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Bildung im Gesundheitswesen 2011. - Schaffler Verlag

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werbe als „Hotelassistenten“ in Bereichen einzusetzen, in denen<br />

Patienten mit Zusatzversicherung betreut werden. Diese übernehmen<br />

Tätigkeiten, „die dann Pflege und Medizin dabei unterstützen,<br />

sich auf ihre Hauptaufgaben bei der pflegerischen Diagnose,<br />

Behandlung und Nachbetreuung zu konzentrieren“. Momentan<br />

wieder auf Eis gelegt wurde das auch in der KAGes gestartete Pilotprojekt<br />

der medizinischen Dokumentarii, die Pflegekräfte und<br />

Mediziner bei administrativen Bereichen unterstützt hätten. In<br />

Deutschland ist dies seit Längerem eine eigene Berufsgruppe – in<br />

Österreich scheint die Zeit dafür noch nicht reif zu sein.<br />

Hasiweder unterstreicht, dass „Krankenhäuser in unserer Größenordnung<br />

einer Kleinstadt gleichen und dabei hochgradige Expertenorganisationen<br />

sind. Der hohe Spezialisierungsgrad führt<br />

einerseits zu Medizin und Pflege auf höchstem Niveau, erfordert<br />

aber andererseits ein professionelles Schnittstellen- und Prozessmanagement,<br />

das u. a. in der Zentrenbildung, wie Brustgesundheitszentrum,<br />

Prostatazentrum, Colorektalzentrum usw. seinen<br />

Niederschlag findet.<br />

Wie einfach es ist, für die so verschiedenen Bereiche Personal<br />

zu finden, hängt von mehreren Faktoren ab. So z. B. von der Konkurrenzsituation<br />

am regionalen Arbeitsmarkt, von der Anzahl der<br />

Abgänger von Universitäten, Fachhochschulen, Akademien und<br />

Krankenpflegeschulen. Für Grünauer-Leisenberger ist ein wichtiges<br />

Feld für aktives Personalmanagement „die rechtzeitige<br />

Vorausplanung. So gibt es bei uns sowohl <strong>im</strong> ärztlichen als auch<br />

pflegerischen Bereich Förderprogramme für die Entwicklung von<br />

Führungskräften innerhalb des Unternehmens.“ Weiters müssten<br />

Ärzte für best<strong>im</strong>mte Fächer oder Leitungsaufgaben rechtzeitig<br />

<strong>im</strong> eigenen Unternehmen ausgebildet oder gesucht werden, für<br />

best<strong>im</strong>mte Fächer „ist es dabei nicht nur nötig, über die Bundesländergrenzen<br />

hinauszusehen, sondern auch <strong>im</strong> gesamten europäischen<br />

Raum zu suchen“. Und das, so Grünauer-Leisenberger,<br />

brauche Zeit und deshalb eben gute Vorausplanung. Im Fachärztebereich<br />

wurde gemeinsam mit der Technischen Universität Graz<br />

dafür ein Instrument zur Monitorisierung des Fachärztebedarfs an<br />

den einzelnen Standorten gestartet.<br />

Es gibt Fächer wie etwa die Nuklearmedizin oder Radioonkologie,<br />

wo es nur sehr wenige entsprechend ausgebildete Mediziner gibt<br />

– aber auch in der Unfallchirurgie, Psychiatrie oder Pädiatrie kann<br />

die Personalsuche schwierig sein. „Durch den Universitätsstandort<br />

in Graz gibt es bei der KAGes keine Probleme, Turnusärzte zu<br />

finden“, so Grünauer-Leisenberger. In anderen Bundesländern<br />

sind Spitäler dazu übergegangen, aktiv nach diesen zu suchen,<br />

sie mit verbesserten Rahmenbedingungen und <strong>Bildung</strong>sangeboten<br />

zu motivieren (siehe auch Seite 8). „Turnusärzte werden<br />

zentral registriert und kommen während ihrer Ausbildung in mehreren<br />

Häusern zum Einsatz – auch in solchen, die eher dezentral<br />

liegen und für die es sonst vermutlich nicht so leicht wäre, Mediziner<br />

für die Ausbildung zu finden. Die ständige Verbesserung<br />

der Ausbildungsqualität ist uns trotzdem ein wichtiges Anliegen“,<br />

so Grünauer-Leisenberger. Als bedeutende Aufgabe sieht sie <strong>im</strong><br />

Bereich der Ärzteschaft, die Rahmenbedingungen des Berufes<br />

zunehmend attraktiver zu gestalten. Besonders wesentlich ist es<br />

dabei, auf die Bedürfnisse von Frauen einzugehen, „rund 70 Prozent<br />

der Absolventen des Studiums Humanmedizin sind weiblich<br />

– Teilzeitarbeit und verbesserte Rahmenbedingungen zur Ver-<br />

Was Vielfalt heißt ::<br />

einbarkeit von Beruf und Familie sind ein wichtiges Thema, um<br />

Mitarbeiterinnen dauerhaft <strong>im</strong> Unternehmen halten zu können.“<br />

Als Dienstgeber attraktiv<br />

In Bezug auf den Pflegebereich sagt Grünauer-Leisenberger: „Wir<br />

haben das Glück, dass das Land Steiermark Rechtsträger der Schulen<br />

für Gesundheits- und Krankenpflege ist und wir einige Möglichkeiten<br />

haben, darauf Einfluss zu nehmen, wie viel Pflegepersonal<br />

aktuell ausgebildet wird und wie viele schon jetzt mit Zusatzqualifikationen<br />

beginnen, damit sie rechtzeitig die wichtigen Aufgaben<br />

der Diplomierten Krankenpflege übernehmen können.<br />

Hasiweder: „Um engagierte und professionelle Mitarbeiter gewinnen<br />

zu können, genügt es nicht, aktive Mitarbeiterwerbung zu betreiben.<br />

Vielmehr geht es darum, tatsächlich ein attraktiver Dienstgeber<br />

zu sein, d. h. Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf oder Gesundheitsförderung ernst zu nehmen, fundierte Ausund<br />

Weiterbildungsangebote z. B. in Kooperation mit Universitäten<br />

anzubieten, interessante Entwicklungsperspektiven<br />

anzubieten und dann – unter Nutzung<br />

neuer Medien wie z. B. facebook – ein<br />

Bild in den Arbeitsmarkt zu transportieren,<br />

das der Realität <strong>im</strong> Haus entspricht.“ ::<br />

Ins. O?KZ GW_DUK 10.11:: 18.10.2011 9:57 Uhr Seite 1<br />

Foto: Günter Touschek/www.klangmenschen.at<br />

Mag. Christian F. Freisleben-<br />

Teutscher ist freier Journalist in Linz.<br />

redaktion@cfreisleben.net<br />

OP-Management<br />

Beginn: 21. November 2011<br />

Abschluss: Master of Science (MSc) oder Master of Business Administration (MBA)<br />

Information: michael.ogertschnig@donau-uni.ac.at, Tel. +43 (0)2732 893-2818<br />

www.donau-uni.ac.at/opm<br />

Krankenhausleitung<br />

(Medizinische Führungskräfte)<br />

Beginn: 1. März 2012<br />

Abschluss: Zeugnis und Zertifikat<br />

Information: andrea.gruber@donau-uni.ac.at, Tel. +43 (0)2732 893-2640<br />

www.donau-uni.ac.at/krankenhausleitung<br />

Logopädie<br />

Beginn: 23. April 2012<br />

Abschluss: Master of Science (MSc)<br />

Information: martina.tuechler@donau-uni.ac.at, Tel. +43 (0)2732 893-2744<br />

www.donau-uni.ac.at/logopaedie<br />

Donau-Universität Krems<br />

Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems, Austria<br />

www.donau-uni.ac.at<br />

52. Jg. (2011), 11 | www.schaffler-verlag.com Das österreichische <strong>Gesundheitswesen</strong> – ÖKZ 11<br />

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UNIVERSITAT

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