Miesbacher - SMG
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Wirtschaft | Holzbautag<br />
Baustoff Holz mit großem Potenzial<br />
forst- und holzwirtschaft – eine<br />
der wichtigsten Branchen im<br />
Landkreis Miesbach<br />
Der Sektor Forst und Holz spielt in<br />
Bayern eine tragende wirtschafts-,<br />
gesellschafts- und umweltpolitische<br />
Rolle – insbesondere im ländlichen Raum.<br />
Mehr als 200.000 Menschen sind in diesem<br />
Bereich tätig. Mit einem Umsatz von etwa 30<br />
Milliarden Euro steht die Forst- und Holzwirtschaft<br />
damit im Vergleich zu anderen<br />
Branchen des verarbeitenden Gewerbes an<br />
vierter Stelle.<br />
Auch für den Landkreis Miesbach ist die<br />
Forst- und Holzwirtschaft eine der bedeutendsten<br />
Branchen. Über die Hälfte der<br />
Fläche des Landkreises Miesbach ist mit<br />
Wald bestockt. Die Waldbesitzervereinigung<br />
Holzkirchen e. V. (WBV) ist eine der größten<br />
in Bayern. Die Branche wird jedoch oft<br />
unterschätzt, weil die Wirtschaftskraft nicht<br />
auf den ersten Blick sichtbar ist. Über den gesamten<br />
Landkreis verteilt gibt es jedoch sehr<br />
viele Kleinstbetriebe. Die Zimmerer-Innung<br />
Miesbach - Bad Tölz-Wolfratshausen ist mit<br />
80 Mitgliedern die größte im Freistaat. In<br />
der Schreiner-Innung Miesbach - Bad Tölz/<br />
Wolfratshausen vereinen sich 125 Unternehmen.<br />
Mehr als 200 Auszubildende in den<br />
Innungsbetrieben belegen, dass die Holzwirt-<br />
schaft auch für junge Menschen attraktiv ist<br />
und ihnen eine berufliche Perspektive bietet.<br />
Der Rohstoff Holz ist nicht nur bei der Wohnungseinrichtung<br />
allgegenwärtig, er wird<br />
auch als Baustoff wieder beliebter. Denn<br />
Holz bringt eine ganze Reihe hervorragender<br />
bautechnischer Vorzüge mit sich: Die Bauzeit<br />
lässt sich dank weitgehender Vorfertigung<br />
im Werk erheblich reduzieren. Holzbauten<br />
bieten darüber hinaus Wärmeschutz<br />
im Sommer, Wärmedämmung im Winter<br />
und ein dauerhaft angenehmes, natürliches<br />
Raumklima. Die Wärmedämmung von<br />
Holzkonstruktionen führt zu einem geringen<br />
Heizenergieverbrauch des Hauses, wodurch<br />
Heizkosten und Kohlendioxidausstoß maßgeblich<br />
gesenkt werden. Da die Energiesparverordnungen<br />
immer strenger werden und<br />
Holzbauten die vorgegeben Werte problemlos<br />
erreichen, wird die Bedeutung des Baustoffes<br />
in Zukunft weiter zunehmen.<br />
Ein Objekt in Holzbauweise ist unter Beachtung<br />
all dieser Aspekte keinesfalls teurer als<br />
ein entsprechendes Objekt aus Mauerwerk<br />
oder Beton. In puncto Werterhalt und Le-<br />
Foto: Holzabsatzfonds<br />
bensdauer stehen Holzhäuser anderen Bauweisen<br />
in nichts nach. Forschungsergebnisse<br />
attestieren modernen Holzhäusern eine im<br />
Vergleich zu anderen Bauweisen mindestens<br />
gleichwertige technische Nutzungsdauer von<br />
80 bis 100 Jahren. Auch ein Aufbau ist durch<br />
das gute Verhältnis von Gewicht zu Tragfähigkeit<br />
problemlos möglich.<br />
Holz wird zudem immer beliebter, weil es<br />
einer der umweltschonendsten Werkstoffe<br />
ist. Denn Holzprodukte sind Kohlenstoffspeicher,<br />
ihre Verwendung trägt zum Klimaschutz<br />
bei. Die Holzproduktion im Wald<br />
ist zudem konkurrenzlos umweltfreundlich.<br />
Während bei anderen Materialien wie Stahl,<br />
Kunststoff oder Aluminium erhebliche Mengen<br />
an Abfallprodukten anfallen, werden die<br />
beim Holzbau anfallenden Nebenprodukte<br />
weiterverarbeitet.<br />
Dass auch bei steigender Nachfrage nach<br />
Holzprodukten die Nachhaltigkeit beachtet<br />
wird, ist für die Branche selbstverständlich.<br />
Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist in der<br />
deutschen Forstwirtschaft seit weit mehr als<br />
200 Jahren verankert. Die Einhaltung wird<br />
36 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009