an Unternehmen<br />
der Sektoren Chemie, NE-Metalle, Edelmetalle,<br />
Stahl, Handel und Banken weitergeleitet<br />
werden, hat sich spürbar erhöht.<br />
Gleichzeitig sind <strong>das</strong> Rohstoffbewusstsein<br />
und <strong>das</strong> konkrete Interesse auf Seiten der<br />
Industrie deutlich gewachsen.<br />
Projektanschluss und<br />
„Kettenkenntnis“<br />
Als vorteilhaft hat sich herausgestellt,<br />
wenn Unternehmen frühzeitig mögliche<br />
Partner für die Phase im Anschluss an<br />
z.B. die Exploration oder bergbauliche<br />
Gewinnung Kenntnis haben. Hier sind -<br />
speziell in Hinblick auf den Rohstoffbezug<br />
und möglichen Import nach Deutschland<br />
- Hinweise auf potentielle Partner wichtig,<br />
so <strong>das</strong>s die Auswahl unter verschiedenen<br />
Partnern für den Anschluss in der Projektkette<br />
– schneller – möglich wird.<br />
„Partnerschaft in Augenhöhe“<br />
Beim rohstoffwirtschaftlichen Vorgehen<br />
ist die partnerschaftliche Kooperation mit<br />
Entwicklungs- und Schwellenländern ein<br />
grundsätzliches Ziel: Die Zusammenarbeit<br />
soll im Interesse beider Seiten liegen und<br />
auf lange Sicht angelegt sein.<br />
„Montanistisches Miteinander“<br />
Das ist ein besonderer Wert der FAB und<br />
ihres Netzwerks, die montanistische Kollegi-<br />
492 bergbau 11/2010<br />
alität wird - bei bleibender Konkurrenz - gepflegt,<br />
z.B. durch FAB-Treffen mit internem<br />
Erfahrungsaustausch. Sie kann den Boden<br />
bereiten für die Bündelung von Kräften, z.B.<br />
für die Bildung von Konsortien.<br />
Netzwerke<br />
Die partnerschaftliche Kooperation - länder-<br />
und projektbezogen - wird ausgebaut.<br />
Moderner Bergbau und Auslandsbergbau<br />
ist nur mit entsprechender Expertise und<br />
mit modernen Maschinen möglich. Daher<br />
führt die FAB gemeinsame Veranstaltungen<br />
mit dem Partner VDMA-Fachverband<br />
Bergbaumaschinen – mit dem Ziel und unter<br />
dem Motto „Angebot aus einer Hand“<br />
– durch, z.B. bezogen auf Erdteile und<br />
Regionen, wie beim Auftaktworkshop zum<br />
rohstoffwirtschaftlichen Engagement von<br />
FAB- und VDMA-Mitgliedern in Afrika am<br />
01.09.2010 in Berlin.<br />
Bekanntheitsgrad der FAB steigern<br />
Hierdurch soll der internationale Zugang<br />
für die Mitglieder noch weiter verbessert<br />
werden. Zum Beispiel liegen die FAB-Portraits<br />
außer in Deutsch und Englisch nun<br />
auch in Französisch, Mongolisch, Portugiesisch,<br />
Russisch und Spanisch vor,<br />
auch auf der Homepage.<br />
Erstmals wurde der FAB-Flyer „Mining<br />
and More“ samt Einlegeblättern mit kurzen<br />
Projektbeschreibungen der Mitglieder auf<br />
der international bedeutenden Bergbaumesse<br />
„bauma mining 2010“ in München<br />
eingesetzt, an der die FAB sich als Aussteller<br />
auf einem Stand mit dem VDMA<br />
erfolgreich beteiligt hat. Als Vorteile haben<br />
sich z.B. der Kontakt zu ausländischen<br />
Bergbaudelegationen und die Mitgestaltung<br />
von internationalen Vortragsveranstaltungen<br />
durch Mitgliedsunternehmen<br />
erwiesen.<br />
Vorträge auch in anderem Rahmen,<br />
Fachveröffentlichungen und Pressemitteilungen<br />
ergänzen weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit<br />
der FAB.<br />
Kooperationsbrücken für morgen<br />
Traditionell legt die FAB großen Wert<br />
auf die Hinwendung zum fachlichen Nachwuchs,<br />
Informationen aus der Praxis des<br />
Auslandsbergbaus stehen für die Lehre<br />
zur Verfügung. Gemeinsam führen FAB,<br />
VDMA und die Bergbauhochschulen Aachen,<br />
Clausthal und Freiberg sowie Berlin<br />
(„ABCF“) Vortragsveranstaltungen über<br />
<strong>das</strong> Auslandsengagement in den rohstoffwirtschaftlichen<br />
Sektoren durch.<br />
Auch im Ausland könnte aus einem<br />
Mangel an Fachkräften ein Engpass für<br />
die Rohstoffversorgung erwachsen. Daher<br />
kommt Ausbildungsangeboten eine<br />
hohe Bedeutung zu, seien es Programme<br />
der Bundesregierung, von Institutionen,<br />
Hochschulen und Stiftungen oder ebenso<br />
von Unternehmen, die ausländische Fach-<br />
und Führungskräfte schulen, trainieren<br />
oder Praktikantenplätze parat halten.<br />
Bilaterale Arbeitsgruppen<br />
Kohle bzw. Bergbau und<br />
Rohstoffe<br />
Als Einrichtung der offiziellen bilateralen<br />
Gemischten Wirtschaftskommissionen<br />
der Bundesregierung mit verschiedenen<br />
Ländern bestehen Arbeitsgruppen, in denen<br />
deutscherseits die FAB, der VDMA-<br />
Fachverband Bergbaumaschinen und <strong>das</strong><br />
BMWi zusammenarbeiten.<br />
Zu den Themen der in den in der Regel<br />
jährlich stattfinden offiziellen Sitzungen<br />
der Kohle-Arbeitsgruppen gehören u.a.<br />
● übergeordnet Arbeits- und Grubensicherheit,<br />
Gesundheitsschutz, Effizienzsteigerung,<br />
Umwelt- und Ressourcenschutz,<br />
stets unter Einsatz neuesten<br />
Know-hows und moderner Technik, insgesamt<br />
also Beiträge zu einem nachhaltigen<br />
Vorgehen<br />
● im Steinkohlenbergbau spezifisch auch<br />
Gruben- und Flözgas-Absaugung und<br />
-verwertung, Tiefbautechnik<br />
● im Braunkohlenbergbau Tagebautechnik<br />
sowie Sanierung und Rekultivierung.<br />
In anderen Arbeitsgruppen geht die Zuständigkeit<br />
über Kohlen hinaus und bezieht<br />
zusätzlich Erze, Beteiligungen und<br />
Rohstoffbezug mit ein.<br />
Beiträge der FAB zur<br />
Rohstoffstrategie<br />
Ihrer Aufgabenstellung entsprechend<br />
ist der deutsche Auslandsbergbau bei bestimmten<br />
rohstoffwirtschaftlichen und rohstoffpolitischen<br />
Auslandsthemen vorrangig<br />
gefordert. Die FAB wird wegen<br />
● der Aktivitäten und Erfahrungen von<br />
Verband und Mitgliedern<br />
● der stetig gestiegenen Zahl im Ausland<br />
engagierten Mitglieder<br />
● der volkswirtschaftlichen Bedeutung<br />
der Rohstoffversorgung auch aus dem<br />
Ausland, zur Absicherung der Wertschöpfungskette<br />
am Industriestandort<br />
Deutschland<br />
● des durch gemeinsame Anstrengungen<br />
von Industrie und Bundesregierung erreichten<br />
größeren Rohstoffbewusstseins<br />
zu Gesprächen und Sitzungen<br />
zunehmend hinzugezogen.<br />
So hat die FAB im Berichtszeitraum z.B.<br />
an Sitzungen des Interministeriellen Ausschusses<br />
(IMA) Rohstoffe zu rohstoffaußenwirtschaftlichen<br />
Themen, an Sitzungen<br />
der Arbeitsgruppe Außenwirtschaft im<br />
BMWi sowie an mehreren thematischen<br />
Sitzungen und Gesprächen beim BMWi
und beim BDI teilgenommen.<br />
Zu den Themen gehören<br />
● Entwicklungen, Erfolge und<br />
Probleme im deutschen Auslandsbergbau<br />
● bedarfsgerechte Optimierung<br />
des Außenwirtschaftsinstrumentariums<br />
der Bundesregierung<br />
● Konzept für eine Deutsche<br />
Rohstoffagentur in der BGR,<br />
die Regierung und Unternehmen<br />
bei Rohstofffragen<br />
bezogen auf <strong>das</strong> Aus- und<br />
Inland beraten soll<br />
● Weiterentwicklung des reformierten<br />
Ungebundenen Finanzkredits<br />
(UFK)<br />
● Ländervorschläge z.B. für Rohstoffpartnerschaften<br />
u.a.m.<br />
Rohstoffaußenpolitik<br />
Zu den auch aus Sicht des BDI wichtigen<br />
Zielen der Bundesregierung gehört<br />
eine engere Abstimmung von Wirtschafts-,<br />
Außen- und Entwicklungspolitik,<br />
insbesondere auch unter dem Aspekt der<br />
Rohstoffversorgung. Eine Option hierbei<br />
kann eine Partnerschaft mit Rohstoffländern<br />
sein, wobei sowohl die Entwicklung<br />
von Wertschöpfungsketten in solchen<br />
Ländern auf der Basis ihrer Rohstoffe als<br />
G ewinnung<br />
B eteiligung<br />
F inanzierung<br />
A ufs uc hung<br />
S tudien<br />
Infras truktur<br />
A ufbereitung<br />
Veredlung<br />
A ngewandte<br />
G eowis s ens<br />
c haften<br />
Nac hhaltigkeit<br />
A us bildung<br />
T raining<br />
Vermarktung<br />
Marketing<br />
Wiedernutzbarmac<br />
hung<br />
E ndlagerung<br />
2 FAB-Mitglieder: Expertise über den gesamten Rohstoffzyklus<br />
Quelle: FAB<br />
auch der Rohstoffbezug für die deutsche<br />
Industrie gleichermaßen Berücksichtigung<br />
finden sollen. Export von Rohstoffen – in<br />
verschiedenen Verarbeitungsstufen – aus<br />
Partnerländern nach Deutschland erhöht<br />
hier die Bezugssicherheit und stärkt die<br />
Basis der industriellen Wertschöpfungskette<br />
am Standort Deutschland.<br />
In diesem Zusammenhang sieht die FAB<br />
es als hilfreich an, die Auslandsaktivitäten<br />
der Mitglieder in Hinblick auf die Rohstoffzyklen<br />
vorzustellen, wie z.B. in der Afrika-<br />
Veranstaltung mit dem VDMA, Bundesministerien,<br />
BGR und gtai. Dadurch wird die<br />
Fachverband<br />
Vielfalt des Engagements deutscher<br />
Unternehmen transparenter,<br />
einschließlich der Beträge zu<br />
einem nachhaltigen Vorgehen im<br />
Auslandsbergbau (Bild 2).<br />
Die im heimischen Bergbau<br />
entwickelte, bewährte und im<br />
Ausland anerkannte Expertise<br />
ist seit vielen Jahren ein international<br />
gefragtes Exportgut<br />
der deutschen Consultingunternehmen.<br />
Dass die FAB-Mitglieder<br />
hier seit langem aktiv sind,<br />
belegt z.B. auch die Stellungnahme<br />
der FAB in der BMZ-<br />
Publikation Nr. 91 „Mineralische<br />
Rohstoffe in der Entwicklungszusammenarbeit“<br />
aus dem Jahr<br />
1994.<br />
Das Thema wie die erfolgreichen Aktivitäten<br />
sind also keinesfalls neu, bei der<br />
Formulierung einer Rohstoffaußenpolitik<br />
wird es folglich darauf ankommen, die<br />
Rollenverteilung entsprechend der Rohstoffkompetenz<br />
und der Nachhaltigkeitsexpertise<br />
zu berücksichtigen.<br />
Mit der FAB in der VRB steht ein anerkanntes,<br />
wirksames und weiter ausbaufähiges<br />
Instrument zur Verfügung, <strong>das</strong> gesamtwirtschaftlich<br />
bedeutsam ist und der<br />
deutschen Industrie in den ersten Stufen der<br />
Wertschöpfungskette wesentlich nützt.<br />
Rettungswesen Auslandsbergbau<br />
Chilenische Kameraden glücklich gerettet<br />
Nachdem am 05.08. der Zugang<br />
in die Kupfermine San José zu<br />
Bruch gegangen war, mussten<br />
33 Bergleute in 700 m Teufe<br />
ausharren. Anschließend lief ein<br />
umfangreiches Rettungswerk unter<br />
internationaler Beteiligung an,<br />
siehe auch „bergbau“ 09/2010,<br />
Seite 388.<br />
Die Bergleute waren am 22.08. durch<br />
eine Bohrung entdeckt und in der Folgezeit<br />
über kleinkalibrige Bohrungen versorgt<br />
worden.<br />
Zur Herstellung der eigentlichen Rettungsbohrung<br />
wurden 3 Bohranlagen installiert:<br />
● Ein Großbohrgerät Strata Raisebore<br />
950 wurde von dem staatlichen Kupferunternehmen<br />
CODELCO zur Verfügung<br />
gestellt, <strong>das</strong> sonst für die Erstellung von<br />
Wetterbohrlöchern in den Kupferbergwerken<br />
eingesetzt wird.<br />
● Die zweite Bohrung wurde von einer<br />
Schramm T-130 erstellt, wie die erste<br />
Bohrung durch Erweiterung im Raisebore-Verfahren.<br />
● Die dritte Bohranlage war eine RIG-<br />
422D des kanadischen Unternehmens<br />
Precision Drilling, die im Gegensatz zu<br />
den beiden anderen Bohranlagen <strong>das</strong><br />
Rettungsbohrloch mit ausreichendem<br />
Durchmesser in einem Durchgang erstellen<br />
kann.<br />
Am 09.10., viel früher als ursprünglich erwartet,<br />
gelang es, mit der Schramm T-130,<br />
<strong>das</strong> für die Rettung erforderliche Bohrloch<br />
mit 66 cm Durchmesser fertigzustellen.<br />
Nach Verrohrung des oberen Teils zur<br />
Stabilisierung des Bohrlochs im gebrächen<br />
Gebirge konnten die 33 Bergleute<br />
am 13.10. gerettet werden, unterstützt von<br />
6 Rettern, die vorab zu den Eingeschlossenen<br />
herabgefahren waren und als letzte<br />
wieder zu Tage gebracht wurden.<br />
Die eingesetzte Rettungskapsel „Fénix<br />
2“ wurde von Ingenieuren der chilenischen<br />
Marine mit Unterstützung der NASA nach<br />
dem Vorbild der 1955 entwickelten Dahlbuschbombe<br />
gebaut. Sie wurde mit einem<br />
Funksystem zur Kommunikation und Sauerstoffflaschen<br />
versehen. Stoßgedämpfte<br />
Räder am oberen und unteren Ende sorgten<br />
für eine ruhige Fahrt der Kapsel mit 54<br />
cm Durchmesser im Bohrloch.<br />
Die Rettungskapsel wurde mit einer<br />
Förderanlage der Leobener Tunnel- und<br />
Bergbaufirma ÖSTU-Stettin bewegt, deren<br />
Mitarbeiter die Seilwinde steuerten.<br />
Der erste Bergmann wurde am 13.10.<br />
kurz nach Mitternacht zu Tage gebracht.<br />
Die Dauer eines Förderspiels konnte von<br />
zunächst etwa 1 Stunde im Laufe der Rettungsaktion<br />
in etwa halbiert werden.<br />
Wir <strong>RDB</strong>-Kameradinnen und –Kameraden<br />
haben über die Wochen der Rettungsaktion<br />
Anteil am Schicksal unserer<br />
Kameraden in Chile und ihrer Familien<br />
genommen und sind sehr erleichtert über<br />
den letztendlich glücklichen Ausgang.<br />
bergbau 11/2010 493
Bergbau<br />
Weiterauffahrung des südlichen Füllortes<br />
Schacht 10, 7. Sohle auf dem Bergwerk<br />
Prosper-Haniel<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Schlüter, Bottrop, Dipl.-Ing. Frank Lüttig, RAG Aktiengesellschaft, Herne,<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Barth, Thyssen Schachtbau, Mühlheim an der Ruhr*<br />
Während des Tieferteufens des<br />
Schachtes 10 wurde <strong>das</strong> Füllort<br />
auf der 7. Sohle (-1159 m NN)<br />
beidseitig ca. 10 m ausgesetzt.<br />
Mit der Auffahrung der Richtstrecke<br />
C467 erfolgte im September<br />
2008 der Durchschlag<br />
am nördlichen Füllort. Für den<br />
Durchschlag wurde im Vorfeld ein<br />
numerisches Modell erarbeitet,<br />
um den Einfluss der Auffahrung<br />
auf die sehr steife Ausbauschale<br />
des Füllortes zu beurteilen (stahlfaserarmierter<br />
Spritzbeton mit<br />
Gittergurtträgern und Ankerung).<br />
Auf Basis der Rechenergebnisse<br />
und der angetroffenen geologisch<br />
/ geotechnischen Situation<br />
erfolgte eine detaillierte Planung<br />
der einzelnen Ausbauschritte, die<br />
nachfolgend untertägig erfolgreich<br />
umgesetzt wurde.<br />
Aufgrund einer weiteren gebirgsmechanischen<br />
Detailuntersuchung und den Erfahrungen<br />
beim Erstellen des nördlichen<br />
Anschlusses wurde für den südlichen Anschluss<br />
empfohlen, die Weiterauffahrung<br />
*Dipl.-Ing. Frank Lüttig<br />
Gruppenleiter BT-D<br />
(Bergtechnik, Ausbau, Streckenplanung)<br />
RAG Aktiengesellschaft<br />
Shamrockring 1<br />
44623 Herne<br />
Tel.: 02323 / 15 21 28<br />
Fax: 02323 / 15 61 55<br />
E-Mail: frank.luettig@rag.de<br />
Internet: www.rag.de<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Schlüter<br />
Bereichsleiter/Projektverantwortlicher<br />
Bergwerk Prosper-Haniel<br />
Alter Postweg<br />
46244 Bottrop<br />
Tel.: 02041 / 59 32 78<br />
Fax: 02041 / 59 30 32<br />
E-Mail: hartmut.schlueter@rag.de<br />
Internet: www.rag.de<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Barth<br />
Betriebsstellenleiter Bergwerk Prosper-Haniel<br />
Alter Postweg<br />
46244 Bottrop<br />
Tel.: 02045 / 81 405<br />
Fax: 02045 / 40 14 99<br />
E-Mail: barth.ulrich@ts-gruppe.com<br />
Internet: www.thyssen-schachtbau.de<br />
494 bergbau 11/2010<br />
vom Schacht 10 aus durchzuführen und<br />
nicht nochmals auf den Schacht zuzufahren.<br />
Bedingt durch den großen Querschnitt<br />
der südlichen Ortsscheibe waren<br />
für die Planung der anstehenden Auffahrung<br />
Lösungen gefragt, die ansonsten im<br />
täglichen Vorleistungsgeschäft nicht anzutreffen<br />
sind. Hier sind zu nennen:<br />
● Einsatz einer im Stoß verlagerten starren<br />
Bühne in ca. 4,5 m Höhe über der<br />
Sohlenbühne des südlichen Füllortes<br />
● Einsatz eines Bohrwagens auf der Auffahrbühne<br />
● Einsatz eines Bobcats als Ladegerät<br />
auf der Auffahrbühne<br />
● Konzeption einer Auffahr- und Ausbautechnik,<br />
die den zu erwartenden Belastungen<br />
gewachsen sein muss.<br />
Über die Planung und die Erfahrung mit<br />
diesem Vortrieb wird detailliert berichtet.<br />
1 Raumbild Bergwerk Prosper-Haniel, Bereich Schacht 10<br />
Ausrichtungskonzept der<br />
7. Sohle<br />
Im Aachen Kolloquium Mai 2008 wurde<br />
unter dem Beitrag „Innovative Projekte im<br />
Ankerausbau“ <strong>das</strong> Ausrichtungskonzept der<br />
7. Sohle (-1159 m NN) auf dem Bergwerk<br />
Prosper-Haniel erstmalig vorgestellt [1].<br />
Wie schon damals erläutert, besteht <strong>das</strong><br />
Konzept aus 4 wesentlichen Elementen:<br />
● einem Förderberg von der 6. zur 7. Sohle<br />
(2,5 km)<br />
● einer flözgeführten Ost-West ausgerichteten<br />
Förderachse (1,9 km)<br />
● einer Richtstrecke auf der 7. Sohle (0,8<br />
km) mit einem Schachtumtrieb und<br />
● dem Tieferteufen des Hauptschachtes 10<br />
um ca. 270 m mit 2 Anschlägen (Bild 1).<br />
In dem oben genannten Beitrag wurden<br />
die Teufarbeiten und <strong>das</strong> Aussetzen des<br />
nördlichen und südlichen Füllortes beschrieben<br />
sowie auch die Auffahrung der<br />
Richtstrecke C467 durch den Krudenburg-<br />
Sprung mittels einer Rohrschirmtechnik<br />
auf den Schacht 10 zu. Der Inhalt des<br />
vorliegenden Beitrages bildet die Fortsetzung<br />
und beschreibt die weiteren Ausrichtungsaktivitäten<br />
in Schachtnähe auf der 7.<br />
Sohle.<br />
Anschluss der Richtstrecke<br />
C467 an <strong>das</strong> nördliche Füllort<br />
Nach der erfolgreichen Durchörterung,<br />
des als druckhaft zu bezeichnenden Kru-
2 Kernbohrung 568-99 mit Niveau der 7.Sohle, -1159,0 m NN<br />
denburg-Sprunges, mit dem Vortrieb der<br />
Richtstrecke C467 wurde zunächst als<br />
Ausbausystem der baustoffhinterfüllte<br />
Gleitbogenausbau mit einer nachträglichen<br />
Vergütungsankerung weiter eingesetzt.<br />
Zur Erhöhung des Ausbauwiderstandes<br />
und der Ausbauqualität erfolgte rund 260<br />
m vor dem Durchschlag mit dem nördlichen<br />
Füllort die Umstellung auf den Kombinationsausbau<br />
Typ A. Diese Umstellung<br />
machte sich betrieblich sehr positiv bemerkbar.<br />
Während im Streckenabschnitt<br />
mit der Vergütungsankerung Sohlenhebungen<br />
von bis zu 1,6 m und Einschübe<br />
an den Überlappungen des Gleitbogenausbaus<br />
im dm-Bereich auftraten, waren<br />
im Abschnitt mit dem Kombiausbau Typ A<br />
maximale Sohlenhebungen von 0,9 m und<br />
keine Einschübe an den Segmentüberlappungen<br />
zu verzeichnen.<br />
Beide Streckenabschnitte (Vergütungsankerung<br />
/ Kombi A) durchörterten nach<br />
dem Krudenburg-Sprung bis zum Schacht<br />
10 die Gesteine der Zollvereinflöze, hier<br />
insbesondere die nähere Umgebung des<br />
Flözes Zollverein 4. Das Flöz Zollverein 4<br />
lag zunächst mehrere Meter oberhalb des<br />
Ankertragrings und trat mit Annährung des<br />
Vortriebes an den Schacht 10 bis in den<br />
Streckenquerschnitt ein. Bei der Flözlage<br />
unmittelbar über dem Ankertragring wurden<br />
neben den GW-Ankern des Regelankerschemas<br />
(GW 25 x 2500, 2400 verklebt)<br />
für eine tieferreichende Vergütung<br />
4 m lange Anker Vorort eingebracht (GW<br />
25x4000, 3900 vermörtelt). Dadurch konnte<br />
auch bei dieser ungünstigen Begleitflözlage<br />
<strong>das</strong> System Kombi A beibehalten werden.<br />
Der geankerte Bereich wurde jeweils<br />
messtechnisch durch Tell Tales überwacht<br />
und zeigte sich stabil.<br />
Wenige Meter vor dem Durchschlag<br />
mit dem nördlichen Füllort befand sich<br />
der Kernbohraufschluss 568-99 (Bild 2).<br />
Er gibt die mit dem Vortrieb angetroffene<br />
Schichtfolge vor dem Durchschlag mit<br />
dem Schacht 10 repräsentativ wieder. Die<br />
3 Großkreisdiagramm<br />
Bergbau<br />
durchgezogene Linie unterhalb von Zollverein<br />
4 entspricht der Niveaulage der 7.<br />
Sohle.<br />
Im Sohlenbereich des Streckenquerschnittes<br />
werden schwach sandige Schiefertonpakete<br />
mit einer Mächtigkeit von<br />
1,35 m angetroffen. Darüber folgt schwach<br />
sandiger Schieferton (M = 0,4 m), der<br />
durch feinkörnigen Sandstein abgelöst<br />
wird. Im Hangenden des Sandsteinpaketes<br />
wird sandiger, teilweise durchwurzelter<br />
Schieferton angetroffen. Danach<br />
wird <strong>das</strong> Flöz Zollverein 4 mit etwa 0,7 m<br />
bergbau 11/2010 495
Bergbau<br />
4 Ankerschema C467 bis 10 m vor Durchschlag am nördlichen Füllort<br />
Mächtigkeit aufgeschlossen. Dieses Flöz<br />
befindet sich etwa 3,7 m über der Sohle.<br />
Oberhalb des Flözes Zollverein 4 stehen<br />
schwach sandige Schiefertonschichten<br />
an, die mit TFe-Knollen und Pflanzenresten<br />
durchsetzt sind. Im Firstbereich wird<br />
feinkörniger Sandstein mit einer Mächtigkeit<br />
von ca. 4 m angetroffen. Der weitere<br />
Hangendbereich besteht aus schwach<br />
sandigen bis sandigen Schiefertonschichten,<br />
die Zwischenschaltungen von feinkörnigen<br />
Sandsteinschichten mit maximal 0,4<br />
m Mächtigkeit aufweisen. Teilweise sind<br />
die Schichten klüftig und weisen Spiegelharnische<br />
auf den Schichtflächen auf.<br />
Im Liegenden des Streckenquerschnitts<br />
treten hauptsächlich stark sandige bis<br />
sandstreifige Schiefertonschichten auf,<br />
die Pflanzenhäcksel und Pflanzenreste<br />
aufweisen.<br />
Die durchgeführte Gebirgsklassifikation<br />
als Bestandteil der RAG-Standardplanung<br />
ordnet <strong>das</strong> Gebirge im Durchschlagsbereich<br />
in die Klasse II b ein, d.h. nachbrüchiges<br />
Gebirge (Definition der Klasse II b:<br />
örtliche Gesteinsablösungen und vereinzelte<br />
Ausbrüche im dm-Bereich im First-<br />
und/oder Zwickelbereich, einzelne Trenn-<br />
496 bergbau 11/2010<br />
flächensysteme erkennbar).<br />
Die Dimensionierung des Ankerausbaus<br />
und Ermittlung der Belastungskörper<br />
erfolgte als weiterer Baustein der RAG-<br />
Standardplanung auf Basis der geotechnischen<br />
Vorortaufnahme, deren Analyse<br />
5 Spannungsverteilung bei unterschiedlicher Verfahrensweise beim Durchschlag
und Bewertung. Das Großkreisdiagramm<br />
(Bild 3) zeigt die Lage der Kluftsysteme<br />
entlang der Auffahrtrasse.<br />
Im Bild 4 ist <strong>das</strong> angewendete Ankerschema<br />
bis 10 m vor dem Durchschlag<br />
dargestellt. Zur Einhaltung des Standsicherheitsnachweises<br />
für den alleinigen<br />
Ankerausbau wurden hier insgesamt 31,88<br />
Anker/m benötigt. Die Ankerdichte lag bei<br />
1,97 Ankern/m², bezogen auf die Umfangsfläche<br />
des Ausbruchquerschnittes<br />
von 40,1 m². Der Ankerreihenabstand (r)<br />
betrug 0,8 m, der Ankerabstand (a) in<br />
der Reihe 1,0 m. Zwischen den Reihen<br />
der Regelankerung wurden 6 Anker/m im<br />
Schulter- / Stoßbereich eingebracht. Während<br />
der Auffahrung wurden neben der<br />
Regelankerung auch weitere, zusätzliche<br />
Anker zur Profilstabilisierung vorpfändartig<br />
gesetzt, wobei auf Basis der jeweiligen<br />
Vorortsituation ihre Anzahl und Anordnung<br />
variiert werden musste. Die Ortsbrustsicherung<br />
erfolgte abschlagsweise<br />
ebenfalls durch vollverklebte GW-Anker<br />
(min. 1,5 Anker/m²) und Hakenmatten.<br />
Der lichte Querschnitt des fünfteiligen<br />
Bogenausbaus betrug 33,0 m². Der Bauabstand<br />
(BA) wurde mit 0,6 m festgelegt<br />
und <strong>das</strong> Einbringen der Baustoffhinterfüllung<br />
erfolgte hydromechanisch..<br />
Der Durchschlag mit dem nördlichen<br />
Füllort erforderte eine gesonderte Betrachtung,<br />
da folgende Fragestellungen zu<br />
klären waren:<br />
● Kann der Durchschlag unter Beibehaltung<br />
des „normalen“ Ausbruchquerschnittes<br />
(siehe Bild 4) erstellt werden<br />
oder ist die Auffahrung mit kleineren<br />
Teilquerschnitten notwendig?<br />
● Welche Sicherungsmaßnahmen sind<br />
für die „letzten“ Meter erforderlich?<br />
● Welches endgültige Ausbausystem ist<br />
für den Anschluss an <strong>das</strong> nördliche Füllort<br />
erforderlich?<br />
● Welche Auswirkungen haben die der<br />
Auffahrung vorauseilenden / begleitenden<br />
Spannungsumlagerungen auf den<br />
schon bestehenden Füllortabschnitt<br />
und den Schachtausbau?<br />
In diesem Zusammenhang wurde die DMT/<br />
Abt. Gebirgsbeherrschung beauftragt, ein<br />
numerisches Modell auf Basis der vorhandenen<br />
Aufschlüsse unter Beachtung der<br />
Ausbauquerschnitte und –systeme aufzubauen.<br />
Nachfolgend werden die Ergebnisse<br />
zusammenfassend dargestellt:<br />
● Eine Auffahrung mit dem Ausbruchquerschnitt<br />
von 40,1 m² (33,0 m² licht)<br />
bis zum Durchschlag, d.h. Fortführung<br />
des Regelquerschnittes des Kombi A<br />
– Vortriebes, führt zu einer unzulässig<br />
hohen Spannungskonzentration in der<br />
biegesteifen, stahlfaserarmierten Spritzbetonschale<br />
des Füllortes, insbesondere<br />
im Übergangsbereich Füllortanfang/<br />
Schachtkragen (Bild 5). Gemäß den Re-<br />
6 Geschlossenes Ausbausystem 10 m vor dem Durchschlag<br />
chenergebnissen wären Schäden in der<br />
Ausbauschale aufgetreten, die aufwendige<br />
Sanierungsmaßnahmen zur Folge<br />
gehabt hätten. Ferner wäre es beim Vortrieb<br />
wenige Meter vor dem Durchschlag<br />
zu „unplanmäßigen“ Instabilitäten an der<br />
Ortbrust gekommen, vorrangig im Flözbereich.<br />
Daraufhin wurde diese, auf den<br />
ersten Blick „betrieblich einfachste Variante“,<br />
verworfen.<br />
● Bis rund 10 m vor Durchschlag konnte<br />
die Auffahrung der C467 im Kombi<br />
Typ A an <strong>das</strong> nördliche Füllort herange-<br />
Bergbau<br />
führt werden ohne eine nennenswerte,<br />
gegenseitige Einflussnahme: Vortrieb<br />
auf den schon bestehenden Füllortabschnitt<br />
/ Schacht oder umgekehrt.<br />
Danach folgten die Einzelschritte: Sicherung<br />
der Ortsbrust, Vorholen des<br />
Bogenausbaus mit der Hinterfüllung<br />
bis an die Ortsbrust, Auskoffern der<br />
Sohle über die letzten 10 m Strecke,<br />
Einbringen einer Sohlenankerung und<br />
anschließendem Einbau eines Sohlenschlusses<br />
mit einer Baustoffhinterfüllung<br />
(Bild 6). Diese Verfahrensweise<br />
7 Ankerquerschnitt des Pilotstollens mit 4 m langen Ankern für die Sicherung der Erweiterung<br />
bergbau 11/2010 497
Bergbau<br />
hatte positiven Einfluss auf die Spannungsverteilung<br />
(Bild 5), weil der Vortrieb<br />
sich von einem geschlossenen<br />
Ausbausystem mit hohen Ausbaustützkräften<br />
auf ein gleichfalls geschlossenes<br />
Ausbausystem mit hohen Ausbaustützkräften<br />
entwickelte.<br />
● Der Durchschlag musste wegen der<br />
günstigeren Spannungsumlagerung zunächst<br />
mit einem Pilotstollen kleineren<br />
Querschnittes (Bild 7) erstellt werden.<br />
Die Sicherung erfolgte mit einer Kombination<br />
aus Anspritzen eines sofort<br />
tragenden Baustoffes (CM 45W Quick-<br />
Mix) und GW-Anker von 2500 und 4000<br />
mm Länge. Das anschließende Erweitern<br />
auf den endgültigen Querschnitt /<br />
Ausbau erfolgte schrittweise mit Spritzbeton<br />
und Ankerung, dem Einbau des<br />
endgültigen Bogenausbaus und der Sicherung<br />
durch vorläufige Sohlenschlüsse<br />
in den einzelnen Bauphasen. Das<br />
fertige Ausbauschema ist dem Bild 8 zu<br />
entnehmen.<br />
Das Bild 5 zeigt die unterschiedliche Spannungsverteilung<br />
bei:<br />
● Annährung mit dem großen Ausbruchquerschnitt<br />
von 40,1 m² der Regelauffahrung<br />
ohne Einbringen eines geschlossenen<br />
Ausbausystems vor dem<br />
Durchschlag (linke Bildhälfte mit vorläufigem<br />
Ausbau bezeichnet; im Text zuvor<br />
als „betrieblich einfachste Variante“ bezeichnet)<br />
sowie<br />
● Annährung mit dem kleinen Ausbruchquerschnitt<br />
des ca. 22,2 m² großen Pilotstollens<br />
mit Einbringen eines geschlossenen<br />
Ausbausystems vor Durchschlag<br />
und schrittweise Erweitern auf den endgültigen<br />
Ausbauquerschnitt (rechte Bildhälfte<br />
als hochwertiges Ausbaukonzept<br />
benannt).<br />
Wie in Bild 5 zu erkennen ist, ist die Spannungskonzentration<br />
beim Annähern an<br />
<strong>das</strong> bestehende Füllort mit dem Regelquerschnitt<br />
(linke Bildhälfte) ungleich höher<br />
als mit einem kleineren Pilotstollen<br />
und anschließender, schrittweiser Erweiterung<br />
(rechte Bildhälfte).<br />
Das Bild 6 stellt die fertige Ausbausituation<br />
10 m vor dem Durchschlag, einen<br />
geschlossenen Kombiausbau Typ A mit<br />
Sohlenschluss, dar (Bild 8).<br />
Der erfolgreiche Durchschlag mit dem<br />
Pilotstollen auf der nördlichen Seite des<br />
Schachts 10 fand Ende September 2008<br />
statt. Mit der beschriebenen, systematischen<br />
Vorgehensweise bis hin zur endgültigen<br />
und fertigen Bauausführung ist<br />
ein hohes Maß an Betriebssicherheit und<br />
Stabilität erreicht worden, die auch die<br />
Messungen auf der Füllort- / Schachtseite<br />
bestätigten. Die Messungen der<br />
Werksmarkscheiderei zeigten, <strong>das</strong>s hier<br />
maximale Bewegungen im mm-Bereich<br />
auftraten.<br />
498 bergbau 11/2010<br />
8 Endgültiges Ausbauschema für den Anschluss an <strong>das</strong> nördliche Füllort<br />
Anschluss des südlichen<br />
Füllortes<br />
Die logistische Nutzung des Schachts<br />
10 nach dem Durchschlag auf der nördlichen<br />
Seite erforderte auch die notwendigen<br />
Freiräume auf der südlichen Seite<br />
des Schachtes. Die Planungen variierten<br />
dabei von der Herstellung eines rund 12 m<br />
langen „Blindortes“ mit einem lichten<br />
Querschnitt von „nur“ 33,0 m² bis hin zum<br />
wettertechnischen Durchschlag mit einer<br />
südlich gelegenen Richtstrecke C432 bei<br />
vollem Füllortquerschnitt (> 100 m²).<br />
Für jede Planung wurde ein numerisches<br />
Modell generiert, um die Auswirkungen<br />
analog dem nördlichen Anschluss<br />
zu beurteilen. Dabei zeigte sich generell,<br />
<strong>das</strong>s eine Auffahrung vom Schacht weg,<br />
eine günstigere Spannungsverteilung gegenüber<br />
dem Zufahren auf den Schacht<br />
zur Folge hat und damit ausbautechnische<br />
Vorteile verbunden sind. Anders als<br />
auf der nördlichen Seite musste in den<br />
Modellen eine geologische Störungssituation<br />
berücksichtigt werden, die im Zuge<br />
der Teufarbeiten aufgeschlossen wurde<br />
(Bild 9).<br />
Auf der Basis des zukünftigen Logistikkonzeptes<br />
für die 7. Sohle wurde die<br />
Lösung “voller Füllortquerschnitt mit wettertechnischem<br />
Durchschlag zur Richtstrecke<br />
C432“ gewählt. Diese Planung<br />
sah vor, <strong>das</strong> südliche Füllort vom Schacht<br />
aus mit nährungsweise gleichgroßen Abmaßen<br />
wie <strong>das</strong> nördliche Füllort aufzufahren.<br />
Die gesamte Auffahrlänge sollte 24 m<br />
betragen, die sich wie folgt aufteilen:<br />
● rund 16 m „weiterer Füllortanschluss“<br />
werden direkt vom Schacht aus mit konisch<br />
kleiner werdendem Querschnitt<br />
erstellt und<br />
● etwa 8 m werden mit dem geplanten<br />
Querschnitt der durchschlagenden Auffahrung<br />
C432 aufgefahren (35,9 m²).<br />
Aufgrund der bis dahin gesammelten Erfahrungen<br />
und Kenntnisse wurde schnell<br />
deutlich, <strong>das</strong>s bei der Logistiklösung „großer<br />
Querschnitt“ auf der südlichen Seite<br />
trotz günstigerer Spannungsverteilung eine<br />
detailliertere Kenntnis der zur erwartenden<br />
geologisch/tektonischen Bedingungen<br />
zwingend notwendig war, um<br />
● die Verfahrenstechnik operativ festzulegen<br />
und<br />
● den endgültigen Ausbau dauerstandsicher<br />
planen zu können.<br />
Neben den bekannten geologisch / geotechnischen<br />
Aufschlüssen, die beim
9 Stratigraphie und Störungsaufnahme beim Abteufen<br />
Tieferteufen des Schachtes und am nördlichen<br />
Füllort aufgenommen wurden, wurden<br />
zusätzlich 5 Kernbohrungen vor Aufnahme<br />
der Vortriebsarbeiten durchgeführt<br />
(3 in Auffahrrichtung, 2 in die Füllortsohle).<br />
Die Anordnung aller Erkundungsbohrungen<br />
auf der südlichen Seite ist im Bild 10<br />
zu sehen.<br />
10 Gescannter Füllortquerschnitt mit Lage<br />
der Kernbohrungen<br />
Auf der Grundlage aller Aufschlüsse<br />
wurde ein geologisches Modell für die<br />
Dateneingabe in die Numerik erstellt. Ein<br />
Teil des geologischen Modells (Schichtenaufbau<br />
und Störungsverläufe) ist dem Bild<br />
11a und 11b zu entnehmen.<br />
11a Geologisches Modell...<br />
11b ...in räumlicher Darstellung und<br />
Querschnitt<br />
Unter Berücksichtigung der Rechenergebnisse<br />
wurde:<br />
● die operative Verfahrenstechnik wie<br />
beim nördlichen Durchschlag mit der<br />
Erstellung von Teilquerschnitten bis<br />
zum endgültigen Nutzquerschnitt festgelegt<br />
(Bild 12) und<br />
● der endgültige, dauerstandsichere Ausbau<br />
als Kombination aus tragenden<br />
Baustoffschalen unterschiedlicher Dicke,<br />
einer Systemankerung und dem Unterstützungsausbau<br />
geplant (Bild 13).<br />
Analog zum nördlichen Anschluss erfolgte<br />
<strong>das</strong> schrittweise Erweitern mittels<br />
soforttragendem Spritzbeton und einer<br />
Systemankerung. Die messtechnische<br />
Überwachung beinhaltete den Einsatz von<br />
Tell Tales, die Durchführung von Konvergenzmessungen<br />
und die Beobachtung<br />
der Betonschalen auf Rißbildungen. Zum<br />
12 Erstellung des Füllortes in<br />
Teilquerschnitten<br />
Bergbau<br />
Zeitpunkt der Beitragserstellung befanden<br />
sich die Vortriebsarbeiten an der Erweiterung<br />
des Teilquerschnittes Ic, Bild 12.<br />
Vortriebskonzept des<br />
südlichen Füllortes<br />
Wie in den vorausgehenden Erläuterungen<br />
dargestellt, entschied man sich, <strong>das</strong><br />
südliche Füllort von Schacht 10 aus nach<br />
Süden aufzufahren. Der Querschnitt soll<br />
von dem anstehenden Ortsstand aus auf<br />
einer Länge von 16 m von ca. 100 m² auf<br />
ca. 60 m² (mit Sohlenschluß) einseitig verjüngt<br />
werden. Die folgenden 8 m Auffahrung<br />
werden bis zur geplanten Kurve der<br />
Infrastrukturstrecke C432 mit einem Querschnitt<br />
von 35,9 m² ohne Sohlenschluß<br />
aufgefahren.<br />
Die Planung sieht vor, <strong>das</strong> Neumaterial<br />
nach Norden einem ca. <strong>300</strong> m langen Materialbahnhof<br />
zuzuführen. Das anfallende<br />
Rücklaufmaterial soll östlich an Schacht 10<br />
vorbei gefördert werden und dann mit<br />
einer Schiebebühne und einem hydraulischen<br />
Aufschieber auf den 3-etagigen<br />
Korb aufgeschoben werden. Mit diesem<br />
Fördersystem werden zukünftig bis zu 75<br />
TE/d Neumaterial den Betriebspunkten<br />
auf der 7. Sohle zugeführt werden. Der<br />
Umfang des Rücklaufmaterials wird bei<br />
ca. 70 TE/d liegen.<br />
Die Fahrung der Mitarbeiter aus bzw.<br />
in die Betriebe wird nur über <strong>das</strong> südliche<br />
Füllort in die Strecke C432 erfolgen, damit<br />
der Materialumschlag im geplanten Materialbahnhof<br />
ungestört von fahrenden Mitarbeitern<br />
bleibt. Bild 14 zeigt die geplante<br />
Fördersituation am Schacht 10 auf der<br />
7.Sohle nach der Montage der endgültigen<br />
Maschinentechnik.<br />
Planung der Auffahrbühne<br />
Nach den guten Erfahrungen mit der<br />
Auffahrung des nördlichen Füllortes wurde<br />
für die Auffahrung des südlichen Füllortes<br />
ein ähnliches Vortriebskonzept favorisiert.<br />
bergbau 11/2010 499
Bergbau<br />
Dies bedeutete für die weiteren<br />
Planungen die Vorgabe, die<br />
Auffahrung in 3 Scheiben durchzuführen.<br />
Begonnen werden<br />
sollte mit der Auffahrung einer<br />
Pilotstrecke in der Firste der geplanten<br />
Strecke. Der endgültige<br />
Ausbau des südlichen Füllortes<br />
wurde analog zum Ausbau der<br />
Auffahrung des nördlichen Füllortes<br />
geplant (vergl. Bild 13).<br />
Mit diesen Vorgaben war festgelegt,<br />
<strong>das</strong>s der Ansatzpunkt<br />
für die Pilotstrecke der Auffahrung<br />
in ca. 4 m Höhe oberhalb<br />
der Sohlenbühne (-1159 m NN)<br />
zu liegen hatte. Nach Prüfung<br />
mehrerer Planungsalternativen<br />
wurde festgelegt, vor die geplante<br />
erste Streckenscheibe<br />
eine im Stoß verlagerte Auffahrbühne<br />
auf gesamter Streckenbreite<br />
zu montieren. Mit dieser<br />
Alternative wurde einerseits<br />
eine geringe Beeinträchtigung<br />
auf den Schacht 10 erwartet,<br />
dessen Betrieb durch die Auffahrung<br />
nicht gestört werden<br />
soll und andererseits ging man<br />
von guten Startbedingungen für<br />
die geplante Auffahrung aus.<br />
Bild 15 stellt die anstehende<br />
Ortsbrust mit dem geplanten<br />
500 bergbau 11/2010<br />
13 Teilausschnitt des Ausbauprofi ls<br />
14 Geplante Endausbausituation Füllort 7. Sohle Schacht 10<br />
Niveau der Auffahrbühne dar.<br />
An die Auffahrbühne wurden<br />
die folgenden Anforderungen<br />
gestellt:<br />
● Aufnahme eines Bohrwagens<br />
und eines Ladegerätes<br />
● Einsatz des Bohrwagens in<br />
jeder Vortriebsposition auf<br />
der Bühne<br />
● Montage eines sicheren<br />
Sprengschutzes für Schacht<br />
10<br />
● Zusätzliche Aufnahme des<br />
bei den ersten Sprengarbeiten<br />
anfallenden Haufwerkes<br />
● Effizientes Abfördern des<br />
Haufwerkes von der Auffahrbühne<br />
zur Sohlenbühne<br />
● Transport des benötigten<br />
Materials auf die Bühne und<br />
Weitertransport nach vor Ort<br />
● Leichte Fahrung für die Vortriebsmannschaft<br />
auf die<br />
Bühne, sowie einfacher<br />
Transport von Kleinmaterial<br />
auf die Bühne.<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Firma HESE Maschinenfabrik<br />
wurde der in Bild 16 dargestellte<br />
Entwurf einer Auffahrbühne<br />
nach dem Anforderungskatalog<br />
konzipiert.
Detailplanung des<br />
Auffahrkonzeptes<br />
Als Ankerbohr- und Vortriebsbohrwagen<br />
wurde der Bohrwagentyp<br />
BTRL 1 (Bild 17) ausgewählt.<br />
Ausschlaggebend für die<br />
Wahl dieses Bohrwagens war <strong>das</strong><br />
Gesamtgewicht von nur ca.12 t.<br />
Als Lafette wird eine Prismenteleskoplafette<br />
Typ PST 286 VS eingesetzt.<br />
Dieser Lafettentyp eignet<br />
sich für Verlängerungsbohrarbeiten.<br />
Hier wird berücksichtigt, <strong>das</strong>s<br />
ca. 90 % der einzubringenden Anker<br />
4,0 m lang sein werden.<br />
Da aufgrund der Länge des<br />
Bohrwagens ein Rangieren auf<br />
der Bühne unmöglich erschien,<br />
wurde für den Bohrwagen auf der<br />
Bühne eine mit Hubzügen verfahrbare<br />
Verschiebebahn geplant. Zum<br />
besseren Gleiten der Verschiebeeinrichtung<br />
auf der Auffahrbühne werden Stahlplatten<br />
im Verschiebebereich auf der Bühne vorgesehen.<br />
Der Bohrwagen soll, zum Beispiel bei<br />
der Sprengarbeit, seitlich aus dem Gefahrenbereich<br />
verschoben werden. Muss der<br />
Bohrwagen in Vortriebsrichtung verfahren<br />
werden, so kann er von der Verschiebeeinrichtung<br />
problemlos herunterfahren. Bild 18<br />
stellt die geplante Verschiebeeinrichtung auf<br />
der Auffahrbühne dar. Das Bild stellt ebenso<br />
einen Ladetrichter für die Übergabe des<br />
Haufwerkes von der Auffahrbühne zur Sohlenbühne<br />
dar. Als Besonderheit ist hier zu<br />
erwähnen, <strong>das</strong>s der Ladetrichter<br />
auf der Bühne mit geringem Aufwand<br />
umgesetzt werden kann.<br />
So wurde planungstechnisch<br />
auf die Notwendigkeit reagiert,<br />
von der Auffahrbühne drei Auffahrungen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Ansatzpunkten auf der Bühne<br />
durchführen zu müssen. Auf der<br />
Bühne ist der Ladetrichter mit<br />
einem Gitterblech versehen, so<br />
<strong>das</strong>s keine Gefahr eines Absturzes von Mitarbeitern<br />
auf die Sohlenbühne besteht.<br />
Als Ladegerät wurde wegen seines geringen<br />
Gewichtes von nur etwa 3,5 t ein Bobcat<br />
gewählt. Durch <strong>das</strong> geringe Gewicht, vergleichbare<br />
Ladegeräte mit Kettenfahrwerken<br />
wiegen zwischen 7,0 bis zu 9,0 t, wird die Auffahrbühne<br />
durch den Bobcat nur geringfügig<br />
belastet. Auch zeichnete sich dieses Ladegerät<br />
bei den bisherigen Einsätzen <strong>untertage</strong><br />
durch seine Wendigkeit und seine vielfachen<br />
Einsatzmöglichkeiten aus. Ein Rangieren mit<br />
einem Kettenfahrzeug auf der Bühne wäre<br />
auch unmöglich gewesen.<br />
Da der letzte Einsatz eines Bobcats im<br />
deutschen Seinkohlenbergbau schon einige<br />
Jahre zurück liegt, wurde er an den<br />
neusten Stand der Technik angepasst.<br />
In Zusammenarbeit des Elektrobetrie-<br />
15 Querschnitt der anstehenden Ortsbrust des südlichen Füllortes<br />
bes und dem Werkssachverständigen<br />
des Bergwerkes mit der Firma Thyssen<br />
Schachtbau wurden vor allem die Sicherheitseinrichtungen<br />
für den untertägigen<br />
Einsatz verbessert.<br />
17 Bohrwagen BTRL 1<br />
16 Darstellung der geplanten Auffahrbühne<br />
18 Verschiebeeinrichtung für den Bohrwagen<br />
sowie Ladetrichter auf der Bühne<br />
19 Abfördersystem/Transportsystem des<br />
Vortriebes<br />
Bergbau<br />
Nachdem mit der Auswahl<br />
der Vortriebsgerätschaften ein<br />
Teil der Bühnenbelastung feststand,<br />
war als weitere Belastung<br />
für die Bühne <strong>das</strong> zu Beginn<br />
der Vortriebsarbeiten bei<br />
der Sprengarbeit anfallende<br />
Haufwerk zu berücksichtigen.<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Sprengsachverständigenstelle<br />
entschied man sich für einen<br />
Paralleleinbruch auf Vorbohrlöcher.<br />
Mit diesem Einbruch und<br />
bei der zu Beginn der Auffahrung<br />
geplanten geringen Abschlagslänge<br />
von max. 1,0 m<br />
wurde von einer Belastung von<br />
ca. 6 t auf den ersten Bühnenmeter<br />
ausgegangen.<br />
Mit der nun vorliegenden<br />
Gesamtbelastung konnte die<br />
Bühne konstruiert werden. So wurde <strong>das</strong><br />
erste Drittel der Bühne für eine Belastung<br />
von bis zu 30 kN/m² ausgelegt. Das zweite<br />
Drittel wurde auf 25 kN/m² und <strong>das</strong> dritte<br />
Drittel auf 20 kN/m² ausgelegt. Nach<br />
Fertigstellung des Stahlbaus soll die Auffahrbühne<br />
mit einer doppelten Lage 50er<br />
Schachtbohlen belegt werden. Die Bohlen<br />
müssen verschiebesicher auf der Bühne<br />
montiert werden.<br />
Die statische Berechnung ergab die<br />
Notwendigkeit 240er und <strong>300</strong>er IPB-Träger<br />
einzusetzen. Mittig musste die Auffahrbühne<br />
noch zusätzlich durch Träger von<br />
der Sohlenbühne aus gestützt<br />
werden. Die Länge der Verlagerungsträger<br />
im Stoß betragen<br />
bis zu 1,6 m. Das Gesamtgewicht<br />
der Auffahrbühne beläuft<br />
sich auf ca. 45 t.<br />
Nach Beendigung der Auffahrung<br />
soll die Bühne weiter genutzt<br />
werden. Hier wird z.B. an die Möglichkeit<br />
gedacht, Elektroanlagen<br />
auf der Bühne zu positionieren.<br />
Als Sprengschutz für den Schachtstuhl<br />
Schacht 10 ist eine Kombination von 18er<br />
Ketten und Schachtbohlen am Ende der<br />
Bühne vorgesehen. Die Ketten werden<br />
kreuzweise im Abstand von 0,5 m eingebracht<br />
und sollen über Lastanker in der<br />
Füllortschale bzw. mit Spannschlössern<br />
an den Bühnenträgern befestigt werden.<br />
Schachtbohlen werden fest mit dem Kettennetz<br />
verbunden und anschließend werden<br />
die Bohlen zusätzlich mit Gummigurtbahnen<br />
belegt. Ein weiterer Sprengschutz<br />
ist am südlichen Bühnenende vorgesehen.<br />
Hier sollen miteinander überlappend<br />
verbundene Gummigurtbahnen an EHB-<br />
Schienen aufgehängt und verschiebbar<br />
ausgeführt werden. So kann der Sprengschutz<br />
nach Besetzen der Ortsbrust wie<br />
ein Vorhang vor die Sprengstelle gezogen<br />
werden.<br />
bergbau 11/2010 501
Bergbau<br />
Bei dem gewählten Ausbauverfahren<br />
mit Anker-Spritzbeton-Ausbau ist ein<br />
leistungsfähiges System zum Auftragen<br />
des Spritzbetons einzusetzen. Um die<br />
Spritzbetonschale, für nur 1 m Pilotstrecke<br />
werden ca. 7,5 t Beton benötigt, leistungsoptimiert<br />
erstellen zu können wird<br />
als Spritzmaschine eine elektro-hydraulische<br />
Schürenbergmaschine vorgesehen.<br />
Der Spritzbeton, CM 45 W, soll in 880 kg<br />
schweren Bigbags zur Schürenbergmaschine,<br />
direkt nördlich Schacht 10, transportiert<br />
werden.<br />
Weiterhin waren der Abtransport des<br />
anfallenden Haufwerkes sowie die Materialversorgung<br />
des Vortriebes zu beplanen.<br />
Unter der Auffahrbühne wird auf dem<br />
Niveau der Sohlenbühne ein PF 1 Förderer<br />
mit Brecher WB 1<strong>300</strong> montiert. Die<br />
Vortriebsberge werden somit über den<br />
schon erwähnten Sammeltrichter von der<br />
Auffahrbühne auf die Kehre des PF 1 aufgegeben.<br />
Dieser Förderer wird westlich<br />
am Schacht vorbei eingebaut. Der PF 1<br />
wird <strong>das</strong> gelöste Haufwerk auf einen weiteren<br />
Förderer übergeben bevor <strong>das</strong> Fördergut<br />
auf die Hauptbandanlage gelangt.<br />
Zur Materialversorgung des Vortriebes<br />
ist über dem PF 1-Förderer ein EHB-<br />
Transportstrang mit einer Rangierkatze<br />
vorgesehen, so soll <strong>das</strong> Material bis zu einer<br />
Umschlagstelle unterhalb der Auffahrbühne<br />
transportiert werden. In der Auffahrbühne<br />
ist eine Transportöffnung, so <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> benötigte Material auf die Bühne gehoben<br />
werden kann. Der Weitertransport<br />
auf der Bühne ist mittels Rangierkatze<br />
vorgesehen. Bild 19 zeigt eine Übersicht<br />
über <strong>das</strong> geplante Abförder- und Transportsystem.<br />
Für eine einfache Erreichbarkeit der<br />
Auffahrbühne der Ortsmannschaft wird ein<br />
Treppenaufstieg zur Bühne hin vorgesehen.<br />
Über die betrieblichen Erfahrungen nach<br />
der Umsetzung der beschriebenen Planung<br />
wird im nächsten Kapitel berichtet.<br />
Die Auffahrung des<br />
südlichen Füllortes –<br />
betriebliche<br />
Erfahrungen<br />
Die vorangegangenen Ausführungen<br />
über <strong>das</strong> Gesamtvorhaben<br />
sowie die Planungsdetails<br />
machen recht deutlich,<br />
<strong>das</strong>s es sich in dem vorliegenden<br />
Projekt um eine nicht alltägliche<br />
Arbeit handelt.<br />
Gute Erfahrungen bei ähnlichen<br />
Projekten, wie zum<br />
Beispiel die Auffahrung eines<br />
Füllortes auf der 6. Sohle des<br />
Bergwerkes Auguste Victoria<br />
halfen uns, die Planungsvorgaben<br />
umzusetzen und durch ei-<br />
502 bergbau 11/2010<br />
gene Vorschläge und Verbesserungen die<br />
Bauausführung ständig zu optimieren.<br />
Von besonderer Bedeutung waren natürlich<br />
auch die Erfahrungen bei den zeitnah<br />
vorangegangenen Arbeiten zur Herstellung<br />
des Durchschlages zum Schacht<br />
10 des Bergwerkes Prosper-Haniel und<br />
der sich anschließenden Auffahrung des<br />
nördlichen Füllortes. Technologische Einzelheiten<br />
bei der Auffahrung wiederholten<br />
sich und waren der Mannschaft somit<br />
schon bekannt.<br />
Trotzdem war jedem Mitarbeiter natürlich<br />
bewusst, <strong>das</strong>s die vor uns liegenden<br />
Arbeiten ein Höchstmaß an Engagement,<br />
bergmännischem Geschick und höchste<br />
Qualitätsanforderungen an uns stellen<br />
werden. Im Vergleich zur Auffahrung auf<br />
der nördlichen Seite des Füllortes, war<br />
nun eine wesentlich komplexere Situation<br />
vorhanden.<br />
Im Einzelnen sind dafür zu nennen:<br />
1. Parallel zu den Aufrüst- und Vortriebsarbeiten<br />
wurde an der technischen Ausstattung<br />
(Montage Schwingbühne und<br />
Abzieheinrichtung) des nördlichen Füllortes<br />
gearbeitet<br />
2. Die Absperrmaßnahmen zum Sprengen<br />
sollten den Material- und Seilfahrtsbetrieb<br />
zur 6. Sohle nicht beeinträchtigen<br />
(bei der Sprengarbeit Stillsetzen der<br />
Förderung)<br />
3. Während der Vortriebsarbeiten sollte<br />
der Anschlag der 7. Sohle zur Seilfahrt<br />
und für Materialförderung (Abschiebeseite<br />
nach Norden) freigegeben werden<br />
4. Nach der Freigabe des Anschlages auf<br />
der 7. Sohle sollten die Vortriebsarbeiten<br />
bei gleichzeitigem Seilfahrtsbetrieb<br />
und Materialtransport weitergeführt<br />
werden.<br />
5. Die im südlichen Füllort angetroffenen<br />
geologischen Störungen werden die<br />
bergmännischen Arbeiten zusätzlich beeinflussen.<br />
Im Folgenden wird die Gesamtheit der Ak-<br />
20 Betonspritzmaschine im Füllortbereich<br />
tivitäten in 3 Teilbereiche untergliedert und<br />
näher beschrieben.<br />
Montagen und<br />
Vorbereitungsarbeiten<br />
Der Aufbau der Fördermittel gestaltete<br />
sich unproblematisch. Durch die anfängliche<br />
Lage des Ladetrichters war unter der<br />
Arbeitsbühne kein weiteres Fördermittel<br />
notwendig.<br />
Als Standort für die Betonspritzmaschine<br />
wurde der unmittelbare Schachtbereich<br />
gewählt (Bild 20). Damit wollten wir kurze<br />
Transportwege gewährleisten und andererseits<br />
die Länge der Blasleitung so gering<br />
wie möglich halten. Ein Standort auf der Arbeitsbühne<br />
schied sowohl aus Platzgründen<br />
als auch aus transporttechnischen Gründen<br />
aus. Der Materialtransport am Schacht abschiebeseitig<br />
war weiterhin gegeben.<br />
Eine weitere wichtige Vorbereitungsarbeit<br />
war <strong>das</strong> Erstellen der Sprengwände. Die stationäre<br />
Sprengwand in unmittelbarer Schachtnähe<br />
am hinteren Ende der Arbeitsbühne<br />
musste so gebaut werden, <strong>das</strong>s der Schacht<br />
und alle Einbauten sicher vor Sprengstücken<br />
geschützt werden (Bild 21). Andererseits<br />
mussten aber auch genügend Zwischenräume<br />
vorhanden sein, um die Druckwelle beim<br />
Sprengen ableiten zu können.<br />
Die zweite Sprengwand in unmittelbarer<br />
Nähe der Ortsbrust wurde mittels Rollenwagen<br />
und Schienensystem beweglich<br />
gestaltet (Bild 22). Die Gummibahnen<br />
überlappen sich dabei gardinenartig. Diese<br />
Bauweise ermöglichte uns den Sprengschutz<br />
in kürzester Zeit einsatzbereit zu<br />
haben und nach dem Sprengen schnell<br />
mit den Ladearbeiten zu beginnen.<br />
Die Vorbereitungsarbeiten zum Einsatz<br />
der Bohr- und Ladegeräte waren sehr unterschiedlich.<br />
Der Bohrwagen musste zum<br />
Transport in die kleinstmögliche Teilung<br />
zerlegt werden, um den Transport auf die<br />
Bühne möglich zu machen. Montage und<br />
Inbetriebnahme waren unkritisch, da die<br />
Mannschaft im Umgang mit diesem<br />
Gerät vertraut war.<br />
Bei dem schon erwähnten<br />
Bobcat war dies nicht der Fall.<br />
Keiner der Mitarbeiter hatte<br />
Erfahrungen im Umgang mit<br />
diesem Ladegerät. Aus diesem<br />
Grund wurde eine intensive<br />
Produktschulung durchgeführt.<br />
Diese Schulung umfasste neben<br />
den Themen Sicherheit,<br />
Wartung und Technik auch ein<br />
Fahrtraining. Als letzter Teil der<br />
vorbereitenden Tätigkeiten wurden<br />
die Arbeitsablaufpläne und<br />
im Besonderen die Absperrmaßnahmen<br />
vor den Sprengarbeiten<br />
mit der Mannschaft<br />
besprochen.
21 Stationäre Sprengwand in Schachtnähe<br />
Vortriebsarbeiten<br />
Am 21.09.2009 erfolgten die<br />
ersten Sprengarbeiten in der<br />
Pilotstrecke. Bis zu einer Länge<br />
von ca. 8 m wurde in 4 Zündgängen<br />
gesprengt. Diese unterteilten<br />
sich in<br />
● Einbruch<br />
● Erweiterung<br />
● Unterscheibe<br />
● Oberscheibe.<br />
Diese Unterteilung war auf<br />
Grund der Schachtnähe, der<br />
zu erwartenden Druckwelle<br />
und begrenzten Belastbarkeit der Bühne<br />
notwendig. Als Einbruch wurde ein Paralleleinbruch<br />
mit jeweils 8 Freibohrlöchern<br />
(Durchmesser 100 mm) gebohrt. Die Abschlaglänge<br />
betrug anfänglich 0,8 m. Die<br />
Sprengarbeiten wurden jeweils nur auf der<br />
Nachtschicht durchgeführt, um die Seilfahrt<br />
und den Materialtransport so wenig wie<br />
möglich zu stören.<br />
Ab 8 m Auffahrungslänge bis zum Ende<br />
der Pilotstrecke erfolgte der Vortrieb in 2<br />
Zündgängen bei einer Abschlaglänge<br />
bis zu 1,6 m. Es wurde<br />
jeweils die Unterscheibe und<br />
Oberscheibe an aufeinanderfolgenden<br />
Tagen gesprengt,<br />
da der Schachtbetrieb nur kleine<br />
Zeitfenster zuließ. Bild 23<br />
stellt die Pilotstrecke nach der<br />
Sprengarbeit der Unterscheibe<br />
dar.<br />
Um alle Arbeiten in der Peripherie<br />
besser abstimmen und<br />
planen zu können, richteten wir<br />
die Belegung und den Arbeits-<br />
umfang so ein, <strong>das</strong>s sich folgender Rhythmus<br />
ergab:<br />
1. Unterscheibe sprengen und laden<br />
2. Oberscheibe sprengen und laden<br />
3. Erste Spritzbetonschale aufbringen,<br />
Ortsbrustsicherung einbringen<br />
4. Rolldrahtmatte und Systemankerung<br />
einbringen<br />
5. Zweite Spritzbetonschale aufbringen,<br />
23 Pilotstrecke nach dem Sprengen der<br />
Unterscheibe<br />
22 Mobile Sprengwand geöffnet und geschlossen<br />
Fahrbahnbau<br />
6. Abschlag abbohren<br />
Nach einer relativ kurzen Eingewöhnungszeit<br />
war <strong>das</strong> Handling der Fahrer mit<br />
dem neuen Ladegerät unproblematisch.<br />
Die Zeit für ein Ladespiel lag nach ca. 10 m<br />
Auffahrung bei maximal 100 s. Geplant war<br />
der Einsatz des Bobcat ursprünglich nur für<br />
den ersten Teil des Pilotstollens, da er auf<br />
Grund des geringen Gewichtes zum Befahren<br />
der Bühne geeignet war. Die sehr guten<br />
24 Bobcat bei der Ladearbeit<br />
Bergbau<br />
Erfahrungen und erreichten Ladeleistungen<br />
führten schnell zur Änderung des Lade- und<br />
Förderkonzeptes. Wir verzichteten auf den<br />
Einbau eines herkömmlichen Laders (z.B.<br />
DH 250) in Verbindung mit einem weiteren<br />
Zwischenfördermittels in der Pilotstrecke.<br />
Selbst am Ende der Pilotstreckenauffahrung<br />
lagen die Zeiten für einen Ladevorgang<br />
unter 2 min. Anders als bei einem<br />
kettengetriebenen Lader war es jedoch<br />
notwendig, eine ebene Fahrbahn herzustellen.<br />
Dieser Arbeitsvorgang erfolgte<br />
jeweils im Anschluss an die Anspritzarbeiten<br />
der zweiten Spritzbetonschale. Bild 24<br />
stellt den Bobcat bei der Ladearbeit und<br />
beim Abkippen des Haufwerkes in den Ladetrichter<br />
dar.<br />
Die Spritzbetonarbeiten mit der „Schürenbergmaschine“<br />
waren sehr effektiv. Spritzleistungen<br />
von 2,5 t/h wurden durchgängig<br />
erreicht. Diese Leistung war natürlich nur bei<br />
der Anlieferung des Baustoffes in Bigbags<br />
möglich. Mittels Hubzug wurden die ca. 880<br />
kg schweren Bigbags zur Verarbeitung direkt<br />
über der Spritzmaschine aufgehangen (siehe<br />
auch Bild 20).<br />
Die Überwachung der Auffahrung<br />
hinsichtlich Konvergenz erfolgte<br />
zweimal wöchentlich durch<br />
die Werksmarkscheiderei. Über<br />
gesondert eingebrachte Messanker<br />
wurde <strong>das</strong> Konvergenzverhalten<br />
der Firste und der Stöße überwacht.<br />
Zusätzlich wurden an den<br />
Stationen 2 m, 12 m, 17 m und<br />
22 m Tell Tale-Extensiometer eingebracht.<br />
Beide Kontrollsysteme<br />
zeigten übereinstimmend keine<br />
erhöhten Messwerte gegenüber<br />
den Prognosen des numerischen<br />
Modells.<br />
Am 20.11.2009 wurde der Pilotstollen fertig<br />
gestellt. Neben der Systemankerung (vgl.<br />
Bild 7) mit 2,5 m langen GW-Ankern wurden<br />
ca. 230 t Baustoff aufgebracht und 190 Stk.<br />
4,0 m lange M33- Stahlanker eingebracht.<br />
Sowohl für <strong>das</strong> Bohren der Sprengbohrlöcher<br />
als auch für die Ankerarbeit waren der<br />
Bohrwagen und die gewählte Lafette bestens<br />
geeignet. Bild 25 stellt die fertig gestellt<br />
Pilotstrecke dar.<br />
Im Zeitraum Dezember 2009 bis Ende<br />
Januar 2010 wurde der Abschnitt<br />
Ib aufgefahren. Die<br />
erneut am Schacht beginnende<br />
Sprengarbeit für diesen Abschnitt<br />
war durch die vorhandene<br />
Pilotstrecke unkompliziert.<br />
Es war genügend Freiraum für<br />
<strong>das</strong> gesprengte Haufwerk vorhanden.<br />
In dieser Phase der<br />
Auffahrung hat sich die Verschiebebahn<br />
zum Verschieben<br />
des Bohrwagens gut bewährt.<br />
Für <strong>das</strong> Verfahren bzw. <strong>das</strong><br />
Umsetzen des Bohrwagens<br />
bergbau 11/2010 503
Bergbau<br />
25 Pilotstrecke (Teilquerschnitt Ia) nach<br />
Fertigstellung<br />
waren kaum Drehbewegungen auf dem<br />
Bohlenbelag der Arbeitsbühne notwendig.<br />
Deshalb war auch bis zu diesem<br />
Zeitpunkt ein aufwendiges Auswechseln<br />
des Bohlenbelages nicht erforderlich. Die<br />
positiven Erfahrungen beim Einsatz des<br />
Bobcats während der bisherigen Auffahrung<br />
führten auch zu der Entscheidung<br />
den Ladetrichter zum Abfördern der Berge<br />
nicht umzusetzen. Durch die große Mobilität<br />
dieses Gerätes war die Ladearbeit jederzeit<br />
leistungsfähig möglich. Neben der<br />
Zeit- und Kosteneinsparung für <strong>das</strong> Umsetzen<br />
des Trichters, konnte nun auch <strong>das</strong><br />
zusätzliche Fördermittel auf der unteren<br />
Arbeitsbühne entfallen. Die Bilder 26 und<br />
27 stellen die Auffahrung der Erweiterung<br />
Ib dar.<br />
26 Beginn des Teilabschnittes Ib<br />
27 Teilabschnitt Ib vor Fertigstellung<br />
504 bergbau 11/2010<br />
Im Teilabschnitt Ib wurden ca. 150 t<br />
Baustoff angespritzt und 210 Stk. 4,0 m<br />
lange M33-Anker eingebracht. Seit Anfang<br />
Februar 2010 befindet sich der Abschnitt<br />
Ic in der Auffahrung. Die Fertigstellung ist<br />
Mitte März 2010 geplant.<br />
Weitere Planung und<br />
Erfahrungen<br />
Nach der Fertigstellung des Abschnittes<br />
Ic beginnt in mehreren Schritten <strong>das</strong> Einbringen<br />
und Hinterfüllen des Stahlausbaus<br />
für die Abschnitte Ia-c. Nach Abschluss<br />
dieser Arbeiten ist die Voraussetzung gegeben,<br />
aus der Infrastrukturstrecke C432<br />
den Durchschlag herzustellen und mit der<br />
Herstellung der Teilabschnitte II und III zu<br />
beginnen.<br />
Nach dem jetzigen Stand der Arbeiten<br />
können die Erfahrungen mit dem Auffahrungskonzept<br />
wie folgt zusammengefasst<br />
werden:<br />
1. Das gewählte Abförder- und Transportsystem<br />
war gut geeignet sowohl<br />
den Betriebspunkt mit Material zu versorgen,<br />
als auch <strong>das</strong> gelöste Haufwerk<br />
abzufördern. Die Personenfahrung<br />
sowie der Materialtransport über den<br />
Schacht und Füllortbereich wurden nur<br />
unwesentlich beeinträchtigt<br />
2. Das gewählte Ladegerät<br />
war für<br />
diesen Einsatzzweck<br />
ideal und<br />
übertraf in jeder<br />
Hinsicht die Erwartungen.<br />
Der Bobcat<br />
erwies sich als sehr<br />
zuverlässig. Bis auf<br />
einen Satz neuer<br />
Reifen waren keine<br />
nennenswerten<br />
Reparaturen notwendig<br />
(Bild 28)<br />
3. Der Bohrwagen<br />
war bezüglich<br />
Größe und Leistungsfähigkeit<br />
gut<br />
geeignet sowohl<br />
Sprengbohrlöcher<br />
als auch Ankerbohrlöcherherzustellen.<br />
Das Konzept<br />
der Verschiebebahnermöglichte<br />
bei den beengtenPlatzverhältnissen<br />
auf der Arbeitsbühne<br />
den Bohrwagen<br />
optimal zu<br />
nutzen. Eine zusätzlich<br />
auf dem<br />
Bohlenbelag aufgebrachteStahlplatte<br />
verbesserte<br />
28 Bobcat<br />
<strong>das</strong> Rutschverhalten der Verschiebebahn<br />
zusätzlich<br />
4. Mit der „Schürenberg-Spritzmaschine“<br />
haben wir sehr gute Erfahrungen<br />
gesammelt. Geringe Ausfall- oder Störzeiten<br />
sowie die Leistungsfähigkeit<br />
waren überzeugend. Besonders der<br />
gleichmäßige Baustoffförderstrom ergab<br />
eine gute Qualität des Spritzbetons<br />
und wenig Rückprall (Bild 29)<br />
29 „Schürenberg-Spritzmaschine“<br />
5. Die Konstruktion der Arbeitsbühne<br />
hat allen Belastungen Stand gehalten,<br />
an keinem der Träger sind Verformungen<br />
zu erkennen. Ein Auswechseln des<br />
Bohlenbelages war nicht notwendig<br />
6. Entgegen der Planung war <strong>das</strong> Umsetzen<br />
des Ladetrichters nicht notwendig.<br />
Dadurch konnte auf ein weiteres Zwischenfördermittel<br />
verzichtet werden.<br />
Abschließend kann festgestellt werden,<br />
<strong>das</strong>s bis zum jetzigen Stand der Arbeiten<br />
die Planungsvorgaben betrieblich umgesetzt<br />
wurden. Die ständige Abstimmung<br />
zwischen dem Bergwerk, der Firma Thyssen<br />
Schachtbau als Auftragnehmer und<br />
den Fachstellen der RAG und DMT waren<br />
im Projektverlauf erfolgreich und werden<br />
für die weiteren Arbeitsschritte fortgesetzt.<br />
Literatur<br />
[1] Reinewardt, K., F. Lüttig: Innovative Projekte<br />
im Ankerausbau, AIMS Band 7, 2008, Seiten<br />
561 bis 586
Es wird dargestellt, was geschieht,<br />
wenn Kohlen, vor allem<br />
Steinkohlen, und einige andere<br />
Stoffe bei unterschiedlichen naturähnlichen<br />
Bedingungen ununterbrochen<br />
in Luft lagern [1].<br />
Dass chemische Prozesse<br />
stattfin den, ergibt sich aus den<br />
damit verbundenen Änderungen<br />
der Eigenschaften der Kohlen und<br />
vor al lem aus gelegentlich auftretenden<br />
Selbstentzündungen.<br />
Da der Hauptbestandteil der Luft,<br />
der Stickstoff, ein inertes Gas ist,<br />
muss es sich bei den Prozessen<br />
um Reaktionen mit Sauerstoff<br />
handeln, also um Oxidationen.<br />
Um zu quantitativen Aussagen darüber<br />
zu kommen, kann man die<br />
Erhö hung des Sauerstoffgehalts<br />
der Kohlen ermitteln oder aber<br />
eine bestimmte Koh lenmenge in<br />
einem geschlos senen Gefäß einer<br />
Luftmenge aussetzen und die<br />
Abnahme des Sauerstoffgehalts<br />
messen.<br />
Das erste Verfahren wurde nicht<br />
ange wandt, weil der Anstieg des<br />
Sau erstoffgehalts der Kohlen kein<br />
brauchbares Maß für die aufgenommene<br />
Sauer stoffmenge ist,<br />
denn die Kohlen geben gleichzeitig<br />
mit der Sauerstoffaufnahme<br />
Sauerstoff in Form von Kohlen-<br />
Zur Verwitterung von Kohlen<br />
Prof. Dr. Ernst Beier, Bochum*<br />
oxiden und Bildungs wasser ab.<br />
Die Kohlen wur den deshalb in<br />
geschlossenen Behältern - Exsikkatoren<br />
- mit Stutzen zur Gasentnahme<br />
und Luftnachfüllung<br />
gelagert, und die Sauerstoffaufnahme<br />
und die Abgabe von Kohlenoxiden<br />
wurden gasanalytisch<br />
bestimmt. Um eindeutige Ergebnisse<br />
zu erhalten, mussten die<br />
Steinkohlen sehr lange gelagert<br />
werden.<br />
2 Kohlen wurden bei gasanalytischen<br />
Begleituntersuchungen 37<br />
Jahre lang Luft mit 97 % relativer<br />
Feuchtigkeit ausgesetzt. Nach<br />
Abschluss der gasanalyti schen<br />
Messungen wurde an einigen<br />
Kohlen untersucht, wie sich ihr<br />
Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen,<br />
ihre Dilatation und ihr Heizwert<br />
verändert haben.<br />
Variiert wurden die Lagerzeit, die Temperatur,<br />
die Luftfeuchtigkeit und der Sauer-<br />
*Prof. Dr. Ernst Beier<br />
<strong>RDB</strong>-Mitglied<br />
Vormholzstraße 32<br />
44801 Bochum<br />
Tel.: 0234 / 70 11 98<br />
E-Mail: Beier-Bochum@t-online.de<br />
[1] Die Durchführung der Versuche wurde<br />
zusammenfasend beschrieben in E. Beier:<br />
Zur Oxidation von Steinkohlen und Pyrit. In:<br />
Glückauf-Forschungshefte 61 (2000) Nr. 3,<br />
Seite 88 bis 97.<br />
Bergbau<br />
stoffgehalt der Luft. Der mögliche Einfluss<br />
eingeschleuster Mikroben wurde besonders<br />
untersucht. Um den Umfang dieses<br />
Aufsatzes möglichst gering zu halten, wurde<br />
nur ein Teil der Ergebnisse graphisch<br />
darge stellt.<br />
Sauerstoffaufnahme von<br />
Kohlen<br />
Die Sauerstoffgehalte der Lagerluft<br />
wurden mit einem Orsatgerät bestimmt,<br />
mit dem Änderungen des Gehalts unter<br />
0,1 Volumenprozent nicht erfasst werden<br />
konnten. Um zu verlässlichen Aussagen<br />
zu kommen, waren deshalb lange Lagerzeiten<br />
erforderlich.<br />
Sauerstoffaufnahme von Kohlen in<br />
Abhängigkeit von der Lagerzeit<br />
Eine größere Anzahl von Steinkohlen,<br />
aber auch von anderen Stoffen, wurde bei<br />
Raumtemperatur in Luft mit 97 % relativer<br />
Feuchtigkeit gelagert. Alle Stoffe nahmen<br />
mit abnehmender Ge schwindigkeit<br />
Sauerstoff auf. Bild 1 zeigt die Sauerstoffaufnahme<br />
einiger Stoffe in einem<br />
Zeitraum bis zu 20 Jahren. Aus der Abflachung<br />
der Kurven ergibt sich, <strong>das</strong>s die<br />
Reaktionsgeschwindigkeit immer ge ringer<br />
wird, sich also die Kohlesubstanz gegenüber<br />
Sauerstoff immer mehr sta bilisiert.<br />
Sauerstoffaufnahme in Abhängigkeit<br />
von der Temperatur<br />
Die Versuchseinrichtungen erlaubten<br />
lediglich Untersuchungen im Bereich von<br />
0 bis 60°C. Wie nicht anders zu erwarten,<br />
stieg die Oxidationsgeschwindigkeit mit<br />
steigender Temperatur an. Bei Steinkoh-<br />
1 Sauerstoffaufnahme verschiedener Stoffe 2 Sauerstoffaufnahme in Abhängigkeit von der Temperatur<br />
bergbau 11/2010 505
Bergbau<br />
3 Sauerstoffaufnahme in Abhängigkeit von der relativen<br />
Luftfeuchtigkeit<br />
len war sie bei 0°C so gering, <strong>das</strong>s im Laufe<br />
eines Jahres mit dem Orsatgerät keine<br />
Abnahme des Sauerstoffgehalts ermittelt<br />
werden konnte, wohl aber bei Braunkohlen<br />
(Bild 2). Dass dabei den noch eine<br />
Oxidation erfolgte, ergibt sich aus den<br />
im Folgenden dargestellten, viel genauer<br />
messbaren, Emissionen von Kohlenoxiden<br />
als Oxidationsproduk ten.<br />
Sauerstoffaufnahme in Abhängigkeit<br />
von der relativen Luftfeuchtigkeit<br />
Relative Luftfeuchtigkeiten zwischen 0<br />
und 97 % wurden mit Phosphorpentoxid<br />
und Salzlösungen mit Bodenkörpern eingestellt.<br />
In allen Fällen trat bei mittleren<br />
Feuchtigkeiten die geringste Oxidation<br />
auf (Bild 3). Daraus ist zu folgern, <strong>das</strong>s<br />
Was ser in der Kohle sowohl negativ als<br />
auch positiv auf die Oxidationsge schwindigkeit<br />
wirkt, negativ, weil in den Poren<br />
der Kohlesubstanz adsorbiertes Wasser<br />
die Sauerstoffdiffusion behindert, positiv,<br />
weil Wasser chemische Reaktionen<br />
des Sauerstoffs mit der<br />
Kohle fördert.<br />
Wie noch gezeigt wird, ist<br />
bei nasser Kohle, also bei einer<br />
Luftfeuchtigkeit von 100 %, unter<br />
nicht sterilen Bedingungen mit<br />
einer Beeinflussung der Oxidation<br />
durch Mikroben zu rechnen.<br />
Sauerstoffaufnahme in<br />
Abhängigkeit vom Flüchtigengehalt<br />
der Kohlen<br />
8 verschiedene Kohlen mit<br />
Flüchtigengehalten (i.waf.) bis<br />
zu 35 % wurden 425 Tage lang<br />
bei 97 % relativer Luftfeuchtigkeit<br />
gelagert. Das Bild 4 zeigt,<br />
<strong>das</strong>s die Sauerstoffaufnahme<br />
der Kohlen mit ihrem Flüchtigengehalt<br />
zunimmt.<br />
506 bergbau 11/2010<br />
Kohlendioxidabgabe der<br />
Kohlen<br />
Im Gegensatz zum Sauerstoff ließen<br />
sich die Kohlenoxide so genau bestimmen,<br />
<strong>das</strong>s die Änderungen ihrer Gehalte<br />
meist schon nach einigen Tagen Lagerzeit<br />
erfasst werden konnten.<br />
Kohlendioxidabgabe in Abhängigkeit<br />
von der Lagerzeit<br />
Bild 5 zeigt nicht nur die Kohlendioxidabgabe<br />
zweier Steinkohlen, sondern<br />
auch von anderen Stoffen, die willkürlich<br />
gewählt und nicht näher charakterisiert<br />
wurden. In 25 Jahren haben die Steinkohlen<br />
etwa 1 g CO2/100 g Kohle abgegeben.<br />
Betrachtet man Kiefernspäne, Torf,<br />
Braunkohle, Steinkohle, Graphit großzügig<br />
als Inkohlungsreihe, dann kann man<br />
erkennen, in welchem Maße die Kohlendioxidbildung<br />
mit zunehmender Inkohlung<br />
abnimmt.<br />
5 Kohlendioxidabgabe verschiedener Stoffe in Abhängigkeit von der<br />
Lagerzeit<br />
4 Sauerstoffaufnahme in Abhängigkeit vom Flüchtigengehalt der<br />
Kohlen<br />
Kohlendioxidabgabe in Abhängigkeit<br />
vom O2-Gehalt der Atmosphäre<br />
Bei der untersuchten Steinkohle mit<br />
33,4 % Flüchtigen Bestandteilen nahmen<br />
die Kohlendioxidausscheidungen bei einer<br />
Lagerzeit von 125 Tagen in Luft mit 0 bis<br />
etwa 80 Volumenprozent Sauerstoff in abnehmendem<br />
Maße zu.<br />
Kohlendioxidabgabe in Abhängigkeit<br />
von der Temperatur<br />
Mit steigender Temperatur steigt die<br />
Kohlendioxidbildung zunehmend an.<br />
Kohlendioxidabgabe in Abhängigkeit<br />
von der relativen Luftfeuchtigkeit<br />
In völlig trockener Luft gelagerte Kohlen<br />
geben kein oder nur sehr wenig Kohlendioxid<br />
ab. Mit steigender Luftfeuchtigkeit<br />
nehmen die Emissionen, entspre chend<br />
der Sauerstoffaufnahme, besonders in der<br />
Nähe des Sättigungspunktes, stark zu.<br />
Kohlendioxidabgabe in<br />
Abhängigkeit vom<br />
Flüchtigengehalt der<br />
Kohlen<br />
Die Kohlendioxidemissionen<br />
der Kohlen nehmen im Großen<br />
und Ganzen mit dem Flüchtigengehalt<br />
der Kohlen zu.<br />
Kohlenmonoxidabgabe<br />
der Kohlen<br />
Kohlenmonoxidabgabe in<br />
Abhängigkeit von der<br />
Lagerzeit<br />
Für die Kohlenmonoxidbestimmungen<br />
stand <strong>das</strong> neu entwickelte<br />
Gerät nach Schmitt-Schmidts<br />
zur Verfügung, mit dem Kohlenmonoxidgehalte<br />
von 0,0001<br />
Volumenprozent erfasst werden
6 Kohlenmonoxidabgabe in Abhängigkeit von der Lagerzeit<br />
können. Damit wurde die neue Erkenntnis<br />
gewonnen, <strong>das</strong>s Steinkohlen bei gewöhnlichen<br />
Temperaturen immer Kohlenmonoxid<br />
emittieren; Bild 6 zeigt, in welchem<br />
Maße. Im Vorgriff auf spätere Versuchsergebnisse<br />
sei darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s es<br />
in geschlossenen Kohlenlagern nur deshalb<br />
nicht zu Kohlenmonoxidvergiftungen<br />
kommt, weil Mikroben dieses giftige Gas<br />
oxidieren.<br />
Kohlenmonoxidabgabe in<br />
Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt<br />
der Atmosphäre<br />
Bild 7 lässt erkennen, <strong>das</strong>s auch bei wesentlicher<br />
Erhöhung des Sauerstoffdrucks<br />
über den äußeren Luftdruck hinaus kein<br />
deutlicher Anstieg der Kohlenmonoxidemissionen<br />
zu erwarten ist, vermutlich,<br />
weil auch die Oxidationsgeschwindig keit<br />
nicht weiter ansteigt.<br />
Kohlenmonoxidabgabe in<br />
Abhängigkeit von der Temperatur<br />
Die Emissionen an Kohlenmonoxid stiegen<br />
bei allen Kohlen und Lagerbedin gungen<br />
mit der Temperatur zunehmend an.<br />
Kohlenmonoxidabgabe in<br />
Abhängigkeit von der relativen<br />
Luftfeuchtigkeit<br />
Wie vorher gezeigt, nahmen die Kohlen<br />
bei mittleren Luftfeuchtigkeiten am<br />
wenigsten Sauerstoff auf. Ebenso gaben<br />
sie bei mittleren Luftfeuchtigkeiten am<br />
wenigsten Kohlenmonoxid ab. Die Emissionen<br />
von Kohlendioxid und Kohlenmonoxid<br />
verhalten sich unterschiedlich: In<br />
trockener Luft wurde kein Kohlendioxid<br />
freigesetzt, Kohlenmonoxid hingegen<br />
mehr als in feuchter Luft. Versuche mit<br />
Modellsubstanzen, die diese Ergebnisse<br />
erklären sollten, können hier aus Platzmangel<br />
nicht beschrieben werden.<br />
Kohlenmonoxidabgabe in<br />
Abhängigkeit vom<br />
Flüchtigengehalt der Kohlen<br />
Bei 8 verschiedenen Kohlen und Graphit<br />
stiegen bei 97 % relativer Luftfeuchtig keit<br />
innerhalb 486 Tagen die Kohlenmonoxidemissionen<br />
linear mit deren Flüchtigengehalt<br />
an. Nach diesen Ergebnissen müsste<br />
beim Lagern hochflüchtiger Kohlen eine<br />
größere Vergiftungsgefahr bestehen als<br />
bei niedrigflüchtigen. Hierzu siehe jedoch<br />
den Absatz Einfluss von Mikroorganismen.<br />
Änderung von Kohleneigenschaften<br />
Die bekannte schnelle Abnahme des<br />
Kokungsvermögens von Kokskohlen beim<br />
Lagern an Luft wurde bestätigt. Überraschenderweise<br />
änderten sich die Gehalte<br />
an Flüchtigenbestandteilen und der Heizwert<br />
jedoch kaum, selbst nicht nach Jahrzehnte<br />
langer Lagerung.Es änderte sich<br />
jedoch die Zusammensetzung der Flüchtigen<br />
Bestandteile, und die Masse der Kohle<br />
verminderte sich.<br />
Wie es zu letzterem kommt, sei an 2<br />
Beispielen erläutert.<br />
Im Ruhrkohlehandbuch 1994, Seiten 57<br />
bis 59, wird für eine Kohle mit 20 % Flüchtigen<br />
Bestandteilen in der wasser- und<br />
aschefreien Substanz folgende Analyse<br />
angegeben: 89,6 % C; 4,7 % H; 3,2 % O;<br />
1,7 % N und 0,8 % S. Aus dieser Analyse<br />
lässt sich zwar keine Formel über den<br />
molekularen Aufbau dieser Kohle ableiten,<br />
aber eine Formel, die zeigt, in welchem<br />
Verhältnis die Atome der verschiedenen<br />
chemischen Elemente der Kohlensubstanz<br />
zueinander stehen. Zur Ermittlung<br />
einer solchen Formel wird von dem Element<br />
ausgegangen, von dem am wenigsten<br />
Atome in der Substanz enthalten<br />
sind, und deren Anzahl wird in der Regel<br />
gleich eins gesetzt. Das entsprechende<br />
Bergbau<br />
7 Kohlenmonoxidabgabe in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt der<br />
Luft<br />
Element ist in dieser Formel der Schwefel.<br />
Um die Rechnung zu vereinfachen, bleibt<br />
unberücksichtigt, <strong>das</strong>s in der untersuchten<br />
Kohle nicht der gesamte Schwefel in die<br />
Kohlenmoleküle eingebunden ist, sondern<br />
zum Teil in Form von Pyrit vorliegt.<br />
Mit Hilfe obiger Analyse und der Atomgewichte<br />
der Elemente ergibt sich für diese<br />
Kohle die Formel C<strong>300</strong>H188O8N5S und<br />
ein Molekulargewicht von 3974 g/mol.<br />
Für die vorgesehene Betrachtung werden<br />
Methylgruppen –CH3 gebraucht, die<br />
tatsächlich auch in den Kohlen enthalten<br />
sind. Sollen 2 dieser Gruppen besonders<br />
herausgestellt werden, dann kann anstelle<br />
der Summenformel geschrieben werden:<br />
C298H182O8N5S(CH3)2.<br />
Dieses lässt sich folgendermaßen oxidieren:<br />
C298H182O8N5S(CH3)2 + 3 O2<br />
→ C298H182O8N5S(COOH)2 + 2 H2O<br />
Die so entstandene Säure zersetzt sich<br />
unter Abspaltung von Kohlendioxid:<br />
C298H182O8N5S(COOH)2<br />
→ C298H184O8N5S + 2 CO2<br />
Beim Vergleich der Formeln von Ausgangs-<br />
und Endstoff sieht man, <strong>das</strong>s die<br />
Masse des Endstoffes geringer ist als die<br />
des Ausgangsstoffes. Dass der Heizwert<br />
sich bei solchen Reaktionen unter Umständen<br />
kaum ändert, sei an einem Stoff<br />
mit einfacher gebauten Molekülen, an Toluol,<br />
<strong>das</strong> im Kokereibenzol enthalten ist,<br />
demonstriert.<br />
Durch Oxidation von Toluol C6H5CH3,<br />
Heizwert 40 940 kJ/kg, entsteht Benzoesäure<br />
C6H5COOH. Durch Abspaltung von<br />
CO2 aus Benzoesäure entsteht Benzol<br />
C6H6, Heizwert 40 580 kJ/kg. Der Heizwert<br />
des Benzols ist also 0,89 % geringer als<br />
der des Toluols. Die Masse des Benzols<br />
ist jedoch um 15,3 % geringer, denn aus<br />
den Molekulargewichten der beiden Stoffe<br />
lässt sich berechnen, <strong>das</strong>s aus 100 g Toluol<br />
84,7 g Benzol entstanden sind. Damit ist<br />
bergbau 11/2010 507
Bergbau<br />
die überraschende, oben dargestellte,<br />
Beobachtung erklärt.<br />
Einfluss von<br />
Mikroorganismen<br />
Kohlenmonoxid<br />
verzehrende<br />
Mikroben<br />
Die oben beschriebenen Versuche<br />
wurden bei Luftfeuchtigkeiten<br />
zwischen 0 und 97 %<br />
durchgeführt, <strong>das</strong> heißt an Kohlen,<br />
in denen sich unterschiedliche<br />
Wassergehalte einstellten.<br />
Auf Versuche bei 100 % Luftfeuchtigkeit<br />
wurde zunächst<br />
verzichtet, weil sich dann in den<br />
Kohlen durch Verdunstung und<br />
Kondensation, auch an den Gefäßwänden,<br />
unterschiedliche Gehalte<br />
an freiem flüssigen Wasser ergeben<br />
können.<br />
Um aber doch noch herauszufinden, ob<br />
sich Kohlen mit flüssigem Wasser anders<br />
verhalten als solche mit lediglich adsorbiertem<br />
Wasser, wurden 2 Proben angesetzt,<br />
zu einer ein Schälchen mit gesättigter<br />
Kaliumsulfatlösung mit Bodenkörper<br />
zur Einstellung einer Luftfeuchtigkeit von<br />
97 % gestellt, zu der anderen ein Schälchen<br />
mit reinem Wasser für 100 %. Wie<br />
Bild 8 zeigt, stieg der Kohlenmonoxidgehalt<br />
in beiden Gefäßen zunächst in etwa<br />
gleichem Maße an. Bei 97 % blieb der<br />
Anstieg über ein Jahr nahezu linear, bei<br />
100 % flachte die Kurve schon nach einem<br />
Monat ab, erreichte nach einem halben<br />
Jahr ein Maximum und sank danach<br />
langsam wieder. Auf Undichtigkeiten des<br />
Gefäßes war diese Erscheinung nicht zurückzuführen.<br />
Da vermutet wurde, <strong>das</strong>s an<br />
der Kohle selbst oder an ihr vorhandenen<br />
Verunreinigungen Reaktionen mit dem<br />
Kohlenmonoxid abliefen, wurde <strong>das</strong> Gas<br />
aus dem Exsikkator abgesaugt und durch<br />
kohlenmonoxidhaltige Luft ersetzt. Der<br />
Kohlenmonoxidgehalt verminderte sich<br />
schnell und bei einer Wiederholung des<br />
Versuches noch schneller. Nach etwa 4<br />
Jahren zeigte sich auf der Kohle ein pfenniggroßer<br />
grauer Fleck. Die graue Masse<br />
wurde abgehoben und in Nährlösung suspendiert.<br />
Mit dieser Suspension konnte<br />
Kohlenmonoxid aus Luft ausgewaschen<br />
werden. Da die graue Masse sich vermehren<br />
ließ, musste es sich um Mikroben<br />
handeln, die mit der Kohle eingeschleppt<br />
worden waren, sich aber nur in flüssigem<br />
Wasser, im Gefäß also bei Luftfeuchtigkeiten<br />
von 100 %, vermehren konnten. Aus<br />
Schlämmen aus der Emscher und der Lippe<br />
sowie aus Straßenpfützen ließen sich<br />
Kohlenmonoxid umwandelnde Suspensionen<br />
entwickeln, die in selbst erarbeiteten<br />
Apparaturen erfolgreich zur Auswaschung<br />
508 bergbau 11/2010<br />
8 Kohlenmonoxidgehalt über einer Kohle bei 97 und bei 100 % relativer<br />
Feuchte<br />
von Kohlenmonoxid eingesetzt wurden.<br />
Diese Mikroben sind ubiquitär, <strong>das</strong><br />
heißt, überall verbreitet. In Kohlenlagern<br />
immer entstehendes Kohlenmonoxid wandeln<br />
sie also ziemlich schnell um.<br />
Förderung der Kohlenoxidation<br />
durch Pyrit verzehrende Mikroben<br />
Zufällig wurde durch eine unerwartete<br />
Farbreaktion beobachtet, <strong>das</strong>s eine vorher<br />
an der Luft gelagerte Kohle Eisen(II)-salze<br />
zu Eisen(III)-salzen oxidierte und <strong>das</strong>s<br />
diese Eisen(III)-salze an der Kohle wieder<br />
zu Eisen(II)-salzen reduziert wurden.<br />
Nach weiteren Versuchen konnte verallgemeinert<br />
werden, <strong>das</strong>s gelagerte feuchte<br />
Ruhrkohlen in einer schnellen Reaktion<br />
Eisen(II)-salze oxidieren, aber selbst in<br />
einer langsamen Reaktion durch die dabei<br />
entstandenen Eisen(III)-salze oxidiert<br />
werden.<br />
Ohne näher darauf einzugehen, sei<br />
erwähnt, <strong>das</strong>s die Oxidationskraft gelagerter<br />
Kohlen auf Peroxidgruppen zurückzuführen<br />
ist, die bei feuchter Lagerung<br />
in den Kohlenmolekülen entstehen. Die<br />
Peroxidgruppen oxidieren beispielsweise<br />
Eisen(II)-sulfat zu Eisen(III)-sulfat, und<br />
Letzteres oxidiert die Kohlen an anderen<br />
Stellen ihrer Moleküle, wobei auch Strukturen<br />
entstehen, die mit der Zeit Kohlenoxide<br />
abspal ten.<br />
Die meisten der untersuchten grubenfrischen<br />
Kohlen enthielten keine wasserlöslichen<br />
Eisensalze, aber alle enthielten<br />
Pyrit, aus dem lösliche Salze entstehen<br />
können. In trockener Luft oxidiert sich der<br />
Pyrit allerdings nicht, in Anwesen heit von<br />
Wasser unter sterilen Bedingungen überaus<br />
langsam. In Grubenwäs sern, die alle<br />
den Thiobacillus ferrooxidans enthielten,<br />
oxidierte er sich langsam, aber dennoch<br />
sehr viel schneller als in sterilem Wasser,<br />
und zwar primär zu Ei sen(II)-sulfat, <strong>das</strong><br />
sich allerdings durch die Thiobazillen sehr<br />
schnell zu Eisen(III)-sulfat oxidierte.<br />
Die letztgenannte Reaktion<br />
ist für die Oxidation der Kohlen<br />
von Bedeutung, denn durch in<br />
allen untersuchten Kohlen vorhandenen<br />
Pyrit und die weit<br />
verteilten Thiobazillen kann die<br />
Oxidation der Kohlen folgender-<br />
maßen verlaufen:<br />
● Thiobazillen oxidieren mit<br />
Luftsauerstoff den Pyrit zu Eisen<br />
(III)-sulfat<br />
● Eisen(III)-sulfat oxidiert die<br />
Kohle und wird zu Eisen (II)sulfat<br />
● Thiobazillen vermitteln die<br />
Oxidation des Eisen(II)-sulfats<br />
zu Eisen(III)-sulfat und<br />
dieses oxidiert wiederum die<br />
Kohle usw.<br />
Der Prozess verläuft besonders gut bei<br />
pH-Wert 1,8. Bei niedrigeren pH-Werten<br />
lässt die Aktivität der Mikroben nach, bei<br />
deutlich höheren pH-Werten entstehen<br />
aus den löslichen Eisen(III)-salzen schlammige<br />
Eisenhydroxide, die die Kanäle der<br />
Kohlen verstopfen und somit die Oxidation<br />
der Kohlen verlangsamen.<br />
Dieser Reaktionsmechanismus bedeutet<br />
einerseits eine Gefahr, denn durch die<br />
Erhöhung der Oxidationsgeschwindigkeit<br />
steigt die Temperatur der Kohle schneller<br />
an, und die Kohle kann sich leichter selbst<br />
entzünden.<br />
Andererseits erleichtert die höhere Oxidationsgeschwindigkeit<br />
die Entfernung<br />
des Pyrits aus der Kohle, also ihre teilweise<br />
Entschweflung. Als in Deutschland<br />
noch Kohlen mit einem Schwefelgehalt<br />
unter 1 % in Kraftwerken ohne Rauchgasentschwef<br />
lung verbrannt werden<br />
durften und deshalb bei etlichen Kohlen<br />
mit einem höhe ren Gehalt eine Herabsetzung<br />
des Schwefelgehalts durch Entpyritisierung<br />
auf weniger als 1 % einen Verzicht<br />
auf die Rauchgasentschweflung er laubte,<br />
wurde diese Möglichkeit in besonders<br />
dazu entwickelten Vorrichtungen eingehend<br />
untersucht. Bei den nun geltenden<br />
schärferen Emissionsgeset zen reicht in<br />
Deutschland selbst eine vollständige Entpyritisierung<br />
der Kohlen nicht mehr aus,<br />
um auf eine Rauchgasentschweflung verzichten<br />
zu können. Und wenn ohnehin<br />
entsprechende Anlagen errichtet werden<br />
müssen, lohnt sich die aufwändige Entpyritisierung<br />
nicht.<br />
Enteisenung von Grubenwässern<br />
Grubenwässer aus dem Steinkohlen-<br />
und Erzbergbau sowie bei der Trockenlegung<br />
von Braunkohlenlagerstätten abgepumpte<br />
Wässer sind in der Regel sauer<br />
und enthalten Eisen in Konzentrationen
is zu 5 g/l Eisen, überwiegend in Form<br />
zweiwertiger Eisensalze. Dreiwertige Eisensalze<br />
können durch geringfügige Anhebung<br />
des pH-Wertes zu Hydroxiden<br />
umgewandelt und so ausgefällt wer den.<br />
Da die Hydroxide des zweiwertigen Eisens<br />
hingegen erst bei ziemlich ho hen<br />
pH-Werten ausfallen, ist es günstiger,<br />
als eine Ausfällung durch eine starke Anhebung<br />
des pH-Wertes zu erreichen, die<br />
zweiwertigen Eisensalze erst zu oxidieren<br />
und <strong>das</strong> Eisen dann als Ei sen(III)-hydroxid<br />
auszufällen. Zur Oxidation werden Chlorgas<br />
oder Ozon einge setzt. Mit Luft ist in<br />
sauren Wässern eine Oxidation der zweiwertigen<br />
Salze nicht möglich, es sei denn,<br />
diese Wässer enthielten den Thiobacillus<br />
ferrooxidans in hinreichender Konzentration.<br />
Es wurden Apparate konstruiert, in<br />
denen es gelang, Wässer mit pH-Werten<br />
zwischen 1,8 und 3,2 und Eisensalzgehalten<br />
von 0,7 bis 3,5 g/l Fe ++ durch Einblasen<br />
von Luft im kontinuierlichen Betrieb<br />
bei einer Verweilzeit von 1,5 Stunden bis<br />
unter den damals geltenden Grenzwert<br />
von 2 mg/l Fe ++ für die Einleitung in den<br />
Vorfluter zu senken. Was mit dem da bei<br />
abgeschiedenen Eisen(III)-hydroxid zu<br />
geschehen hat, hängt davon ab, wo hin<br />
<strong>das</strong> Wasser geführt werden soll, beispielsweise<br />
in einen Vorfluter oder in einen im<br />
Rahmen von Rekultivierungsmaßnahmen<br />
angelegten See.<br />
Im rheinischen Braunkohlentagebau<br />
wurde für <strong>das</strong> abgepumpte Wasser folgendes<br />
Enteisenungsverfahren angewandt:<br />
In die Bohrlöcher zum Abpumpen<br />
des Grundwassers wird belüftetes Wasser<br />
eingepresst, <strong>das</strong> Ganze eine Zeit lang in<br />
Ruhe gelassen und dann wird Wasser abgepumpt,<br />
deren Menge einem Vielfachen<br />
des eingepressten Wassers entspricht.<br />
Durch die Wasserbewegung und Diffusion<br />
mischen sich die beiden Wässer, so<strong>das</strong>s<br />
die Mischung Eisen(II)-ionen und gelösten<br />
Sauerstoff enthält. Im Wasser und Gestein<br />
nehmen die vorher mit eingeschleppten<br />
ubiquitär auftretenden Thiobazillen die<br />
Eisen(II)-ionen auf und oxidieren sie mit<br />
Hilfe des Sauerstoffs zu Eisen(III)-ionen,<br />
die, sofern <strong>das</strong> Wasser nicht zu sauer<br />
ist, unter Bildung von schlecht löslichem<br />
Eisen(III)-hydroxid hydrolysieren, <strong>das</strong> sich<br />
in den Poren des Gesteins festsetzt. Es<br />
dauert einige Jahre, bis sich alle Poren<br />
verstopft haben und die Bohrlöcher gewechselt<br />
werden müssen.<br />
Bei Rekultivierungsmaßnahmen im<br />
Braunkohlenbergbau gehen die Pflanzen oft<br />
gut an, sterben aber nach wenigen Jahren<br />
ab, weil sich im Boden durch Pyritoxidation<br />
Schwefelsäure bildet. Das Pflanzensterben<br />
wird verhindert, wenn dem pyrithaltigen Boden<br />
vor seinem Einsatz zur Rekultivierung<br />
eine Suspension mit Thiobazillen zugemischt,<br />
<strong>das</strong> Ganze hinreichend lange belüftet<br />
und dann mit Wasser gespült wird. Die<br />
Schwefelsäure entsteht dann schon bei der<br />
Belüftung und wird durch <strong>das</strong> Spülwasser<br />
ausgewaschen.<br />
Zusammenfassung<br />
Steinkohlen nehmen bei allen angewandten<br />
Bedingungen beim Lagern in Luft<br />
ununterbrochen Sauerstoff auf und geben<br />
Kohlenoxide ab, auch bei 0°C und nach<br />
Neues Buch über den Bergbau unter der Stadt Witten<br />
Eine große Lücke in der Stadtgeschichte Wittens hat der Autor<br />
Gerhard Koetter mit seinem neuen Buch „Steinkohle unter<br />
Witten“ geschlossen. Es trägt trägt den Untertitel<br />
„Von den Stollen am Helenenberg bis zur Schachtanlage<br />
Hamburg & Franziska“.<br />
Der Verfasser hat schon früher Bücher über den Bergbau im Wittener<br />
Muttental und bei der Zeche Nachtigall herausgegeben. Jetzt<br />
zeigt er, <strong>das</strong>s auch unter der Innenstadt und unter den Ortsteilen Annen<br />
und Stockum seit dem 16. Jahrhundert Kohle abgebaut wurde.<br />
Er berichtet in leicht verständlicher Sprache zuerst von den vielen<br />
kleinen Stollenzechen, die von der Ruhr und ihren Seitentälern her<br />
vorgetrieben wurden. Später förderten die Zechen den begehrten<br />
Brennstoff aus größeren Teufen. Sie wurden schließlich zur Schachtanlage<br />
Hamburg & Franziska zusammengeschlossen, die 1925<br />
während einer Wirtschaftskrise den Betrieb aufgeben musste.<br />
In der neuen Veröffentlichung wird gezeigt, wo und wie die Kohle<br />
zu den unterschiedlichen Zeiten abgebaut wurde. Auch die wichtigsten<br />
Stolleneingänge und Schächte werden angegeben. Dabei<br />
veranschaulichen viele Bilder, Zeichnungen und Karten den Text.<br />
Im Mittelpunkt steht vor allem die Technikgeschichte des Wittener<br />
Bergbaus. In den Anfängen benutzten die Bergleute als Werkzeuge<br />
Schlägel und Eisen. Später bohrten sie mit Drucklufthämmern<br />
Löcher, die mit Sprengstoff gefüllt wurden. Besondere Probleme<br />
Bergbau<br />
einer Lagerzeit von 37 Jahren. Unter sterilen<br />
Bedingungen können dabei tödliche<br />
Kohlenmonoxidgehalte auftreten. In der<br />
Regel werden jedoch beim Umgang mit<br />
Kohlen Mikroben mit eingeschleppt, die<br />
<strong>das</strong> Kohlenmonoxid als Nahrung aufnehmen<br />
und somit vernichten.<br />
Auch während dieser langen Lagerzeit<br />
ändern sich die Gehalte der Kohlen an<br />
Flüchtigen Bestandteilen und die Heizwerte<br />
kaum, wohl aber ändert sich die Zusammensetzung<br />
der Flüchtigen Bestandteile,<br />
und die Masse der Kohle nimmt ab. Für<br />
die letzte Erscheinung wird eine Erklärung<br />
angeboten.<br />
Einen wesentlichen Einfluss auf <strong>das</strong><br />
Verhalten von Kohlen hat der Pyrit, der<br />
sich in Anwesenheit von ubiquitären Thiobazillen<br />
zu löslichen Eisensalzen oxidiert,<br />
die die Oxidation der Kohle an Luft katalysieren,<br />
was am Ende zu ihrer Selbstentzündung<br />
führen kann. Mit Hilfe der Thiobazillen<br />
kann Kohle auch entpyritisiert<br />
und Grubenwasser von Eisen(II)-salzen<br />
befreit werden. In pyrithaltigen Böden, die<br />
zur Rekultivierung von aufgelassenen Tagebauen<br />
genutzt werden sollen, lässt sich<br />
die Bildung pflanzenschädlicher Schwefelsäure<br />
aus Pyrit vorwegnehmen, indem die<br />
Böden mit Suspensionen von Thiobazillen<br />
versetzt und belüftet werden, wodurch<br />
der Pyrit zu Eisen(III)-sulfat und Schwefelsäure<br />
oxidiert wird. Die Schwefelsäure<br />
muss mit Wasser ausgewaschen werden.<br />
Das Eisensalz hydrolysiert durch den Anstieg<br />
des pH-Werts zu schwer löslichem<br />
Eisen(III)-hydroxid, <strong>das</strong> im Boden verbleiben<br />
kann.<br />
Buchbesprechung<br />
verursachte <strong>das</strong> Grubenwasser. Es musste mit Dampfmaschinen,<br />
die über Tage standen, aus der Tiefe gepumpt werden. Erst mit der<br />
Einführung des elektrischen Stromes konnten die Pumpen in der<br />
Erde direkt von Elektromotoren angetrieben werden.<br />
Immer wieder mussten sich unsere Vorfahren den technischen und<br />
wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen. Ihre Lebensbedingungen<br />
waren nicht leicht, und die Arbeit der Männer unter Tage war schwer<br />
und gefahrvoll. So hat der Kohlenbergbau dazu beigetragen, <strong>das</strong>s<br />
aus kleinen Anfängen die heutige Stadt heranwachsen konnte.<br />
Um bei der Herausgabe des Buches <strong>das</strong> wirtschaftliche Risiko<br />
zu verringern, haben sich 2 Wittener Vereine zusammengefunden:<br />
der Verein für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark und<br />
der Förderverein Museum Zeche Nachtigall. Unterstützt wurden<br />
sie dabei durch die Spenden von Wittener Unternehmen. Das aufwändig<br />
gestaltete Buch ist reich bebildert, und einige Seiten sind<br />
farbig. Es hat einen festen Umschlag und ist gebunden.<br />
Gerhard Koetter<br />
Steinkohle unter Witten<br />
Witten 2009, Preis: 19,50 €<br />
Erhältlich bei:<br />
Verein für Orts- und Heimatkunde Märkisches Museum<br />
Husemannstraße 12, 58452 Witten, Tel.: 02302 / 58 12 554<br />
Im Buchhandel: ISBN 978-3-00-029412-9<br />
bergbau 11/2010 509
Industrie<br />
Erweiterte Möglichkeiten der<br />
Vogelsang Service Gruppe<br />
Weitere Kapazitäten in neuen Hallen<br />
erweitern Instandhaltungsservice. Mit<br />
den erweiterten Hallen und dem Umzug<br />
der Transformatoren Service West<br />
(TSW) nach Bochum eröffnen sich den<br />
Kunden des Bochumer Instandhaltungsspezialisten<br />
Vogelsang Elektromotoren<br />
erweiterte Möglichkeiten: die neuen, großen<br />
Schwerlastkapazitäten ergänzen die<br />
moderne Ausstattung und die bekannt<br />
hohe Fertigungstiefe bis hin zu ausgereifter<br />
Kompetenz in der Prüftechnik.<br />
TSW Transformatoren bietet als einziger<br />
konzernungebundener Dienstleister mit<br />
diesen Kapazitäten vielen Industriezweigen<br />
Instandsetzungsarbeiten und Retrofitleistungen<br />
aus einer Hand.<br />
Von Stahlerzeugern über die Aluminium-<br />
und Kupferindustrie, die chemische<br />
Industrie, Raffinerien und Erdölverarbeitende<br />
Industrie bis hin zu kleineren Eisengießereien,<br />
Glashütten und Transportunternehmen<br />
wie der DB AG sowie Zulieferern<br />
der Automobilindustrie nehmen<br />
zahlreiche Industriezweige die Dienste<br />
der TSW in Anspruch. Auch für Energieerzeuger<br />
und -versorger sowie Netzbetreiber<br />
im Hoch- und Höchstspannungsnetz<br />
steht TSW mit den Diensten rund<br />
um Transformatoren Instandsetzung und<br />
-Instandhaltung zur Verfügung.<br />
Neubau der Fertigungshallen und des<br />
Bürotraktes TSW Bochum<br />
Foto: Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />
Dank der mechanischen Fertigungsmöglichkeiten<br />
ist dabei auch in Situationen<br />
ungeplanter Ausfälle eine schnelle<br />
Reaktion möglich. Die hohe Fertigungstiefe<br />
ermöglicht kurze Reparaturzeiten,<br />
wozu ebenso die hohe Flexibilität durch<br />
<strong>das</strong> besonders an den Kundenbedürfnissen<br />
ausgerichtete Personalmanagement<br />
innerhalb der Gesellschaften der<br />
Vogelsang-Gruppe beiträgt.<br />
Nicht zuletzt sind die TSW-Mitarbeiter<br />
dank ihres großen Erfahrungsschatzes<br />
aus einer 100-jährigen Historie des ABB<br />
Konzerns, aus dem die TSW Transformatoren<br />
hervorgegangen war, ausgezeichnet<br />
mit einer breiten Kompetenz und Ein-<br />
510 bergbau 11/2010<br />
satzmöglichkeit.<br />
Die Anfang des Jahres eingeweihte<br />
Halle für TSW eröffnet den Vogelsang-<br />
beziehungsweise TSW-Kunden ganz<br />
neue Kapazitäten: In den neuen Hallen<br />
stehen Kräne mit Kranhakenhöhen von<br />
bis zu 11 m und einer Nutzlast von bis<br />
zu 100 t zur Verfügung. Auf einer Werkstattfläche<br />
von 1 800 m² übernimmt TSW<br />
alle Arbeiten rund um die Instandsetzung<br />
und Wartung von Transformatoren. Dazu<br />
stehen Lagertanks für Isolieröle ebenso<br />
zur Verfügung wie ein moderner Vakuumofen<br />
mit einem Volumen von 85 m³,<br />
Wickelbänke sowie eine eigene Schreinerei<br />
und Schlosserei. Die neu- oder umgewickelten<br />
Transformatoren werden vor<br />
Auslieferung nach DIN VDE und IEC bis<br />
zu einer Oberspannung von 110 kV und<br />
maximaler Prüfspannung bis zu 200 kV<br />
auf dem TSW eigenen Prüffeld geprüft.<br />
TSW verfügt in den neuen Hallen über<br />
diverse konventionelle Isolierölaufbereitungsanlagen<br />
mit einer Kapazität bis<br />
9 000 l/h und bietet auch für den Einsatz<br />
vor Ort mobile Ölkonditionierungs- und<br />
Regenerationsanlagen sowie Messtechnik<br />
zur Zustandsbewertung vor Ort. Zu<br />
den Analysemöglichkeiten gehören auch<br />
die Betriebsöluntersuchung, Gas-in-Öl<br />
Analyse und Furfurol Bestimmung sowie<br />
Polymerisationsgradbestimmung von<br />
Isolierpapier.<br />
Die Dienstleistungen im Bereich Retrofit<br />
von Transformatoren, des Neu- und<br />
Umbaus von Baugruppen und Maßnahmen<br />
zur Leistungserhöhung erfolgen bei<br />
TSW Transformatoren aus einer Hand<br />
inklusive Berechnung, Konstruktion und<br />
Dokumentation.<br />
Insgesamt sind die neuen Möglichkeiten<br />
der Vogelsang Service Gruppe durch<br />
die TSW Transformatoren ein weiterer<br />
Schritt in die Richtung, den Kunden als<br />
Ansprechpartner in allen Fragen der Instandhaltung<br />
elektrischer Maschinen zu<br />
dienen. Der zusätzliche Platz durch die<br />
Halle und die enge Vernetzung mit TSW<br />
bietet die Möglichkeit, Fertigungsprozesse<br />
zu optimieren und <strong>das</strong> Produktspektrum<br />
marktangepasst zu erweitern.<br />
Weitere Informationen erteilt<br />
Vogelsang Elektromotoren GmbH<br />
Mausegatt 13<br />
44866 Bochum<br />
Tel: 02327 / 60 60<br />
Fax: 02327 / 60 62 02<br />
E-Mail: info@vogelsang.com<br />
TSW Transformatorenservice West<br />
GmbH & Co. KG<br />
Michael Kohl<br />
Mausegatt 15<br />
44866 Bochum<br />
Tel. : 02327 / 99 14 610<br />
Fax: 02327 / 99 14 620<br />
Manitowoc-Modell-Shop führt<br />
maßstabsgetreue Nachbildung<br />
des 31000 ein<br />
Der Manitowoc 31000, der größte jemals<br />
konstruierte Manitowoc-Raupenkran,<br />
ist demnächst als Nachbildung<br />
erhältlich. Das Modell im Maßstab 1:50<br />
wird im kommenden März auf der CON-<br />
EXPO 2011 eingeführt. Das Modell bildet<br />
die innovative Konstruktion und die<br />
Detailmerkmale des Krans nach, einschließlich<br />
des Gegengewichts mit variabler<br />
Position. Selbst im Maßstab 1:50<br />
handelt es sich bei diesem Kranmodell<br />
noch um die größte von Manitowoc angebotene<br />
Nachbildung. Vollständig zusammengebaut<br />
weist <strong>das</strong> Modell eine<br />
Höhe von 2,5 m auf.<br />
Manitowoc 31000 Bild: Manitowoc<br />
Laut Amanda Barbarossa, der Leiterin<br />
des Werbeprogramms, ist <strong>das</strong> neue Modell<br />
31000 eine mit Spannung erwartete<br />
Bereicherung des Manitowoc-Modell-<br />
Shops. „Seit der Einführung des Manitowoc-Modells<br />
18000 im Jahr 2005 hatten<br />
wir viel Erfolg mit unseren großen Kranmodellen“,<br />
erläuterte sie. „Dank seiner<br />
Größe und innovativer Technik handelt es<br />
sich um ein aufregendes neues Modell.“<br />
Zu den Leistungsmerkmalen zählen bewegliche<br />
Raupenketten, ein vollständig<br />
drehbarer Oberwagen, eine detaillierte<br />
Hakenflasche, schlüsselbetätigte Trommeln,<br />
ein detaillierter Kabineninnenraum<br />
und ein voll funktionsfähiges Gegengewichtssystem<br />
mit variabler Position und<br />
individuellen Gegengewichten.<br />
Das Manitowoc-Modell 31000 wird in<br />
der Manitowoc-Hausfarbe Rot lackiert<br />
und mit einem 80-m-Hauptausleger und<br />
einem wippenden 40-m-Hilfsausleger
im Maßstab 1:50 abgespannt. Die Produktion<br />
ist auf 500 Stück begrenzt und<br />
jedes Modell wird 1800 US-$ kosten.<br />
Wenn Sie ein Modell 31000 reservieren<br />
möchten, besuchen Sie bitte die Website<br />
des Manitowoc-Modell-Shops unter<br />
www.manitowocmodelshop.com.<br />
Baugruppenmanagement mit<br />
RFID bei der Vattenfall Europe<br />
Mining AG<br />
Seit wenigen Monaten werden im Bereich<br />
der Hauptwerkstatt der Vattenfall<br />
Europe Mining AG Hauptbaugruppen,<br />
wie Getriebe, Gurttrommeln, Antriebselemente<br />
und zum Teil Grabgefäße mit<br />
Transpondern ausgerüstet. Das Projekt<br />
wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
Dresdner Informatik GmbH realisiert.<br />
Die Dresdner Informatik GmbH fungiert<br />
dabei als Systemintegrator und gab<br />
praktische Unterstützung bei der Projekteinführung.<br />
Durch die Kennzeichnung von Baugruppen<br />
und Einzelteilen mit RFID-Technik<br />
wird die Verfolgbarkeit und Zuordnung<br />
der Teile wesentlich verbessert. Darüber<br />
hinaus können Lebenszyklen automatisch<br />
geführt bzw. überwacht werden.<br />
Durch die Speicherung aller relevanten<br />
Daten im transponder können diese vor<br />
Ort – also auch in den Tagebauen – gelesen<br />
und angezeigt werden.<br />
Gurttrommel<br />
Bei den Baugruppen handelt es sich<br />
um große Metallteile, die direkt an Tagebaugeräten<br />
eingesetzt werden und somit<br />
hohen mechanischen Belastungen sowie<br />
Wind und Wetter ausgesetzt sind.<br />
Die Wahl fiel auf HF-Transponder, die<br />
in sehr robusten Gehäusen wie zum<br />
Beispiel in Schraubenköpfen integriert<br />
sind. Im Transponder werden bauteilspezifische<br />
Information mit bis zu 1<strong>300</strong><br />
Zeichen gespeichert. Das Lesen und<br />
Beschreiben der Transponder erfolgt im<br />
Büro mit einem Tischreader und vor Ort<br />
mit einem Pen-Reader.<br />
Aufgrund der hohen Datenmengen erfolgt<br />
die Anzeige der Daten vor Ort mit einem<br />
robusten Tablet-PC, der über Bluetooth mit<br />
dem PEN-Reader verbunden ist.<br />
Internet: wwwvattenfall.de<br />
www.dredner-informatik.de<br />
Das Messe-Wohlfühlmodell –<br />
Profis unter sich –<br />
Zeppelin blickt auf eine<br />
erfolgreiche NordBau zurück<br />
Europas größte Vertriebs-, Service-<br />
und Mietorganisation der Baubranche<br />
vermeldet ein hervorragendes Ergebnis<br />
von der NordBau. Neben der deutlichen<br />
Dominanz an Fachbesuchern und einer<br />
entsprechend hohen Anzahl an Maschinenverkäufen<br />
und Mietgeschäften erzielte<br />
der Profi-Baushop von MVS Zeppelin<br />
sogar seinen bisher größten Umsatz auf<br />
einer NordBau überhaupt.<br />
„Wichtig war uns vor allem, zu zeigen,<br />
welche Lösungen Zeppelin mit seinen<br />
einzelnen Gesellschaften während der<br />
gesamten Dauer eines Bauprojekts bietet.<br />
Das fängt bereits bei den vorbereitenden<br />
Arbeiten wie Baustelleneinrichtung<br />
und Verkehrsplanung an und reicht über<br />
die Bereitstellung der Gerätschaften –<br />
sei es zum Kauf oder zur Miete – bis hin<br />
zu umfassenden Serviceleistungen“, so<br />
Wolfgang Hahnenberg, Geschäftsführer<br />
von MVS Zeppelin. „Die Qualität der Messekontakte<br />
war insgesamt sehr hoch,<br />
auch wenn die Gesamtbesuchszahl der<br />
NordBau im Vergleich zu den letzten Jahren<br />
rückläufig war.“<br />
„In den Gesprächen wurde auch deutlich,<br />
<strong>das</strong>s die Bauunternehmer im Norden<br />
zurzeit gut beschäftigt sind. Dementsprechend<br />
haben einige Kunden direkt auf<br />
der Messe Maschinenkäufe, darunter<br />
etliche Großaufträge, und Mietgeschäfte<br />
getätigt“, informieren Jörg Kästner, Niederlassungsleiter<br />
Hamburg, sowie Ulrich<br />
Sandner, Gebietsleiter Hamburg/Niedersachsen.<br />
Neben den ausgestellten Maschinen<br />
stießen die zukunftsrelevanten Themen<br />
Flottenmanagement und Maschinensteuerung,<br />
der Hydraulikservice,<br />
die Vielfalt des Arbeitsbühnenmietprogramms<br />
für unterschiedlichste Einsatzzwecke<br />
sowie die Beratungs- und Serviceleistungen<br />
im Bereich Baustellen-<br />
und Verkehrssicherung auf besonderes<br />
Interesse. Letztere wurden 2009 speziell<br />
Industrie<br />
in Norddeutschland durch die Übernahme<br />
der regional sehr bekannten<br />
BAD Baustellen-Absicherung Dietrich<br />
deutlich ausgebaut. Der Profi-Baushop<br />
– mittlerweile an über 50 Standorten<br />
in Deutschland zu finden – überzeugte<br />
nicht nur mit seinem umfassenden Sortiment<br />
an Elektrowerkzeugen, Diamant-<br />
Trenntechnik und Ausrüstungsgegenständen,<br />
sondern auch mit attraktiven<br />
Messeangeboten, die großen Anklang<br />
fanden. Für Begeisterung bei den Besuchern<br />
sorgten außerdem <strong>das</strong> aus<br />
Bayern importierte Messe-Wohlfühlmodell<br />
mit Biergarten sowie der von Harry<br />
Wijnvoord moderierte Bagger-Basketball-Wettbewerb,<br />
bei dem MVS Zeppelin<br />
3 000,- € für die Kieler Kinder- und<br />
Jugendhilfe sammelte.<br />
Auf reges Interesse stieß <strong>das</strong> vielfältige<br />
Mietprogramm an Arbeitsbühnen und Minikranen<br />
von MVS Zeppelin<br />
Foto: Zeppelin<br />
„Messen wie die NordBau bieten uns<br />
eine ausgezeichnete Möglichkeit, nicht<br />
nur über Trends und Themen zu informieren,<br />
sondern auch die Wünsche und<br />
Anforderungen unserer Kunden sozusagen<br />
aus erster Hand zu erfahren, um mit<br />
unseren Produkten und Dienstleistungen<br />
immer wieder die Führung am Markt<br />
zu übernehmen“, resümiert Michael Heidemann,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Zeppelin Baumaschinen<br />
GmbH, und fügt hinzu: „Entsprechend<br />
des bisher sehr positiven Geschäftsverlaufs<br />
und der sehr guten Messezahlen<br />
erwarten wir dieses Jahr bei der Zeppelin<br />
Baumaschinen GmbH insgesamt ein<br />
Umsatzwachstum von 20 % gegenüber<br />
dem Vorjahr.“<br />
Internet: www.zeppelin-cat.de<br />
bergbau 11/2010 511
Aus- und Fortbildung<br />
201 neue Auszubildende in Bergbau und Erzeugung<br />
Insgesamt 201 junge Frauen und<br />
Männer begannen im Sommer<br />
eine Ausbildung bei Vattenfall<br />
Europe Mining & Generation und<br />
den für Bergbau und<br />
Stromerzeugung tätigen<br />
Bereichen der Vattenfall<br />
Europe Business Services.<br />
Sie starteten mit<br />
einer Einführungswoche<br />
vom 23. bis 27.08. in<br />
Sebnitz und Seifhennersdorf<br />
in Sachsen.<br />
Dabei lernten die neuen<br />
Auszubildenden <strong>das</strong><br />
Unternehmen und ihre<br />
Mitlehrlinge kennen und<br />
nahmen an Seminaren<br />
unter anderem zu den<br />
Themen Arbeitssicherheit<br />
und Mitbestimmung teil.<br />
Zu den Höhepunkten<br />
der Woche gehörten ein<br />
Forum mit Michael von<br />
Bronk, Personalvorstand<br />
von Vattenfall Europe<br />
Mining & Generation, und<br />
ein großes Sport- und<br />
Wiesenfest.<br />
Mit Beginn des Lehrjahres<br />
sind in den Geschäftseinheiten<br />
Bergbau und Stromerzeugung<br />
sowie Business Services insgesamt<br />
728 eigene Lehrlinge<br />
beschäftigt. Nimmt man die<br />
Verbundausbildung und die<br />
Studenten aus der Kooperativen<br />
Ingenieurausbildung hinzu,<br />
erlernen bei Vattenfall Europe<br />
Mining & Generation und der<br />
regionalen Business Services aktuell rund<br />
1 000 junge Leute einen Beruf.<br />
„Die Qualifizierung junger Menschen zu<br />
Fachkräften sichert Perspektiven - für <strong>das</strong><br />
Vorankommen unseres Unternehmens,<br />
für die regionale Wirtschaft und natürlich<br />
für die Jugendlichen selbst. Eine zukunftsfähige<br />
Ausbildung hat für uns sehr hohe<br />
Priorität. Dafür stehen unsere vielfältigen<br />
und modernen Berufsbilder genauso wie<br />
nationale und internationale Austauschprogramme<br />
für unsere Lehrlinge und die<br />
Vermittlung von Fachenglisch in der berufspraktischen<br />
Ausbildung. Darüber hinaus<br />
legen wir großen Wert auf die stetige<br />
Aktualisierung der Ausbildungsinhalte bei-<br />
512 bergbau 11/2010<br />
Aline Seher und Mario Stanke haben ihre Ausbildung bei Vattenfall<br />
bereits 2009 begonnen und starten jetzt in <strong>das</strong> zweite<br />
Lehrjahr zur IT-Systemelektronikerin bzw. zum Elektroniker für<br />
Automatisierungstechnik<br />
spielsweise zum Thema der erneuerbaren<br />
Energie“, sagte Michael von Bronk. „Die<br />
hohe Qualität der Ausbildung wird auch<br />
dadurch belegt, <strong>das</strong>s andere Unternehmen<br />
uns die Qualifizierung ihrer Nachwuchskräfte<br />
anvertrauen.“<br />
Mehr als 20 Unternehmen kooperieren<br />
bei der Ausbildung mit Vattenfall. Derzeit<br />
werden vollständig oder teilweise 143<br />
Lehrlinge von Drittunternehmen bei Vattenfall<br />
Europe Mining & Generation ausgebildet.<br />
Kooperationen bestehen unter anderem<br />
mit Air Liquid, 50 Hertz Transmission,<br />
Netcom, der Gesellschaft für Montan- und<br />
Bautechnik sowie den Stadtwerken Weißwasser<br />
und dem Heizkraftwerk Cottbus. In<br />
der geförderten Ausbildung arbeitet Vattenfall<br />
mit dem Ausbildungsring Cottbus<br />
und dem Berufsbildungsverein Leipzig<br />
zusammen.<br />
Die Palette der angebotenen<br />
Ausbildungen ist vielfältig: An 7<br />
Ausbildungsstandorten in Brandenburg,<br />
Sachsen und Thüringen<br />
können junge Menschen<br />
aus insgesamt 17 verschiedenen<br />
Berufen wählen. Dazu gehören<br />
gewerblich-technische<br />
Ausbildungen zu Mechatronikern,<br />
Industriemechanikern<br />
oder Elektronikern, kaufmännische<br />
Ausbildungen zu Industriekaufleuten<br />
oder Kaufleuten<br />
für Bürokommunikation sowie<br />
Bürokaufleuten, aber auch gastronomische<br />
Ausbildungen zu<br />
Hotelfachleuten oder Köchen.<br />
Zudem bietet die Vattenfall Europe<br />
Mining AG Ausbildungsplätze<br />
zum Aufbereitungsmechaniker,<br />
Brunnenbauer und<br />
Spezialtiefbauer an.<br />
Darüber hinaus bietet Vattenfall<br />
jungen Menschen die<br />
Möglichkeit der praktischen und<br />
theoretischen Qualifikation im<br />
Rahmen dualer Studiengänge:<br />
Für <strong>das</strong> duale Studium zum Bachelor<br />
of Arts in der Fachrichtung<br />
Industrie kooperiert <strong>das</strong> Unternehmen<br />
mit der Hochschule<br />
für Wirtschaft und Recht Berlin.<br />
Derzeit nutzen 19 junge Leute<br />
diese Möglichkeit. Ein weiteres<br />
Angebot ist die Kooperative Ingenieurausbildung,<br />
an der insgesamt<br />
27 junge Leute, darunter<br />
6 aus Drittunternehmen, teilnehmen.<br />
Die Kooperative Ingenieurausbildung<br />
verbindet verschiedene<br />
Facharbeiterausbildungen<br />
mit einem Ingenieursstudium an<br />
der Hochschule Zittau/Görlitz.<br />
Eine Zusammenarbeit besteht darüber<br />
hinaus mit dem Olympiastützpunkt Brandenburg.<br />
Insgesamt lernen 18 Sportler<br />
des Stützpunktes im Bereich der Stromerzeugung<br />
bei Vattenfall.<br />
Informationen<br />
Ralf Krüger<br />
Vattenfall Europe Mining &<br />
Generation<br />
Tel.: 0355 / 28 87 30 57<br />
Fax: 0355 / 28 87 30 66<br />
E-Mail:<br />
ralf.krueger@vattenfall.de<br />
Internet:<br />
www.vattenfall.de
Aus- und Fortbildung<br />
Verleihung des Helmuth Burckhardt-Preises 2010<br />
Der Helmuth Burckhardt-Preis<br />
2010 der Vereinigung Rohstoffe<br />
und Bergbau (VRB) geht an den<br />
jungen Diplom-Ingenieur Sascha<br />
Noll aus Hannover.<br />
Der Fachspitzenverband des deutschen<br />
Bergbaus sprach dem Jungakademiker<br />
anlässlich der Mitgliederversammlung am<br />
29.09.2010 in Berlin den Preis zu.<br />
Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jährlich<br />
für hervorragende Examens leistungen<br />
im Rahmen der Diplom-Hauptprüfung in der<br />
Studien richtung Bergbau oder der Großen<br />
Staatsprüfung verliehen. Die Auszeichnung<br />
soll es dem Preisträger ermöglichen, im Rahmen<br />
einer Studienreise weitere Einblicke in<br />
den Auslandsbergbau zu gewinnen.<br />
Sascha Noll hat sein Studium an der TU<br />
Bergakademie Freiberg in der Studienrichtung<br />
Bergbau in nur 10 Semestern mit<br />
sehr gut abgeschlossen.<br />
Das Thema seiner Diplomarbeit lautet<br />
„Wettertechnische Optimierungsansätze<br />
zur Reduzierung von Schadstoffemissionen<br />
in den Grubenbetrieben der<br />
K+S-Gruppe“. Die Arbeit wurde ebenfalls<br />
mit sehr gut benotet.<br />
Als Bergbaubeflissener hat Sascha Noll<br />
Sascha Noll, <strong>RDB</strong>-Mitglied<br />
in Deutschland fachliche Erfahrungen gesammelt,<br />
im Stein- und Braunkohlenbergbau<br />
ebenso wie im Kali- und Steinsalzbergbau.<br />
Das Studium führte ihn 2007 an<br />
die Colorado School of Mines.<br />
Während des Studiums war er Mitglied<br />
der Studienkommission „Geotechnik und<br />
Bergbau“ und des Studentenrats. Darüber<br />
hinaus betreute er ausländische Studenten<br />
im Rahmen der „International Summerschool<br />
– On the Cutting Edge of Sustainable<br />
Energy Supply“.<br />
Fachlich hat er sich zusätzlich weitergebildet<br />
und erfolgreich am Seminar „Führungspraxis<br />
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“,<br />
am Grubenwehrlehrgang, am<br />
Seminar „Erfolgreiche Verhandlungsführung“<br />
und am Workshop „Intercultural Training“ teilgenommen.<br />
Sascha Noll zählt zu den Mitgliedern sowohl<br />
des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />
als auch des Vereins Deutscher<br />
Ingenieure (VDI).<br />
Jetzt ist Sascha Noll als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Bergbau<br />
und Bergbautiefbau der TU Bergakademie<br />
Freiberg tätig.<br />
Informationen<br />
Vereinigung Rohstoffe und Bergbau e.V.<br />
Mitgliedsverband des BDI<br />
Am Schillertheater 4<br />
10625 Berlin<br />
Tel.: 030 / 31 51 820<br />
Fax: 030 / 31 51 82 35<br />
E-Mail:<br />
info@v-r-b.de<br />
Internet:<br />
www.v-rohstoffe-bergbau.de<br />
mba-master.de –<br />
Neue Services<br />
Expertentipps, Video- Tutorials und GMA T -Training<br />
Mit neuen Services reagiert Staufenbiel<br />
Institut auf <strong>das</strong> wachsende<br />
Informationsbedürfnis der Nutzer<br />
von www.mba-master.de.<br />
Ab sofort beantworten Hochschulvertreter<br />
Fragen zum Master-<br />
Studium; VideoTutoriais helfen bei<br />
der Vorbereitung auf den GMA T.<br />
Viele Bachelor-Absolventen mit Ziel<br />
Master erhielten in den vergangenen Wochen<br />
überraschend einen ablehnenden<br />
Bescheid der eigenen Universität. Das<br />
Informationsdefizit bei allen Fragen rund<br />
um <strong>das</strong> Master-Studium ist nach wie vor<br />
groß. Genau hier setzt ein neuer Service<br />
von mba-master.de an: Unter<br />
www.mbamaster.de/expertentipps<br />
haben Nutzer die Möglichkeit, eigene Fragen<br />
rund um <strong>das</strong> Master-Studium zu formulieren.<br />
Beantwortet werden die Fragen<br />
von Hochschulvertretern und Experten aus<br />
der Redaktion von Staufenbiel Institut.<br />
Noch mehr Nutzwert für MBA-Interessenten<br />
bieten ab sofort Video-Tutorials und<br />
Videocasts aus der MBA-Welt. Ermöglicht<br />
wird dies durch eine neu gestartete Kooperation<br />
von Staufenbiel Institut mit dem<br />
US-amerikanischen Anbieter mbapodcaster.com,<br />
der seine Videocasts auf<br />
www.mba-master.de/videos<br />
präsentiert.<br />
Die neuen Services werden ergänzt<br />
durch ein GMAT-Training, <strong>das</strong> MBAInteressenten<br />
auf den Graduate Management<br />
Admission Test vorbereitet, sowie durch<br />
ein breites Informationsangebot zu allen<br />
Fragen zur Bewerbung und Zulassung für<br />
<strong>das</strong> Master-Studium.<br />
Mehr Infos zum MBA- & Master-Portal<br />
von Staufenbiel Institut:<br />
Internet: www.mba-master.de<br />
Über Staufenbiel Institut<br />
Staufenbiel Institut ist der führende Anbieter<br />
von Personalmarketing- und Recruiting<br />
Lösungen für junge Akademiker in<br />
Deutschland. Wir unterstützen Unternehmen<br />
auf der Suche nach den Fach- und<br />
Führungskräften von morgen und beraten<br />
Studenten, Absolventen und Young Professionals<br />
bei Berufseinstieg und Karriereplanung.<br />
Kontakt<br />
Maurice Hein<br />
Projektmanager Online<br />
Tel.: 0221 / 91 26 63 53<br />
E-Mail: maurice.hein@staufenbiel.de<br />
Staufenbiel Institut GmbH<br />
Maria-Hilf-Str. 15<br />
50677 Köln<br />
bergbau 11/2010 513
Aus- und Fortbildung<br />
TFH-Absolvent vertrat Deutschland bei weltweitem<br />
Wettbewerb junger Ingenieurgeologen<br />
Das Who-is-Who der weltweiten<br />
Ingenieurgeologie traf sich vom<br />
05. bis 10.09.2010 zum<br />
11. Kongress der International<br />
Association of Engineering<br />
Geologists (IAEG) in Auckland,<br />
Neuseeland. Gelegenheit für<br />
Nachwuchswissenschaftler, den<br />
Koryphäen ihres Faches die<br />
eigenen Forschungsleistungen<br />
vorzustellen, bot der Wettbewerb<br />
um den Richard-Wolters-Preis,<br />
der im Rahmen des Forums<br />
für junge Ingenieurgeologen<br />
während des Kongresses stattfand.<br />
Deutschland wurde bei<br />
dieser „Vortragsweltmeisterschaft“<br />
von Michael Stahl, Absolvent der<br />
Technischen Fachhochschule<br />
(TFH) Georg Agricola zu Bochum,<br />
vertreten.<br />
Auch wenn er letztlich nicht<br />
den ersten Preis errang, überzeugte<br />
Michael Stahl <strong>das</strong> internationale<br />
Fachpublikum mit seinem<br />
Vortrag über die Forschung zur<br />
Standsicherheit von Sedimentationsbecken<br />
im Bergbau nachhaltig.<br />
Die arrivierten Wissenschaftler<br />
beeindruckte vor allem<br />
<strong>das</strong> hohe fachliche Niveau, <strong>das</strong><br />
der 27-jährige Michael Stahl als<br />
mit Abstand jüngster Teilnehmer<br />
bewies.<br />
Neben dem wissenschaftli-<br />
Einzigartiger Lebensraum<br />
bedrohter Fledermausarten<br />
Im Auftrag des Naturschutzbundes (NA-<br />
BU) Rheinland-Pfalz führt der Essener<br />
Technologiedienstleister DMT Maßnahmen<br />
zur Wiederherstellung der Standsicherheit<br />
von Grubenbauen im Mayener<br />
Grubenfeld durch. Schon in der Frühsteinzeit<br />
wurde hier Basalt abgebaut. Die komplexen<br />
unterirdischen Hohlraumsysteme<br />
entstanden im späten Mittelalter und<br />
dienten bis Ende des 19. Jahrhunderts als<br />
Herstellungs- und Lagerort für Bier. Durch<br />
den Bergbau größtenteils zerstört und<br />
lange Zeit sich selbst überlassen, haben<br />
514 bergbau 11/2010<br />
Dipl.-Ing. (FH) Michael Stahl<br />
Wissenschaftler mit Team-Spirit: Michael Stahl (vorne an der Reling<br />
sitzend zweiter von rechts) beim Segeln mit den Teilnehmern des<br />
internationalen Forums junger Ingenieurgeologen<br />
sich Fledermäuse diese Höhlen zu Eigen<br />
gemacht. Heute sind die Gruben in der<br />
Vulkaneifel ein europaweit bedeutendes<br />
Refugium für streng geschützte Fledermausarten.<br />
Sie standen im Mittelpunkt der<br />
„Europäischen Fledermausnacht 2010“.<br />
Bereits seit 2008 plant und überwacht<br />
ein im Bereich Altbergbau spezialisiertes<br />
Team der DMT Maßnahmen zur Standsicherheit<br />
der Grubenbaue, um den Lebensraum<br />
der Tiere langfristig zu erhalten.<br />
Ziel ist es, die Gruben für geführte Erkundungstouren<br />
des NABU herzurichten und<br />
gleichzeitig den natürlichen optischen Eindruck<br />
zu erhalten.<br />
„Um den schwierigen geotechnischen<br />
Bedingungen und den Anforderungen<br />
des Naturschutzes gerecht zu werden, arbeiten<br />
wir in Mayen intensiv mit dem Auftraggeber,<br />
den zuständigen Behörden vor<br />
chen Wettstreit eröffnete <strong>das</strong> Forum junger<br />
Ingenieurgeologen den Nachwuchswissenschaftlern<br />
vor allem die Möglichkeit,<br />
sich untereinander auszutauschen und zu<br />
vernetzen.<br />
Internationale Zusammenarbeit war<br />
auch auf einer gemeinsamen Regatta gefragt,<br />
zu der die jungen Geologen vor der<br />
Küste des Segelsportmekkas Auckland in<br />
See stachen.<br />
Michael Stahl absolvierte an der TFH<br />
Georg Agricola zu Bochum den Studiengang<br />
Geotechnik und Angewandte Geologie,<br />
den er 2007 mit dem Diplom abschloss.<br />
Bis 2009 war er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der TFH tätig. Im Mai 2009<br />
hatte Michael Stahl den Wettbewerb des<br />
deutschen Forums junger Ingenieurgeologen<br />
in Zittau gewonnen und war daraufhin<br />
für den Wettbewerb in Auckland nominiert<br />
worden. Zurzeit arbeitet Michael Stahl an<br />
der TU Bergakademie Freiberg an seiner<br />
Doktorarbeit, die von TFH-Professor Dr.<br />
Frank Otto mit betreut wird.<br />
Kontakt<br />
Stephan Düppe<br />
Technische Fachhochschule<br />
Georg Agricola<br />
Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Herner Straße 45<br />
44787 Bochum<br />
Tel.: 0234 / 96 83 334<br />
Fax: 0234 / 96 83 417<br />
E-Mail:<br />
presse@tfh-bochum.de<br />
Internet:<br />
www.tfh-bochum.de/<br />
pressestelle.html<br />
Ort und dem bauausführenden Unternehmen<br />
SaarMontan zusammen“, beschreibt<br />
DMT-Projektleiter Tobias Friedrich.<br />
Um die Tragfähigkeit des Gebirgsverbandes<br />
zu erhöhen, hat DMT innovative<br />
Lösungen entwickelt: Hierzu zählen Injektionen<br />
in die Grubenwände, Einbauten<br />
von Stützen und Verstärkungen oder Sicherungen<br />
durch den Einsatz von Ankern<br />
und Stahlbändern. „Alle Maßnahmen sind<br />
individuell auf diesen einzigartigen Standort<br />
abgestimmt. Immerhin sind hier 16 zum<br />
Teil streng geschützte Fledermausarten<br />
nachgewiesen. Zeitweise leben mehrere<br />
Zehntausend Tiere in den Höhlen. Wir<br />
freuen uns, <strong>das</strong>s wir mit unserer Arbeit<br />
zum Erhalt dieses Lebensraumes beitragen<br />
können“, resümiert Friedrich.<br />
Internet: www.dmt.de
Reiseberichte<br />
Das Ruhrgebiet und die Kulturhauptstadt 2010<br />
Der BV Erdöl und<br />
Erdgas Celle ging<br />
On Tour.<br />
In diesem Jahr lag<br />
es nahe die jährliche<br />
Exkursion des BV ins<br />
Ruhrgebiet zu<br />
unternehmen,<br />
da für <strong>das</strong> Jahr<br />
2010 Essen als<br />
europäische<br />
Kulturstadt<br />
auserkoren war.<br />
Bohrtechnik unter Tage<br />
Bergbaumuseum<br />
1. Tag, Freitag, 10.09.<br />
Wir trafen uns daher in Essen zu einem<br />
Gedankenaustausch mit Kameraden des<br />
BV Essen-Katernberg. Es war ein sehr<br />
interessanter Austausch, denn wir Norddeutschen<br />
erhielten einige gute Tipps für<br />
die beiden folgenden Tage. Aber auch die<br />
Essen-Katernberger Kameraden werden<br />
von diesem Gedankenaustausch profitieren,<br />
denn sie haben bereits eine Exkursion<br />
nach Celle angedacht, wo sie insbesondere<br />
<strong>das</strong> Erdölmuseum in Wietze besuchen<br />
wollen.<br />
2. Tag, Samstag, 11.09.<br />
Der Besuch des Deutschen<br />
Bergbau-Museums war angesagt.<br />
Da gerade der 8. NRW-<br />
Knappentag abgehalten<br />
wurde, war der Besuch des Museums<br />
kostenfrei. Zu unserer<br />
Überraschung begegneten wir<br />
dem zurückgetretenen Bundespräsidenten<br />
Horst Köhler, der<br />
ebenfalls im Museum war.<br />
Mit einer Ausstellungsfläche<br />
von rund 12 000 m² und dem<br />
2,5 km langen Streckennetz im<br />
Anschauungsbergwerk ist <strong>das</strong><br />
Bochumer Museum heute <strong>das</strong><br />
„Essener Hof“<br />
Am Schacht<br />
Fördergerüst Germania<br />
Im Kohlenstreb<br />
bedeutendste Bergbaumuseum<br />
der Welt. Das Ziel des Museums<br />
ist es, Laien und Fachleuten die<br />
Entwicklung des Bergbaus im<br />
wirtschaftlichen, kulturellen und<br />
sozialen Umfeld anschaulich<br />
darzustellen. Insbesondere im<br />
Anschauungsbergwerk werden<br />
tiefe Eindrücke vermittelt, die<br />
man in einem „echten Bergwerk“<br />
kaum gewinnen könnte.<br />
Nach der „Grubenfahrt“ bot<br />
sich eine Fahrt auf die Aussichtsplattform<br />
des Fördergerüstes<br />
an. In rund 60 m Höhe<br />
genossen wir einen herrlichen<br />
Ausblick auf <strong>das</strong> Ruhrgebiet.<br />
Später erfreuten wir uns an der<br />
umfangreichen mineralogischen Sammlung.<br />
Außerdem wurden einzigartige kunsthistorische<br />
Sammlungstücke bewundert.<br />
In einem Nebengebäude lief die Ausstellung<br />
„Auf breiten Schultern“. Über 750<br />
Jahre Knappschaft wird in dieser Ausstellung<br />
berichtet. Der Bogen spannt sich vom<br />
Lederschuh eines Bergmanns aus der Zeit<br />
um 1000 n. Chr. bis zu einer Inszenierung<br />
zur gegenwärtigen Debatte um den „gläsernen<br />
Patienten“.<br />
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung.<br />
Abends war der gemeinsame Besuch<br />
des wohl erfolgreichsten Musicals<br />
der Welt „Starlight Express“ vorgesehen.<br />
Der Komponist Andrew Lloyd<br />
Webber kann stolz darauf sein,<br />
<strong>das</strong>s sein Musical bereits 20<br />
Jahre in Bochum läuft und von<br />
fast 13 Mio. Zuschauern besucht<br />
wurde. Auch wir waren<br />
von den rasenden Rollschuhläufern<br />
mit ihren atemberaubenden<br />
Stunts begeistert. Mitfiebern,<br />
mitfühlen und mittendrin<br />
sein – <strong>das</strong> macht den „Starlight<br />
Express“ aus. Auch uns hielt es<br />
zum Schluss nicht mehr auf den<br />
Sitzen – Standing Ovation war<br />
angesagt. Dieser Abend durfte<br />
bergbau 11/2010 515
Reiseberichte<br />
so abrupt nicht enden und deswegen traf<br />
man sich später zum „Absacker“, um den<br />
erlebnisreichen Tag Revue passieren zu<br />
lassen.<br />
3. Tag, Sonntag, 12.09.<br />
Es wurde <strong>das</strong> Industriedenkmal Kokerei<br />
Hansa in Dortmund-Huckarde besucht.<br />
Die Kokerei entstand in den Jahren<br />
1927/1928 im Zuge gewaltiger Rationali-<br />
Die Studienfahrt 2010 des BV<br />
Buer vom 05. bis 10.09. führte<br />
38 Teilnehmer nach Thüringen.<br />
Organisiert wurde die Fahrt<br />
von den Projektleitern Franz<br />
Burgunder und Klaus Sandhoff.<br />
1. Tag, Sonntag, 05.09.<br />
Nach einem Zwischenstopp, zu einem gemeinsamen<br />
Mittagessen im Gasthaus „Emden“<br />
in Diemelstadt-Neuhof, ging die Fahrt<br />
weiter nach Thüringen in die Residenzstadt<br />
Gotha, wo im Hotel „Gothaer Hof“<br />
eingecheckt wurde.<br />
2. Tag, Montag, 06.09.<br />
Für heute war eine Stadtführung<br />
in Eisenach geplant.<br />
Die Führung begann vor dem<br />
Bachhaus am Frauenplan. Der<br />
Frauenplan war einer von 3<br />
Marksiedlungsplätzen aus denen<br />
die Stadt Eisenach hervor<br />
gegangen ist. Den Namen hat<br />
der Platz durch die Marienkirche<br />
unserer lieben Frauen erhalten.<br />
Eisenach, unter anderem<br />
bekannt als Geburtsstadt von<br />
Johann Sebastian Bach, der<br />
hier am 21.03.1675 geboren<br />
wurde. Er besuchte hier die Lateinschule<br />
und sang im Chorus<br />
Musicus der Georgenkirche.<br />
Im Bachhaus bekommt der Besucher<br />
Einblick in die Lebensstationen<br />
Johann Sebastian<br />
Bachs und kann der Musik lauschen<br />
die auf Original- Tasteninstrumenten<br />
aus der Bachzeit<br />
gespielt wird.<br />
Eines der schönsten und<br />
ältesten Fachwerkhäuser in<br />
Eisenach ist <strong>das</strong> Lutherhaus.<br />
Ursprünglich war der wohl älteste<br />
Brauhof der Stadt im Besitz<br />
der Familie Cotta. Im 16.<br />
Jahrhundert kaufte der Stein-<br />
516 bergbau 11/2010<br />
sierungsmaßnahmen und Unternehmenskonzentrationen.<br />
Als Zentralkokerei stand<br />
Hansa im Mittelpunkt der Verbundwirtschaft<br />
der Dortmunder Montanindustrie.<br />
Die Kokerei bezog die Steinkohle von den<br />
benachbarten Zechen, so auch von der<br />
angrenzenden Schachtanlage Hansa, und<br />
lieferte den Koks an <strong>das</strong> Hüttenwerk Dortmunder<br />
Union. 1968 verfügte Hansa über<br />
314 Öfen, so <strong>das</strong>s in Spitzenzeiten 5 000 t<br />
Koks pro Tag die Produktionsstrecke ver-<br />
Schönes Thüringen<br />
metz und Stadtbauer Hans Leonhard,<br />
von dessen Schaffen Marktbrunnen und<br />
Rathaus zeugen. Sehenswert sind noch<br />
<strong>das</strong> Lutherhaus, die Residenz, Georgienkirche,<br />
Marktbrunnen, Schloss, Karlsstraße,<br />
frühere Judengasse und <strong>das</strong> wohl<br />
schmalste noch bewohnte Fachwerkhaus<br />
Deutschlands mit 2,05 m Breite und 10 m<br />
Länge. Nach der Stadtführung ging die<br />
Fahrt weiter zur Wartburg. Auch hier war<br />
eine Führung geordert worden.<br />
Die Wartburg, 1067 erstmals urkundlich<br />
erwähnt, die Führung war eine interessan-<br />
Teil der Gruppe in Gotha Foto: Josef Wielens<br />
Klaus Sandhoff überreicht Karl-Heinz Masius und Siegfried Franke<br />
eine Schiefertafel Foto: Josef Wielens<br />
ließen. In einer sehr anschaulichen Führung<br />
wurde uns vermittelt wie eine Kokerei<br />
funktioniert und was Koks überhaupt ist.<br />
Nach der zweistündigen Führung endete<br />
die diesjährige Exkursion. Viel zu<br />
schnell war die Zeit vergangen, die wir im<br />
Ruhrgebiet verbrachten und von der auch<br />
unsere Frauen begeistert waren.<br />
Lothar Hempel<br />
BV Erdöl und Erdgas Celle<br />
te und lehrreiche Angelegenheit. Die bekannteste<br />
Epoche der Burg war 1521. Da<br />
lebte Martin Luther auf der Wartburg. In<br />
nur 10 Wochen übersetzt Luther hier <strong>das</strong><br />
Neue Testament unter Zugrundelegung<br />
des griechischen Urtextes ins Deutsche.<br />
Im Dezember 1999 wurde die Wartburg<br />
von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes<br />
aufgenommen.<br />
3. Tag,Dienstag, 07.09.<br />
Nun wurde es Zeit auch die nähere Umgebung,<br />
Gotha kennen zu lernen. Auch<br />
hier war von den Projektleitern<br />
eine Führung geordert worden.<br />
Hier die Beschreibung einiger<br />
Historischer Gebäude und<br />
Plätze. Das Rathaus ist nach<br />
den Grumbachschen Händeln<br />
(1567) als massives Gebäude<br />
mit Renaissancefassade errichtet<br />
worden. Unterer Hauptmarkt<br />
mit der Innungshalle.<br />
Neumarkt mit Margarethenkirche.<br />
Die protestantische Stadtkirche<br />
ist seit 1675 Begräbnisstätte<br />
der Familie Herzog<br />
Ernst I. von Sachsen-Gotha-<br />
Altenburg und wird auch als<br />
Konzertkirche mit Schukeorgel<br />
genutzt. Der Buttermarkt trägt<br />
seinen Namen aus der Historie,<br />
als Bauern der Umgebung<br />
hier Fleisch- und Molkereiprodukte<br />
feil boten.<br />
Langsam näherten wir uns<br />
dem Schloss Friedenstein.<br />
Schloss Friedenstein ist die<br />
größte frühbarocke Schlossanlage<br />
Deutschlands. Bemerkenswert<br />
ist die historische<br />
Kontinuität des Ensembles aus<br />
Schloss, Park, Kirche, Theater,<br />
Bibliothek, Archiv und fürstlichen<br />
Sammlungen, die bis<br />
heute an einem Ort erlebbar ist.<br />
Hinter der schlichten Außenfassade<br />
verbergen sich prunkvolle<br />
fürstliche Gemächer.
4. Tag, Mittwoch, 08.09.<br />
Der heutige Tag führte uns nach Heringen<br />
zu einem Erfahrungsaustausch mit<br />
den BV Werra.<br />
Empfangen wurden wir von den Kameraden<br />
des Vorstands Karl-Heinz Masius<br />
und Siegfried Franke in Begleitung ihrer<br />
Frauen. Karl-Heinz Masius führte uns,<br />
mit dem Bus, an den Betrieben von Kali<br />
+ Salz vorbei. Eine sachlich und fachlich<br />
orientierte Führung, dabei wechselten<br />
wir des öfteren die Landesgrenzen von<br />
Thüringen und Hessen. Höhepunkt der<br />
Führung war der Besuch der Gedenkstätte<br />
„Point-Alpha“. Der Name des vormaligen<br />
US-Beobachtungspostens Point<br />
Alpha steht für einen der Brennpunkte<br />
des Kalten Krieges. Dort, wo bis 1989 ein<br />
Einmarsch der Truppen des Warschauer<br />
Paktes jederzeit erwartet wurde, wird<br />
heute die historische Leistung der Amerikaner<br />
an der ehemaligen innerdeutschen<br />
Grenze für die Freiheit Deutschlands, Europas<br />
und der Welt erinnert.<br />
Die heutige Gedenkstätte schließt die<br />
erhaltenen beziehungsweise zum Teil<br />
rekonstruierten Grenzanlagen der DDR<br />
sowie Museum zur Erinnerung an <strong>das</strong><br />
Leiden der ostdeutschen unter dem DDR-<br />
Grenzregime im Sperrgebiet mit ein. Der<br />
Gesamtkomplex ist ein einmaliges Zeitzeugnis<br />
zweier politischer Systeme und<br />
ein authentischer Lernort der Geschichte.<br />
Die 2008 gegründete Point Alpha Stiftung<br />
ist Träger der Gedenkstätte.<br />
Den Abschluss des Tages bildete ein<br />
Ostseebad Boltenhagen<br />
Meer erleben im Ferien Appartment Nr.1<br />
Anfrage genügt,<br />
um alles klar zu machen:<br />
Unter Telefon 02327/780849<br />
oder e-mail elke@top-ostsee.de<br />
oder Internet www.top-ostsee.de<br />
Projektleiter mit 2 Bierköniginnen<br />
Foto: Josef Wielens<br />
gemeinsames Kaffeetrinken in einem sehr<br />
netten Cafe und der Rundgang im Museum<br />
von Kali + Salz. Den Kollegen Karl-<br />
Heinz Masius und Siegfried Franke ein<br />
herzliches „danke schön“.<br />
Als Geschenk überreichten wir eine<br />
Schiefertafel mit dem Wappen von Gelsenkirchen<br />
mit den Insignien des <strong>RDB</strong><br />
e.V. BV Buer.<br />
5. Tag, Donnerstag, 09.09.<br />
Die Fahrt führte uns nach Weimar. Eines<br />
der wichtigsten Zeugnisse des klassischen<br />
Weimars, ist <strong>das</strong> Goethe Museum.<br />
Fast 50 Jahre bewohnte Johann Wolfgang<br />
von Goethe <strong>das</strong> im barockem Stil erbaute<br />
Haus am Frauenplan. Es wurde nach den<br />
Vorgaben des Dichters umgebaut und gestaltet.<br />
Heute ist weitgehend der Zustand<br />
aus Goethes letzten Lebensjahren zu besichtigen.<br />
Nach der Besichtigung hatte jeder<br />
Gelegenheit, Weimar auf eigene Faust<br />
Erleben Sie<br />
die<br />
schönsten<br />
Tage<br />
im Jahr<br />
Reiseberichte<br />
zu erkunden, ehe die Fahrt nach Arnstadt<br />
fortgesetzt wurde.<br />
Hier wurde die Stadtbrauerei besucht.<br />
Das handwerklich gebraute Arnstädter Bier<br />
verkörpert eine über 600-jährige Brautradition.<br />
Einst 130 Brau- und Ausspannhöfe<br />
gaben den Durchreisenden und Gästen ein<br />
sicheres Dach über den Kopf und die Gewissheit,<br />
<strong>das</strong>s man in Arnstadt mit bester<br />
Speis und kühlem Trank versorgt wurde.<br />
Heute bilden die alten Braurezepturen,<br />
gepaart mit einer modernen Technologie<br />
eine vollkommene Harmonie.<br />
Für die unfiltrierten Biere werden nur<br />
ausgewählte Rohstoffe verwendet. Malz<br />
aus der Rhön, Hopfen aus Hallertau, sowie<br />
Wasser aus dem eigenen Tiefbrunnen.<br />
Vom Geschmack und Bekömmlichkeit<br />
hatte die Gruppe nach der Besichtigung<br />
ausreichend Gelegenheit sich bei einem<br />
Umtrunk zu überzeugen.<br />
6. Tag, Freitag, 10.09.<br />
Alles hat ein Ende. Nach dem Frühstück<br />
hieß es Koffer verladen und die Heimreise<br />
antreten.<br />
Nach einem Zwischenstopp und gemeinsamen<br />
Mittagessen im Gasthaus „Emden“<br />
kam die Gruppe am späten Nachmittag zu<br />
Hause an.<br />
Eine schöne und erlebnisreiche Tour<br />
ging leider zu Ende!<br />
Klaus Sandhoff<br />
Franz Burgunder<br />
BV Buer<br />
in meiner ruhig gelegenen Ferienwohnung<br />
„Residenz Haffblick“ Appartement Nr. 1.<br />
Zu jeder Jahreszeit! Es erwartet Sie ein sehr liebe- und geschmackvoll<br />
eingerichtetes 50 qm großes familienfreundliches und seniorengerechtes<br />
Nichtraucher-Appartement, <strong>das</strong> nur 150 m von der Seebrücke und vom<br />
kilometerweiten Strand entfernt liegt, sich jedoch mitten im Zentrum mit<br />
seinen Ladenpassagen befi ndet.<br />
Anzeige<br />
bergbau 11/2010 517
Journal<br />
Lausitzer engagieren sich für<br />
eine attraktive Lausitz<br />
In der Cottbuser Hauptverwaltung von<br />
Vattenfall Europe Mining & Generation<br />
sind heute die 3 Preisträger des Lausitzer<br />
Förderpreises 2009 ausgezeichnet worden.<br />
Aus 6 zuvor nominierten Projekten<br />
überzeugten die Jury der Stiftung Lausitzer<br />
Braunkohle 3 Projekte, die aus ihrer<br />
Sicht in besonderem Maße zur Verbesserung<br />
der Chancengleichheit von Jugendlichen<br />
und der nachhaltigen Verbesserung<br />
der Beschäftigungssituation in der Lausitz<br />
beitragen. Der Preis war mit insgesamt<br />
17 500 € dotiert. Erstmals wurde im Rahmen<br />
des Wettbewerbes ein Sonderpreis in<br />
Höhe von 2 500 € vergeben.<br />
● Der 1. Preis ging an den Ausbildungsring<br />
Cottbus e.V. für seine Projektidee<br />
einer maßgeschneiderten Berufsausbildung<br />
für junge Mütter mit Kleinkind. Ziel<br />
der Initiative ist es, jungen Müttern ihren<br />
persönlichen Berufswunsch zu erfüllen<br />
und dabei die Rahmenbedingungen der<br />
Ausbildung so zu gestalten, <strong>das</strong>s ein<br />
Berufsabschluss im Einklang mit der<br />
Kinderbetreuung ermöglicht wird. Ihr<br />
Konzept wurde mit 10 000 € belohnt.<br />
● Den 2. Preis erhielt <strong>das</strong> Christlich-Soziale<br />
Bildungswerk Sachsen e.V. für den<br />
Lern-, Bildungs- und Erlebnisort „Kinder-<br />
und Jugendfarm Hoyerswerda“.<br />
Kinder und Jugendliche aus Hoyerswerda<br />
werden auf der Farm in ihrer Freizeit<br />
pädagogisch betreut und gefördert. Die<br />
mit den Schulen abgestimmten Angebote<br />
ergänzen den Schulunterricht als<br />
auch die berufsorientierende Netzwerkarbeit<br />
der Stadt Hoyerswerda. Vielfältige<br />
Praktikumsmöglicheiten im Bereich der<br />
grünen Berufe tragen zur Förderung und<br />
Entwicklung junger Menschen in Hoyerswerda<br />
bei. Mit dieser Auszeichnung<br />
sind 5 000 € verbunden.<br />
● Den 3. Preis vergab die Jury an den<br />
Krabatmühle Schwarzkollm e.V.. Im<br />
Rahmen der Vereinsarbeit werden Bauwerke<br />
aus der Krabat-Sage auf dem Gelände<br />
der „KRABAT-Mühle“ errichtet und<br />
für bildende sowie touristische Zwecke<br />
nutzbar gemacht. Dabei ist <strong>das</strong> sorbische<br />
Brauchtum wichtiger Bestandteil<br />
der Wissensvermittlung. Der Verein erhielt<br />
2 500 € Preisgeld.<br />
● Über den erstmals vergebenen Sonderpreis<br />
in Höhe von 2 500 € freuten sich<br />
die Schüler der 5. und 6. Klasse der<br />
Mittelschule Lauta gemeinsam mit<br />
ihren Lehrern. In ihrem Schulprojekt<br />
„Klima braucht Beschützer“ setzten die<br />
518 bergbau 11/2010<br />
Schüler sich mit Themen wie Energieeinsparung<br />
und Umweltschonung auseinander.<br />
Unter professioneller Begleitung<br />
entstand am Ende einer umfangreichen<br />
Recherche eine jugendgerechte<br />
Schülerzeitung inklusive Fragebogen,<br />
die sich kindgerecht, witzig, intelligent<br />
und anspruchsvoll dem Thema widmet.<br />
Folgende 3 weitere Projekte waren für den<br />
Förderpreis nominiert:<br />
● Der Blinden- und Sehbehinderten Verband<br />
Brandenburg e.V. mit der Projektidee<br />
„Leben studieren und arbeiten mit Sinnesbehinderungen<br />
- Chancengleichheit für<br />
sehbehinderte und blinde Jugendliche“.<br />
● Das Projektteam „Schule & Wirtschaft“<br />
der Stadt Guben mit dem Bildungsangebot<br />
„Kompetenzentwicklung und Praxislernen<br />
an der Europaschule“ um die<br />
Folgen demografischer Entwicklung in<br />
Guben einzudämmen.<br />
● Der Hillersche Villa e.V. Zittau mit dem<br />
Bauprojekt am Holzhof Zittau „Jugend<br />
& Arbeitswelt – Sichern, Bauen und<br />
Erhalten“, <strong>das</strong> jungen Arbeitslosen die<br />
Chance bieten soll, Kompetenzen und<br />
arbeitsmarktrelevante Qualifizierungen<br />
zu erwerben.<br />
„Im Bezug auf <strong>das</strong> gemeinnützige Engagement<br />
werden oft zu viele Ressourcen<br />
verschenkt, weil im stillen Kämmerlein<br />
neue, eigene Ideen ausgetüftelt werden<br />
und die Vernetzung in der Region nicht<br />
optimal funktioniert. Daher wollen wir den<br />
Förderpreis nutzen, um Projekte aus der<br />
Lausitz anderen Lausitzern bekannt zu<br />
machen, Impulse zu geben für neue Ideen<br />
und den Austausch untereinander in<br />
Gang zu bringen. Über die Vielzahl der<br />
Projektträger mit ihren tollen Angeboten<br />
sind wir immer wieder erstaunt“, sagte der<br />
Personalvorstand von Vattenfall Europe<br />
Mining & Generation und Vorsitzende des<br />
Stiftungsrates, Michael von Bronk.<br />
Internet: www.vattenfall.de<br />
Erste Vattenfall-Biogasanlage<br />
entsteht in Brandenburg<br />
Die Vattenfall Europe New Energy<br />
GmbH hat mit dem Bau einer hochmodernen<br />
und effizienten Biogasanlage in Grießen<br />
begonnen. In enger Kooperation mit<br />
der Bauern AG Neißetal errichtet Vattenfall<br />
die Anlage auf dem Gelände der Schweinezuchtanlage<br />
der Bauern AG in der Ortschaft<br />
Grießen am Rande des Tagebaus<br />
Jänschwalde. Teile des Geländes werden<br />
zu diesem Zweck von der Bauern AG<br />
übernommen, zugleich liefert diese auch<br />
die Rohstoffe Gülle, Mist und Silage für die<br />
Vergärung zu brennbarem Biogas.<br />
In umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erzeugt die Anlage eine elektrische<br />
Leistung von 716 KW sowie eine thermische<br />
Leistung von 598 KW. Abnehmer für<br />
die Wärme ist ebenfalls die Bauern AG. Die<br />
Genehmigung zum Bau der Anlage erteilte<br />
<strong>das</strong> Landesumweltamt Brandenburg im April<br />
dieses Jahres. Betreiber der Anlage ist die<br />
Vattenfall Europe New Energy GmbH.<br />
In der Biogasanlage wird durch Vergärung<br />
methanhaltiges, brennbares Biogas erzeugt,<br />
<strong>das</strong> wiederum durch Verbrennung in einem<br />
Gasmotor einen angeschlossenen Generator<br />
antreibt. Die im Motor entstehende<br />
Wärme wird als Nutzwärme ausgekoppelt.<br />
Im Winter setzt die Bauern AG die Wärme<br />
zur Beheizung der nahegelegenen Gebäude<br />
ein. Im Sommer trocknet die gewonnene<br />
Wärme Grüngut. Die am Ende der Prozesskette<br />
entstehenden Gärreste bringt die<br />
Bauern AG als organisches Düngemittel auf<br />
ihren landwirtschaftlichen Flächen aus.<br />
Vattenfall will mit diesem Projekt in den<br />
Bereich der Biogasnutzung einsteigen. Der<br />
Einsatz lokaler, nachwachsender Rohstoffe<br />
und die Anwendung modernster Technik<br />
sorgen für eine umweltfreundliche und<br />
klimaschonende Stromerzeugung im Erzeugungsmix<br />
von Vattenfall. Damit leistet<br />
Vattenfall einen weiteren wichtigen Beitrag<br />
auf dem Weg zu einem nachhaltigen und<br />
zukunftsorientierten Unternehmen.<br />
Internet: www.vattenfall.de/bioenergie<br />
Ein unglaubliches Abenteuer –<br />
Geowissenschaftliche Untersuchung<br />
deutet auf große Vorkommen an<br />
Bodenschätzen im Hochland Papua-<br />
Neuguineas<br />
Gemeinsam mit einem internationalen<br />
Geologen-Team aus Großbritannien und<br />
Südafrika sind Spezialisten der Essener<br />
DMT bereits im 4. Jahr damit beschäftigt,<br />
in Kooperation mit dem Bergbauministerium<br />
von Papua-Neuguinea <strong>das</strong> Hochland<br />
des drittgrößten Inselstaates der Welt zu<br />
kartieren und Gesteinsproben zu nehmen.<br />
Die geochemischen, geophysikalischen<br />
und geologischen Ergebnisse des auf 5<br />
Jahre ausgelegten Projektes des Europäischen<br />
Entwicklungsfonds wurden erstmals<br />
im März dieses Jahres bei der PDAC<br />
(Prospectors and Developers Association<br />
of Canada)-Tagung in Toronto präsentiert.<br />
Das GEOMAP-Team, bestehend aus<br />
Geologen der DMT, des British Geological<br />
Survey und des südafrikanischen Council<br />
for Geoscience, hatte bis dahin insgesamt<br />
40 000 km² des Urwaldes kartiert und<br />
über 5 000 Sedimentproben aus Bachläufen<br />
genommen und analysiert. Mitte April
2010 überreichte <strong>das</strong> GEOMAP-Team den<br />
geowissenschaftlichen Datensatz an den<br />
Bergbauminister von Papua-Neuguinea:<br />
Die Daten zeigen, <strong>das</strong>s im Hochland bedeutende<br />
Vorkommen an Gold, Kupfer,<br />
Nickel und anderen Mineralen zu erwarten<br />
sind. Zum Kauf freigegeben, haben nun<br />
namhafte Bergbauunternehmen aus aller<br />
Welt Explorationslizenzen für viele der untersuchten<br />
Gebiete erworben.<br />
„Malaria, Helikopter-Absätze, von gigantischen<br />
Regenfällen weggespülte Zelte,<br />
Mückenplagen, Stammeskriege. Eine Reihe<br />
unglaublich abenteuerlicher Erlebnisse<br />
steckt hinter dem Bericht, den wir an die<br />
Regierung von Papua-Neuguinea übergeben<br />
haben. Wir freuen uns, <strong>das</strong>s die Ergebnisse<br />
zum wirtschaftlichen Wachstum<br />
des Landes beitragen und wir gleichzeitig<br />
die wissenschaftliche Zusammenarbeit<br />
zwischen europäischen Universitäten und<br />
Forschungseinrichtungen des Landes<br />
vermitteln konnten“, berichtet DMT-Projektleiter<br />
Dr. Friedrich-Karl Bandelow aus<br />
Port Moresby, der Hauptstadt von Papua-<br />
Neuguinea.<br />
Hintergrund<br />
Mineralische Rohstoffe wie Gold, Kupfer<br />
und Erdöl sind für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung Papua-Neuguineas wichtig<br />
und machten 2008 61% des Exports und<br />
15% des Bruttoinlandprodukts aus. Nach<br />
der 1997 von „El Niño“ ausgelösten Dürre<br />
und den durch die Asienkrise hervor gerufenen<br />
Einnahmeverlusten im Bergbau<br />
stellte <strong>das</strong> Land einen erfolgreichen Antrag<br />
auf Förderung im Rahmen des SYSMIN-<br />
Programms des 8. Europäischen Entwicklungsfonds<br />
(EEF).<br />
Die Finanzierung erfolgt nach dem 4.<br />
Lomé-Abkommen gemäß den Bestimmungen<br />
des AKP-EG-Partnerschaftsabkommens<br />
im Rahmen des Papua Neuguinea<br />
Indicative Programme. Ein Teil der Förderung<br />
besteht aus dem Mining Sector Support<br />
(MSS)-Programm, <strong>das</strong> 10 Projekte<br />
beinhaltet. Die Förderung beläuft sich hier<br />
auf 50 Mio. € innerhalb von 6 Jahren. Die<br />
bewilligten Zuschüsse sollen den Bergbau<br />
und Rohstoffexport stärken bei gleichzeitiger<br />
Minderung der Umweltauswirkungen.<br />
Ein weiteres Ziel ist, eine Verbesserung<br />
der Lebensqualität durch mehr Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
zu erreichen.<br />
Internet: www.dmt.de<br />
Weihnachtsmarkt unter Tage –<br />
Einzigartig in NRW<br />
In diesem Jahr wird zum zweiten Mal der<br />
Weihnachtsmarkt unter Tage veranstaltet. Im<br />
letzten Jahr konnten über 3 000 Besucher gezählt<br />
werden. Vom 17. bis 19.12.2010 öffnet<br />
<strong>das</strong> Besucherbergwerk den Christstollen für<br />
große und kleine Besucher. Geöffnet ist der<br />
Weihnachtsmarkt täglich von 10 bis 19 Uhr,<br />
am Samstag sogar bis 21 Uhr.<br />
Die Ausstellungsfläche wurde vergrößert,<br />
so <strong>das</strong>s in diesem Jahr ca. 50 Stände<br />
aufgebaut werden. Es gibt Kulinarisches<br />
aller Art, Kunsthandwerk und Weihnachtliches.<br />
Neben dem großen Angebot an<br />
Ständen gibt es auch ein umfangreiches<br />
Programm: Eine Lasershow, eine Videoshow<br />
und natürlich werden auch wieder<br />
Chöre und diverse Musikgruppen auftreten.<br />
Der Weihnachtsmarkt endet mit einer<br />
adventlichen Andacht am Sonntagabend.<br />
Unter Tage herrscht eine konstante Temperatur<br />
von 10°C. Es besteht Helmpflicht,<br />
Leihhelme stehen zur Verfügung. Wer einen<br />
eigenen Helm hat, auch Fahrradhelme<br />
oder Reithelme sind auf dem Weihnachtsmarkt<br />
erlaubt, möchte diesen bitte mitbringen.<br />
Für Rollstuhlfahrer ist die Veranstaltung<br />
nur bedingt geeignet.<br />
Informationen<br />
Besucher-Bergwerk und Museum<br />
Kleinenbremen GmbH<br />
Rintelner Straße 396<br />
32457 Porta Westfalica<br />
Tel.: 05722 / 90223<br />
E-Mail: info@<br />
besucher-bergwerk-kleinenbremen.de<br />
Internet: www.besucher-bergwerkkleinenbremen.de<br />
Wege der Migration –<br />
Industriemuseum zeigt dauerhaft die<br />
Geschichte der Zuwanderung ins<br />
Ruhrgebiet<br />
Seit mehr als 150 Jahren ist <strong>das</strong> Ruhrgebiet<br />
ein Einwanderungsland. Millionen von<br />
Menschen sind mit der Industrialisierung<br />
ins Revier gekommen - viele mit der Hoffnung<br />
auf gutes Geld für harte Arbeit, manche<br />
aber aus Zwang oder auf der Flucht.<br />
Heute leben Menschen aus 170 Nationen<br />
im Ruhrgebiet. Mit einem dauerhaften<br />
Rundweg spürt <strong>das</strong> LWL-Industriemuseum<br />
Zeche Hannover in Bochum nun der Geschichte<br />
der Zuwanderung nach. Am 29.08.<br />
eröffnete der Vorsitzende der Landschaftsversammlung,<br />
Dieter Gebhardt, mit einem<br />
Festakt den Rundweg.<br />
„Das Ruhrgebiet hat in seiner Geschichte<br />
langjährige und vielfältige Erfahrungen<br />
mit dem Zusammenleben von Menschen<br />
unterschiedlicher Herkunft gemacht. Der<br />
Schlüssel zur Gestaltung eines einträglichen<br />
Zusammenlebens scheint in der<br />
Kenntnis der Geschichte der Zuwanderung<br />
Journal/Veranstaltungen<br />
und Offenheit der Menschen für einander<br />
zu liegen“, meinte Dieter Gebhardt.<br />
„Mit dem Rundweg machen wir als erstes<br />
Museum in der Region die lange Geschichte<br />
der Zuwanderung überall auf dem Museumsgelände<br />
dauerhaft präsent“, freut sich<br />
Museumsleiter Dietmar Osses. „Nach den<br />
erfolgreichen Ausstellungen zur Zuwanderungsgeschichte<br />
der letzten Jahre ist <strong>das</strong><br />
ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung<br />
des Themenschwerpunkt Migration im<br />
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover“,<br />
so Osses weiter.<br />
Informationen<br />
Zeche Hannover<br />
Günnigfelder Straße 251<br />
44793 Bochum-Hordel<br />
Museumsleiter Dietmar Osses<br />
Tel.: 0234 / 61 00 873<br />
Fax: 0234 / 61 00 869<br />
E-Mail: zeche-hannover@lwl.org<br />
Internet: www.zeche-hannover.de<br />
LWL-Pressestelle<br />
Freiherr-vom-Stein-Platz 1<br />
48133 Münster<br />
Tel. 0251 / 59 12 35<br />
Fax: 0251 / 59 14 770<br />
E-Mail: presse@lwl.org<br />
Mineralien aus dem<br />
Grubenschacht –<br />
Westdeutsche Mineralientage zeigen<br />
Entstehungsgeschichte des Reviers<br />
Im Jahr der europäischen Kulturhauptstadt<br />
Ruhr2010 steht auch bei den 21. Westdeutschen<br />
Mineralientagen Dortmund am<br />
27. und 28.11. <strong>das</strong> Revier im Mittelpunkt.<br />
Außergewöhnliche „Kohleversteinerungen<br />
aus dem Ruhrgebiet“, faszinierende Mineralienfunde<br />
aus der Privatsammlung eines<br />
Bergmanns, Achate und versteinertes<br />
Holz aus dem Rheintal in Duisburg und<br />
weitere interessante Exponate und Vorträge<br />
lassen die Entstehungsgeschichte des<br />
bergbau 11/2010 519
Veranstaltungen<br />
Reviers lebendig werden. Darüber hinaus<br />
zeigen die rund 200 Aussteller aus Europa<br />
und Übersee in der Messe Westfalenhallen<br />
Dortmund seltene Edelsteine, schöne<br />
Schmuckstücke, Mineralien und Fossilien<br />
aus den entlegensten Fundstätten der Erde.<br />
Beliebte Programmpunkte wie Goldwaschen,<br />
Fossiliensuchen und Schaupräparieren<br />
wird es genauso geben wie den<br />
DMF-Bestimmungsstand mit Experten<br />
des Edelstein-Prüfinstituts (EPI).<br />
Außergewöhnliche Mineralien aus der<br />
Privatsammlung eines Bergmanns werden<br />
in Dortmund erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.<br />
Dabei handelt es sich um Fundstükke<br />
aus dem Bergwerk Ewald Fortsetzung/<br />
Haard in Oer-Erkenschwick, die Franz Hermanns<br />
innerhalb seiner jahrzehntelangen<br />
Tätigkeit als Sicherheits-Ingenieur der Zeche<br />
gesammelt hat. In Dortmund werden<br />
Exponate wie Leberkies, Blättercalcit, Baryt<br />
und Markasit zu sehen sein.<br />
Des Weiteren präsentieren die Westdeutschen<br />
Mineralientage beeindruckende<br />
Achate und versteinertes Holz, darunter<br />
etwa 40 Exponate aus der Sammlung von<br />
Peter Jeckel. Die Fundstücke stammen<br />
aus den Kiesgruben des Rheins von Bonn<br />
bis zur niederländischen Grenze, unter anderem<br />
aus dem Duisburger Rheintal. Aber<br />
es warten noch weitere Geheimnisse aus<br />
dem Revier auf die Besucher. Der Geopark<br />
Ruhrgebiet e.V., der sich dem aktiven<br />
Schutz und Erhalt des geowissenschaftlichen<br />
und montanhistorischen Erbes<br />
des Ruhrgebiets verschrieben hat, wird<br />
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen<br />
Bergbau-Museum Bochum anhand von<br />
diversen Rohstoffen – darunter verschiedene<br />
Salze, Erze, Gesteine und Fossilien<br />
– sowie einiger Vorträge die Geschichte<br />
des Ruhrgebiets nachzeichnen.<br />
Blättercalcit auf Pyrit<br />
Fundort: 950 m-Sohle,<br />
1.Östliche Richtstrecke,<br />
BW Ewald Fortsetzung<br />
Das Programm bietet interessante Themen<br />
für die ganze Familie von bebilderten<br />
Beiträgen zu den geowissenschaftlichen<br />
Sammlungen des neuen Ruhr Museums<br />
über 3D-Vorführungen zum Steinkohlegebirge<br />
bis hin zu einer spannenden Zeitreise<br />
durch die Erdgeschichte in Form eines<br />
Bilderbuchkinos für Kinder.<br />
520 bergbau 11/2010<br />
Ganz besonders rege angenommen<br />
wird jedes Jahr der DMF-Bestimmungsstand.<br />
Hier stehen Experten des Edelstein-Prüfinstituts<br />
den Besuchern mit Rat<br />
und Tat zur Seite, um mitgebrachte oder<br />
erworbene Edel- und Schmucksteine zu<br />
bestimmen. Daneben sind Aktionen wie<br />
<strong>das</strong> Fossilien-Präparieren, <strong>das</strong> Goldwaschen<br />
und <strong>das</strong> Fossiliengraben für die<br />
kleinen Besucher wieder feste Größen im<br />
Aktionsprogramm.<br />
So vielseitig wie <strong>das</strong> Sonderschauprogramm<br />
ist auch <strong>das</strong> kommerzielle Angebotsspektrum<br />
der Westdeutschen Mineralientage.<br />
Rund 200 Aussteller aus aller<br />
Herren Länder haben seltene Edelsteine<br />
aus der ganzen Welt, beeindruckende<br />
Mineralien und Fossilien sowie außergewöhnliche<br />
Schmuckstücke im Angebot,<br />
darunter schillernde Opale und Achate sowie<br />
Schmuck aus Meteoritengestein.<br />
Internet:<br />
www.mineralientage-dortmund.de<br />
Koelnmesse –<br />
China-Gespräche sorgen für<br />
Wachstum bei den Messen für<br />
erneuerbare Energien in Peking<br />
Messechef Gerald Böse kehrt von seiner<br />
China-Reise mit guten Aussichten auf<br />
Wachstum bei den Messen für regenerative<br />
Energien und Stadtentwicklung hüben<br />
wie drüben im Gepäck nach Köln zurück.<br />
„Wir haben Vereinbarungen mit allen relevanten<br />
Verbänden und Regierungsstellen<br />
aus den Bereichen Energie und Stadtplanung<br />
getroffen. Dies werden bereits die<br />
nächste Windpower Asia und die Clean<br />
Energy Expo China in Peking sowie der<br />
erste UrbanTec in Köln 2011 zeigen.“ Böse<br />
setzt dabei insbesondere auf die Kooperationszusagen<br />
von Pekings Oberbürgermeister<br />
GUO Jinlong, die dieser anlässlich<br />
des Besuchs seines Kölner Pendants Jürgen<br />
Roters noch einmal bekräftigt hat. Unter<br />
anderem werden demnach die von der<br />
Koelnmesse und dem Beijing International<br />
Exhibition Center gemeinsam durchgeführten<br />
Messen in Peking um die Bereiche<br />
Elektro-Mobilität und Energieeffizienz<br />
erweitert.<br />
Bereits zu Beginn seiner Amtszeit hatte<br />
Roters um die intensive Zusammenarbeit<br />
der Messestädte Köln und Peking geworben.<br />
Die Windpower Asia und die Clean<br />
Energy Expo China sind schon in 2010,<br />
dem ersten Jahr der Kooperation, die im<br />
Rahmen des städtischen „Green Beijing“-<br />
Entwicklungsprogramms zustande gekommen<br />
ist, stark gewachsen. Die Integration<br />
der Ausstellungssegmente Elektromobili-<br />
tät und Energieeffizienz soll diese positive<br />
Entwicklung nun verstärken. Industriepartner<br />
sind die Firmen BYD und Geely sowie<br />
die German Technical Corporation (gtz) in<br />
China. An den Gesprächen beteiligten sich<br />
zudem unter anderem <strong>das</strong> Department of<br />
Energy Conservation and Resources Utilization<br />
im Industrieministerium, <strong>das</strong> Beijing<br />
Energy Conservation and Environmental<br />
Protection Center sowie <strong>das</strong> China Electricity<br />
Council.<br />
Impulse für die erste UrbanTec 2011 in<br />
Köln<br />
Weitere positive Erwartungen setzt Böse<br />
auf die UrbanTec, die im kommenden Jahr<br />
in Köln Premiere hat, eine exportorientierte<br />
Leistungsschau der deutschen und europäischen<br />
Industrie und Wirtschaft für Technologien<br />
und Entwicklungen, die <strong>das</strong> Leben<br />
in Ballungsgebieten und Großstädten<br />
nachhaltig verbessern können. Auch hier<br />
zeigten Oberbürgermeister GUO sowie<br />
Repräsentanten des Pekinger Planungsund<br />
Stadtentwicklungsbüros großes Interesse.<br />
Geplant ist der Besuch einer offiziellen<br />
städtischen Delegation aus Peking und<br />
weiteren chinesischen Städten.<br />
Achse Köln - São Paulo - Peking<br />
Die Abordnung aus China wird in Köln<br />
dann voraussichtlich mit Kollegen aus<br />
São Paulo zusammentreffen. Auch der<br />
brasilianische Botschafter in Deutschland,<br />
Everton Vieira Vargas, hatte vor wenigen<br />
Wochen bei einem Besuch der Koelnmesse<br />
eine enge Zusammenarbeit in Aussicht<br />
gestellt.<br />
„Das sind gute Perspektiven für die UrbanTec“,<br />
schätzt Gerald Böse. „Internationale<br />
Vernetzung ist gerade im Bereich<br />
Stadtentwicklung unabdingbar. Ich sehe<br />
eine Achse Köln - São Paulo - Peking im<br />
Bereich der Messen für städtische Entwicklung.“<br />
Die Koelnmesse hat einige<br />
Erfahrung mit dem Thema vorzuweisen.<br />
Sie organisiert auf der diesjährigen Weltausstellung<br />
in Shanghai (Motto „Better<br />
City, Better Life“) den größten Deutschen<br />
EXPO-Pavillon aller Zeiten, der sich als<br />
balancity, die Stadt im Gleichgewicht, präsentiert.<br />
Internet: www.koelnmesse.de<br />
Anzeige<br />
Informationen<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
Juliusstraße 9<br />
45728 Essen<br />
Tel.: 0201/232238<br />
Fax: 0201/234578<br />
E-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />
Internet: www.rdb-ev.de
Nachruf<br />
Heinz-Günther Fey, BV Clausthal, Bez.Gr. Lehrte, 68 Jahre<br />
Lothar Lenz, BV Dillenburg, 93 Jahre<br />
Wilhelm Möller, BV Ibbenbüren, 75 Jahre<br />
Wilhelm Kollmitt, BV Lünen, 92 Jahre<br />
Karl Körner, BV Niederrhein, 86 Jahre<br />
Johann Müller, BV Niederrhein, 94 Jahre<br />
Friedrich Böcker, BV Oberhausen, 75 Jahre<br />
Bernhard Görtz, BV Oberhausen, 53 Jahre<br />
Klaus Mangold, BV Oberhausen, 84 Jahre<br />
Dr. Wolfgang Dittrich, BV Rheinische Braunkohle, 66 Jahre<br />
Helmut Jung, BV Saar, 74 Jahre<br />
Anton Kiefer, BV Saar, 74 Jahre<br />
Armin Volkenand, BV Werra, 51 Jahre<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Hauptvorstand<br />
Bergmannsjubiläen<br />
Dezember 2010<br />
25 Jahre<br />
Recklinghausen<br />
Harald Holze<br />
Hartmut Huster<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tagebau Garzweiler<br />
Detlef Knaab<br />
35 Jahre<br />
Bergkamen<br />
Reinhard-Erich Walter<br />
Niederrhein<br />
Peter Breiing<br />
Recklinghausen<br />
Holger Vallino-Ravetta<br />
40 Jahre<br />
Niederrhein<br />
Erich Borgmeier<br />
Mitgliedsjubiläen<br />
<strong>RDB</strong> e.V. 01.12.2010<br />
25 Jahre<br />
Bergkamen<br />
Hans-Jürgen Marx<br />
Brambauer<br />
Jürgen Kämper<br />
Clausthal-Hannover-Land<br />
Ulf-Carsten Schröter<br />
Saar<br />
Helmut Baltes<br />
Frank Brückner<br />
Frank Diener<br />
Bodo Dupre<br />
Ludwig Eisenbarth<br />
Norbert End<br />
Arnold Hand<br />
Georg Hell<br />
Norbert Hoffmann<br />
Manfred Holz<br />
Thomas Kiefer<br />
Alfred Kiemes<br />
Thomas Köhl<br />
Stefan Mang<br />
Hans Meiser<br />
Stefan Oberkircher<br />
Peter Prinz<br />
Lothar Sand<br />
Dietmar Schäfer<br />
Jörg Schaum<br />
Reiner Schmitt<br />
Michael Schröder<br />
Guido Schuhn<br />
Wilhelm Venitz<br />
Günther Wycislo<br />
35 Jahre<br />
Ahlen-Heessen<br />
Armin Trompka<br />
Brambauer<br />
Manfred Hildebrandt<br />
Peter Hoffmann<br />
Saar<br />
Herbert Dietzen<br />
Felix Krämer<br />
Hellwig Scheidhauer<br />
40 Jahre<br />
Nordbayern<br />
Christoph Hergt<br />
Saar<br />
Uwe Lange<br />
50 Jahre<br />
Ahlen-Heessen<br />
Adolf Brand<br />
Willi Eikenbusch<br />
Dortmund-Nord<br />
Manfred Becker<br />
Klaus Schneider<br />
Essen-Süd<br />
Dietrich Heinlein<br />
Peißenberg<br />
Paul Schleich<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hambach / Mitte<br />
Christian Pfeiffer<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hauptverwaltung<br />
Hansgeorg Firmenich<br />
Johann Klein<br />
Nikolaus Söhngen<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tagebau Garzweiler<br />
Erwin Kannengiesser<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tagebau Inden<br />
Matthias Engels<br />
55 Jahre<br />
Ahlen-Heessen<br />
Guenther Heinrich<br />
Bergkamen<br />
Johannes Gerk<br />
Essen-Süd<br />
Willi Hohendahl<br />
Hartmut Kaschluhn<br />
Gelsenkirchen<br />
Erwin Witucki<br />
Langendreer<br />
Manfred Becker<br />
Kurt Bendler<br />
Ambrosius Guenther<br />
Eberhard Linka<br />
Lünen<br />
Gerhard Probst<br />
Werner Schimmel<br />
Neuhof<br />
Siegfried Pfaff<br />
Niederrhein<br />
Werner Stuwe<br />
Recklinghausen<br />
Theodor Lechtenboehmer<br />
Hermann Ortmann<br />
Wanne-Eickel<br />
Heinz Spräner<br />
Wattenscheid<br />
Oskar Damek<br />
Max Riediger<br />
Geburtstage<br />
Dezember 2010<br />
Aachen-Anna<br />
Erwin Heidemann<br />
80 Jahre, 8.12.<br />
Aachen-Mayrisch<br />
Hans Klugner<br />
75 Jahre, 16.12.<br />
Paul Mattes<br />
85 Jahre, 18.12.<br />
Aachen-Sophia-Jacoba<br />
Helmut Schmidt<br />
70 Jahre, 17.12.<br />
Adolf Klimscha<br />
70 Jahre, 6.12.<br />
Ahlen-Heessen<br />
Volker Koop<br />
50 Jahre, 3.12.<br />
Johann Abeck<br />
75 Jahre, 24.12.<br />
Christoph-Paul Blasczyk<br />
75 Jahre, 10.12.<br />
Bergkamen<br />
Martin Hüls<br />
50 Jahre, 22.12.<br />
Wolfgang Tkotz<br />
50 Jahre, 19.12.<br />
Jörg Götz<br />
50 Jahre, 12.12.<br />
Reinhard-Erich Walter<br />
60 Jahre, 5.12.<br />
Brambauer<br />
Karl Sauer<br />
80 Jahre, 13.12.<br />
Buer<br />
Udo Koelsch<br />
50 Jahre, 16.12.<br />
Udo Freisewinkel<br />
75 Jahre, 26.12.<br />
Dieter Hoerter<br />
75 Jahre, 25.12.<br />
Clausthal-Asse<br />
Siegfried Herbst<br />
65 Jahre, 21.12.<br />
Clausthal-Harz<br />
Jürgen Meier<br />
70 Jahre, 13.12.<br />
Clausthal-Helmstedt<br />
Horst Westphal<br />
75 Jahre, 18.12.<br />
Clausthal-Kassel<br />
Egon Pairan<br />
70 Jahre, 21.12.<br />
Günter Herbert<br />
75 Jahre, 28.12.<br />
bergbau 11/2010 521
<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />
BV Aachen<br />
Bez.Gr. Emil-Mayrisch<br />
Am Mittwoch, den 01.12. laden unsere Bez.Gr. Emil-Mayrisch-Anna<br />
Euch zum 16. Mal zu einer gemeinsamen Barbarafeier ins Aldenhovener<br />
Bergbaumuseum ein. Von 17.00 bis 21.00 Uhr möchten wir<br />
wieder in ansprechender Kulisse mit unseren ehemaligen Kollegen<br />
und Partnern den Namenstag unserer Schutzpatronin in gebührender<br />
Weise feiern. Natürlich sorgen wir dabei wieder für Euer leibliches<br />
Wohl und werden genügend belegte Brötchen, Christstollen,<br />
Kaffee und auch die beliebten Schmalzbrote bereitstellen.<br />
Weil unser Bus-Fahrservice schon Tradition ist, bleibt es natürlich<br />
dabei. Um 15.30 Uhr startet der Jacoff-Bus in Höngen und fährt die<br />
Route - Mariadorf - Broichweiden - Würselen - Herzogenrath - Alsdorf<br />
- Baesweiler - Boscheln - Setterich – Siersdorf - Dürboslar bis<br />
nach Aldenhoven. Nach einer hoffentlich schönen und geselligen<br />
Barbarafeier, bringt uns der Bus um 21.00 Uhr in umgekehrter Reihenfolge<br />
wieder zurück. Damit wir bei der Bewirtung besser planen<br />
können, sollen sich bitte auch die Fußgänger und die Selbstfahrer<br />
frühzeitig beim Geschäftsführer Peter Büttgen, Tel.-Nr.: 02401/44 03<br />
(bitte abends) anmelden und dabei eine nahe gelegene Abhol-Bushaltestelle<br />
vorschlagen.<br />
BV Aachen<br />
Bez.Gr. Sophia-Jacoba<br />
Einladung zur Barbarafeier<br />
Der Knappenverein St. Barbara Hilfarth-Hückelhoven hat uns am<br />
Samstag, den 27.11., zur Barbarafeier eingeladen.<br />
Programm:<br />
● 15.30 Uhr Treffen im Vereinslokal Windelen in Hilfarth<br />
● 16.00 Uhr Aufstellung zum Umzug<br />
● 16.10 Uhr Abmarsch zur Kranzniederlegung am Gedenkstein<br />
● 16.30 Uhr Kranzniederlegung<br />
● 16.40 Uhr Abmarsch zur katholischen Kirche in Hilfarth<br />
● 17.00 Uhr Ökumenischer Festgottesdienst<br />
Anschließend fi ndet ein gemütlicher Abend im Vereinslokal „Windelen“<br />
statt. Wir bitten um rege Teilnahme unserer Kameraden.<br />
BV Bergkamen<br />
Am Samstag, den 11.12., feiert der BV seine Barbarafeier, mit Jubilarehrungen,<br />
in dem „Hanse Saal“ in Lünen. Beginn ist um 18.00 Uhr.<br />
Der Busfahrplan wird mit der Einladung, zu den Mitgliedern, geschickt.<br />
Anmeldeschluss ist der 28.11.. Der Unkostenbeitrag beträgt 10,- €<br />
pro Mitglied und 50,- € pro Gast von Mitgliedern.<br />
Anmeldungen bei: Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227, Frank<br />
Weigelt, Tel.: 02306/54551<br />
BV Brambauer<br />
www.rdb-brambauer.de<br />
Das 52. Barbarafest feiert unser BV am 04.12..<br />
Nach vielen Jahren wechselt der Vorstand den Austragungsort unserer<br />
Barbarafeier. Der „Verdisaal des Ringhotel am Stadtpark“ war<br />
mit seinem Ambiente immer ein guter und angenehmer Ort für unser<br />
Barbarafest. Aus strukturellen Gründen haben wir uns für den<br />
„Hochzeitssaal“ von der Firma Stolzenhoff Caterring Company<br />
GmbH, Auf der Höhe 9, 44536 Lünen entschlossen.<br />
Die Feier beginnt um 19.00 Uhr im „Hochzeitssaal“. Der Einlass<br />
beginnt um 18.30 Uhr.<br />
Für die musikalische Unterhaltung sorgt der Musiker „Gerd Herzing“<br />
vom Musikhaus Herzing in Lünen.<br />
Wir gehen neue Wege!<br />
Das reichhaltige Menüangebot der Firma Stolzenhoff wird zur Zeit<br />
noch vom Vorstand geprüft. Das Neue an unserer Barbarafeier ist,<br />
<strong>das</strong>s alle Getränke im Eigenanteil enthalten sind.<br />
Der Eigenanteil für unsere Mitglieder wird in diesem Jahr 35,- € und<br />
für Gäste 40,- € betragen. Für alle Teilnehmer wird es auch in diesem<br />
Jahr ein kleines Präsent geben.<br />
Anmeldungen bitte bis zum 25.11.durch Einzahlung des Betrages<br />
auf unser bekanntes Konto.<br />
BV Buer<br />
Am Sonntag, den 28.11. feiert der BV in den Sälen des „Hotels Mari-<br />
522 bergbau 11/2010<br />
tim“ in Gelsenkirchen sein diesjähriges Herbst- und Jubilarfest<br />
(60 Jahre BV). Es wird kein Unkostenbeitrag erhoben.<br />
Beginn: 19.00 Uhr, Einlass: 18.00 Uhr<br />
Auf unserem Herbstfest werden die Kameraden geehrt, die in 2010<br />
auf eine 25- oder 50-jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V. zurückblikken<br />
können und die Kameraden die in 2010 <strong>das</strong> 35-jährige Berufsjubiläum<br />
feiern.<br />
Um einen Überblick über die Anzahl der Teilnehmer zu erhalten, bitten<br />
wir die Personenzahl bis zum 22.11. anzugeben, bei: H. Brachfeld,<br />
Gartenstraße 4, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/28096, F. Burgunder,<br />
Gartenstraße 14, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/65756, H. Faltin, Marlerstraße<br />
169, 45896 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/66447, H. Schneider,<br />
Hövelmannstraße 11, 45886 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/206496,<br />
J. Wielens, Niefeldstraße 32, 45894 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/66685,<br />
D. Hörter, Stegemannsweg 46, 45897 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/591027<br />
oder K.H. Bonowski Heistraße 124, 45891 Gelsenkirchen, Tel.:<br />
0209/73968.<br />
BV Dortmund-Nord<br />
Einladung zur Jahreshauptversammlung des BV am Sonntag, dem<br />
16.01.2011, um 10.00 Uhr im „Vereinshaus St. Barbara“ in 44339<br />
Dortmund, Kappenberger Straße 2.<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung der Anwesenden<br />
2. Genehmigung der Tagesordnung<br />
3. Verlesung des Protokolls der Jahreshauptversammlung 2010<br />
4. Bericht des Geschäftsführers<br />
5. Bericht des Schatzmeisters<br />
6. Bericht der Kassenprüfer<br />
7. Entlastung des Schatzmeisters<br />
8. Entlastung des Vorstandes<br />
9. Wahl der Kassenprüfer<br />
10. Geplante Veranstaltungen<br />
11. Termine 2011<br />
12. Verschiedenes<br />
Als Kegeltermine für <strong>das</strong> Jahr 2011 im „Vereinshaus St. Barbara“<br />
sind jeweils donnerstags um 17.00 Uhr vorgesehen: 06.01., 03.03.,<br />
28.04., 18.08., 13.10., 08.12..<br />
Jeden 3. Dienstag im Monat fi nden auch 2011 wieder Wanderungen<br />
statt; Treffpunkt ist um 9.30 Uhr am Eingang zum Brechtener<br />
Friedhof/Widumer Straße.<br />
BV Niederrhein<br />
www.rdb-bv-niederrhein.de<br />
Am Samstag, dem 15.01.2011, feiern wir um 20.00 Uhr in den Räumen<br />
der „Altstadthalle“ (Stadtschänke Hackfort), Duisburger Straße 29,<br />
in Dinslaken unser traditionelles Winterfest.<br />
Zu dieser Veranstaltung laden wir unsere Mitglieder mit ihren Angehörigen<br />
herzlich ein.<br />
Das folgende Programm erwartet Sie:<br />
Silvo Magerl Allgemeine Begrüßung<br />
Teddy Boys Musikalisches Opening<br />
Bert Rex Begrüßung der Gäste<br />
Dirk Scheffel Der Xylophonvirtuose begeistert mit modernen<br />
und klassischen Melodien - brillanter Virtuosität-<br />
verrücktem Charme und dynamischen Vortrag<br />
Bert Rex Solo<br />
Philipp Dammer Er präsentiert seine komisch-chaotische<br />
Comedy-Jongliershow mit Witz und Charme.<br />
Gekonnte Jonglagen, abgefahrene Einradakrobatik<br />
und ein Überraschungspaket voller<br />
Tricks und Gags<br />
Bert Rex Solo<br />
Jörg<br />
Hammerschmidt Top Entertainment, Witz, Charme und verblüffende<br />
Ähnlichkeit am Original sind seine Markenzeichen.<br />
Die Band „Teddy Boys“ begleiten <strong>das</strong> Programm und spielen anschließend<br />
zum Tanz.<br />
Eintrittskarten erhalten Sie bei allen Vorstandsmitgliedern.<br />
Online können Sie die Karten bei Kamerad Uwe Grah und Kamerad<br />
Andreas Nowoczin erhalten.
Clausthal-Obernkirchen<br />
Kurt Schönemann<br />
80 Jahre, 19.12.<br />
Clausthal-Ronnenberg<br />
Günter Rosenberger<br />
75 Jahre, 13.12.<br />
Clausthal-Salzgitter<br />
Gerhard Spiering<br />
80 Jahre, 10.12.<br />
Dillenburg<br />
Horst Seibert<br />
75 Jahre, 7.12.<br />
Alfred Schell<br />
80 Jahre, 25.12.<br />
Erdöl und Erdgas Celle<br />
Klaus-Juergen Wilhelms<br />
70 Jahre, 14.12.<br />
Gerhard Krone<br />
80 Jahre, 23.12.<br />
Essen-Katernberg<br />
Wolfgang Will<br />
70 Jahre, 6.12.<br />
Heinz Vienken<br />
75 Jahre, 8.12.<br />
Essen-Süd<br />
Klaus Betting<br />
70 Jahre, 5.12.<br />
Gustav Schramek<br />
75 Jahre, 9.12.<br />
Hamm<br />
Bruno Schaewitz<br />
75 Jahre, 25.12.<br />
Langendreer<br />
Ewald Eilbracht<br />
80 Jahre, 7.12.<br />
Lünen<br />
Harald Runschkowski<br />
70 Jahre, 29.12.<br />
Ernst-Günter Schulz<br />
75 Jahre, 30.12.<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“.<br />
Buchbesprechung<br />
Karl-Heinz Peltzer<br />
75 Jahre, 18.12.<br />
Horst Schurian<br />
75 Jahre, 6.12.<br />
Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Jörg Höfl<br />
50 Jahre, 22.12.<br />
Holmer Tscheschlok<br />
60 Jahre, 13.12.<br />
Wolfgang Steudner<br />
70 Jahre, 26.12.<br />
Eberhard Jakisch<br />
75 Jahre, 7.12.<br />
Münster<br />
Peter Ehren<br />
70 Jahre, 21.12.<br />
Niederrhein<br />
Gerd Werner Linke<br />
50 Jahre, 24.12.<br />
Ikunosuke Numata<br />
80 Jahre, 22.12.<br />
Niederrhein-Moers<br />
Jakbob Guether<br />
70 Jahre, 30.12.<br />
Theo Schneider<br />
70 Jahre, 27.12.<br />
Nordbayern<br />
Günther Nicklas<br />
70 Jahre, 15.12.<br />
Josef Lang<br />
80 Jahre, 3.12.<br />
Oberhausen<br />
Friedhelm Lemken<br />
65 Jahre, 25.12.<br />
Recklinghausen<br />
Ralf Kley<br />
50 Jahre, 17.12.<br />
Ekkehard Bennewitz<br />
50 Jahre, 13.12.<br />
Der Tunnelbau ist nach wie vor ein faszinierendes Thema mit<br />
vielen Facetten - für die Allgemeinheit und ganz besonders für<br />
Sie als beteiligte Fachleute. Die Bandbreite umfasst Bau, Betrieb,<br />
Instandhaltung und Nachrüstung, also die Planungsphase,<br />
die Bauzeit und die gesamte Nutzungsdauer. Die Blickwinkel<br />
reichen von den klassischen Aspekten des Bauwesens und der<br />
Geologie über den Maschinenbau bis zu ökonomischen, ökologischen,<br />
rechtlichen und politischen Aspekten.<br />
Seit über 30 Jahren ist <strong>das</strong> Taschenbuch für den Tunnelbau ein<br />
praxisorientierter Ratgeber für Auftraggeber, Planer und Bauausführende.<br />
Es greift aktuelle Entwicklungen und Problemstellungen<br />
auf, präsentiert innovative Lösungen und dokumentiert<br />
den jeweils erreichten Stand der Technik.<br />
Inhalte<br />
● Geophysikalische Prospektionstechnologie zur Vorauserkundung<br />
von Störungen, Hohlräumen und Verkarstungen,<br />
von Kirschke, Lorenz, Richter und Seidel<br />
● City-Tunnel Leipzig: Unterfahrung des Hauptbahnhofs im<br />
Schutz einer Baugrundvereisung, von Franz und Städing<br />
● Geotechnische Herausforderungen beim Auffahren großer<br />
oberflächennaher Querschnitte im Lockergestein, von Koinig<br />
und Moritz<br />
● Baulicher Brandschutz bei Straßentunneln, von Friebel, Heimbecher<br />
und BIosfeld<br />
Rene Kattein<br />
50 Jahre, 5.12.<br />
Frank Müller<br />
50 Jahre, 3.12.<br />
Wilfried Schuster<br />
60 Jahre, 20.12.<br />
Harry Mutmann<br />
75 Jahre, 29.12.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hambach / Mitte<br />
Wilhelm Stock<br />
50 Jahre, 21.12.<br />
Adalbert Zischka<br />
65 Jahre, 5.12.<br />
Heinz-Dieter Hemsing<br />
70 Jahre, 19.12.<br />
Felix Kaltwasser<br />
75 Jahre, 31.12.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hauptverwaltung<br />
Guido Vetter<br />
50 Jahre, 7.12.<br />
Berthold Uthoff<br />
85 Jahre, 12.12.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tagebau Garzweiler<br />
Ulrich Dondorf<br />
50 Jahre, 6.12.<br />
Frank Busch<br />
50 Jahre, 1.12.<br />
Josef Daubner<br />
70 Jahre, 24.12.<br />
Paul Aretz<br />
70 Jahre, 9.12.<br />
Georg Klopsch<br />
80 Jahre, 26.12.<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Tagebau Inden<br />
Arthur Oster<br />
60 Jahre, 20.12.<br />
Taschenbuch für den Tunnelbau 2011 –<br />
Kompendium der Tunnelbautechnologie<br />
Wilhelm Degenhardt<br />
70 Jahre, 22.12.<br />
Arnold Glasmacher<br />
75 Jahre, 8.12.<br />
Manfred Grunewald<br />
85 Jahre, 20.12.<br />
Saar<br />
Stefan Gerwert<br />
50 Jahre, 28.12.<br />
Albert Augustin<br />
50 Jahre, 18.12.<br />
Georg Hell<br />
50 Jahre, 16.12.<br />
Alois Thull<br />
50 Jahre, 8.12.<br />
Karl-Heinz Hugo<br />
65 Jahre, 1.12.<br />
Reinhold Heinrich<br />
70 Jahre, 3.12.<br />
Leander Zeiger<br />
75 Jahre, 9.12.<br />
Fritz Arend<br />
80 Jahre, 2.12.<br />
Siegerland<br />
Leo Büschgens<br />
80 Jahre, 4.12.<br />
TFH zu Bochum<br />
Gerd Falkenhain<br />
70 Jahre, 31.12.<br />
Unna<br />
Klaus Schlottmann<br />
70 Jahre, 21.12.<br />
Walter Melsheimer<br />
70 Jahre, 10.12.<br />
Wanne-Eickel<br />
Walter Heinrich<br />
75 Jahre, 1.12.<br />
● Baulicher Brandschutz bei Eisenbahntunneln mit einschaligem<br />
Tübbingausbau, von Schuck, Haack, Richter und Städing<br />
● Empfehlungen zur Auswahl von Tunnelvortriebsmaschinen, vom<br />
Deutschen Ausschuss für unterirdisches Bauen e.V. (DAUB)<br />
● Werkzeugverschleiß bei Tunnelvortriebsmaschinen, von<br />
Frenzel<br />
● Entwicklung eines durchlässigen Ringspaltverpressmaterials<br />
für den Schildvortrieb Stand der Entwicklung, von Könemann<br />
und Tauch<br />
● Sicherung von Öffnungen in Tübbingauskleidungen durch<br />
den Einsatz von Stahlbetontübbings mit Verschraubungselementen,<br />
von Schulte, Kiltz und Nußbaum<br />
● Untersuchungen zur Verbreibarkeit von Fels, von Wittke-<br />
Schmitt und Schmitt<br />
● Planung und Bau der Carmel Tunnel in Haifa, Israel, von<br />
Wittke, Gattermann und Grosz.<br />
VGE Verlag GmbH<br />
DGGT - Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V. (Hrsg.)<br />
35. Jahrgang, 2010 , 454 Seiten, DIN A6, Hardcover, 32,- €<br />
ISBN 978-3-86797-087-7<br />
zu beziehen bei<br />
VGE Verlag GmbH, Montebruchstraße 2, 45219 Essen,<br />
Tel.: 02054 / 92 41 23, Fax: 02054 / 92 41 49<br />
E-Mail vertrieb@vge.de, Internet www.vge.de<br />
bergbau 11/2010 523
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
BV Brambauer<br />
www.rdb-brambauer.de<br />
In diesem Jahr ist der BV mit 39<br />
Personen zur Dechenhöhle und<br />
dem der Dechenhöhle angeschlossenen<br />
Höhlenmuseum nach Iserlohn<br />
gefahren. Die Dechenhöhle<br />
ist eine der schönsten und faszinierendsten<br />
Höhlen in Deutschland.<br />
Das Höhlenmuseum liegt direkt<br />
vor der Dechenhöhle und wurde<br />
als Ergänzung zur Besichtigung<br />
der Dechenhöhle 1979 gegründet.<br />
Seither wurde <strong>das</strong> Museum ständig<br />
mit Mitteln der Nordrhein-Westfalen-Stiftung<br />
für Naturschutz, Heimat-<br />
und Kulturpflege erweitert.<br />
Eisenbahnarbeiter haben 1868 die<br />
Höhle durch einen herabfallenden<br />
Hammer in einer Felsspalte entdeckt.<br />
Erforscht wurde diese Höhle<br />
vom Professor für Bergbaukunde<br />
Ernst Heinrich Carl von Dechen und<br />
Johann Carl Fuhlrott.<br />
Die Dechenhöhle ist eine der meistbesuchten<br />
Höhle Deutschlands.<br />
Buchbesprechung<br />
524 bergbau 11/2010<br />
Sammelpunkt zum Gruppenfoto war der Eingang zum<br />
Höhlenmuseum<br />
Von den 870 m erforschten Höhlengängen<br />
und Höhlenhallen sind<br />
360 m für Besucher ausgebaut. Die<br />
sehenswerten kristallinen Ablagerungen<br />
haben begeistert. Schöne<br />
Ausbildungen der Tropfsteine lassen<br />
Das anlässlich seines 125-jährigen Bestehens vom Deutschen<br />
Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) herausgegebene<br />
Werk verzichtet auf den tiefen historischen Rückblick und<br />
fokussiert auf die jüngsten 25 Jahre der Branchenentwicklung.<br />
Das ist keineswegs die einzige Anomalie, die <strong>das</strong> Werk positiv<br />
vom Durchschnitt publizierter Verbandshistorien abhebt.<br />
Erfrischend lebendig und zeitnah präsentiert sich <strong>das</strong> Werk<br />
durch ein knappes Dutzend Autoren, die wesentliche Teile des<br />
Berichtszeitraumes aktiv erlebt und mit gestaltet haben. Vor<br />
allem die Zeitzeugen liefern durch ihre Beiträge auch und nicht<br />
zuletzt sehr persönliche Einblicke in <strong>das</strong> jüngste Vierteljahrhundert<br />
Braunkohle.<br />
Wertvoll ist <strong>das</strong> Buch, weil es der erste umfängliche Versuch<br />
ist, deutsche Wiedervereingung und europäische Integration im<br />
Spiegel des wichtigsten deutschen Energieträgers darzustellen.<br />
Erst mit Blick auf die Leistungen der zurückliegenden zweieinhalb<br />
Jahrzehnte wird deutlich, wie stark sich die Gewinnung und<br />
Nutzung eines Energieträgers in den beiden deutschen Staaten<br />
in einer geradezu paradoxen Parallel-Trennung entwickelt haben<br />
und welcher Anstrengung es bedurfte, gemeinsam in <strong>das</strong><br />
21. Jahrhundert einzutreten.<br />
Kompakt liefert <strong>das</strong> Buch im ersten Kapitel profundes Wissen<br />
und notwendige Informationen über die Entwicklung in<br />
den ost- und westdeutschen Revieren vor, während und nach<br />
der Wiedervereinigung. Es ist viel von Konzentration, Sozialverträglichkeit,<br />
Strukturbruch und Reorganisation die Rede.<br />
Ein knappes Jahrzehnt dauerten die Anstrengungen, um die<br />
Braunkohle zu einer wettbewerbsfähigen gesamtdeutschen Industrie<br />
zu machen. Zum Genuss des Erfolges kam es nicht: Die<br />
Schaffung eines europäischen Energiebinnenmarktes und die<br />
Erweiterung der EU nach Osten und Südosten stellte die deutsche<br />
Braunkohlenindustrie politisch und wirtschaftlich in einen<br />
völlig neuen Kontext. Viele Beitrittsländer brachten umfängliche<br />
Bergbauaktivitäten mit in die EU ein. Heute ist die deutsche<br />
Braunkohlenindustrie Teil einer gut aufgestellten europäischen<br />
Kohlenindustrie, technologisch und strukturell sogar in einer<br />
Führungsposition.<br />
Die erfolgreiche Europäisierung der Braunkohle katapultierte<br />
die Branche in <strong>das</strong> Spannungsfeld von Versorgungssicherheit<br />
der Phantasie einen freien Lauf. Die<br />
Formen der Stalaktiten und Stalagmiten<br />
mit ihrer farblichen Gestaltung,<br />
durch unterschiedliche Mineralien,<br />
läßt die Faszination in den Gesichtern<br />
unserer Mitglieder erleuchten.<br />
Braunkohle im Zeitraum 1985 bis 2010<br />
Nach der Besichtigung der Dechenhöhle<br />
führte uns der Weg über die<br />
A 45 zum Biggesee. Das „Restaurant-Café<br />
Seeterrassen“ war <strong>das</strong><br />
Ziel für ein ausgiebiges Mittagessen.<br />
Hier erholten sich unsere Mitglieder<br />
in einem angenehmen Ambiente.<br />
Das ehemalige Bahnhofsgebäude<br />
wurde 1986 komplett umgebaut<br />
und befindet sich heute in Privatbesitz.<br />
Durch die außerordentliche<br />
Lage des Hauses war der Weg zur<br />
anschließenden Bootsrundfahrt auf<br />
den Biggesee nicht weit entfernt.<br />
Dieser See entstand 1965 durch<br />
den Bau einer Staumauer (1956<br />
bis 1965) und dient zur Rohwasserspeicherung<br />
für <strong>das</strong> Ruhrgebiet.<br />
Außerdem dient dieser See noch<br />
als Hochwasserschutzraum. In<br />
den hochwassergefährdeten Zeiten<br />
(November bis Februar) kann<br />
der See bis zu 32 Mio. m³ Wasser<br />
aufnehmen und einen gleichmäßigen<br />
Zulauf in den Fluss Ruhr abgeben.<br />
Der Biggesee hat auch einen<br />
und Klimaschutz. Die Braunkohle reagierte auf die zunehmend<br />
umweltbezogene Wahrnehmung des Energieträgers schnell<br />
und frühzeitig mit dem Konzept von einer sauberen Kohle. Clean<br />
Coal wurde zum Träger einer technologiebasierten Strategie.<br />
Bausteine dieser Strategie sind heute die weltweit modernsten<br />
und effizientesten Kraftwerke, Entfernung und sichere Lagerung<br />
von Kohlendioxid sowie die Umsetzung der besten verfügbaren<br />
Techniken in den Tagebauen und der Veredlung.<br />
Das Buch muss offen lassen, ob die Braunkohle auf neue Problemstellungen<br />
wie in der Vergangenheit die richtige Lösung<br />
findet und sich erfolgreich behaupten kann. Anders als vor 25<br />
Jahren werden notwendige Rahmenbedingungen heute in komplexen<br />
Meinungsforen geformt. Die Autoren verzichten auf die<br />
Beschwörung zukünftiger Realitäten. Ein umfangreiches Schlusskapitel<br />
widmet sich dem Arbeiten und Leben mit der Braunkohle<br />
in den Regionen. Braunkohle, so <strong>das</strong> Fazit, ist ein bedeutendes<br />
Stück deutscher Wohlstands-, Industrie- und Umweltgeschichte.<br />
3 Chroniken zu den Revieren Rheinland, Lausitz und Mitteldeutschland<br />
sowie alles Wichtige zu Struktur, Aufgaben und<br />
Personen des DEBRIV runden <strong>das</strong> Branchenbild der zurückliegenden<br />
25 Jahre ab.<br />
Dem Buch beigefügt ist eine DVD mit umfangreichem Zusatzmaterial,<br />
darunter die elektronischen Fassungen verschiedener<br />
DEBRIV-Festschriften, ausgewähltes Schrifttum und Informationsmaterial<br />
der Mitgliedsunternehmen des DEBRIV, Revierkarten<br />
sowie aktuelle Informationen zum Industriezweig. Bisher<br />
einmalig ist die, in einem ersten Schritt, rund 500 Objekte umfassende<br />
Sonderbrikett-Datenbank.<br />
Braunkohle im Zeitraum 1985 bis 2010<br />
Rohstoff – Mensch – Natur – Technik<br />
Herausgegeben vom DEBRIV –<br />
Deutscher Braunkohlen-Industrie-Verein e.V.<br />
Alert-Verlag Berlin 2010<br />
200 Seiten<br />
gebunden<br />
mit DVD<br />
Preis: 38,- €<br />
ISBN: 978-941136-12-0<br />
E-Mail: info@alertverlag.de
hohen Stellewert für viele Freizeitaktivitäten,<br />
die von den Menschen<br />
aus dem Ruhrgebiet im südlichen<br />
Sauerland gern genutzt wird.<br />
Auch unsere Mitglieder hatten<br />
zum Ende dieses Tagesausfluges<br />
wieder einmal einen positiven Eindruck<br />
vom BV gewonnen.<br />
Siegbert Raetz<br />
BV Buer<br />
In friedlicher Stille des Waldes<br />
versteckt,<br />
von rauschenden, schattigen<br />
Kronen verdeckt,<br />
da hat uns, in mitten der sandigen<br />
Haard,<br />
der Himmel ein Stückchen der<br />
Heimat verwahrt.<br />
Hier hält in sorgender Emsigkeit,<br />
die „Mutter Wehner“ ihr Heim<br />
bereit,<br />
<strong>das</strong> jedem, der heiteren Frohsinn<br />
liebt,<br />
ein Stündchen beschaulicher<br />
Freude gibt.<br />
Hier kannst du von Herzen dich<br />
wieder ruhn,<br />
an trefflichen Speisen dich gütlich<br />
tun,<br />
auch schenkt man dazu aus<br />
riesigem Fass,<br />
Ein prächtig erfrischendes,<br />
kräftiges Nass.<br />
Und wenn dann der Abend sich<br />
niedersenkt,<br />
die Pflicht dich nun wieder zum<br />
Aufbruch drängt,<br />
dann sprichst du von Herzen beim<br />
heimwärts gehen:<br />
„Auf ein baldiges, fröhliches<br />
Wiedersehen!“<br />
Genau dieser Umstand hat unsere<br />
Wanderwarte, Karl-Heinz und Dieter<br />
bewogen, unsere diesjährige<br />
Nachmittagswanderung am Rande<br />
der Haard an der Gaststätte<br />
„Mutter Wehner“ zu beginnen. Für<br />
die etwas Gehbehinderten war ein<br />
Planwagen geordert worden mit<br />
dem sie vom Trecker gezogen die<br />
Haard erkunden konnten.<br />
Der Rest der Gruppe machte sich auf<br />
Schusters Rappen auf die ca. 8 km<br />
langen Rundstrecke. Auf schattigen<br />
Waldwegen ohne nennenswerte<br />
Steigungen, führten die Wanderwarte<br />
die Gruppe über einen Waldlehrpfad<br />
Richtung Feuerwachturm zur<br />
ersten Rast mit Aufbautropfen.<br />
Weiter ging die Wanderung über<br />
den Waldlehrpfad bis zum Kreuz<br />
des HL Johannes. An diesem Ort<br />
soll der heilige Baum gestanden<br />
haben. Es war der Versammlungsort<br />
der Germanen, wo <strong>das</strong> „Hölting“<br />
(Markengericht) abgehalten wurde.<br />
Nach den Urkunden wurde <strong>das</strong><br />
Markengericht im Jahr 1166 von<br />
Graf Otto von Ravensberg nach<br />
Oer verlegt.<br />
In den Markenprotokollen wird dieser<br />
Platz „Am heiligen Baum“ oder<br />
auch „Am Baumkreuz“ genannt.<br />
Nach der Bezeichnung „Baumkreuz“<br />
ist zu vermuten, <strong>das</strong>s der<br />
Baum gefällt und durch ein Kreuz<br />
ersetzt wurde. Dieses würde dann<br />
auf eine Missionierung hindeuten,<br />
welche durch die 5 christlichen<br />
Gräber, die man in der Haard gefunden<br />
hat, bestätigt wird.<br />
Beda berichtet, <strong>das</strong>s der hl. Suitbert<br />
auf der Flucht vor den hereinfallenden<br />
Sachsen vor Dorsten gefangengenommen<br />
wurde. So liegt<br />
die Möglichkeit nahe, <strong>das</strong>s der Hl.<br />
Suitbert sich hier, am Hl. Baum aufgehalten<br />
hat.<br />
Nach der Rast machte sich die<br />
Gruppe auf die letzte 2 km lange<br />
Etappe bis zur Gaststätte „Mutter<br />
Wehner“, wo die Planwagenfahrer<br />
schon auf Sie wartete zum gemeinsamen<br />
Abendessen und einen<br />
zünftigen Dämmerschoppen.<br />
Josef Wielens<br />
BV Ibbenbüren<br />
Sommerfest<br />
Am 29.08. fand <strong>das</strong> alljährliche<br />
Sommerfest des BV in den Räumlichkeiten<br />
der „Gaststätte Antrup“<br />
statt. Obwohl <strong>das</strong> Wetter nicht wie<br />
üblich mitspielte, waren 192 Gäste<br />
der Einladung des Vorstandes gefolgt.<br />
Unter Ihnen war auch eine<br />
Abordnung des BV Münster mit<br />
Ihrem 1. Vorsitzenden Rolf Berlin,<br />
Die große Teilnehmerzahl unterstreicht die Beliebtheit des<br />
alljährigen Dämmerschoppens<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Begrüßung durch Geschäftsführer Gert Strotmann<br />
Tanzgruppe „Die Flotten Girls“<br />
die im Rahmen eines Erfahrungsaustausches<br />
in Ibbenbüren zu<br />
Gast waren. Der 1. Geschäftsführer<br />
Gerd Strotmann begrüßte die<br />
kleinen und großen Gäste: „Ich<br />
begrüße Euch im Namen des Vorstandes<br />
zum Sommerfest 2010 mit<br />
einem herzlichen Glückauf. Es ist<br />
sehr erfreulich, <strong>das</strong>s neben unseren<br />
geschätzten Pensionären auch<br />
immer mehr aktive Mitglieder und<br />
Ihre Familien an den Veranstaltungen<br />
des BV teilnehmen. Ich hoffe<br />
<strong>das</strong>s Euch <strong>das</strong> heutige Programm<br />
gefällt und wünsche uns allen viel<br />
Spaß, gute Gespräche und beim<br />
späteren Grillbuffet einen Guten<br />
Appetit.“<br />
Wie in jedem Jahr wurden die<br />
Gäste nach dem Motto „Weil live<br />
einfach besser ist!“, durch die Jazzband<br />
„The Strangers“ unterhalten.<br />
Danach folgte auch schon der<br />
1. Programmpunkt. Die „Flotten<br />
Girls“, eine Mädchentanzgruppe im<br />
Alter von 12 bis 16 Jahren aus der<br />
Nachbargemeinde Mettingen, präsentierte<br />
in aufwendig angefertigten<br />
Kostümen eine atemberaubende<br />
Tanzeinlage, die dem ein- oder<br />
anderen Gast schon beim Zusehen<br />
den Schweiß auf die Stirn trieb.<br />
Vermutlich wurde <strong>das</strong> Hungerge-<br />
Bauchredner „Master Me“<br />
fühl durch diese Anstrengungen<br />
gesteigert, denn dann begann der<br />
Ansturm auf <strong>das</strong> Grillbuffet. Allerlei<br />
Leckereien wurden von den dienstbaren<br />
Geistern der „Gaststätte<br />
Antrup“ serviert und von den Anwesenden<br />
mit Genuss verspeist.<br />
Kurzzeitig auftretende Schlangen<br />
am Buffet bewiesen, <strong>das</strong>s der Geschmack<br />
getroffen wurde.<br />
Beim anschließenden Programmpunkt<br />
konnten die aufgenommenen<br />
Kalorien zumindest teilweise durch<br />
die Beanspruchung der Lachmuskeln<br />
wieder abgebaut werden. Der<br />
Bauchredner „Master Me“ sorgte<br />
mit seinem Auftritt für wahre Lachanfälle.<br />
Was seine Puppen über<br />
den einen oder anderen Gast zu<br />
berichten wussten, war schon erstaunlich.<br />
Als er dann noch zwei<br />
Anwesende zu Bauchrednerpuppen<br />
umfunktionierte, war der Höhepunkt<br />
seiner Vorstellung erreicht<br />
und wurde mit großem Applaus<br />
gewürdigt. Der Nachmittag klang<br />
in gemütlicher Runde mit dem ein-<br />
oder anderen Getränk aus.<br />
J. Metke<br />
G. Strotmann<br />
BV Niederrhein<br />
Bez.Gr. Moers<br />
Fördergemeinschaft für<br />
Bergmannstradition<br />
Linker Niederrhein<br />
Die Eisenbahnlinie Trier-Koblenz<br />
führt in der großen Moselschleife<br />
zwischen den Bahnstationen Eller<br />
und Cochem durch den 4,2 km langen<br />
Kaiser-Wilhelm-Tunnel. Im Jahre<br />
1879 ist dieses zweispurig ausgelegte<br />
Bauwerk fertiggestellt worden.<br />
Die lange Lebensdauer, verbunden<br />
mit einer schlechten Wetterführung<br />
bergbau 11/2010 525
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Die Teilnehmer von der Bez.Gr. auf dem Materiallagerplatz<br />
während der ca. 100-jährigen Dampflokperiode,<br />
und die zeitweise starke<br />
Auslastung von 170 Zügen/d machen<br />
eine gründliche Sanierung dringend<br />
notwendig. Aus diesem Grund läßt<br />
die Deutsche Bundesbahn von Eller<br />
aus einen Paralleltunnel mit einer<br />
Vollschnittmaschine von Herrenknecht<br />
(TVM S-547) auffahren.<br />
Dank der Initiative unseres Mitgliedes<br />
Wolfgang Simon ergab sich<br />
die Möglichkeit, diese Maschine<br />
am 18.08.2010 im Einsatz zu besichtigen,<br />
was wir Bergleute gern<br />
wahrnahmen.<br />
Leider wurde uns nach der Begrüßung<br />
im Infozentrum Cochem der<br />
Bahn A.G. von Dipl.- Ing. J. Helling<br />
eröffnet, <strong>das</strong>s aus sicherheitlichen<br />
Gründen eine Befahrung wegen<br />
plötzlicher Gasausbrüche nicht<br />
stattfinden könne. Doch in seinem<br />
Vortrag informierte er in sehr anschaulicher<br />
Weise die Geschichte<br />
des alten Tunnels, die Planung des<br />
neuen und in einem Film über die<br />
Technik und Arbeitsweise der VM.<br />
Die Situation im alten Tunnel verbesserte<br />
sich mit der Elektrifizierung<br />
im Jahre 1974 grundlegend,<br />
obwohl schon früher durch <strong>das</strong> Niederbringen<br />
eines ca. 250 m tiefen<br />
Entlüftungsschachtes und Einbringen<br />
von Rauchabzugsrohren einen<br />
Verbesserung erzielt worden war.<br />
Die Vorbereitungen zum Bau des<br />
neuen Tunnels begannen 2008 und<br />
am 05.05.2010 schnitt die VM den<br />
ersten Streckenmeter mit einem<br />
Durchmesser von 10,15 m. Da der<br />
Bergeabtransport zu einem Tontagebau<br />
im Westerwald durch nur<br />
2 Züge/d begrenzt ist, ist dadurch<br />
die tägliche Auffahrleistung auf 12<br />
bis 15 m beschränkt. Alle 500 m<br />
soll der neue Tunnel durch einen<br />
25 m langen Querhieb mit dem alten<br />
verbunden werden. Trotz des<br />
sehr großen Querschnitts (8,80 m<br />
lichter Durchmesser) wird der Zugverkehr<br />
nach Inbetriebnahme 2012<br />
nur eingleisig durchgeführt. Daran<br />
anschließend wird mit der Sanierung<br />
der alten Röhre begonnen, die<br />
nach Fertigstellung 2015 eingleisig<br />
den Gegenverkehr aufnimmt.<br />
Nach Beendigung des „Frage- und<br />
Antwortspiels“ und des Filmbeitrages<br />
fuhren wir mit dem Bus zur<br />
ca. 20 km entfernten Baustelle am<br />
526 bergbau 11/2010<br />
Bahnhof Eller. Dort wurde gerade<br />
der tägliche Materialzug mit Mörtel<br />
und Tübbingen beladen. 7 Stk. der<br />
2 m langen und ca. 7 t schweren<br />
Tübbingsteine ergeben einen kompletten<br />
Ring.<br />
Zur Belegschaft zählen 12 Mann vor<br />
Ort, 8 Mann Übertage und 6 Handwerker<br />
für die Wartung. Die Kosten<br />
beider Baumaßnahmen werden mit<br />
ca. 200 Mio. € angegeben. Leider<br />
war am Mundloch des Roswitha-<br />
Tunnels für uns Besucher <strong>das</strong> Betreten<br />
nicht erlaubt.<br />
Orthaus<br />
BV Recklinghausen<br />
www.rdb-re.de<br />
Herbstfest 2010<br />
Am Samstag, dem 16.10.erschienen<br />
rd. 100 Mitglieder und Begleitung<br />
zum Herbstfest im neuen<br />
Veranstaltungsort, dem „Dorfhaus<br />
Essel“.<br />
Der 1. Vorsitzende Hans Günter<br />
Hennemann begrüßte alle Anwesenden<br />
auf <strong>das</strong> herzlichste. Nach<br />
Satzung des <strong>RDB</strong> e.V. wurden<br />
dann die Berufs- und Mitgliedsjubilare<br />
aufgerufen und die Ehrungen<br />
vorgenommen. Wolfgang Mayer<br />
vertrat Herbert Preising in der Funktion<br />
zur Nennung der Jubilare.<br />
Die Ehrungen wurden vom 1. und<br />
2. Vorsitzenden, H.G. Hennemann<br />
und H.G. Sorger durchgeführt. Folgende<br />
Jubilare hatten sich zur Ehrung<br />
eingefunden:<br />
Friedrich Karl Makus und Holger<br />
Vallino für 35-jährige Berufsjubiläum.<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. erschienen zur Ehrung:<br />
Jörg Fender, Frank Jablonski,<br />
Heinz Dieter Jetten, Manfred Kubitza,<br />
Horst Serra, Desider Spang<br />
und Dieter Wilde.<br />
Für 50-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. wurde geehrt: Prof.-Dr.<br />
Manfred Scherschel.<br />
Gewinnerinnen der Tombola<br />
Buchbesprechung<br />
Das Hüttenröder Bergbau-Buch ist fertig<br />
Pünktlich zum 75. Jahrestag der Gründung der Grube Braunesumpf<br />
am 10.08.1935 liegt es vor – <strong>das</strong> Buch zur Bergbaugeschichte<br />
mit dem Titel „1000 Jahre Bergbau im Hüttenröder<br />
Revier“.<br />
Der Begriff Braunesumpf, eine alte geografische Bezeichnung<br />
und Name des Zusammenschlusses vieler Schürfstätten<br />
im Raum zwischen Blankenburg und Elbingerode und wohl<br />
nur noch Insidern bekannt, wird somit nicht mehr ein „weißer<br />
Fleck“ des deutschen Montanwesens sein, sondern trotz der<br />
Geheimhaltungspraktiken beider Diktaturen des 20. Jh.s ins<br />
Gedächtnis der Geschichte des Harzes gerückt.<br />
Gerade dieses Abbaugebiet, einst geprägt durch eine rege<br />
Bergbautätigkeit, war ausschlaggebend für die verkehrstechnische<br />
Erschließung des Mittelharzes im 19. Jahrhundert. Von<br />
den einst berühmten Lagerstätten werden heute, also im 21.<br />
Jahrhundert, keine mehr ausgebeutet, auch <strong>das</strong> Hüttenwesen<br />
und die dafür notwendige Holzwirtschaft gehören der Vergangenheit<br />
an. Um der Harzer Geschichtsschreibung einen weiteren<br />
Baustein hinzuzufügen, hat der Bergverein zu Hüttenrode<br />
e.V. unter Verwendung des Wissens letzter Zeitzeugen kompetente<br />
Autoren und Mitarbeiter gefunden, zum o.g. Jahrestag im<br />
Sommer 2010, eine wissenschaftlich verwendbare Recherche<br />
zu präsentieren.<br />
Dieses Buch enthält auf seinen 240 Seiten Beiträge über den<br />
Eisen- und Kupfererzabbau sowie über die Schiefer- und Kalk-<br />
(auch Marmor-) Gewinnung . Die Autoren Günter Losse (Eisen-<br />
und Kupferbergbau), Dr. Volker Wrede (Schieferabbau),<br />
Rüdiger Strutz (Kalkgewinnung) und Lothar Tomaszewski (Episoden)<br />
unter dem Lektorat von Günther Stöckicht, wurden anlässlich<br />
des Blankenburger „Historischen Wochenendes“ mit<br />
einem großen Bergfest am 07.08.2010 <strong>das</strong> gesamte Werk<br />
präsentiert.<br />
Der Verkaufspreis beträgt 22,50 € ggf. zuzüglich Versand.<br />
Bestellungen sind zu richten an:<br />
Bergverein Hüttenrode e.V.<br />
Grimmengasse 5<br />
D-38889 Hüttenrode<br />
E-Mail: martin-pawel@gmx.net<br />
Andreas Pawel<br />
Berghauptmann
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Präsent fertigen wir für<br />
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Termine 2010 für Einzelpersonen (Anmeldung erforderlich! 17:15 Uhr - 21:15 Uhr):<br />
20.11.2010 (Sa) Ramsbeck<br />
27.11.2010 (Sa) Ramsbeck<br />
Termine 2011 für Einzelpersonen (Anmeldung erforderlich! 17:15 Uhr - 21:15 Uhr):<br />
04.03.2011 (Fr) Ramsbeck<br />
05.03.2011 (Sa) Ramsbeck<br />
25.03.2011 (Fr) Ramsbeck<br />
26.03.2011 (Sa) Ramsbeck<br />
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der Sonderklasse<br />
H O T E L<br />
F E R I E N W O H N U N G E N
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Jubilare<br />
Für 60-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. und damit auch gleichermaßen<br />
Gründungsmitglied wurde<br />
Horst Kaspereit geehrt. Der Vorstand<br />
des BV wünscht allen Jubilaren<br />
vor allen Dingen viel Gesundheit<br />
und Wohlergehen. Zum Bergmannslied<br />
begleitete uns Kamerad<br />
Heinz Jeders wieder auf seinem<br />
Instrument. Danke lieber Heinz.<br />
Das Buffet war sodann eröffnet<br />
und die Musik spielte auf zum<br />
Tanz. Der neue Veranstaltungsort<br />
wurde von den Gästen des Herbstfestes<br />
– so war unser Eindruck,<br />
als gelungen angenommen. An<br />
dieser Stelle möchten wir uns<br />
recht herzlich bedanken bei Ulrike<br />
Kwass und Ihren Mitstreiterinnen,<br />
welche in liebevoller Arbeit für<br />
<strong>das</strong> Ambiente des Saales und der<br />
Tischdekoration gesorgt haben.<br />
Kamerad Dieter Wilde eröffnete<br />
um etwa 23.00 Uhr die Tombola.<br />
Nach Ziehung der Gewinnlose<br />
versammelten sich die Gewinnerinnen<br />
zu einem Gruppenfoto auf<br />
der Empore. Nicht vergessen und<br />
danken wollen wir Kamerad Achim<br />
Schüler für die organisatorische<br />
Leitung des Herbstfestes.<br />
Otmar Weirich<br />
BV Saar<br />
www.vsb-saar.de<br />
44. VSB – Treff<br />
Führung durch den Europäischen<br />
Kulturpark Reinheim<br />
Trotz der Unwettermeldungen des<br />
Wetterdienstes ließen es sich 26<br />
Gäste der Vereinigung Saarländischer<br />
Bergingenieure nicht nehmen<br />
am 15.08. um 10.00 Uhr an einer<br />
sehr fachkundigen Führung der keltischen<br />
Ausgrabungen bei Reinheim-<br />
Bliesbrück teilzunehmen.<br />
Frau Luitgard Glaser, geprüfte Reiseleiterin,<br />
begrüßte uns sehr herzlich<br />
und stieg sogleich in die Ge-<br />
Teilnehmer des 44. VSB-Treffs Foto: Jürgen Podevin<br />
528 bergbau 11/2010<br />
schichte dieser grenzüberschreitenden<br />
Ansiedlungen ein.<br />
Als im Jahr 1954 der Reinheimer<br />
Unternehmer Schiel beim Kiesabbau<br />
einen bronzenen Gegenstand<br />
barg, ahnte er wohl, <strong>das</strong>s<br />
es sich um einen außergewöhnlichen<br />
Fund handelte; denn er legte<br />
den Gegenstand dem Staatlichen<br />
Konservatoramt in Saarbrücken<br />
vor. Der damalige Landeskonservator<br />
Josef Keller erkannte <strong>das</strong><br />
Stück als latènezeitlichen Spiegel<br />
und veranlasste sogleich eine<br />
archäologische Untersuchung.<br />
Als Ergebnis der Ausgrabungsarbeiten,<br />
die bis 1957 fortdauerten,<br />
konnte eine reiche Frauenbestattung<br />
des frühen 4. Jahrhunderts<br />
unter einem ehemals 5 m hohen<br />
Erdhügel konstatiert werden. Die<br />
Deutung des Grabes beschäftigt<br />
die Forschung seit nunmehr fast<br />
40 Jahren und <strong>das</strong> Grab der „Keltenfürstin<br />
von Reinheim“ wurde<br />
die Keimzelle des Europäischen<br />
Kulturparks Bliesbruck-Reinheim.<br />
Eine hervorragende Rekonstruktion<br />
der keltischen Nekropole mit<br />
einem begehbaren Modell des<br />
Fürstinnengrabes bildet heute neben<br />
der unmittelbar benachbarten<br />
römischen Villa in Reinheim und<br />
dem römischen Vicus in Bliesbruck<br />
– keine 1000 m entfernt – eine der<br />
Highlights des Parks. Daneben existieren<br />
Ausstellungs- und Konferenzräume,<br />
didaktische Einrichtungen<br />
für deutsche und französische<br />
Schulprogramme sowie viel Natur<br />
und Erholungsmöglichkeit.<br />
Seit mehreren Jahren entsteht auf<br />
der deutsch-französischen Grenze<br />
zwischen dem Saarland und dem<br />
französischen Departement Moselle<br />
ein wirklich grenzübergreifendes<br />
Projekt, <strong>das</strong> den europäischen<br />
Gedanken im wahrsten Sinne verkörpert.<br />
Auf den archäologischen<br />
Besichtigung der keltischen Handwerkersiedlung<br />
Foto: Gerhard Meiser<br />
Forschungen im Bliestal zwischen<br />
dem französischen Bliesbruck<br />
(Departement Moselle, Frankreich)<br />
und dem deutschen Reinheim<br />
(Saarpfalz-Kreis, Saarland)<br />
aufbauend entstand 1989 der Europäische<br />
Kulturpark Bliesbruck-<br />
Reinheim.<br />
Das Vorhaben wird auf französischer<br />
Seite vom Conseil Général<br />
de la Moselle, dem Generalrat des<br />
frz. Departements Moselle, und auf<br />
deutscher Seite vom Saarpfalz-<br />
Kreis betrieben und vom französischen<br />
Ministerium für Kultur und<br />
Kommunikation, vom Saarland und<br />
von der Gemeinde Gersheim gefördert.<br />
Der Archäologiepark stellt sich<br />
seinen Besuchern immer stärker<br />
mit seinen vielseitigen Facetten dar.<br />
Wissenschaftliche, denkmalschützerische<br />
und didaktische Ansätze<br />
wirken zusammen und bieten ein<br />
konkretes Bild der gemeinsamen<br />
2 500 Jahre alten Vergangenheit<br />
der Bewohner des Bliestals seit der<br />
Antike. Anspruchsvolle archäologische<br />
Forschung, suggestiv ansprechende<br />
Darstellung der Spuren der<br />
Vergangenheit und qualitativ hoch-<br />
Überdachter Thermebereich auf<br />
französischer Seite<br />
Foto: Reinhard Marian<br />
wertige Veranstaltungen sollen der<br />
breiten Öffentlichkeit die verschie-<br />
Ingenieurkunst in der Getreidemühle<br />
Foto: Reinhard Marian<br />
denen Etappen archäologischen<br />
Forschens näher bringen, von der<br />
Ausgrabung bis hin zur Nachbildung<br />
der antiken Gebäude.<br />
Wenn <strong>das</strong> Wetter an diesem Tag mehr<br />
Verständnis für uns, aber auch für die<br />
anderen Gäste, gezeigt hätte, wäre<br />
es ein wunderschöner Tag geworden.<br />
Zur gleichen Zeit fand die diesjährige<br />
„Vita Romana“ statt. Wagemutige<br />
Gladiatoren und Legionäre, tüchtige<br />
Händler und fingerfertige Handwerker<br />
erwarteten die Besucher.<br />
Gegen 13.00 Uhr endete unsere<br />
Führung durch den Kulturpark<br />
Reinheim-Bliesbrück. Der 1. Vorsitzende<br />
bedankte sich bei Frau Glaser<br />
für die Führung und übereichte<br />
ein kleines Präsent.<br />
Gerhard Meiser<br />
Bergschule Siegen<br />
Semestertreffen des Oberklassenjahrgangs<br />
1957/1960<br />
Das diesjährige Semestertreffen<br />
fand in der Zeit vom 27. bis 29.08.<br />
in Greifenstein statt.<br />
Pünktlich zwischen 12.00 und 13.00<br />
Uhr trafen die Teilnehmer im „Hotel<br />
Simon“ unterhalb der Burg Greifenstein<br />
ein. Das war erstaunlich, weil<br />
einige Kameraden, die aus dem<br />
Saarland, aus Bayern und aus Niedersachsen<br />
angereist waren doch<br />
sehr lange Anfahrtswege hatten.<br />
Es war eine herzliche Begrüßung<br />
und alle freuten sich, daß man sich<br />
nach 2 Jahren einigermaßen gesund<br />
wiedersah. Wir hatten dieses<br />
mal ein Jubiläum zu feiern, denn im<br />
September 1960 haben wir an der<br />
Bergschule Siegen <strong>das</strong> Abschlußexamen<br />
der Oberklasse absolviert.<br />
Leider konnte Horst Seibert der <strong>das</strong><br />
Treffen organisiert hatte und 2 weitere<br />
Kameraden wegen Krankheit<br />
an dem Treffen nicht teilnehmen,<br />
was wir alle sehr bedauert haben.<br />
Rita Seibert hat ihren Mann Horst<br />
sehr gut vertreten und uns 3 Tage<br />
hervorragend durch <strong>das</strong> Programm<br />
geführt.<br />
Nach dem ausgedehnten gemeinsamen<br />
Mittagessen, bei dem in<br />
gemütlicher Atmosphäre und fröhlicher<br />
Stimmung Erinnerungen und<br />
Erlebnisse ausgetauscht wurden
Gruppenbild vor einem Marktbrunnen<br />
gingen wir zur nahegelegenen Burg<br />
Greifenstein, wo eine Besichtigung<br />
der Burg und in der Burg integrierten<br />
Deutschen Glockenmuseum<br />
geplant war.<br />
Wir hatten uns im Eingangsbereich<br />
versammelt, am Gotischen Gewölbe,<br />
<strong>das</strong> Anfang des 15. Jahrhunderts,<br />
erbaut worden ist. Zuerst war<br />
es <strong>das</strong> Eingangstor zur Burg und<br />
später als Gefängnis genutzt. Heute<br />
werden dort die verschiedensten<br />
Folterwerkzeuge gezeigt.<br />
Herr Krekel vom Greifenstein-<br />
Verein e.V. übernahm die Führung<br />
durch die gesamte Burganlage<br />
und gab sein umfangreiches Wissen<br />
über die Burghistorie und die<br />
jeweils regierenden Grafen an uns<br />
weiter. Er zeigte uns als Erstes<br />
<strong>das</strong> Bollwerk „Der Kuchen“ auch<br />
„Münz“ genannt. Es ist mit seinen<br />
Schießscharten und gewölbtem<br />
Innenraum ein noch vollständig<br />
erhaltenes Bollwerk <strong>das</strong> 1463 von<br />
Graf Otto zu Solms-Braunfels erbaut<br />
wurde, der in der Zeit von 1459<br />
bis 1504 regiert hat. Einst befand<br />
sich östlich davon ein Anbau, in<br />
dem nach 1681 einige Münzen geprägt<br />
worden sind. Heute hat <strong>das</strong><br />
Standesamt hier eine Niederlassung<br />
im hohen Gewölbe und man<br />
kann auf Wunsch hier Trauungen<br />
vornehmen. Weiter ging die Führung<br />
rampenmäßig über gepflasterte<br />
Wege und Treppen bis zu<br />
den Doppeltürmen. Von hier hatte<br />
man eine wunderschöne Aussicht<br />
auf die Landschaft „Rund um<br />
Greifenstein“. Wir kamen danach<br />
in ein überdachtes Doppelgewölbe,<br />
auch Bornkammer genannt, in<br />
dem sich der heute zugeschüttete<br />
Leierbrunnen befindet. Ein zwischen<br />
der Bornkammer und dem<br />
Burghof gelegener Wohnbau wurde<br />
1420 mit dem sogenannten<br />
„Frauenzimmer“ gebaut. In der<br />
Zeit von 1687 bis 1693 hat Graf<br />
Wilhelm Moritz einen Saalbau<br />
errichtet der nur Wohn- und Repräsentationszwecken<br />
diente, er<br />
wollte Greifenstein zu einem Barockschloß<br />
machen.<br />
Das größte Bollwerk der Burganlage<br />
ist die Sogenannte „Rossmühle“. Sie<br />
wurde 1620 von Graf Wilhelm dem I.<br />
zu Solms-Greifenstein erbaut. In<br />
Belagerungszeiten konnte hier eine<br />
von Rössern angetriebene Mühle<br />
<strong>das</strong> Getreide mahlen. Seit 1984 beherbergt<br />
<strong>das</strong> Bollwerk <strong>das</strong> Deutsche<br />
Glockenmuseum mit der ältesten<br />
Glocke aus dem 11. Jahrhundert.<br />
Herr Rincker, der Stifter des Glokkenmuseums<br />
hat 44 Glocken die<br />
im 2. Weltkrieg nicht eingeschmolzen<br />
worden sind gesammelt und<br />
im Glockenmuseum aufgestellt. Sehenswert<br />
ist auch die zur Burg gehörende<br />
Barockkirche mit über 60 Engeln<br />
an Decke, Kanzel und Empore.<br />
Unter der Kirche befindet sich eine<br />
200 Jahre ältere gotische Kapelle.<br />
Es ist eine der wenigen Doppelkirchen<br />
in Deutschland.<br />
Aus der Kirche kommend wurden<br />
wir von einem Trompeter überrascht,<br />
der zusammen mit Rita Seibert auf<br />
dem Kirchplatz stand. Wir dachten<br />
<strong>das</strong>s der Musiker zu einer Hochzeitsgesellschaft<br />
gehörte. Doch Rita verteilte<br />
Notenblätter mit 2 Bergmannsliedern.<br />
Und so sangen wir vor der<br />
Burgkapelle Bergmannslieder mit<br />
der musikalischen Begleitung einer<br />
Trompete, was sicherlich nicht alltäglich<br />
ist. Da hatten sich Rita und Horst<br />
Seibert eine tolle Überraschung ausgedacht.<br />
Nur schade, daß Horst, der<br />
2 Tage vor unserem Treffen zu einer<br />
stationären Behandlung in ein Krankenhaus<br />
mußte, nicht dabei sein<br />
konnte. Zum Abschluß der Führung<br />
gingen wir in den „Marstall“, in dem<br />
einst Pferde versorgt wurden. Nach<br />
erfolgtem Umbau zum Restaurant<br />
können heute über 100 Personen<br />
Platz finden. Bei Kaffee und Kuchen<br />
saßen wir hier noch einige Zeit zusammen<br />
und hätten beinah <strong>das</strong><br />
Abendessen vergessen. Nach dem<br />
Abendessen saßen wir noch lange<br />
zusammen und plauderten über vergangene<br />
Zeiten. Es ging sehr fröhlich<br />
und lustig zu.<br />
Für den nächsten Tag hatten<br />
die Organisatoren Rita und Horst<br />
Seibert wieder ein anspruchsvolles<br />
Programm zusammengestellt.<br />
Nach dem Frühstück ging<br />
die Fahrt nach Herborn. Bei der<br />
Führung durch die Stadt wurden<br />
wir über 750 Stadtgeschichte informiert.<br />
Beim Gang durch die Altstadt<br />
konnten wir Fachwerkhäuser<br />
sehen die 400 Jahre und älter waren.<br />
Herborn hat keine Zerstörung<br />
durch den 2. Weltkrieg erfahren<br />
und ist deshalb in einem guten<br />
baulichen Zustand. Im Zuge des<br />
Hessentages 1972 sind viele denkmalgeschützte<br />
Bauwerke saniert<br />
und restauriert worden, was <strong>das</strong><br />
heutige Erscheinungsbild positiv<br />
hervorhebt. Während der Führung<br />
bekamen wir viele bedeutsame<br />
Erläuterungen zum Fachwerk der<br />
einzelnen Häuser und zur Bebauung<br />
im Allgemeinen. Eine Verordnung<br />
besagte, daß die Gassen zwischen<br />
2 Häusern eine Person und<br />
2 Eimer breit sein mußten, um im<br />
Brandfall die entsprechende Zuwegung<br />
bereit zu halten. Durch viele<br />
verborgene Winkel und Innenhöfe<br />
betrachteten wir die bizarren Fassaden,<br />
Inschriften und Schnitzereien<br />
vergangener Jahrhunderte.<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts wurde<br />
eine Stadtbefestigung errichtet<br />
mit einer 1000 m langen und 10 m<br />
hohen Stadtmauer. Mehr als 10<br />
Türme und mehrere Toranlagen,<br />
darunter die großen Befestigungen<br />
am Ober- und Untertor sicherten<br />
die Anlage zusätzlich. Im Mühlenviertel<br />
am Mühlbach standen<br />
6 Mühlenräder. Hier konnten die<br />
Stadtbewohner ihr Getreide mahlen<br />
lassen. Als Bildungsangebot<br />
hatte Herborn eine „Hohe Schule“,<br />
die von 1584 bis 1817 eine protestantisch-reformierte<br />
Hochschule mit<br />
den klassischen Fakultäten war. Im<br />
Anschluß an die Führung kehrten<br />
wir im Marktcafe ein und ließen<br />
uns Kaffee und Kuchen und andere<br />
Leckereien schmecken. Das<br />
hatten wir uns nach 2,5 h Führung<br />
durch die Altstadt verdient.<br />
Anschließend ging die Fahrt weiter<br />
nach Dillenburg. Hier stand<br />
die Besichtigung der Kasematten<br />
auf dem Programm. Zu Beginn der<br />
Führung wurde uns erklärt, daß im<br />
7-jährigen Krieg am 13.07.1760 <strong>das</strong><br />
Schloß zu Dillenburg mit einem Hagel<br />
feuriger Kugeln in Brand gesetzt<br />
und völlig zerstört worden ist. Die<br />
Feuersbrunst hatte sich überall ausgebreitet<br />
und auf mehrere Gewölbe<br />
der Kasematten übergegriffen. Nach<br />
der Zerstörung des Schlosses gab<br />
es Überlegungen, wie nun mit den<br />
Ruinen und den wenigen noch stehenden<br />
Gebäuden zu verfahren sei.<br />
Nach dem Willen der Bevölkerung<br />
sollte alles dem Erdboden gleichgemacht<br />
werden, wofür im März 1768<br />
auch die Erlaubnis erteilt wurde. Mit<br />
dem Abbruch des alten Schlosses<br />
wurde gleichzeitig die mächtige<br />
Verteidigungsanlage zerstört. Aber<br />
1849 wurde dann begonnen Teile<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
der Kasematten wieder von Schutt<br />
zu befreien. Die sogenannte „Löwengrube“<br />
wurde als Bierlager und Eiskeller<br />
genutzt. 1863/64 und um die<br />
Jahrhundertwende (1901/03) wurden<br />
weitere Aufräumungsarbeiten in<br />
den Schloßgewölben durchgeführt.<br />
1964 hat dann die Stadt Dillenburg<br />
noch mal erhebliche finanzielle Mittel<br />
für die Ausgrabungsarbeiten auf<br />
dem Schloßberg bereitgestellt. Von<br />
Bergleuten der Grube „Falkenstein“<br />
ist dann die Kasemattenreihe vom<br />
sogenannten Bollwerk „Rondell“ bis<br />
zum Bollwerk „Junkergemach“ bis<br />
1967 freigelegt worden, so daß ab<br />
dieser Zeit ein durchgehender, harmonischer<br />
Rundgang besteht. Es<br />
war eine beeindruckende Führung<br />
durch diese ehemalige Verteidigungsanlage<br />
des Schlosses Dillenburg.<br />
Am Abend saßen wir wieder zusammen<br />
im „Hotel Simon“ bei gutem<br />
Essen, Bier und Wein und sprachen<br />
über die 50 Jahre der Vergangenheit.<br />
Zum Schluß wurde noch <strong>das</strong><br />
Bergmannslied gesungen.<br />
Am nächsten Morgen nach dem<br />
Frühstück gab es eine herzliche<br />
Verabschiedung mit dem Wunsch<br />
auf ein gesundes Wiedersehen in<br />
2 Jahren. Rita und Horst Seibert<br />
hatten ein schönes und anspruchsvolles<br />
Programm zusammengestellt,<br />
wofür ich an dieser Stelle im<br />
Namen aller Teilnehmer noch mal<br />
einen ganz besonderen Dank aussprechen<br />
möchte.<br />
Laurent Schmitt<br />
Niederrheinische<br />
Bergschule Moers<br />
Jahrgang 1960<br />
50 Jahre G 30 !!!<br />
Das Gold-Jubiläum - 50 Jahre<br />
nach Abschluß am 23.09.1960<br />
feierten die Kameraden mit ihren<br />
Ehefrauen und Gästen der G 30<br />
vom 24. bis 26.09.2010 im Casino<br />
im Park in Kamp-Lintfort.<br />
Das ehemalige Casino der Steinkohlenbergwerks<br />
Friedrich Heinrich<br />
AG, <strong>das</strong> heutige Bergwerk<br />
West, war deshalb gewählt, weil<br />
9 Steiger der G 30 hier ihre bergmännische<br />
Laufbahn begonnen<br />
hatten.<br />
Für <strong>das</strong> Gold-Jubiläum hat sich<br />
die Betriebsdirektion des Bergwerkes<br />
selbstlos bereit erklärt, an<br />
der Ausrichtung mitzuwirken.<br />
Der ausführliche Bericht über die<br />
Feierlichkeiten wird in Kürze nachgereicht.<br />
Kontaktadresse: Edith<br />
Katharina und Christian-Friedrich<br />
Reinke, Am Kielshof 23, 51105<br />
Köln, Tel.: 0221 / 880 62 20<br />
E-Mail:<br />
christian-friedrich-reinke<br />
@t-online.de<br />
bergbau 11/2010 529
<strong>RDB</strong>-Rentenausschuss<br />
530 bergbau 11/2010<br />
Der <strong>RDB</strong>-Rentenausschuß informiert:<br />
Neue Rechtsprechung des Bundessozialgerichts<br />
Hierbei geht es um Anträge auf Überprüfung der Rentenhöhe bei der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit<br />
und der Altersrente für Frauen.<br />
Durch eine neue Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (BSG) ist der Vertrauensschutz für ehemalig Beschäftigte der Montanindustrie<br />
bei der Anhebung der Altersgrenzen konkretisiert worden. Der 13. Senat des BSG hat am 27.08.2009 in 3 Revisionsverfahren<br />
mit den Aktenzeichen: B 13 R 107/08 R, B 13 R 111/08 R und B13 R 121/08 R entschieden, <strong>das</strong>s den jeweiligen Klägern<br />
eine höhere Altersrente wegen Arbeitslosigkeit (oder nach Altersteilzeitarbeit) zusteht, weil sie aus einem Montanbetrieb im Sinne<br />
der Regelungen des § 237 Absatz 4 Satz1 Nr.2 SGB VI ausgeschieden sind.<br />
Zur Montanindustrie gehören Betriebe der Kohle- und Erzförderung, der Aufbereitung von Kohle und der Eisen- und Stahlerzeugung.<br />
Betroffen sind insbesondere ehemalige Beschäftigte der Braunkohlenindustrie im Beitrittsgebiet (Braunkohleförderung, Kokereien,<br />
Schwelereien), die eine Altersrente wegen Arbeitslosigkeit (oder nach Altersteilzeitarbeit) oder eine Altersrente für Frauen<br />
mit Abschlag beziehen. Sie können unter bestimmten Voraussetzungen einen höheren Rentenanspruch haben. Die Altersgrenze für<br />
den abschlagsfreien Bezug der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit lag früher bei 60 Jahren. Sie wurde<br />
für Versicherte, die nach dem 31.12.1936 geboren sind, stufenweise auf 65 Jahre angehoben. Das Gleiche gilt bei der Altersrente<br />
für Frauen. Hier betrifft die Anhebung Frauen, die nach dem 31.12.1939 geboren sind.<br />
Auf der Grundlage von Vertrauensschutzregelungen konnten diese Altersrenten ausnahmsweise in Abhängigkeit vom Geburtsdatum<br />
weiterhin mit 60 Jahren bzw. nach Maßgabe einer stark abgeschwächten Anhebung der Altersgrenzen ohne Abschlag oder<br />
mit deutlich geringeren Abschlägen vorzeitig in Anspruch genommen werden. Nach den Urteilen des Bundessozialgerichts vom<br />
27.08.2009 liegt der Vertrauensschutz in den Fällen vor, in denen Versicherte nachweislich aufgrund einer endgültigen Einstellung,<br />
Einschränkung oder Änderung der Betriebstätigkeit im Sinne des Artkel 56 § 2 Buchstabe b des Vertrages über die Gründung<br />
der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS-V=Montanunionvertrag - MUV -), für die vor dem 14.02.1996 bzw.<br />
07.05.1996 Beihilfen im Sinne des Artikel 56 § 2 Buchstabe b EGKS-V genehmigt worden sind, aus einem Betrieb der Montanindustrie<br />
ausgeschieden sind.<br />
Es kommt dagegen nicht darauf an, ob Versicherte in einer so genannten Ursprungsliste für die Gewährung von Beihilfen<br />
registriert waren, ob sie im Sinne des Artikel 56 § 2 Buchst. b EGKS-V in Verbindung mit den einschlägigen MUV-Richtlinien<br />
dem Grunde nach beihilfeberechtigt waren und ob sie tatsächlich eine entsprechende Beihilfe erhalten haben.<br />
Die Registrierung in die Ursprungsliste war für die früheren Arbeitsämter die Grundlage für die Gewährung von EGKS-Beihilfen.<br />
Die Deutsche Rentenversicherung folgt dieser Rechtsprechung. Bescheide, in denen für die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit<br />
(oder nach Altersteilzeitarbeit) oder für die Altersrente für Frauen Vertrauensschutz etwa wegen fehlender Eintragung in eine Ursprungsliste<br />
abgelehnt wurde, werden auf Antrag der Betroffenen überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Überprüfungsanträge<br />
mit entsprechenden Nachweisen sollten umgehend gestellt werden, da eine Rentennachzahlung lediglich für vier Kalenderjahre<br />
rückwirkend möglich ist.Nachweise können im Einzelfall auch nachgereicht werden.<br />
Nachfolgend ist im Einzelnen dargestellt, für welche Personen der Vertrauensschutz von Bedeutung ist und welche Auswirkungen<br />
sich hierdurch ergeben:<br />
Altersrente wegen Arbeitslosigkeit – oder nach Altersteilzeitarbeit<br />
Vertrauensschutz für Versicherte, die bis zum 14.02.1944 geboren sind und aufgrund einer Stilllegungsmaßnahme nach Artikel<br />
56 § 2 Buchst. b EGKS-V, die vor dem 14.02.1996 genehmigt worden ist, aus einem Betrieb der Montanindustrie ausgeschieden<br />
sind (Tabelle 1).<br />
Geboren<br />
Frühestmöglicher Rentenbeginn<br />
ohne Vertrauensschutz<br />
Abschlag<br />
Frühestmöglicher Rentenbeginn<br />
mit Vertrauensschutz<br />
Abschlag<br />
1937 -1940 60 0,3% -14,4% 60 0,0%<br />
1941 Jan. - April 60 14,7% - 15,6% 60 0,3%<br />
1941 Mai - Aug. 60 15,9%-16,8% 60 0,6%<br />
1941 Sept. - Dez. 60 17,1% - 18,0% 60 0,9%<br />
1942 Jan. - April 60 18,0% 60 1,2%<br />
1942 Mai - Aug. 60 18,0% 60 1,5%<br />
1942 Sep. - Dez. 60 18,0% 60 1,8%<br />
1943 Jan. - April 60 18,0% 60 2,1%<br />
1943 Mai - Aug. 60 18,0% 60 2,4%<br />
1943 Sep. - Dez. 60 18,0% 60 2,7%<br />
1944 Jan. - Feb. 60 18,0% 60 3,0%<br />
Tabelle 1: Altersrente wegen Arbeitslosigkeit
<strong>RDB</strong>-Rentenausschuss<br />
Altersrente für Frauen<br />
Vertauensschutz für Versicherte. die bis zum 07.05.1944 geboren sind und aufgrund einer Stilllegungsmaßnahme nach Artikel<br />
56 § 2 Buchst. b EGKS -V, die vor dem 07.05.1996 genehmigt worden ist, aus einem Betrieb der Montanindustrie ausgeschieden<br />
sind )Tabelle 2).<br />
Geboren<br />
Frühestmöglicher Rentenbeginn<br />
ohne Vertrauensschutz<br />
Abschlag<br />
Frühestmöglicher Rentenbeginn<br />
mit Vertrauensschutz<br />
Abschlag<br />
1940 60 0,3% - 3,6% 60 0,0%<br />
1941 Jan. - April 60 3,9% - 4,8% 60 0,3%<br />
1941 Mai - Aug. 60 5,1% - 6,0% 60 0,6%<br />
1941 Sept. - Dez. 60 6,3% - 7,2% 60 0,9%<br />
1942 Jan. - April 60 7,5% - 8,4% 60 1,2%<br />
1942 Mai - Aug. 60 8,7% - 9,6% 60 1,5%<br />
1942 Sept. - Dez. 60 9,9% - 10,8% 60 1,8%<br />
1943 Jan. - April 60 11,1% - 12,0% 60 2,1%<br />
1943 Mai - Aug. 60 12,3% - 13,2% 60 2,4%<br />
1943 Sept. - Dez. 60 13,5% - 14,4% 60 2,7%<br />
1944 Jan. - April 60 14,7% - 15,6% 60 3,0%<br />
1944 Mai 60 15,9% 60 3,3%<br />
Tabelle 2: Altersrente für Frauen<br />
Schlußbemerkung<br />
Es sollte aber nur der Versicherte eine Überprüfung seiner Rentenhöhe beantragen, für den die Bedingungen zutreffen bzw. der<br />
in <strong>das</strong> Zeitraster der aufgeführten Tabellen fällt. Herbert Marschner<br />
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U 3_K + S _ M e r kers 11.11.2002 15: 15 U h r S eit e1<br />
P r o b edruc k<br />
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Vattenfall investiert in eine vielfältige und zukunftsorientierte<br />
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Die Bewirtschaftung des Wolkenbergs übernimmt eine regionale<br />
Winzergemeinschaft. Wenn sich ab 2015 der volle Ertrag<br />
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auf bis zu 36.000 Liter Brandenburger Landwein freuen.<br />
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