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Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV

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6 Kohlenmonoxidabgabe in Abhängigkeit von der Lagerzeit<br />

können. Damit wurde die neue Erkenntnis<br />

gewonnen, <strong>das</strong>s Steinkohlen bei gewöhnlichen<br />

Temperaturen immer Kohlenmonoxid<br />

emittieren; Bild 6 zeigt, in welchem<br />

Maße. Im Vorgriff auf spätere Versuchsergebnisse<br />

sei darauf hingewiesen, <strong>das</strong>s es<br />

in geschlossenen Kohlenlagern nur deshalb<br />

nicht zu Kohlenmonoxidvergiftungen<br />

kommt, weil Mikroben dieses giftige Gas<br />

oxidieren.<br />

Kohlenmonoxidabgabe in<br />

Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt<br />

der Atmosphäre<br />

Bild 7 lässt erkennen, <strong>das</strong>s auch bei wesentlicher<br />

Erhöhung des Sauerstoffdrucks<br />

über den äußeren Luftdruck hinaus kein<br />

deutlicher Anstieg der Kohlenmonoxidemissionen<br />

zu erwarten ist, vermutlich,<br />

weil auch die Oxidationsgeschwindig keit<br />

nicht weiter ansteigt.<br />

Kohlenmonoxidabgabe in<br />

Abhängigkeit von der Temperatur<br />

Die Emissionen an Kohlenmonoxid stiegen<br />

bei allen Kohlen und Lagerbedin gungen<br />

mit der Temperatur zunehmend an.<br />

Kohlenmonoxidabgabe in<br />

Abhängigkeit von der relativen<br />

Luftfeuchtigkeit<br />

Wie vorher gezeigt, nahmen die Kohlen<br />

bei mittleren Luftfeuchtigkeiten am<br />

wenigsten Sauerstoff auf. Ebenso gaben<br />

sie bei mittleren Luftfeuchtigkeiten am<br />

wenigsten Kohlenmonoxid ab. Die Emissionen<br />

von Kohlendioxid und Kohlenmonoxid<br />

verhalten sich unterschiedlich: In<br />

trockener Luft wurde kein Kohlendioxid<br />

freigesetzt, Kohlenmonoxid hingegen<br />

mehr als in feuchter Luft. Versuche mit<br />

Modellsubstanzen, die diese Ergebnisse<br />

erklären sollten, können hier aus Platzmangel<br />

nicht beschrieben werden.<br />

Kohlenmonoxidabgabe in<br />

Abhängigkeit vom<br />

Flüchtigengehalt der Kohlen<br />

Bei 8 verschiedenen Kohlen und Graphit<br />

stiegen bei 97 % relativer Luftfeuchtig keit<br />

innerhalb 486 Tagen die Kohlenmonoxidemissionen<br />

linear mit deren Flüchtigengehalt<br />

an. Nach diesen Ergebnissen müsste<br />

beim Lagern hochflüchtiger Kohlen eine<br />

größere Vergiftungsgefahr bestehen als<br />

bei niedrigflüchtigen. Hierzu siehe jedoch<br />

den Absatz Einfluss von Mikroorganismen.<br />

Änderung von Kohleneigenschaften<br />

Die bekannte schnelle Abnahme des<br />

Kokungsvermögens von Kokskohlen beim<br />

Lagern an Luft wurde bestätigt. Überraschenderweise<br />

änderten sich die Gehalte<br />

an Flüchtigenbestandteilen und der Heizwert<br />

jedoch kaum, selbst nicht nach Jahrzehnte<br />

langer Lagerung.Es änderte sich<br />

jedoch die Zusammensetzung der Flüchtigen<br />

Bestandteile, und die Masse der Kohle<br />

verminderte sich.<br />

Wie es zu letzterem kommt, sei an 2<br />

Beispielen erläutert.<br />

Im Ruhrkohlehandbuch 1994, Seiten 57<br />

bis 59, wird für eine Kohle mit 20 % Flüchtigen<br />

Bestandteilen in der wasser- und<br />

aschefreien Substanz folgende Analyse<br />

angegeben: 89,6 % C; 4,7 % H; 3,2 % O;<br />

1,7 % N und 0,8 % S. Aus dieser Analyse<br />

lässt sich zwar keine Formel über den<br />

molekularen Aufbau dieser Kohle ableiten,<br />

aber eine Formel, die zeigt, in welchem<br />

Verhältnis die Atome der verschiedenen<br />

chemischen Elemente der Kohlensubstanz<br />

zueinander stehen. Zur Ermittlung<br />

einer solchen Formel wird von dem Element<br />

ausgegangen, von dem am wenigsten<br />

Atome in der Substanz enthalten<br />

sind, und deren Anzahl wird in der Regel<br />

gleich eins gesetzt. Das entsprechende<br />

Bergbau<br />

7 Kohlenmonoxidabgabe in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt der<br />

Luft<br />

Element ist in dieser Formel der Schwefel.<br />

Um die Rechnung zu vereinfachen, bleibt<br />

unberücksichtigt, <strong>das</strong>s in der untersuchten<br />

Kohle nicht der gesamte Schwefel in die<br />

Kohlenmoleküle eingebunden ist, sondern<br />

zum Teil in Form von Pyrit vorliegt.<br />

Mit Hilfe obiger Analyse und der Atomgewichte<br />

der Elemente ergibt sich für diese<br />

Kohle die Formel C<strong>300</strong>H188O8N5S und<br />

ein Molekulargewicht von 3974 g/mol.<br />

Für die vorgesehene Betrachtung werden<br />

Methylgruppen –CH3 gebraucht, die<br />

tatsächlich auch in den Kohlen enthalten<br />

sind. Sollen 2 dieser Gruppen besonders<br />

herausgestellt werden, dann kann anstelle<br />

der Summenformel geschrieben werden:<br />

C298H182O8N5S(CH3)2.<br />

Dieses lässt sich folgendermaßen oxidieren:<br />

C298H182O8N5S(CH3)2 + 3 O2<br />

→ C298H182O8N5S(COOH)2 + 2 H2O<br />

Die so entstandene Säure zersetzt sich<br />

unter Abspaltung von Kohlendioxid:<br />

C298H182O8N5S(COOH)2<br />

→ C298H184O8N5S + 2 CO2<br />

Beim Vergleich der Formeln von Ausgangs-<br />

und Endstoff sieht man, <strong>das</strong>s die<br />

Masse des Endstoffes geringer ist als die<br />

des Ausgangsstoffes. Dass der Heizwert<br />

sich bei solchen Reaktionen unter Umständen<br />

kaum ändert, sei an einem Stoff<br />

mit einfacher gebauten Molekülen, an Toluol,<br />

<strong>das</strong> im Kokereibenzol enthalten ist,<br />

demonstriert.<br />

Durch Oxidation von Toluol C6H5CH3,<br />

Heizwert 40 940 kJ/kg, entsteht Benzoesäure<br />

C6H5COOH. Durch Abspaltung von<br />

CO2 aus Benzoesäure entsteht Benzol<br />

C6H6, Heizwert 40 580 kJ/kg. Der Heizwert<br />

des Benzols ist also 0,89 % geringer als<br />

der des Toluols. Die Masse des Benzols<br />

ist jedoch um 15,3 % geringer, denn aus<br />

den Molekulargewichten der beiden Stoffe<br />

lässt sich berechnen, <strong>das</strong>s aus 100 g Toluol<br />

84,7 g Benzol entstanden sind. Damit ist<br />

bergbau 11/2010 507

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