Ausgabe 10 (Saison 2009/2010): THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen
Ausgabe 10 (Saison 2009/2010): THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen
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8 Rückblick<br />
„Final Five“<br />
<strong>Löwen</strong> siegen in Göppingen<br />
Lindgren-Sieben ist zum fünften Mal in Folge beim Final Four in Hamburg dabei<br />
Die <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong> haben zum fünften Mal in<br />
Folge das Final Four in Hamburg erreicht: Die Badener<br />
setzten sich am Sonntag im Viertelfi nale des DHB-Pokals<br />
bei Frisch Auf Göppingen mit 33:29 (15:14) durch und<br />
qualifi zierten sich nach Lübbecke, Hamburg sowie Gummersbach<br />
als vierte Mannschaft für die Endrunde am<br />
<strong>10</strong>./11. April in der Color Line Arena. Die Halbfi nals wurden<br />
am vergangenen Montag (nach Redaktionsschluss)<br />
in Hamburg ausgelost.<br />
„Wir haben kämpferisch als<br />
Mannschaft überzeugt. Das<br />
war ein ganz wichtiger Schritt<br />
in dieser <strong>Saison</strong>, ein toller<br />
Sieg, aber eben auch nur ein<br />
Schritt“, jubelte <strong>Löwen</strong>-Manager<br />
Thorsten Storm, nachdem<br />
seine Truppe im Cupwettbewerb<br />
ins Ziel gestürmt<br />
war. „Wie Ole Stefánsson im<br />
Angriff dirigiert und unsere<br />
Abwehr dagegen gehalten<br />
hat, das hat den Unterschied<br />
ausgemacht“, so Storm weiter.<br />
Keeper Henning Fritz<br />
sagte: „Unsere Deckung<br />
hat im zweiten Durchgang<br />
sehr gut gestanden und uns<br />
sind leichte Tore gelungen.“<br />
Einen Wunschgegner fürs<br />
Halbfi nale in Hamburg hat<br />
Uwe Gensheimer zeigte sich<br />
in Topform.<br />
er nicht: „Dort gibt es keine<br />
großen oder kleinen Teams.<br />
Wir nehmen es, wie es<br />
kommt.“ Bislang standen die<br />
Badener bei vier Anläufen in<br />
der Hansestadt zwei Mal im<br />
Endspiel, unterlagen aber jeweils<br />
knapp gegen den HSV<br />
Hamburg (2006) und den<br />
<strong>THW</strong> <strong>Kiel</strong> (2007).<br />
„Wir haben uns von der<br />
Hektik der Göppinger nicht<br />
anstecken lassen. Sie haben<br />
in der zweiten Halbzeit zu<br />
viele Bälle weggeworfen.<br />
Sicherlich hat uns die offensive<br />
4:2-Abwehr im zweiten<br />
Abschnitt einige Probleme<br />
bereitet, aber nach einer Auszeit<br />
waren wir wieder in der<br />
Spur“, meinte Rechtsaußen<br />
Patrick Groetzki in Vorfreude<br />
auf das Final-Four-Turnier,<br />
für die <strong>Löwen</strong> quasi ihr „Final<br />
Five“.<br />
In der Göppinger EWS<br />
Arena begann die Partie vor<br />
4650 Zuschauern mit einem<br />
viel versprechenden Start der<br />
<strong>Löwen</strong>. Sie erarbeiteten sich<br />
sukzessive ein Übergewicht,<br />
standen kompakt in der Abwehr<br />
und nutzten ihre Chancen<br />
im Angriff. Das zahlte<br />
sich aus und bis Mitte des ersten<br />
Abschnitts lagen die Badener<br />
mit bis zu vier Treffern<br />
vorne. Dann aber fanden die<br />
Würfe von FA-Rückraumkanonier<br />
Lars Kaufmann immer<br />
besser das Ziel, der Nationalspieler<br />
stellte beim 9:<strong>10</strong> (18.)<br />
den Anschluss her, Kreisläufer<br />
Manuel Späth netzte<br />
zum Ausgleich ein. Danach<br />
marschierten beide Teams<br />
im Gleichschritt. Tahirović<br />
im Göppinger Kasten lieferte<br />
eine sehr gute Leistung ab<br />
und parierte vor dem Wechsel<br />
elf Bälle. Uwe Gensheimer<br />
sorgte mit seinem fünften<br />
Tor für die knappe Pausenführung<br />
– 15:14.<br />
Die <strong>Löwen</strong>, die auf Kreisläufer<br />
Bjarte Myrhol (Nackenverletzung)<br />
sowie auf<br />
ihren Kapitän Guðjón Valur<br />
Sigurðsson (Kniebeschwerden)<br />
verzichten mussten,<br />
legten mit einem Doppelschlag<br />
durch Harbok und<br />
Gensheimer nach dem Wechsel<br />
vor. Aber Frisch Auf blieb<br />
dran, im Spiel gehalten vor<br />
allem durch ihren Keeper<br />
Tahirović. Dann die Schlüsselszene<br />
der Partie: Hatte<br />
eben noch Harbok wegen<br />
groben Foulspiels an Kaufmann<br />
die Rote Karte gesehen<br />
(39.) – es stand 20:19 für die<br />
<strong>Löwen</strong> – musste wenig später<br />
Kaufmann selbst mit zwei<br />
Mal zwei Minuten auf die<br />
Strafbank. Das schien dem<br />
Spiel der Schwaben den entscheidenden<br />
Knick zu geben.<br />
Denn vor allem ihre nun folgenden<br />
technischen Fehler<br />
nutzten die Badener zu fünf<br />
Treffern in Folge – 25:19<br />
(44.) aus Sicht der <strong>Löwen</strong>.<br />
Das war aber keine Vorent-<br />
DHB-Pokal – Viertelfi nale, 07.02.20<strong>10</strong><br />
Frisch Auf Göppingen <strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong><br />
29 (14:15) 33<br />
Frisch Auf Göppingen: Tahirović, Weiner (bei einem<br />
Siebenmeter und ab 55.) – Thiede (5), Haaß (3/1), Kaufmann<br />
(7) – Häfner (3), Oprea (2) – Späth (4) - Landsberg,<br />
Schweikardt (2), Kneule (n.e.), Jurca (1), Schöne,<br />
Mrvaljević (2/1).<br />
<strong>Rhein</strong>-<strong>Neckar</strong> <strong>Löwen</strong>: Szmal, Fritz (bei zwei Siebenmetern<br />
und ab 48.) – Stefánsson (6/4), Manojlović (2),<br />
Bielecki (2) – Groetzki (5), Gensheimer (12/2) – Klimovets<br />
(1) – Roggisch, Guðjónsson (2), Harbok (2), Prieto<br />
(n.e.), Müller (1), Bruhn (n.e.).<br />
Strafminuten: Mrvaljević (2), Jurca (2), Kaufmann (4) –<br />
Bielecki (2), Groetzki (2), Müller (2), Gensheimer (2).<br />
Trainer: Velimir Petković - Ola Lindgren.<br />
Zuschauer: 4650.<br />
Spielfi lm: 1:1 (2.), 2:3 (6.), 4:6 (9.), 5:9 (13.), <strong>10</strong>:<strong>10</strong><br />
(20.), 12:11 (22.), 12:13 (25.), 14:15 (Hz.), 15:19 (34.),<br />
18:20 (36.), 19:25 (44.), 23:26 (48.), 25:27 (50.), 26:30<br />
(54.), 28:32 (58.), 29:33 (Ende).<br />
Schiedsrichter: Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/<br />
Mainz).<br />
Zeitstrafen: 4/4.<br />
Disqualifi kation: Harbok (39.).<br />
Siebenmeter: 6/2 – 6/6.<br />
Frisch Auf Göppingen: Haaß scheitert an Fritz.<br />
Frisch Auf Göppingen: Schweikardt scheitert an Fritz.<br />
Frisch Auf Göppingen: Mrvaljević scheitert an Fritz.<br />
Frisch Auf Göppingen: Mrvaljević wirft über das Tor.<br />
Beste Spieler: Tahirović, Thiede – Gensheimer, Stefánsson,<br />
Groetzki.<br />
scheidung. Denn die Göppinger<br />
verkürzten auf 23:26<br />
(48.), danach nahm Coach<br />
Lindgren die Auszeit. „Das<br />
war ein spannendes, kämpferisches<br />
Handballspiel. Wir<br />
haben in einigen Phasen<br />
richtig gut gespielt. Aber<br />
Göppingen ist immer wieder<br />
zurückgekommen. Trotzdem<br />
haben wir das Spiel im zweiten<br />
Abschnitt kontrolliert.<br />
Unterm Strich sind wir sehr<br />
glücklich, dass wir zum Final<br />
Four fahren dürfen. Damit<br />
haben wir ein Ziel erreicht“,<br />
bilanzierte der <strong>Löwen</strong>-Coach.<br />
Über 200 <strong>Löwen</strong>-Fans hatten<br />
sich auf den Weg von Baden<br />
nach Schwaben gemacht<br />
und sorgten für Lärm in der<br />
EWS Arena. „Unsere Fans<br />
waren heute etwas lauter als<br />
der Rest der Halle. Sie haben<br />
genauso gekämpft wie unser<br />
Team. Danke für die Unterstützung“,<br />
sagte Manager<br />
Storm. �