Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV
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<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
BV Brambauer<br />
www.rdb-brambauer.de<br />
In diesem Jahr ist der BV mit 39<br />
Personen zur Dechenhöhle und<br />
dem der Dechenhöhle angeschlossenen<br />
Höhlenmuseum nach Iserlohn<br />
gefahren. Die Dechenhöhle<br />
ist eine der schönsten und faszinierendsten<br />
Höhlen in Deutschland.<br />
Das Höhlenmuseum liegt direkt<br />
vor der Dechenhöhle und wurde<br />
als Ergänzung zur Besichtigung<br />
der Dechenhöhle 1979 gegründet.<br />
Seither wurde <strong>das</strong> Museum ständig<br />
mit Mitteln der Nordrhein-Westfalen-Stiftung<br />
für Naturschutz, Heimat-<br />
und Kulturpflege erweitert.<br />
Eisenbahnarbeiter haben 1868 die<br />
Höhle durch einen herabfallenden<br />
Hammer in einer Felsspalte entdeckt.<br />
Erforscht wurde diese Höhle<br />
vom Professor für Bergbaukunde<br />
Ernst Heinrich Carl von Dechen und<br />
Johann Carl Fuhlrott.<br />
Die Dechenhöhle ist eine der meistbesuchten<br />
Höhle Deutschlands.<br />
Buchbesprechung<br />
524 bergbau 11/2010<br />
Sammelpunkt zum Gruppenfoto war der Eingang zum<br />
Höhlenmuseum<br />
Von den 870 m erforschten Höhlengängen<br />
und Höhlenhallen sind<br />
360 m für Besucher ausgebaut. Die<br />
sehenswerten kristallinen Ablagerungen<br />
haben begeistert. Schöne<br />
Ausbildungen der Tropfsteine lassen<br />
Das anlässlich seines 125-jährigen Bestehens vom Deutschen<br />
Braunkohlen-Industrie-Verein e. V. (DEBRIV) herausgegebene<br />
Werk verzichtet auf den tiefen historischen Rückblick und<br />
fokussiert auf die jüngsten 25 Jahre der Branchenentwicklung.<br />
Das ist keineswegs die einzige Anomalie, die <strong>das</strong> Werk positiv<br />
vom Durchschnitt publizierter Verbandshistorien abhebt.<br />
Erfrischend lebendig und zeitnah präsentiert sich <strong>das</strong> Werk<br />
durch ein knappes Dutzend Autoren, die wesentliche Teile des<br />
Berichtszeitraumes aktiv erlebt und mit gestaltet haben. Vor<br />
allem die Zeitzeugen liefern durch ihre Beiträge auch und nicht<br />
zuletzt sehr persönliche Einblicke in <strong>das</strong> jüngste Vierteljahrhundert<br />
Braunkohle.<br />
Wertvoll ist <strong>das</strong> Buch, weil es der erste umfängliche Versuch<br />
ist, deutsche Wiedervereingung und europäische Integration im<br />
Spiegel des wichtigsten deutschen Energieträgers darzustellen.<br />
Erst mit Blick auf die Leistungen der zurückliegenden zweieinhalb<br />
Jahrzehnte wird deutlich, wie stark sich die Gewinnung und<br />
Nutzung eines Energieträgers in den beiden deutschen Staaten<br />
in einer geradezu paradoxen Parallel-Trennung entwickelt haben<br />
und welcher Anstrengung es bedurfte, gemeinsam in <strong>das</strong><br />
21. Jahrhundert einzutreten.<br />
Kompakt liefert <strong>das</strong> Buch im ersten Kapitel profundes Wissen<br />
und notwendige Informationen über die Entwicklung in<br />
den ost- und westdeutschen Revieren vor, während und nach<br />
der Wiedervereinigung. Es ist viel von Konzentration, Sozialverträglichkeit,<br />
Strukturbruch und Reorganisation die Rede.<br />
Ein knappes Jahrzehnt dauerten die Anstrengungen, um die<br />
Braunkohle zu einer wettbewerbsfähigen gesamtdeutschen Industrie<br />
zu machen. Zum Genuss des Erfolges kam es nicht: Die<br />
Schaffung eines europäischen Energiebinnenmarktes und die<br />
Erweiterung der EU nach Osten und Südosten stellte die deutsche<br />
Braunkohlenindustrie politisch und wirtschaftlich in einen<br />
völlig neuen Kontext. Viele Beitrittsländer brachten umfängliche<br />
Bergbauaktivitäten mit in die EU ein. Heute ist die deutsche<br />
Braunkohlenindustrie Teil einer gut aufgestellten europäischen<br />
Kohlenindustrie, technologisch und strukturell sogar in einer<br />
Führungsposition.<br />
Die erfolgreiche Europäisierung der Braunkohle katapultierte<br />
die Branche in <strong>das</strong> Spannungsfeld von Versorgungssicherheit<br />
der Phantasie einen freien Lauf. Die<br />
Formen der Stalaktiten und Stalagmiten<br />
mit ihrer farblichen Gestaltung,<br />
durch unterschiedliche Mineralien,<br />
läßt die Faszination in den Gesichtern<br />
unserer Mitglieder erleuchten.<br />
Braunkohle im Zeitraum 1985 bis 2010<br />
Nach der Besichtigung der Dechenhöhle<br />
führte uns der Weg über die<br />
A 45 zum Biggesee. Das „Restaurant-Café<br />
Seeterrassen“ war <strong>das</strong><br />
Ziel für ein ausgiebiges Mittagessen.<br />
Hier erholten sich unsere Mitglieder<br />
in einem angenehmen Ambiente.<br />
Das ehemalige Bahnhofsgebäude<br />
wurde 1986 komplett umgebaut<br />
und befindet sich heute in Privatbesitz.<br />
Durch die außerordentliche<br />
Lage des Hauses war der Weg zur<br />
anschließenden Bootsrundfahrt auf<br />
den Biggesee nicht weit entfernt.<br />
Dieser See entstand 1965 durch<br />
den Bau einer Staumauer (1956<br />
bis 1965) und dient zur Rohwasserspeicherung<br />
für <strong>das</strong> Ruhrgebiet.<br />
Außerdem dient dieser See noch<br />
als Hochwasserschutzraum. In<br />
den hochwassergefährdeten Zeiten<br />
(November bis Februar) kann<br />
der See bis zu 32 Mio. m³ Wasser<br />
aufnehmen und einen gleichmäßigen<br />
Zulauf in den Fluss Ruhr abgeben.<br />
Der Biggesee hat auch einen<br />
und Klimaschutz. Die Braunkohle reagierte auf die zunehmend<br />
umweltbezogene Wahrnehmung des Energieträgers schnell<br />
und frühzeitig mit dem Konzept von einer sauberen Kohle. Clean<br />
Coal wurde zum Träger einer technologiebasierten Strategie.<br />
Bausteine dieser Strategie sind heute die weltweit modernsten<br />
und effizientesten Kraftwerke, Entfernung und sichere Lagerung<br />
von Kohlendioxid sowie die Umsetzung der besten verfügbaren<br />
Techniken in den Tagebauen und der Veredlung.<br />
Das Buch muss offen lassen, ob die Braunkohle auf neue Problemstellungen<br />
wie in der Vergangenheit die richtige Lösung<br />
findet und sich erfolgreich behaupten kann. Anders als vor 25<br />
Jahren werden notwendige Rahmenbedingungen heute in komplexen<br />
Meinungsforen geformt. Die Autoren verzichten auf die<br />
Beschwörung zukünftiger Realitäten. Ein umfangreiches Schlusskapitel<br />
widmet sich dem Arbeiten und Leben mit der Braunkohle<br />
in den Regionen. Braunkohle, so <strong>das</strong> Fazit, ist ein bedeutendes<br />
Stück deutscher Wohlstands-, Industrie- und Umweltgeschichte.<br />
3 Chroniken zu den Revieren Rheinland, Lausitz und Mitteldeutschland<br />
sowie alles Wichtige zu Struktur, Aufgaben und<br />
Personen des DEBRIV runden <strong>das</strong> Branchenbild der zurückliegenden<br />
25 Jahre ab.<br />
Dem Buch beigefügt ist eine DVD mit umfangreichem Zusatzmaterial,<br />
darunter die elektronischen Fassungen verschiedener<br />
DEBRIV-Festschriften, ausgewähltes Schrifttum und Informationsmaterial<br />
der Mitgliedsunternehmen des DEBRIV, Revierkarten<br />
sowie aktuelle Informationen zum Industriezweig. Bisher<br />
einmalig ist die, in einem ersten Schritt, rund 500 Objekte umfassende<br />
Sonderbrikett-Datenbank.<br />
Braunkohle im Zeitraum 1985 bis 2010<br />
Rohstoff – Mensch – Natur – Technik<br />
Herausgegeben vom DEBRIV –<br />
Deutscher Braunkohlen-Industrie-Verein e.V.<br />
Alert-Verlag Berlin 2010<br />
200 Seiten<br />
gebunden<br />
mit DVD<br />
Preis: 38,- €<br />
ISBN: 978-941136-12-0<br />
E-Mail: info@alertverlag.de