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Die Geschichte des Dieselmotors - Daimler

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1909 – <strong>Die</strong> Vorkammer<br />

Seite 10<br />

1908 wird Prosper L’Orange bei Benz & Cie. als Leiter <strong>des</strong> Motorenversuchs<br />

eingestellt. In Mannheim will der Ingenieur wie schon bei Deutz vor allem das<br />

<strong>Die</strong>selprinzip weiter verbessern. Mit seinem Nachkammer-<strong>Die</strong>sel hat er bereits<br />

einen ersten Schritt hin zur Unterteilung von Gemischbildung und Brennraum<br />

unternommen. Jetzt experimentiert er an einer Verbesserung dieser Form <strong>des</strong><br />

Zylinderkopfs. L’Orange konstruiert dazu für seine Arbeiten einen<br />

Versuchsmotor, der sich mit verschiedenen Zylinderköpfen ausrüsten lässt.<br />

An dieser Maschine probiert er auch eine Variante aus, bei der zwischen<br />

Einspritzdüse und dem zylindrischen Verbrennungsraum eine halbkugelförmige<br />

Kammer angeordnet ist. In diesem Raum, der rund 20 Prozent <strong>des</strong> gesamten<br />

Zylindervolumens einnimmt, verbrennt nach der Einspritzung ein kleiner Teil<br />

<strong>des</strong> <strong>Die</strong>seltreibstoffs aufgrund <strong>des</strong> Kontakts mit der heißen Kammerwand.<br />

Dabei entsteht in der Vorkammer ein extrem hoher Druck, der das übrige Luft-<br />

<strong>Die</strong>sel-Gemisch in den Zylinder hineintreibt und dort für eine sehr gute<br />

Verwirbelung mit der verdichteten Ansaugluft sorgt. Druck und Vermischung<br />

ermöglichen eine schnelle Verbrennung mit hohen Temperaturen. So sind mit<br />

dem Vorkammer-<strong>Die</strong>sel deutlich höhere Umdrehungszahlen möglich als mit<br />

älteren Formen <strong>des</strong> Selbstzünders.<br />

Bei einem ersten Probelauf erweist sich der Vorkammer-<strong>Die</strong>sel als robust,<br />

zuverlässig und vor allem sparsam. Der Motor stellt seinen Entwickler zwar<br />

weiterhin vor Probleme. Nicht zuletzt ist die Maschine noch immer zu groß, um<br />

in ein Automobil eingebaut werden zu können. Aber Prosper L’Orange weiß<br />

seine Arbeit auf dem richtigen Weg: Am 14. März 1909 reicht er das<br />

Vorkammer-System als Patent ein (DRP 230 517). Sein Erfolg wird von Benz &<br />

Cie. honoriert, L’Orange erhält 1910 die Stellung eines Prokuristen im<br />

Stationärmotorenbau.<br />

1919 – Trichter-Vorkammer, Nadel-Einspritzdüse und regelbare<br />

Einspritzpumpe<br />

Der Erste Weltkrieg stoppt die weitere Entwicklung der <strong>Die</strong>seltechnik bei<br />

Benz & Cie., 1915 geben die Mannheimer das Vorkammer-Patent sogar ganz<br />

auf. Als L’Orange nach Kriegsende die Arbeit an einem modernen <strong>Die</strong>selmotor<br />

<strong>Daimler</strong> Communications, 70546 Stuttgart/Germany<br />

Merce<strong>des</strong>-Benz – Eine Marke der <strong>Daimler</strong> AG

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