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Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV

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Es wird dargestellt, was geschieht,<br />

wenn Kohlen, vor allem<br />

Steinkohlen, und einige andere<br />

Stoffe bei unterschiedlichen naturähnlichen<br />

Bedingungen ununterbrochen<br />

in Luft lagern [1].<br />

Dass chemische Prozesse<br />

stattfin den, ergibt sich aus den<br />

damit verbundenen Änderungen<br />

der Eigenschaften der Kohlen und<br />

vor al lem aus gelegentlich auftretenden<br />

Selbstentzündungen.<br />

Da der Hauptbestandteil der Luft,<br />

der Stickstoff, ein inertes Gas ist,<br />

muss es sich bei den Prozessen<br />

um Reaktionen mit Sauerstoff<br />

handeln, also um Oxidationen.<br />

Um zu quantitativen Aussagen darüber<br />

zu kommen, kann man die<br />

Erhö hung des Sauerstoffgehalts<br />

der Kohlen ermitteln oder aber<br />

eine bestimmte Koh lenmenge in<br />

einem geschlos senen Gefäß einer<br />

Luftmenge aussetzen und die<br />

Abnahme des Sauerstoffgehalts<br />

messen.<br />

Das erste Verfahren wurde nicht<br />

ange wandt, weil der Anstieg des<br />

Sau erstoffgehalts der Kohlen kein<br />

brauchbares Maß für die aufgenommene<br />

Sauer stoffmenge ist,<br />

denn die Kohlen geben gleichzeitig<br />

mit der Sauerstoffaufnahme<br />

Sauerstoff in Form von Kohlen-<br />

Zur Verwitterung von Kohlen<br />

Prof. Dr. Ernst Beier, Bochum*<br />

oxiden und Bildungs wasser ab.<br />

Die Kohlen wur den deshalb in<br />

geschlossenen Behältern - Exsikkatoren<br />

- mit Stutzen zur Gasentnahme<br />

und Luftnachfüllung<br />

gelagert, und die Sauerstoffaufnahme<br />

und die Abgabe von Kohlenoxiden<br />

wurden gasanalytisch<br />

bestimmt. Um eindeutige Ergebnisse<br />

zu erhalten, mussten die<br />

Steinkohlen sehr lange gelagert<br />

werden.<br />

2 Kohlen wurden bei gasanalytischen<br />

Begleituntersuchungen 37<br />

Jahre lang Luft mit 97 % relativer<br />

Feuchtigkeit ausgesetzt. Nach<br />

Abschluss der gasanalyti schen<br />

Messungen wurde an einigen<br />

Kohlen untersucht, wie sich ihr<br />

Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen,<br />

ihre Dilatation und ihr Heizwert<br />

verändert haben.<br />

Variiert wurden die Lagerzeit, die Temperatur,<br />

die Luftfeuchtigkeit und der Sauer-<br />

*Prof. Dr. Ernst Beier<br />

<strong>RDB</strong>-Mitglied<br />

Vormholzstraße 32<br />

44801 Bochum<br />

Tel.: 0234 / 70 11 98<br />

E-Mail: Beier-Bochum@t-online.de<br />

[1] Die Durchführung der Versuche wurde<br />

zusammenfasend beschrieben in E. Beier:<br />

Zur Oxidation von Steinkohlen und Pyrit. In:<br />

Glückauf-Forschungshefte 61 (2000) Nr. 3,<br />

Seite 88 bis 97.<br />

Bergbau<br />

stoffgehalt der Luft. Der mögliche Einfluss<br />

eingeschleuster Mikroben wurde besonders<br />

untersucht. Um den Umfang dieses<br />

Aufsatzes möglichst gering zu halten, wurde<br />

nur ein Teil der Ergebnisse graphisch<br />

darge stellt.<br />

Sauerstoffaufnahme von<br />

Kohlen<br />

Die Sauerstoffgehalte der Lagerluft<br />

wurden mit einem Orsatgerät bestimmt,<br />

mit dem Änderungen des Gehalts unter<br />

0,1 Volumenprozent nicht erfasst werden<br />

konnten. Um zu verlässlichen Aussagen<br />

zu kommen, waren deshalb lange Lagerzeiten<br />

erforderlich.<br />

Sauerstoffaufnahme von Kohlen in<br />

Abhängigkeit von der Lagerzeit<br />

Eine größere Anzahl von Steinkohlen,<br />

aber auch von anderen Stoffen, wurde bei<br />

Raumtemperatur in Luft mit 97 % relativer<br />

Feuchtigkeit gelagert. Alle Stoffe nahmen<br />

mit abnehmender Ge schwindigkeit<br />

Sauerstoff auf. Bild 1 zeigt die Sauerstoffaufnahme<br />

einiger Stoffe in einem<br />

Zeitraum bis zu 20 Jahren. Aus der Abflachung<br />

der Kurven ergibt sich, <strong>das</strong>s die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit immer ge ringer<br />

wird, sich also die Kohlesubstanz gegenüber<br />

Sauerstoff immer mehr sta bilisiert.<br />

Sauerstoffaufnahme in Abhängigkeit<br />

von der Temperatur<br />

Die Versuchseinrichtungen erlaubten<br />

lediglich Untersuchungen im Bereich von<br />

0 bis 60°C. Wie nicht anders zu erwarten,<br />

stieg die Oxidationsgeschwindigkeit mit<br />

steigender Temperatur an. Bei Steinkoh-<br />

1 Sauerstoffaufnahme verschiedener Stoffe 2 Sauerstoffaufnahme in Abhängigkeit von der Temperatur<br />

bergbau 11/2010 505

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