STUFE - Schwäbische Albvereinsjugend
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Blume des Jahres<br />
Die Gemeine Wegwarte<br />
Die Wegwarte ist zur Blume des Jahres 2009 gekürt worden.<br />
Sie wächst an Weg- und Ackerrändern und ist botanisch mit<br />
Chicoree und Radicchio verwandt.<br />
Die Wegwarte gilt in mehreren Bundesländern als gefährdet.<br />
Wegen ihrer strahlenden Blütenfarbe ist die Wegwarte auch als<br />
„Wegeleuchte" bekannt. Praktischen Nutzen hatte in früherer<br />
Zeit ihre Wurzel, die geröstet teurem Bohnenkaffee beigemischt<br />
wurde oder auch als Zichorienkaffee oder „Muckefuck“ Kaffee-<br />
Ersatz ergab.<br />
Die Gemeine Wegwarte (Cichorium inytbus) gehört zur großen<br />
Familie der Korbblütler und gedeiht an warmen, sonnigen<br />
Standorten, gern auf trockenen Lehmböden an Mauern und<br />
Böschungen, an Wegrändern oder auf Brachen. Als typische<br />
Hochsommerbotin blüht sie von Juli bis September, teils auch<br />
noch bis in den November hinein.<br />
Vor allem Schwebfliegen, Bienen und Hummeln besuchen<br />
die Wegwartenblüten, Finkenvögel wie die Stieglitze picken im<br />
Herbst ihre Samen.<br />
In Süddeutschland ist die blaue Wegwarte men auch weiße<br />
Albinoblüten vor – noch recht häufig. In Niedersachsen und<br />
Hamburg steht die Wegwarte auf der Roten Liste, in weiteren<br />
Bundesländern auf der sogenannten Vorwarnliste.<br />
Germar Schulte-Hunsbeck<br />
© knipseline pixelio<br />
Baum des Jahres<br />
Der Bergahorn<br />
Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) trägt seinen Namen<br />
zu Recht. Sein Verbreitungsgebiet reicht von den Kantabrischen<br />
Bergen im Nordwesten Spaniens bis hin zu den Karpaten im<br />
Osten und vom Harz im Norden bis in den Apennin. In den<br />
deutschen Mittelgebirgen prägt er vor allem zusammen mit<br />
der Esche und der Bergulme die feuchten Schlucht- und Blockhaldenwälder.<br />
Die Nordgrenze seiner natürlichen Verbreitung<br />
verläuft am nördlichen Rand der deutschen Mittelgebirge. Durch<br />
den Menschen hat sich der Baum bis nach Südschweden, England,<br />
Irland und ostwärts bis ins europäische Russland hinein<br />
ausgebreitet.<br />
Das Holz des Bergahorn wird für Küchengeräte wie Kochlöffel,<br />
Fleischklopfer und Nudelhölzer verwendet. Eine weitere klassische<br />
Verwendung hat das recht harte, aber gut drechselbare<br />
Holz im Musikinstrumentenbau (Flöte, Fagott, Cello, Bratsche,<br />
Geige) gefunden, ebenso im Innenausbau.<br />
Der Bergahorn kann bis zu sechshundert Jahre alt werden. Er<br />
spielt in vielen Ortschaften in den Bergen eine kulturgeschichtlich<br />
ähnliche Rolle wie die Eiche oder die Linde in niederen<br />
Lagen.<br />
Ahornholz besitzt im Volksglauben eine besondere Eigenschaft.<br />
Zauberer und Hexen trauen sich nicht über eine<br />
Türschwelle aus Ahorn. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen<br />
wollte, der stellte zusätzlich belaubte Zweige ins Fenster. Die<br />
fünflappigen, entfernt an gespreizte Hände erinnernden Blätter<br />
tun ein Übriges, um unheimliche Wesen fernzuhalten.<br />
Germar Schulte-Hunsbeck<br />
© qay pixelio<br />
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