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gang ist aller Laster Anfang Müßiggang, das muss unser Anfang<br />
sein.“ (Nr. 51/2011, S. 44).<br />
Offenbar ist der Trend auch spät abends und am Wochenende noch E-<br />
Mails zu beantworten in Deutschland so stark ausgeprägt, dass Beschäftigte<br />
zum Abschalten gezwungen werden müssen. So hat der Betriebsrat<br />
der Volkswagen AG in der Vorweihnachtszeit 2011 eine Betriebsvereinbarung<br />
getroffen (SPIEGEL-Online, 2011), wonach bei<br />
den ca. 1.100 Firmen-Blackberrys künftig nach Feierabend die E-<br />
Mail-Funktion abgeschaltet wird. 30 Minuten nach Ende der Gleitzeit<br />
wird der Server-Betrieb eingestellt, 30 Minuten vor Beginn des nächsten<br />
Arbeitstags sind die Verbindungen wieder offen. Die Geräte können<br />
natürlich weiterhin zu normalen Telefongesprächen bzw. für SMS<br />
genutzt werden.<br />
Diese Unterschiedsdimension geht also über Leistungs- und Sozialorientierung<br />
weit hinaus und beschreibt vielmehr eine tiefe mentale<br />
Grundeinstellung zum Leben, geht somit in den Bereich der Persönlichkeitseigenschaften.<br />
Da solche Wertvorstellungen sich kaum und<br />
wenn, dann nur über sehr lange Zeiträume oder nach einschneidenden<br />
Lebenserfahrungen ändern, erscheint hier die Möglichkeit der Einflussnahme<br />
durch Personalführung fast unmöglich.<br />
c) Bereitschaft zur Delegation von Verantwortung<br />
Dieses Unterschiedsmerkmal korreliert stark mit der Dimension<br />
Machtdistanz. Der letzte Aspekt von Tabelle 1 beschreibt, dass in Kulturen<br />
mit hoher Machtdistanz Anregungen von „unten“ nach „oben“<br />
nur sehr zurückhaltend gegeben werden und Vorgesetzte erst gar nicht<br />
erwarten, dass Nachgeordnete sich einbringen. Dagegen können in<br />
Kulturen mit niedriger Machtdistanz Anregungen und Vorschläge von<br />
Nachgeordneten an Vorgesetzte offen und direkt gerichtet werden.<br />
Diese erwarten diese Form der Mitarbeit.<br />
Diese mentalen Einstellungen, vor allem auf Seiten der Vorgesetzten,<br />
ziehen es nach sich, dass den Beschäftigten mehr oder weniger Eigenverantwortung<br />
zugetraut und folglich auch zugestanden wird. Vorgesetzte<br />
mit einem Hang zu starker Unsicherheitsvermeidung werden insofern<br />
wenig delegieren, da sie damit den unmittelbaren Einblick ins<br />
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