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Juni/Juli 2013 - Johannes-Landenberger-Schule

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KleeBlatt<br />

2 Schülerzeitung <strong>Johannes</strong>-<strong>Landenberger</strong>-Förderzentrum Weimar<br />

Gemeinschaft steckt an<br />

Geistliches Wort<br />

Von Rektor Pfarrer Axel<br />

Kramme<br />

Einen Tanzkurs wollten wir<br />

schon lange machen - meine<br />

Frau und ich - aber immer<br />

sprach etwas dagegen:<br />

• Wann kommen wir schon<br />

zum Tanzen - lohnt sich das<br />

• Wie kriegen wir es hin,<br />

regelmäßig beide einen Abend<br />

frei und Zeit zu haben<br />

• Und schließlich gibt es<br />

wichtigeres im Leben: die<br />

Arbeit, den Garten machen,<br />

die Kinder, den Hund.<br />

Ehrlich gesagt: ich hatte keine<br />

richtige Lust dazu und war<br />

froh über jede Ausrede, die<br />

einigermaßen plausibel klang.<br />

Denn eigentlich hatte ich<br />

Angst:<br />

• die anderen können das<br />

sowieso besser als ich!<br />

• Ich werde meiner Frau<br />

dauernd auf den Füßen stehen.<br />

• Alle gucken dann auf mich,<br />

weil ich es beim zehnten Mal<br />

immer noch nicht hinkriege<br />

im Takt zu bleiben.<br />

Und dann werde ich unleidlich<br />

und schimpfe wie ein<br />

Kesselflicker. Vielleicht streiten<br />

wir sogar Ich kenne genügend<br />

Paare, denen das beim<br />

Tanzen so geht.<br />

Es war also ganz schön aufregend<br />

am ersten Abend: Müssen<br />

wir wirklich dahin Und<br />

was zieht man eigentlich an<br />

Und was werden das für Leute<br />

sein Bestimmt Spießer, Dauertänzer,<br />

Alleskönner.<br />

Am Abend dann die erste Beruhigung:<br />

Jeans und Straßenschuhe<br />

sind offenbar okay.<br />

Und unter den vielen Leuten<br />

fällt nicht auf, wenn was<br />

schief geht.<br />

Aber die größte Überraschung:<br />

Soviel besser als wir<br />

sehen die auch nicht aus auf<br />

der Tanzfläche, jünger vielleicht.<br />

Üben ganz sicher für<br />

die Hochzeit. Links zwo drei,<br />

rechts zwo drei.<br />

Das sieht manchmal ganz<br />

schön lustig aus, was die da<br />

treiben, flüstere ich meiner<br />

Frau zu. Das finden die bei<br />

uns auch, flüstert sie zurück<br />

und deutet auf Gesichter, die<br />

uns zulächeln.<br />

Ich glaube, die haben genauso<br />

viel Freude an uns, wie wir an<br />

ihnen. Scheint so. Freude in<br />

Gemeinschaft ist echt ansteckend.<br />

Und da ist es dann ziemlich<br />

egal, wer wem mal wieder auf<br />

den Füßen steht und wer<br />

schuld daran ist.<br />

Mit dem Glauben ist das ähnlich.<br />

Natürlich geht das auch<br />

allein, sozusagen im stillen<br />

Kämmerlein zu glauben und<br />

zu beten, aber in Gemeinschaft<br />

ist das leichter - geradezu<br />

ansteckend.<br />

In der Gemeinschaft geht alles<br />

leichter, macht es mehr Spaß.<br />

Man kann sich gegenseitig<br />

stärken, wenn einer mal<br />

schwächelt. Glaube ist ansteckend<br />

- Gott sei Dank und<br />

Freude ebenfalls.<br />

Gewusst habe ich das schon<br />

immer, irgendwie, aber schön,<br />

es ab und an mal wieder hautnah<br />

erfahren zu können: im<br />

Tanzkurs und im Lebenskurs.<br />

Herzliche Grüße von nebenan<br />

Ihr<br />

Rektor Axel Kramme

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