Erlebnisgastronomie 300 m untertage – das ... - RDB eV
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Gruppenbild vor einem Marktbrunnen<br />
gingen wir zur nahegelegenen Burg<br />
Greifenstein, wo eine Besichtigung<br />
der Burg und in der Burg integrierten<br />
Deutschen Glockenmuseum<br />
geplant war.<br />
Wir hatten uns im Eingangsbereich<br />
versammelt, am Gotischen Gewölbe,<br />
<strong>das</strong> Anfang des 15. Jahrhunderts,<br />
erbaut worden ist. Zuerst war<br />
es <strong>das</strong> Eingangstor zur Burg und<br />
später als Gefängnis genutzt. Heute<br />
werden dort die verschiedensten<br />
Folterwerkzeuge gezeigt.<br />
Herr Krekel vom Greifenstein-<br />
Verein e.V. übernahm die Führung<br />
durch die gesamte Burganlage<br />
und gab sein umfangreiches Wissen<br />
über die Burghistorie und die<br />
jeweils regierenden Grafen an uns<br />
weiter. Er zeigte uns als Erstes<br />
<strong>das</strong> Bollwerk „Der Kuchen“ auch<br />
„Münz“ genannt. Es ist mit seinen<br />
Schießscharten und gewölbtem<br />
Innenraum ein noch vollständig<br />
erhaltenes Bollwerk <strong>das</strong> 1463 von<br />
Graf Otto zu Solms-Braunfels erbaut<br />
wurde, der in der Zeit von 1459<br />
bis 1504 regiert hat. Einst befand<br />
sich östlich davon ein Anbau, in<br />
dem nach 1681 einige Münzen geprägt<br />
worden sind. Heute hat <strong>das</strong><br />
Standesamt hier eine Niederlassung<br />
im hohen Gewölbe und man<br />
kann auf Wunsch hier Trauungen<br />
vornehmen. Weiter ging die Führung<br />
rampenmäßig über gepflasterte<br />
Wege und Treppen bis zu<br />
den Doppeltürmen. Von hier hatte<br />
man eine wunderschöne Aussicht<br />
auf die Landschaft „Rund um<br />
Greifenstein“. Wir kamen danach<br />
in ein überdachtes Doppelgewölbe,<br />
auch Bornkammer genannt, in<br />
dem sich der heute zugeschüttete<br />
Leierbrunnen befindet. Ein zwischen<br />
der Bornkammer und dem<br />
Burghof gelegener Wohnbau wurde<br />
1420 mit dem sogenannten<br />
„Frauenzimmer“ gebaut. In der<br />
Zeit von 1687 bis 1693 hat Graf<br />
Wilhelm Moritz einen Saalbau<br />
errichtet der nur Wohn- und Repräsentationszwecken<br />
diente, er<br />
wollte Greifenstein zu einem Barockschloß<br />
machen.<br />
Das größte Bollwerk der Burganlage<br />
ist die Sogenannte „Rossmühle“. Sie<br />
wurde 1620 von Graf Wilhelm dem I.<br />
zu Solms-Greifenstein erbaut. In<br />
Belagerungszeiten konnte hier eine<br />
von Rössern angetriebene Mühle<br />
<strong>das</strong> Getreide mahlen. Seit 1984 beherbergt<br />
<strong>das</strong> Bollwerk <strong>das</strong> Deutsche<br />
Glockenmuseum mit der ältesten<br />
Glocke aus dem 11. Jahrhundert.<br />
Herr Rincker, der Stifter des Glokkenmuseums<br />
hat 44 Glocken die<br />
im 2. Weltkrieg nicht eingeschmolzen<br />
worden sind gesammelt und<br />
im Glockenmuseum aufgestellt. Sehenswert<br />
ist auch die zur Burg gehörende<br />
Barockkirche mit über 60 Engeln<br />
an Decke, Kanzel und Empore.<br />
Unter der Kirche befindet sich eine<br />
200 Jahre ältere gotische Kapelle.<br />
Es ist eine der wenigen Doppelkirchen<br />
in Deutschland.<br />
Aus der Kirche kommend wurden<br />
wir von einem Trompeter überrascht,<br />
der zusammen mit Rita Seibert auf<br />
dem Kirchplatz stand. Wir dachten<br />
<strong>das</strong>s der Musiker zu einer Hochzeitsgesellschaft<br />
gehörte. Doch Rita verteilte<br />
Notenblätter mit 2 Bergmannsliedern.<br />
Und so sangen wir vor der<br />
Burgkapelle Bergmannslieder mit<br />
der musikalischen Begleitung einer<br />
Trompete, was sicherlich nicht alltäglich<br />
ist. Da hatten sich Rita und Horst<br />
Seibert eine tolle Überraschung ausgedacht.<br />
Nur schade, daß Horst, der<br />
2 Tage vor unserem Treffen zu einer<br />
stationären Behandlung in ein Krankenhaus<br />
mußte, nicht dabei sein<br />
konnte. Zum Abschluß der Führung<br />
gingen wir in den „Marstall“, in dem<br />
einst Pferde versorgt wurden. Nach<br />
erfolgtem Umbau zum Restaurant<br />
können heute über 100 Personen<br />
Platz finden. Bei Kaffee und Kuchen<br />
saßen wir hier noch einige Zeit zusammen<br />
und hätten beinah <strong>das</strong><br />
Abendessen vergessen. Nach dem<br />
Abendessen saßen wir noch lange<br />
zusammen und plauderten über vergangene<br />
Zeiten. Es ging sehr fröhlich<br />
und lustig zu.<br />
Für den nächsten Tag hatten<br />
die Organisatoren Rita und Horst<br />
Seibert wieder ein anspruchsvolles<br />
Programm zusammengestellt.<br />
Nach dem Frühstück ging<br />
die Fahrt nach Herborn. Bei der<br />
Führung durch die Stadt wurden<br />
wir über 750 Stadtgeschichte informiert.<br />
Beim Gang durch die Altstadt<br />
konnten wir Fachwerkhäuser<br />
sehen die 400 Jahre und älter waren.<br />
Herborn hat keine Zerstörung<br />
durch den 2. Weltkrieg erfahren<br />
und ist deshalb in einem guten<br />
baulichen Zustand. Im Zuge des<br />
Hessentages 1972 sind viele denkmalgeschützte<br />
Bauwerke saniert<br />
und restauriert worden, was <strong>das</strong><br />
heutige Erscheinungsbild positiv<br />
hervorhebt. Während der Führung<br />
bekamen wir viele bedeutsame<br />
Erläuterungen zum Fachwerk der<br />
einzelnen Häuser und zur Bebauung<br />
im Allgemeinen. Eine Verordnung<br />
besagte, daß die Gassen zwischen<br />
2 Häusern eine Person und<br />
2 Eimer breit sein mußten, um im<br />
Brandfall die entsprechende Zuwegung<br />
bereit zu halten. Durch viele<br />
verborgene Winkel und Innenhöfe<br />
betrachteten wir die bizarren Fassaden,<br />
Inschriften und Schnitzereien<br />
vergangener Jahrhunderte.<br />
Mitte des 13. Jahrhunderts wurde<br />
eine Stadtbefestigung errichtet<br />
mit einer 1000 m langen und 10 m<br />
hohen Stadtmauer. Mehr als 10<br />
Türme und mehrere Toranlagen,<br />
darunter die großen Befestigungen<br />
am Ober- und Untertor sicherten<br />
die Anlage zusätzlich. Im Mühlenviertel<br />
am Mühlbach standen<br />
6 Mühlenräder. Hier konnten die<br />
Stadtbewohner ihr Getreide mahlen<br />
lassen. Als Bildungsangebot<br />
hatte Herborn eine „Hohe Schule“,<br />
die von 1584 bis 1817 eine protestantisch-reformierte<br />
Hochschule mit<br />
den klassischen Fakultäten war. Im<br />
Anschluß an die Führung kehrten<br />
wir im Marktcafe ein und ließen<br />
uns Kaffee und Kuchen und andere<br />
Leckereien schmecken. Das<br />
hatten wir uns nach 2,5 h Führung<br />
durch die Altstadt verdient.<br />
Anschließend ging die Fahrt weiter<br />
nach Dillenburg. Hier stand<br />
die Besichtigung der Kasematten<br />
auf dem Programm. Zu Beginn der<br />
Führung wurde uns erklärt, daß im<br />
7-jährigen Krieg am 13.07.1760 <strong>das</strong><br />
Schloß zu Dillenburg mit einem Hagel<br />
feuriger Kugeln in Brand gesetzt<br />
und völlig zerstört worden ist. Die<br />
Feuersbrunst hatte sich überall ausgebreitet<br />
und auf mehrere Gewölbe<br />
der Kasematten übergegriffen. Nach<br />
der Zerstörung des Schlosses gab<br />
es Überlegungen, wie nun mit den<br />
Ruinen und den wenigen noch stehenden<br />
Gebäuden zu verfahren sei.<br />
Nach dem Willen der Bevölkerung<br />
sollte alles dem Erdboden gleichgemacht<br />
werden, wofür im März 1768<br />
auch die Erlaubnis erteilt wurde. Mit<br />
dem Abbruch des alten Schlosses<br />
wurde gleichzeitig die mächtige<br />
Verteidigungsanlage zerstört. Aber<br />
1849 wurde dann begonnen Teile<br />
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
der Kasematten wieder von Schutt<br />
zu befreien. Die sogenannte „Löwengrube“<br />
wurde als Bierlager und Eiskeller<br />
genutzt. 1863/64 und um die<br />
Jahrhundertwende (1901/03) wurden<br />
weitere Aufräumungsarbeiten in<br />
den Schloßgewölben durchgeführt.<br />
1964 hat dann die Stadt Dillenburg<br />
noch mal erhebliche finanzielle Mittel<br />
für die Ausgrabungsarbeiten auf<br />
dem Schloßberg bereitgestellt. Von<br />
Bergleuten der Grube „Falkenstein“<br />
ist dann die Kasemattenreihe vom<br />
sogenannten Bollwerk „Rondell“ bis<br />
zum Bollwerk „Junkergemach“ bis<br />
1967 freigelegt worden, so daß ab<br />
dieser Zeit ein durchgehender, harmonischer<br />
Rundgang besteht. Es<br />
war eine beeindruckende Führung<br />
durch diese ehemalige Verteidigungsanlage<br />
des Schlosses Dillenburg.<br />
Am Abend saßen wir wieder zusammen<br />
im „Hotel Simon“ bei gutem<br />
Essen, Bier und Wein und sprachen<br />
über die 50 Jahre der Vergangenheit.<br />
Zum Schluß wurde noch <strong>das</strong><br />
Bergmannslied gesungen.<br />
Am nächsten Morgen nach dem<br />
Frühstück gab es eine herzliche<br />
Verabschiedung mit dem Wunsch<br />
auf ein gesundes Wiedersehen in<br />
2 Jahren. Rita und Horst Seibert<br />
hatten ein schönes und anspruchsvolles<br />
Programm zusammengestellt,<br />
wofür ich an dieser Stelle im<br />
Namen aller Teilnehmer noch mal<br />
einen ganz besonderen Dank aussprechen<br />
möchte.<br />
Laurent Schmitt<br />
Niederrheinische<br />
Bergschule Moers<br />
Jahrgang 1960<br />
50 Jahre G 30 !!!<br />
Das Gold-Jubiläum - 50 Jahre<br />
nach Abschluß am 23.09.1960<br />
feierten die Kameraden mit ihren<br />
Ehefrauen und Gästen der G 30<br />
vom 24. bis 26.09.2010 im Casino<br />
im Park in Kamp-Lintfort.<br />
Das ehemalige Casino der Steinkohlenbergwerks<br />
Friedrich Heinrich<br />
AG, <strong>das</strong> heutige Bergwerk<br />
West, war deshalb gewählt, weil<br />
9 Steiger der G 30 hier ihre bergmännische<br />
Laufbahn begonnen<br />
hatten.<br />
Für <strong>das</strong> Gold-Jubiläum hat sich<br />
die Betriebsdirektion des Bergwerkes<br />
selbstlos bereit erklärt, an<br />
der Ausrichtung mitzuwirken.<br />
Der ausführliche Bericht über die<br />
Feierlichkeiten wird in Kürze nachgereicht.<br />
Kontaktadresse: Edith<br />
Katharina und Christian-Friedrich<br />
Reinke, Am Kielshof 23, 51105<br />
Köln, Tel.: 0221 / 880 62 20<br />
E-Mail:<br />
christian-friedrich-reinke<br />
@t-online.de<br />
bergbau 11/2010 529