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Fall, ihre eigene fehlende menschliche Qualifikation, bestenfalls ihre<br />
mangelnde Selbstbeherrschung beweist.<br />
Denn die Herangehensweise an die Lösung des dienstlichen Problems<br />
wird von Seiten der kollektivistisch geprägten Person ganz anders angegangen<br />
werden. Diese wird versuchen, mit einer angenehmen Einleitung<br />
eine gute Atmosphäre zu schaffen. Dazu gehört, dass Unangenehmes<br />
(zumindest vorläufig) vermieden wird und stattdessen Gemeinsamkeiten<br />
gesucht und betont werden. Die gesamte Verhandlung<br />
wird darauf abzielen, eine beide Seiten zufriedenstellende Lösung<br />
herbeizuführen, denn jeder soll sein Gesicht wahren können.<br />
Prallen diese beiden Argumentationsmuster hart aufeinander, kommt<br />
es in der Regel zu folgendem Ablauf: die individualistisch geprägte<br />
Verhandlungsseite besteht auf eindeutiger und dauerhafter Klärung<br />
des Problems und argumentiert entsprechend kontrovers und ausdauernd<br />
– wie man es von klein auf gelernt hat. Die kollektivistisch geprägte<br />
Seite wird möglichst lange – je nach individueller „Schmerzgrenze“<br />
– versuchen, das Problem herunterzuspielen, zu banalisieren<br />
und durch die Betonung von unter Umständen nur kleinsten Gemeinsamkeiten<br />
sonstige „Entschärfungsversuche“ vorzunehmen. Dieses<br />
Verhalten wird von individualistischer Seite als Mangel an Offenheit,<br />
Engagement, Disziplin und/oder Zielgerichtetheit wahrgenommen,<br />
womit schlimmstenfalls auch nachlässige Arbeitsweise oder generell<br />
fehlende fachliche Eignung unterstellt wird. Entsprechend wird sie<br />
erst Recht auf Klärung bestehen. Da nun offenbar alle Schlichtungsversuche<br />
der kollektivistischen Seite fehlgeschlagen sind, wird sie sich<br />
der weiteren Diskussion entziehen und durch passiven Widerstand die<br />
Argumente ins Leere laufen lassen. Soweit möglich, wird die weitere<br />
Beziehung abgebrochen bzw. werden die Kontakte in Zukunft minimiert.<br />
Absprachen mit Personen zu der man keine positive Beziehung<br />
unterhält, müssen überdies auch nicht eingehalten werden.<br />
Der geschilderte Verlauf kommt hier einem „Worst-Case“-Szenario<br />
recht nahe. In der Lebenswirklichkeit werden die dargestellten Extrempunkte<br />
der Kulturunterschiede wahrscheinlich nicht in voller Ausprägung<br />
aufeinander treffen. In der ausgeprägten Darstellung liegt jedoch<br />
eine Verdeutlichung der Kulturunterschiede. Überdies ergeben<br />
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