Miesbacher - SMG
Miesbacher - SMG
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Oktober 2009 Heft 3<br />
TiTeLTheMa<br />
Lebenswerte Region:<br />
Lebensqualität im<br />
Landkreis Miesbach<br />
WiRTschafT<br />
Wirtschaftsminister zu<br />
Guttenberg in Miesbach<br />
Gespräch mit dem Mittelstand<br />
Wirtschaftsempfang mit<br />
Ministerin Ilse Aigner<br />
Auszeichnung für Unternehmer<br />
poLiTik<br />
Rottach-Egern<br />
Porträt der Seegemeinde<br />
Regionalmanagement<br />
Auftakt für 36 Projekte<br />
biLdung & beRuf<br />
Standortfaktor Bildung<br />
Schulen im Landkreis Miesbach<br />
Leben & fReizeiT<br />
Zahngesundheit am<br />
Tegernsee<br />
Pferde- und Radsport<br />
im Leitzachtal<br />
mpu<br />
<strong>Miesbacher</strong><br />
s<br />
Das Regionale Wirtschaftsmagazin<br />
Landkreis Miesbach Lebenswerte Region
Alpenregion<br />
Tegernsee Schliersee<br />
WanderTraum RadlTraum<br />
Die Alpenregion Tegernsee Schliersee bietet Ihnen nur 50 km südlich von München<br />
rund 2.000 km beschilderte Radwege für Familien und Moun tain biker, ein Wegenetz für<br />
anspruchsvolle Bergtouren wie gemütliche Wanderungen gleicher maßen, zwei DSV Nordic<br />
Walking Aktiv Zent ren sowie vieles mehr! Erleben und entdecken Sie!<br />
WANDERTRAUM Große Wanderkarte der Alpenregion Tegernsee Schliersee,<br />
Maßstab 1:30.000, mit ausführlichem Begleitheft und 40 Tourenvorschlägen, Euro 5,00<br />
WANDERMAPPE 12 ausgesuchte Wanderungen, Meditationsweg auf Spuren des<br />
Südostbayerischen Jakobswegs, Euro 3,50<br />
RADLTRAUM 39 Rundtouren und 4 Radwanderwege im<br />
RadlTraum Süd, 21 Familientouren und 4 Radwanderwege im<br />
RadlTraum Nord, je Euro 4,00<br />
Weitere Informationen:<br />
Tourismusverband Alpenregion<br />
Tegernsee Schliersee e.V.<br />
Tegernseer Straße 20a<br />
D-83734 Hausham<br />
Tel. 08026 920700<br />
Fax 08026 924166<br />
info@tegernsee-schliersee.de<br />
www.tegernsee-schliersee.de
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
auch in der nunmehr dritten Ausgabe des „<strong>Miesbacher</strong> Impuls“ bieten wir Ihnen einen<br />
Überblick über die unternehmerischen Aktivitäten und wirtschaftlichen Themen<br />
im Landkreis Miesbach.<br />
Unter dem Leitthema „Lebenswerte Region“ vermittelt Ihnen unser regionales<br />
Wirtschaftsmagazin jene Facetten, die den Standort im Bereich der Lebensqualität<br />
ausmachen. Das breit gefächerte Angebot an Kultur-, Freizeit- und Bildungseinrichtungen<br />
im Landkreis macht es schier unmöglich, diese umfassend in nur einer Ausgabe<br />
darzustellen. Mit einem repräsentativen Ausschnitt möchten wir Ihnen jedoch<br />
die vielfältigen Möglichkeiten und Angebote aufzeigen, die maßgeblich zur überaus<br />
hohen Lebensqualität in unserem Landkreis beitragen.<br />
Gerade in Zeiten der stetig wachsenden Konkurrenz der Regionen untereinander gilt<br />
es, die weichen Standortfaktoren, die unter dem Begriff „Lebensqualität“ zusammengefasst<br />
werden können, zu kommunizieren und zu vermarkten. Der Landkreis<br />
Miesbach hat aufgrund seiner einmaligen landschaftlichen Schönheit hierfür exzellente<br />
Voraussetzungen: Zum einen bietet die Region zu jeder Jahreszeit verschiedenste<br />
Möglichkeiten, die Freizeit abwechslungsreich zu gestalten, zum anderen<br />
verfügt der Landkreis insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheit über<br />
enormes Potenzial, das es noch weiter zu stärken gilt.<br />
Damit eine erfolgreiche Profilierung als Region mit hoher Lebensqualität gelingt, ist<br />
es unerlässlich, Qualität und Kundenorientierung bestehender Angebote kontinuierlich<br />
zu verbessern. Auf diese Weise können neben den öffentlichen Dienstleistern<br />
auch die Unternehmen aus der Freizeit- und Tourismusbranche einen wichtigen Beitrag<br />
dafür leisten, dass einerseits ansässige Unternehmen in ihrer Leistungsfähigkeit<br />
gestärkt werden und im Landkreis Miesbach verbleiben und sich andererseits neue<br />
Betriebe aufgrund der guten weichen Standortfaktoren in der Region niederlassen.<br />
Dass auch die politischen Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene die<br />
besonderen Stärken des Landkreises erkannt haben, belegen die zahlreichen Besuche<br />
namhafter Politiker der letzten Zeit: Neben dem Bayerischen Ministerpräsidenten<br />
Horst Seehofer und dem Bayerischen Wirtschaftsminister Martin Zeil konnten sich<br />
auch Bundeswirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg und seine Kabinettskollegin<br />
Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />
von den Qualitäten des Landkreises überzeugen.<br />
Der „<strong>Miesbacher</strong> Impuls“, den die <strong>SMG</strong> ab dieser dritten Ausgabe nun eigenständig<br />
und ohne Kooperation mit einem Verlag herausgibt, wird von einer Vielzahl heimischer<br />
Betriebe unterstützt. Mein besonderer Dank richtet sich an all jene Unternehmen,<br />
die entweder als Anzeigenpartner mitwirken oder durch eine kooperative<br />
Zusammenarbeit bei der Erstellung der Artikel das Erscheinen unseres Wirtschaftsmagazins<br />
unterstützt haben.<br />
Bei der Lektüre wünsche ich Ihnen viele neue Eindrücke und wertvolle Anregungen.<br />
Ihr<br />
Landrat Dr. Jakob Kreidl<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
<strong>SMG</strong> Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Editorial | <strong>Miesbacher</strong> Impuls<br />
Landrat Dr. Jakob Kreidl<br />
Aufsichtsratsvorsitzender der<br />
<strong>SMG</strong> Standortmarketing-Gesellschaft<br />
Landkreis Miesbach<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 3
<strong>Miesbacher</strong> Impuls | Inhalt<br />
Seite 6<br />
Landkreis Miesbach: lebenswerte Region<br />
Seite 10<br />
Wirtschaftsempfang des Landkreises: Auszeichnung für Unternehmer<br />
Seite 14<br />
Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg<br />
im Gespräch mit dem Mittelstand<br />
WIRTSchAfT<br />
Standortfaktor Lebensqualität – Arbeiten,<br />
wo andere Urlaub machen ............................................................................. 6<br />
Geiger Maximizing Net-Solutions verlegt Sitz<br />
nach Irschenberg ................................................................................................ 9<br />
600 Gäste beim ersten Wirtschaftsempfang<br />
im Landkreis Miesbach ...................................................................................10<br />
<strong>SMG</strong>-Unternehmer-Stammtisch in Schliersee .......................................13<br />
Wirtschaftsminister zu Guttenberg diskutiert<br />
mit Unternehmern ...........................................................................................14<br />
Ministerpräsident Seehofer besucht Kroha ............................................16<br />
Vierfacher Spatenstich in Irschenberg......................................................18<br />
GAP Gesellschaft für Arbeitsschutz<br />
und Prävention mbH .......................................................................................19<br />
Wirtschaftsminister Martin Zeil bei der<br />
Kompetenz auf Abruf GmbH (KaA) ............................................................21<br />
Immobilientipps ...............................................................................................22<br />
Tagungserlebnis Tegernsee ..........................................................................24<br />
Spatenstich bei der Telair International GmbH .....................................26<br />
Haus Seegarten: Aktivurlaub am Schliersee ...........................................27<br />
Almgespräch in Fischbachau –<br />
zu Gast bei Ullrich Eckert ...............................................................................28<br />
Informationsveranstaltung zu Ungarn<br />
bei WVG Kainz in Irschenberg ......................................................................30<br />
Branchentreff Papier / Verpackung / Druck ............................................31<br />
Innovationsgutscheine für kleine<br />
Unternehmen / Handwerksbetriebe .........................................................32<br />
SIGNO – Schutz von Ideen für<br />
die gewerbliche Nutzung ..............................................................................32<br />
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ............................33<br />
Kompetenz auf Abruf (KaA) – die gemeinnützige<br />
Arbeitnehmerüberlassung des Landkreises Miesbach ......................34<br />
Contracting: Mehr Energieeffizienz<br />
für den Mittelstand ..........................................................................................35<br />
Forst- und Holzwirtschaft – eine der<br />
wichtigsten Branchen im Landkreis Miesbach ......................................36<br />
PoLITIk<br />
Regionalmanagement im Landkreis Miesbach .....................................38<br />
Familienfreundlichkeit im Landkreis Miesbach .....................................40<br />
Grenzüberschreitende Kooperation ..........................................................42<br />
Europäische Metropolregion München ...................................................43<br />
Rottach-Egern – ein Porträt ..........................................................................44<br />
Lebendiger Eisenbahnverkehr im Oberland ..........................................46<br />
4 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
BILdunG und BERuf<br />
Schulen im Landkreis Miesbach .................................................................48<br />
<strong>Miesbacher</strong> Schüler üben sich<br />
als Nachwuchsunternehmer ........................................................................50<br />
Bildungsprämie: Bundesregierung<br />
fördert Weiterbildung .....................................................................................50<br />
Betriebliches Gesundheitsmanagement .................................................51<br />
LEBEn und fREIZEIT<br />
Von der Wurzel bis zur Spitze<br />
Zahnheilzentrum Dr. Siegfried Marquardt ..............................................52<br />
Tourismusmotor Pferde- und Radsport im Leitzachtal ......................54<br />
CCL Label Award kürt die besten Verpackungen .................................55<br />
Miesbach im Glanz der 1000 Lichter .........................................................56<br />
Klassikwelt Bodensee ......................................................................................56<br />
Oldtimer-Faszination: Liebhaber klassischer<br />
Fahrzeuge treffen sich im Landkreis Miesbach .....................................57<br />
Kunsthandwerk im Landkreis Miesbach ..................................................58<br />
RuBRIkEn<br />
Inserentenverzeichnis ....................................................................................... 5<br />
Impressum ............................................................................................................ 5<br />
Impressum<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls<br />
Herausgeber:<br />
<strong>SMG</strong> Standortmarketing-Gesellschaft<br />
Landkreis Miesbach mbH<br />
Wendelsteinstraße 1 · 83714 Miesbach<br />
Oliver Reitz (Geschäftsführer)<br />
Redaktion:<br />
Oliver Reitz, Stephanie Stiller,<br />
Stephan Göttlicher, Martina Schulze<br />
Fotos:<br />
Andreas Leder, Thomas Plettenberg,<br />
Oliver Reitz, Brigitte Stadler, Stephanie Stiller,<br />
Reinhold Tscherwitschke<br />
Design und Realisierung:<br />
Marc Antón GmbH · 86356 Neusäß<br />
www.marcanton.com<br />
Grafik/Layout: Helmut Perkuhn<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Druck:<br />
Mayr Miesbach GmbH<br />
Am Windfeld 15 · 83714 Miesbach<br />
Nachdruck und Reproduktion<br />
(auch auszugsweise) bedürfen der<br />
ausdrücklichen Genehmigung des<br />
Herausgebers und Herstellers.<br />
Für die Inhalte der Firmendarstellungen<br />
sind die jeweiligen Unternehmen verantwortlich.<br />
Bestellmöglichkeit über:<br />
info@smg-mb.de oder<br />
Tel. (08025) 99 76 - 440<br />
<strong>SMG</strong> Standortmarketing-Gesellschaft<br />
Landkreis Miesbach mbH<br />
Wendelsteinstraße 1<br />
83714 Miesbach<br />
Seite 44<br />
Seite 48<br />
Inhalt | <strong>Miesbacher</strong> Impuls<br />
Rottach-Egern: Porträt des Urlaubsortes am Tegernsee<br />
Standortfaktor Bildung: Schulen im Landkreis Miesbach<br />
Inserenten<br />
ATS - Tourismusverband Alpenregion Tegernsee Schliersee e.V. .... Seite 2<br />
Autohaus Kathan GmbH ................................................................................ Seite 9<br />
Mayr Miesbach GmbH ..................................................................................Seite 17<br />
GAP Gesellschaft für Arbeitsschutz und Prävention mbH ...............Seite 19<br />
LTN Servotechnik GmbH ..............................................................................Seite 21<br />
Büttenpapierfabrik Gmund GmbH & Co. KG ........................................Seite 25<br />
Geiger Maximizing Net-Solutions GmbH ..............................................Seite 26<br />
Autohaus Pusl ..................................................................................................Seite 29<br />
Monte Mare Bäderbetriebsgesellschaft mbH ......................................Seite 31<br />
KaA - Kompetenz auf Abruf GmbH ..........................................................Seite 34<br />
Z.aT. Fortbildungs GmbH .............................................................................Seite 41<br />
ESB-Wärme GmbH .........................................................................................Seite 42<br />
Bayerische Oberlandbahn GmbH ...................................................Seite 46 + 47<br />
cbo Computer- und Bürotechnikvertrieb Oberland GmbH ............Seite 49<br />
TerraSana LIFE AG ...........................................................................................Seite 51<br />
CCL Label GmbH .............................................................................................Seite 55<br />
Spielbank Bad Wiessee .................................................................................Seite 60<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 5
Wirtschaft | Standort<br />
Lebensqualität zu jeder Jahreszeit:<br />
Bergpanorama von Hochkreuth (Bayrischzell)<br />
Standortfaktor Lebensqualität –<br />
Arbeiten, wo andere urlaub machen<br />
Im weltweiten Wettbewerb um Investitionen,<br />
Arbeitsplätze oder Urlaubsgäste<br />
entwickeln sich neben der geografischen<br />
Lagegunst, der Verkehrsanbindung oder den<br />
Grundstückspreisen Aspekte der Lebensqualität<br />
immer stärker zum Standortfaktor.<br />
Wenn es einer Region gelingt, bei den harten<br />
Standortfaktoren wie Infrastruktur und<br />
Steuern in die engere Auswahl zu gelangen,<br />
sind häufig die weichen, vor allem emotional<br />
bestimmten Kriterien ausschlaggebend<br />
für die endgültige Standortentscheidung. In<br />
der Positionierung des Landkreises Miesbach<br />
als Wirtschaftsraum am Rande der<br />
Europäischen Metropolregion München ist<br />
die überaus hohe Lebensqualität daher ein<br />
wesentliches Alleinstellungsmerkmal im<br />
Wettbewerb um zukunftsorientierte Unternehmen<br />
und Arbeitsplätze.<br />
So global wie der Wettbewerb um Standorte<br />
von Unternehmen ist auch der Wettbewerb<br />
um die besten Arbeitskräfte. Insbesondere<br />
Hochqualifizierte, die sich häufig durch eine<br />
Arbeiten, wo andere Urlaub machen:<br />
Lebensqualität im Tegernseer Tal<br />
höhere Mobilität auszeichnen und qualifikationsbedingt<br />
zumeist eine größere Auswahl<br />
an Jobangeboten haben, wählen ihren<br />
Wohn- und Arbeitsstandort zunehmend<br />
nach den Kriterien aus, die eine möglichst<br />
hohe Lebensqualität versprechen. Das treibende<br />
Moment einer räumlichen Veränderung<br />
ist in aller Regel ein Zugewinn an<br />
Lebensqualität, beispielsweise ein besserer<br />
Arbeitsplatz, ein attraktiveres Unternehmen<br />
oder ein schöner Wohnort mit reizvoller<br />
Umgebung. Die Suche nach individuellem<br />
Wohlbefinden geht dabei weit über den materiellen<br />
Wohlstand hinaus und erstreckt<br />
sich zunehmend auf ein anregendes soziales<br />
Umfeld, eine vielseitige Bildungs- und<br />
Freizeitlandschaft oder eine gesunde und<br />
sichere Umwelt. Die Kaufkraft oder die Kriminalitätsrate,<br />
die Qualität der Luft oder<br />
die Anzahl von Kindergartenplätzen: All<br />
dies sind Werte, die sich eindeutig messen<br />
und bestimmen lassen. Die Lebensqualität<br />
setzt sich aus vielen dieser konkret messbaren<br />
Werte zusammen — und ist selber<br />
doch schwer bestimmbar. Das liegt daran,<br />
dass sowohl Bewohner als auch Besucher<br />
eines Ortes oder einer Region die einzelnen<br />
Faktoren, die Lebensqualität ausmachen,<br />
unterschiedlich einschätzen und gewichten.<br />
In den Rankings von Wirtschaftsstandorten<br />
wird versucht, Lebensqualität objektiv<br />
zu messen und zu vergleichen. Standorte in<br />
unmittelbarer Nähe zu Naherholungs- und<br />
Urlaubsgebieten werden hinsichtlich ihrer<br />
Lebensqualität grundsätzlich besser bewertet<br />
als urbane Verdichtungsräume, in denen<br />
6 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
jedoch vor allem ein breites kulturelles Angebot<br />
(Theater, Museen, Sportveranstaltungen<br />
etc.) zu einer hohen Lebensqualität<br />
beitragen kann.<br />
Zahlreiche ländliche Regionen werben mit<br />
dem Claim „Arbeiten, wo andere Urlaub<br />
machen“. In besonderer Weise trifft dieser<br />
Werbeslogan auf den Landkreis Miesbach<br />
zu. Als Tourismusdestination für Wanderer,<br />
Bergsteiger oder Wassersportler im Sommer<br />
oder als Wintersportregion mit den Skigebieten<br />
Spitzingsee-Tegernsee und Sudelfeld,<br />
250 km Langlaufloipen und der längsten<br />
präparierten Rodelbahn Deutschlands – der<br />
Landkreis Miesbach bietet Urlaub und Erholung<br />
zu jeder Jahreszeit. Gleichzeitig ist<br />
er aber auch die Heimat zahlreicher Unternehmen,<br />
die in verschiedensten Branchen innovative<br />
Produkte herstellen und attraktive<br />
Arbeitsplätze bieten.<br />
Die Aktivitäten der Standortmarketing-Gesellschaft<br />
konzentrieren sich daher darauf,<br />
die Potenziale des Landkreises als gewerblicher<br />
Wirtschaftsstandort in enger Abstimmung<br />
mit den Belangen des touristisch bedeutsamen<br />
Landschaftsbildes zu entwickeln<br />
und zu vermarkten. Wirtschaftsförderung<br />
im Oberland bedeutet eine Flächenentwicklung<br />
mit Augenmaß, bei der eine räumliche<br />
Nähe von Wohnen und Arbeiten, die regionale<br />
Wertschöpfungskette und Fragen der<br />
Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen.<br />
Das von der Standortmarketing-Gesellschaft<br />
initiierte und vom Freistaat Bayern geförderte<br />
landkreisweite Regionalmanagement-<br />
Programm unterstützt die Bemühungen um<br />
eine Stärkung der weichen Standortfaktoren<br />
und der regionalen Vernetzung. Je globaler<br />
und einheitlicher die Welt wird, desto mehr<br />
sind die Bürgerinnen und Bürger auf der<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Suche nach regionaler Identität. Produkte<br />
und Dienstleistungen mit authentischem<br />
Image werden verstärkt nachgefragt. Das<br />
Bier der lokalen Brauerei, der Lodenjanker<br />
und das Dirndl oder die Kücheneinrichtung<br />
vom ortsansässigen Schreiner sind wieder<br />
gefragt. Lebensqualität hat im Landkreis<br />
Miesbach viel mit der Besinnung und Reduktion<br />
auf das Wesentliche und das Regionale<br />
zu tun.<br />
Sommer am Schliersee: Erholung für Einheimische und Touristen<br />
Regionale Identität und die Verbundenheit<br />
zum Wohnort bzw. zur Heimat tragen maßgeblich<br />
zur Lebensqualität bei. Das „Wohlfühlklima“<br />
am eigenen Standort kann sich<br />
auch am Arbeitsplatz positiv auswirken und<br />
ist somit nicht zuletzt auch für Arbeitgeber<br />
von Bedeutung. Auch aus diesem Grund<br />
fördern Unternehmen Sportevents, kulturelle<br />
Veranstaltungen oder das Weiterbildungsangebot<br />
in der Region. Meetings und<br />
Schulungen von Mitarbeitern werden mit<br />
sportlichen Herausforderungen kombiniert.<br />
So bietet zum Beispiel die OPED GmbH aus<br />
Seeblick und Alpenpanorama:<br />
Golfplätze im Landkreis Miesbach<br />
Standort | Wirtschaft<br />
Valley (Hersteller von orthopädischen Rehabilitationstechniken)<br />
ihren Mitarbeitern<br />
Ausgleich und Spaß bei Mountainbike-Touren<br />
oder beim Skifahren.<br />
Prägend für die Lebensqualität im Landkreis<br />
Miesbach sind zweifellos die vier Seen (Tegernsee,<br />
Schliersee, Spitzingsee, Seehamer<br />
See) und die Berggipfel, die im südlichen<br />
Landkreis die Grenze zu Österreich bilden.<br />
Freizeitmöglichkeiten wie Baden, Segeln,<br />
Wandern, Bergsteigen, Langlauf und Skifahren<br />
bieten eine perfekte Ergänzung zu den<br />
ohnehin sehr guten Standortbedingungen<br />
im Süden der Landeshauptstadt München.<br />
Golfplätze mit Seeblick und Alpenpanorama,<br />
die Vitalwelt in Schliersee, die Seesauna<br />
in Tegernsee oder die Spielbank in Bad<br />
Wiessee werden nicht nur von Urlaubsgästen,<br />
sondern auch von Einheimischen geschätzt<br />
und gerne besucht.<br />
Da das individuelle Wohlbefinden ihrer Beschäftigten<br />
auch von Gesundheit und Fitness<br />
abhängig ist, legen Unternehmen bei Standortentscheidungen<br />
zunehmend Wert auf umfassende<br />
Angebote des Gesundheitswesens.<br />
Der Landkreis Miesbach trägt diesen Anforderungen<br />
mit modernen medizinischen Einrichtungen<br />
wie dem Krankenhaus Agatharied<br />
Rechnung. Auch das Jod-Schwefelbad sowie<br />
verschiedene private Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen<br />
sind Angebote, die dem<br />
Landkreis Miesbach gegenüber anderen Regionen<br />
im Bereich „Medical Fitness“ zu einer<br />
führenden Position verhelfen.<br />
Eng verbunden mit der Frage nach der Lebensqualität<br />
ist die Zukunftsfähigkeit einer Region.<br />
Diese lässt sich nicht nur an der Anzahl und<br />
Qualität zukunftsorientierter Arbeitsplätze<br />
festmachen, sondern wird auch durch breit ge-<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 7
<strong>Miesbacher</strong> Wirtschaft | Impuls Standort | Editorial<br />
Jod-Schwefelbad in Bad Wiessee: seit 100 Jahren Deutschlands<br />
stärkste Jodquelle<br />
Vitalwelt Schliersee: Wellness, Gesundheit und Vitalität<br />
Einkaufsparadies Holzkirchen: Erweiterung des Versorgungsangebotes<br />
in der Marktgemeinde<br />
fächerte Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche<br />
belegt. Chancen und Perspektiven für junge Familien sind ebenfalls<br />
ein Indikator bei der Bemessung von Lebensqualität. Dies haben die<br />
Städte und Gemeinden des Landkreises erkannt und nicht zuletzt<br />
auch in ihrer Flächenpolitik umgesetzt, indem sie die Ansiedlung von<br />
Familien z. B. durch die Ausweisung von Neubaugebieten fördern. In<br />
Gemeinden mit wachsender Einwohnerzahl muss in gleicher Weise<br />
das Angebot im Einkaufsbereich erweitert werden. So reagiert die<br />
Marktgemeinde Holzkirchen mit dem Neubau des „Einkaufsparadies<br />
Holzkirchen“ auf den gestiegenen Versorgungsbedarf ihrer Bürgerinnen<br />
und Bürger.<br />
„Je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast, umso besser wird sie<br />
bezahlt“. Wenn Mark Twain mit diesem Zitat Recht hatte, ist zu<br />
hoffen, dass sich die Lebensqualität im Landkreis Miesbach im wirtschaftlichen<br />
Erfolg der heimischen Unternehmen und somit auch im<br />
Einkommen der Beschäftigten widerspiegelt.<br />
Studie belegt: Landkreis Miesbach ist<br />
bei der Lebensqualität Spitze<br />
Die Lebensqualität setzt sich aus verschiedenen Komponenten<br />
zusammen, von denen viele kaum messbar sind und<br />
auch keine Marktpreise haben. Vergleiche zwischen Regionen<br />
sind deshalb nur schwer möglich. Das Ifo-Institut fand<br />
dennoch einen Weg, die Lebensqualität in den Regionen<br />
Deutschlands zu vergleichen. Grundlage der Studie sind die<br />
Immobilienpreise. Die Kernidee ist, dass Haushalte bei ihren<br />
Entscheidungen auf dem Immobilienmarkt automatisch<br />
ihre Zahlungsbereitschaft für regionale Vor- und Nachteile<br />
bekunden. Indem man also die Lebensqualität in ihre einzelnen<br />
Bestandteile zerlegt und deren Auswirkungen auf die<br />
lokalen Immobilienpreise misst, erhält man Schätzwerte der<br />
Zahlungsbereitschaft für jeden dieser Bestandteile. In die<br />
Bewertung flossen damit beispielsweise die Sonnenscheindauer,<br />
Industrieemissionen oder die Verkehrsanbindung ein.<br />
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es innerhalb Deutschlands<br />
deutliche Unterschiede zwischen Ost und West und<br />
ein zusätzliches Süd-Nord-Gefälle gibt. Die Regionen mit<br />
der höchsten Lebensqualität liegen in Baden-Württemberg<br />
und Bayern. Vor allem die Landkreise im Münchner Umland<br />
schneiden mit Top-Werten ab. Bedingt durch relativ starke<br />
Werte im Bereich Arbeitsmarkt und natürliche Gegebenheiten<br />
liegt der Landkreis Miesbach auf einem sehr guten<br />
dritten Rang unter allen westdeutschen Landkreisen.<br />
Rang Landkreis<br />
1 Starnberg<br />
2 München<br />
3 Miesbach<br />
4 Bad Tölz - Wolfratshausen<br />
5 Freising<br />
6 Garmisch-Partenkirchen<br />
7 Fürstenfeldbruck<br />
8 Ebersberg<br />
9 Oberallgäu<br />
10 Bad Dürkheim<br />
Die Top-10-Landkreise in Westdeutschland<br />
8 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
<strong>Miesbacher</strong> Unternehmen Impuls | Wirtschaft | Inhalt<br />
Spatenstich im Gewerbegebiet Salzhub<br />
Geiger Maximizing net-Solutions<br />
verlegt Sitz nach Irschenberg<br />
Mit einem Vorzeigebetrieb aus der IT-Branche konnte Bürgermeister<br />
Hans Schönauer ein weiteres Unternehmen in Irschenberg<br />
ansiedeln. Die Geiger Maximizing Net-Solutions GmbH,<br />
seit ihrer Gründung vor zwölf Jahren in Miesbach ansässig, wird<br />
ihren Sitz in das Gewerbegebiet Salzhub und somit in die unmittel-<br />
Spatenstich für den Neubau: <strong>SMG</strong>-Geschäftsführer Oliver Reitz, Michaela und Guntram Geiger,<br />
Wirtschaftsminister Martin Zeil, Dr. Tanja-Haas Lensing (Geschäftsführerin der Haas-Group) und<br />
Bürgermeister Hans Schönauer<br />
Ihr BMW und MINI Partner<br />
...stark!<br />
www.kathan.de info@kathan.de<br />
bare Nähe zur Autobahn A8 verlegen. Als IT-Dienstleister entwickelt<br />
das von Guntram und Michaela Geiger gegründete Unternehmen<br />
Netzwerk- und Systemlösungen mit Schwerpunkten in der Glasfasertechnologie.<br />
Besonderes Know-how besitzt die Firma Geiger im<br />
Netzwerkdesign von Rechenzentren.<br />
Am neuen Standort möchte<br />
Geschäftsführer Guntram Geiger<br />
mit seinen 20 Mitarbeitern<br />
weiter wachsen und die Produktionsfläche<br />
auf 2.000 qm<br />
verdoppeln. Nach Fertigstellung<br />
des Neubaus durch die Haas<br />
Fertigbau GmbH sind ab Herbst<br />
2010 auch Ausbildungsplätze<br />
vorgesehen.<br />
Beim Spatenstich für das neue<br />
Gebäude lobte Martin Zeil,<br />
Bayerischer Staatsminister für<br />
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr<br />
und Technologie, die Schaffenskraft<br />
des engagierten Unternehmers.<br />
Zugleich zeigte er<br />
sich auch erfreut über die wirtschaftsfreundlicheAnsiedlungspolitik<br />
der Gemeinde Irschenberg.<br />
Mit einem ausgewogenen<br />
Branchenmix sind im Gewer-<br />
Münchner Str. 47<br />
83707 Bad Wiessee<br />
Tel.: 08022 8604 0<br />
begebiet Salzhub in kurzer Zeit<br />
zahlreiche neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen worden.<br />
Anzeige<br />
Münchner Str. 39<br />
83714 Miesbach<br />
Tel.: 08025 9939 0<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 9
Wirtschaft | Wirtschaftsempfang<br />
Die Preisträger und Laudatoren mit Landrat Dr. Jakob Kreidl (l.), Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner (3. v. r.) und <strong>SMG</strong>-Geschäftsführer Oliver Reitz (r.).<br />
Wirtschaftspreis in drei Kategorien an Traditionsunternehmen verliehen<br />
600 Gäste beim ersten Wirtschaftsempfang<br />
im Landkreis Miesbach<br />
Wirtschaft ist nicht nur ein Bereich der harten Fakten und Bilanzen, sondern auch der großen<br />
Firmen- und Familiengeschichten und damit der Emotionen. Das konnten die 600 geladenen<br />
Gäste, die Ende Mai zum ersten Wirtschaftsempfang nach Miesbach in den Waitzinger Keller<br />
gekommen waren, erleben. Ein Hauch von Hollywood war an diesem Abend in der ober-<br />
bayerischen Kreisstadt zu spüren, spätestens als Fernsehmoderatorin Ursula Hoffmann das<br />
Geheimnis um den in drei Kategorien ausgelobten <strong>Miesbacher</strong> Wirtschaftspreis lüftete.<br />
In Zeiten der Wirtschaftskrise zeigte sich<br />
an diesem Abend der Landkreis und seine<br />
seit Generationen zielstrebig und erfolgreich<br />
agierenden Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
als das, was Politiker in ihren Reden<br />
tagtäglich beschwören - als das in sich<br />
Anton und Martha Kathan freuen sich über<br />
den Wirtschaftspreis in der Kategorie „Unternehmensnachfolge“.<br />
stabile und bewegliche Rückgrat der deutschen<br />
Wirtschaft. Den Mittelstand und die<br />
regionalen Kreditinstitute würdigte auch<br />
Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die<br />
als Festrednerin und Mitglied der Bundesregierung<br />
nach Miesbach gekommen war.<br />
Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg<br />
hatte aufgrund der hochbrisanten<br />
Phase bei den Verhandlungen um den Automobilhersteller<br />
Opel kurzfristig absagen<br />
müssen. Nicht zuletzt sei es dem Mittelstand,<br />
den kleinen Handwerksbetrieben<br />
und den vielen tatkräftigen Unternehmern<br />
im Landkreis zu verdanken, dass die Arbeitslosenquote<br />
vor Ort bei drei bis vier<br />
Prozent liege, betonte Landrat Dr. Jakob<br />
Kreidl in seiner Begrüßungsansprache. Mit<br />
dem Wirtschaftsempfang wolle der Landkreis<br />
die zum Teil über viele Generationen<br />
in der Region ansässigen Firmen und die<br />
außergewöhnlichen Leistungen der Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer würdigen.<br />
Landrat Dr. Jakob Kreidl, Aufsichtsratsvor-<br />
sitzender der <strong>SMG</strong> Standortmarketing-Gesellschaft<br />
Landkreis Miesbach, und <strong>SMG</strong>-<br />
Geschäftsführer Oliver Reitz vergaben den<br />
Wirtschaftspreis in den Kategorien „Unternehmensnachfolge“,<br />
„Lebenswerk“ sowie<br />
„Marke und Image“. Schnell wurde in den<br />
Moderatorin Ursula Hoffmann mit Franz<br />
Kroha sen., der den Wirtschaftspreis des<br />
Landkreises Miesbach für sein<br />
„Lebenswerk“ erhielt.<br />
10 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Reden der Laudatoren klar: Die persönliche<br />
Firmen- und Lebensgeschichte der Preisträger<br />
spiegelt bundesdeutsche Wirtschaftsgeschichte<br />
wider. Handelt es sich doch um den<br />
Werdegang von Menschen, die mit nichts<br />
als ihren Fähigkeiten, einer Vision und dem<br />
Mut, sie umzusetzen, in den fünfziger und<br />
sechziger Jahren aufbrachen und stetig<br />
wachsende Firmen gründeten, die die nachfolgende<br />
Generation fortführen konnte.<br />
Den Wirtschaftspreis in der Kategorie „Unternehmensnachfolge“<br />
erhielten Anton und<br />
Martha Kathan für das gleichnamige Autohaus<br />
Kathan mit Sitz in Bad Wiessee. Laudator<br />
Robert Salzl, Mitglied des Stiftungsrates<br />
der Josef-Schörghuber-Stiftung und ehemals<br />
Chefpilot bei der Lufthansa, würdigte die<br />
weise Voraussicht von Anton Kathan, der<br />
1961 mit einem Kfz-Betrieb den Grundstein<br />
für sein heute über die Landkreisgrenzen hinaus<br />
bekanntes Autohaus legte. Nicht nur,<br />
dass er, der selbst noch in den fünfziger Jahren<br />
mit dem Radl zur Lehre fuhr, mit Fleiß,<br />
Zielstrebigkeit und Mut einen leistungsfähigen<br />
Familienbetrieb aufgebaut hat. Bereits<br />
im Jahre 1979 stellte Anton Kathan, gerade<br />
40 Jahre alt, die Weichen für die Zukunft<br />
seines Unternehmens, in dem er wesentliche<br />
Teile seiner Firma auf seine Söhne Rainer<br />
und Peter Kathan übertrug. Damals waren<br />
sie 12 und 19 Jahre alt. Im Jahre 2008 übernahmen<br />
dann die beiden Söhne die Firma<br />
komplett. Der Umsatz des Autohauses verdoppelte<br />
sich in den Jahren 2000 bis 2008.<br />
Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 48 auf 88.<br />
Außerdem beschäftigt das Unternehmen 24<br />
Auszubildende. Vertrauen und die Fähigkeit,<br />
zum rechten Zeitpunkt loszulassen, seien neben<br />
betriebswirtschaftlichen Qualifikationen<br />
Qualitäten, die gute Unternehmer auszeichneten,<br />
hob Robert Salzl hervor.<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
In seinem Grußwort hob Landrat Dr. Jakob<br />
Kreidl die Wirtschaftskraft des Landkreises<br />
Miesbach hervor.<br />
Mit einer kurzweiligen Laudatio ehrte Hans<br />
Schönauer, Vizepräsident der Handwerkskammer<br />
für München und Oberbayern,<br />
Thekla Mairhofer und ihr Café Winklstüberl.<br />
Wirtschaftsempfang | Wirtschaft<br />
Über 600 Gäste aus Wirtschaft und Politik waren<br />
der Einladung in den Waitzinger Keller gefolgt.<br />
Ebenfalls in den sogenannten „Wirtschaftswunderzeiten“<br />
legte Franz Kroha<br />
senior den Grundstein für die Faltschachtelwerke<br />
„Kroha“, heute drittgrößter Verpackungshersteller<br />
für die Pharmaindustrie<br />
in Deutschland mit Produktionsstätten in<br />
Miesbach und Barleben bei Magdeburg.<br />
Franz Kroha senior erhielt den Wirtschaftspreis<br />
in der Kategorie „Lebenswerk“. Laudator<br />
Arnfried Färber, stellvertretender<br />
Landrat und ehemaliger Bürgermeister von<br />
Hausham, der Gemeinde, in dem Franz Krohas<br />
erfolgreiches Unternehmertum begann,<br />
hob in seiner Laudatio die märchenhaft anmutende<br />
Entwicklung der Firma von einer<br />
Druckerei mit einem Angestellten zu einem<br />
Unternehmen mit 250 Mitarbeitern hervor.<br />
Arnfried Färber würdigte Franz Kroha<br />
als einen Mann von außergewöhnlichem<br />
Pflichtbewusstsein, der mit „großem Bedacht<br />
handelt, der nie den zweiten vor dem<br />
ersten Schritt macht, der, um es zeitgemäß<br />
auszudrücken, zu keiner Zeit Wertpapiere<br />
der Lehman-Bank erworben hätte.“ Heute<br />
leiten die Firma in diesem Sinne Franz Kroha<br />
jun. und Winfried Bürger.<br />
Den Preis in der Kategorie „Marke und<br />
Image“ erhielt Thekla Mairhofer, Schauspielerin<br />
und Inhaberin des Cafés Winklstüberl<br />
in Fischbachau. Laudator Hans<br />
Schönauer, Vizepräsident der Handwerkskammer<br />
für München und Oberbayern,<br />
verwies darauf, dass das Café in den 59<br />
Jahren seines Bestehens keinen einzigen<br />
Ruhetag eingelegt habe. Bereits von Vater<br />
Sepp und Mutter Thekla Mairhofer 1950<br />
gegründet, wurde das Café schnell in ganz<br />
Deutschland vor allem aufgrund seiner gigantischen<br />
Torten eine Legende. Der Erfolg<br />
ist bis zum heutigen Tag ungebrochen. Das<br />
liege vor allem an der Philosophie, mit der<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 11
Wirtschaft | Wirtschaftsempfang<br />
Robert Salzl, Stiftungsrat der Josef-<br />
Schörghuber-Stiftung und Laudator in<br />
der Kategorie „Unternehmensnachfolge“<br />
Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz, war<br />
Ehrengast und Festrednerin des Wirtschaftsempfanges.<br />
Landrat Dr. Jakob Kreidl (l.), <strong>SMG</strong>-Geschäftsführer Oliver Reitz (2.v.l.), Fischbachaus Bürgermeister<br />
Josef Lechner (h.) und Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (r.) gratulierten<br />
Thekla Mairhofer zum Wirtschaftspreis in der Kategorie „Marke & Image“.<br />
Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Festsaal des „Waitzinger Kellers“ in Miesbach<br />
Laudatio in der Kategorie „Lebenswerk“:<br />
Arnfried Färber (stellvertretender Landrat<br />
und Alt-Bürgermeister der Gemeinde<br />
Hausham)<br />
das Haus geführt werde, unterstrich Hans<br />
Schönauer. „Man muss die Menschen<br />
mögen – dann bleibt der Erfolg“, lautet<br />
das Motto von Thekla Mairhofer, die am<br />
Abend des Wirtschaftsempfangs von Regisseur<br />
Franz Xaver Bogner begleitet wurde.<br />
Die Preise in Form einer Skulptur des <strong>SMG</strong>-<br />
Logos wurden von Schmiedemeister Thomas<br />
Kantenseder aus Fischbachau angefertigt.<br />
Nach der Preisverleihung nutzten die<br />
Gäste des Wirtschaftsempfangs im Gewölbekeller<br />
noch die Möglichkeit, beim Büffet<br />
miteinander ins Gespräch zu kommen.<br />
Die <strong>SMG</strong> möchte den Wirtschaftsempfang<br />
als jährliches Forum der heimischen Wirtschaft<br />
etablieren und auch in den nächsten<br />
Jahren den Wirtschaftspreis verleihen.<br />
12 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Veranstaltungen | Wirtschaft<br />
Gewerbetreibende diskutieren über eine Markthalle für regionale Produkte<br />
<strong>SMG</strong>-unternehmer-Stammtisch<br />
in Schliersee<br />
Mit dem Ziel, ein Forum des Dialoges für ortsansässige<br />
Unternehmer zu bieten, hatte die Standortmarketing-<br />
Gesellschaft Landkreis Miesbach (<strong>SMG</strong>) gemeinsam<br />
mit der Marktgemeinde Schliersee zum Unternehmer-Stammtisch<br />
bei der Slyrs-Destillerie im Ortsteil Neuhaus eingeladen.<br />
Rund 70 Gewerbetreibende informierten sich zunächst bei einer<br />
Führung durch das Unternehmen über den seit 1999 in Schliersee<br />
Whisky-Produktion in Schliersee: Siegfried Stetter (l.) mit Gästen<br />
des <strong>SMG</strong>-Unternehmer-Stammtisches bei der Führung durch die<br />
Slyrs-Destillerie.<br />
destillierten Slyrs Bavarian Malt Whisky. In traditioneller Herstellungsweise<br />
destilliert, ist der aus Gerstenmalz hergestellte Jahrgangsbrand<br />
Slyrs deutschlandweit der einzige Whisky und somit auch für<br />
Schliersee ein Alleinstellungsmerkmal und Marketing-Instrument.<br />
Für Siegfried und Florian Stetter war das Vorhaben, im bayerischen<br />
Oberland eine Whisky-Destillerie zu betreiben, zweifelsohne mit einem<br />
unternehmerischen Risiko verbunden. Der Erfolg gab den Pionieren je-<br />
Forum für Unternehmer: Beim <strong>SMG</strong>-Stammtisch trafen sich<br />
Gewerbetreibende verschiedenster Branchen.<br />
doch Recht. Heute ist Slyrs unter Whisky-Kennern eine etablierte und<br />
weltweit geschätzte Marke.<br />
Der <strong>SMG</strong>-Unternehmer-Stammtisch bot den Gewerbetreibenden auch<br />
die Möglichkeit, aktuelle Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung in<br />
Schliersee anzusprechen. <strong>SMG</strong>-Geschäftsführer Oliver Reitz und Regionalmanager<br />
Stephan Göttlicher erläuterten Handlungsfelder und<br />
aktuelle Projekte der landkreisweiten Wirtschaftsförderung und diskutierten<br />
mit den Schlierseer Unternehmen insbesondere die Realisierungsmöglichkeiten<br />
einer Markthalle für regionale Produkte.<br />
Slyrs: Traditionelle Herstellungsweise für ein Markenprodukt aus<br />
dem Landkreis Miesbach.<br />
Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer, Arnfried Färber (stellv. Landrat), Andrea,<br />
Siegfried und Florian Stetter mit <strong>SMG</strong>-Geschäftsführer Oliver Reitz (v. l.)<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 13
Wirtschaft | Veranstaltungen<br />
Gespräch mit dem Mittelstand im Landkreis Miesbach<br />
Wirtschaftsminister zu Guttenberg<br />
diskutiert mit unternehmen<br />
Nun hat es doch noch geklappt mit dem Besuch:<br />
Bundeswirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg musste die Teilnahme am<br />
Wirtschaftsempfang im Mai zweimal kurzfristig absagen. Der erneuten Einladung<br />
von Landrat Dr. Jakob Kreidl konnte er jedoch folgen.<br />
Telair-Chef Axel Hauner mit Minister zu Guttenberg<br />
und Landrat Dr. Kreidl beim Gang durch die Produktionsbereiche.<br />
Nach einem Gespräch im Landratsamt<br />
und dem Eintrag in das<br />
„Goldene Buch“ des Landkreises<br />
besuchte Minister zu Guttenberg den Luftfahrt-Zulieferer<br />
Telair in Miesbach. Axel<br />
Hauner, Präsident der Telair International<br />
GmbH, stellte zunächst das Unternehmen<br />
im kleinen Kreise vor und führte die Gruppe<br />
dann durch die Produktionshallen. Der<br />
vor vierzig Jahren gegründete Betrieb beschäftigt<br />
heute knapp 300 Mitarbeiter, verfügt<br />
über etliche Patente und ist im Bereich<br />
der Frachtladesysteme für Cargo-Flugzeuge<br />
konkurrenzlos. Bei der Besichtigung der<br />
Fertigungsbereiche sprach zu Guttenberg<br />
mit Auszubildenden der Telair und der<br />
Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee und<br />
ließ sich technische Details von Werkstücken<br />
der Telair-Azubis erklären.<br />
Im Anschluss traf man sich zum Mittelstandsgespräch,<br />
bei dem Unternehmer aus-<br />
gewählter Branchen sowie Vertreter von<br />
Kammern und Verbänden anwesend waren.<br />
Auch hier hatte der laut “Politbarometer“<br />
zweitbeliebteste Politiker Deutschlands einen<br />
bleibenden Eindruck hinterlassen, unter<br />
anderem auch weil er eben nicht mit großen<br />
Parolen auf Wahlkampftour in Miesbach<br />
unterwegs war, sondern die konkreten Anliegen<br />
der Anwesenden in den Mittelpunkt<br />
stellte. Seine kurze Ansprache beendete der<br />
Wirtschaftsminister mit den Worten „Bundesminister<br />
haben die Begabung, schnell in<br />
einen Monolog zu verfallen, deshalb halte<br />
ich jetzt die Klappe, trinke meinen Saft und<br />
höre Ihnen zu.“ Zu Guttenberg notierte sich<br />
daraufhin Namen und Anregungen derer,<br />
die Kritik äußerten und Fragen zur aktuellen<br />
Wirtschaftssituation stellten, und antwortete<br />
mit unverblümten Worten.<br />
Deutlich kritisierte Florian Kohler, Geschäftsführer<br />
der Büttenpapierfabrik<br />
14 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Gmund, die aus seiner Sicht zögerlichen<br />
Versuche, bürokratische Hürden für Unternehmen<br />
abzubauen. Im Mittelpunkt<br />
der Gesprächsrunde standen zudem Möglichkeiten<br />
zur Unterstützung des Mittelstandes<br />
seitens der Bundesregierung. Der<br />
Regionalmanagement-Projekt<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Minister verwies auf Fördermöglichkeiten,<br />
die bislang teilweise ungenutzt blieben.<br />
Die Frage nach der Mehrwertsteuer im<br />
Gastronomie- und Hotelierbereich werde<br />
nach der Bundestagswahl geklärt, da es um<br />
eine umfassendere Steuerstrukturreform<br />
Markthalle für den<br />
Landkreis Miesbach<br />
Im Landkreis Miesbach gibt es zahlreiche<br />
Hersteller verschiedenster Qualitätsprodukte.<br />
Oft fehlen diesen Produzenten jedoch<br />
die Ideen und finanziellen Mittel, um ihre Produkte<br />
erfolgreich zu vermarkten, so dass die<br />
vorhandenen Potenziale nicht optimal genutzt<br />
werden. Zudem ist die Nachfrage nach regional<br />
und nachhaltig produzierten Erzeugnissen<br />
in den letzten Jahren enorm angestiegen.<br />
Dies ist der Anknüpfungspunkt für die<br />
Errichtung einer Markthalle: Die Produzenten<br />
des Landkreises können dort unter<br />
einem Dach ihre ökologischen Erzeugnisse<br />
einem breiten Publikum präsentieren.<br />
Aufgrund der optimalen Lage des Landkreises<br />
können viele potenzielle Kunden<br />
erreicht werden. Das mögliche Spektrum<br />
reicht hierbei von Pendlern aus München,<br />
Durchreisenden auf der A 8, den Landkreisbewohnern<br />
selbst bis hin zu den zahlreichen<br />
Touristen, die die Region besuchen.<br />
Wenn Sie Interesse haben, Ihre Produkte in<br />
der Markthalle zu verkaufen, oder sogar als<br />
Betreiber zur Verfügung stehen würden, unterstützen<br />
wir Sie gerne.<br />
Veranstaltungen | Wirtschaft<br />
Klare Antworten auf die Fragen der Unternehmer:<br />
Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg.<br />
gehe. Auch dem Sprecher des Vorstands<br />
der Holzkirchner Hexal AG und Deutschlandchef<br />
bei Sandoz, Helmut Fabry, sagte<br />
zu Guttenberg seine Unterstützung in der<br />
Diskussion um die Rabattverträge in der<br />
pharmazeutischen Industrie zu.<br />
Ansprechpartner bei der <strong>SMG</strong><br />
Stephan Göttlicher<br />
Regionalmanager<br />
Telefon: (0 80 25) 997 - 64 42<br />
stephan.goettlicher@smg-mb.de<br />
Martina Schulze<br />
Projektleitung Regionalmanagement /<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Telefon: (0 80 25) 997 - 64 34<br />
martina.schulze@smg-mb.de<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 15
Wirtschaft | Veranstaltungen<br />
Im Gespräch mit dem Mittelstand: Diskussion zur<br />
wirtschaftlichen Situation im Landkreis Miesbach<br />
Seehofer besucht kroha<br />
Ein umfangreiches Tagesprogramm<br />
hatte sich Ministerpräsident Horst<br />
Seehofer Anfang Juli für seinen<br />
Besuch im Regierungsbezirk Oberbayern<br />
vorgenommen. An mehreren Stationen von<br />
Rosenheim über Miesbach bis Penzberg traf<br />
der Ministerpräsident vor Ort u. a. Bäuerinnen,<br />
mittelständische Unternehmer und<br />
ehrenamtlich Engagierte.<br />
Am Nachmittag stand die Kroha GmbH in<br />
Miesbach auf der Agenda. Bei der Besichtigung<br />
der Faltschachtelproduktion wurde<br />
Finanzminister Georg Fahrenschon, Ministerpräsident Horst Seehofer, Landrat Dr. Jakob<br />
Kreidl, Georg Bromme (Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee),<br />
Franz Kroha sen. und Franz Kroha jun. (v. l.)<br />
Rundgang durch die Produktionshalle<br />
Seehofer von Finanzminister Georg Fahrenschon<br />
und Regierungspräsident Christoph<br />
Hillenbrand begleitet.<br />
Die beiden Geschäftsführer des <strong>Miesbacher</strong><br />
Familienbetriebes, Franz Kroha jun.<br />
und Winfried Bürger, erläuterten die Entwicklung<br />
des Unternehmens und die Positionierung<br />
der Kroha GmbH insbesondere<br />
als wichtigen Zulieferer der Pharma- und<br />
Gesundheitsbranche. Den Rundgang durch<br />
den von Franz Kroha sen. 1970 gegründeten<br />
Betrieb nutzte der Ministerpräsident auch<br />
zu Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, die den Fertigungsprozess<br />
an den modernen Produktionsanlagen<br />
erläuterten.<br />
Im Anschluss an die Betriebsbesichtigung<br />
kam Seehofer mit Vertretern des Mittelstands<br />
zu einer Gesprächsrunde zusammen.<br />
In seinem Grußwort bekräftigte Landrat Dr.<br />
Jakob Kreidl, den Unternehmen im Landkreis<br />
Miesbach bestmögliche Rahmenbedingungen<br />
zuzusichern. Miesbachs Bürgermeisterin<br />
Ingrid Pongratz bezeichnete die<br />
Firma Kroha als einen „Familienbetrieb par<br />
Excellence“. In der Diskussion mit den Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern stand<br />
die aktuelle Situation kleiner und mittlerer<br />
Betriebe unter den derzeit schwierigen<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im<br />
Vordergrund. Verschiedenste Themen - von<br />
der Bürokratie im Gesundheitswesen über<br />
Lohnsteuerentlastungen für Arbeitnehmer<br />
bis hin zur Neuausschreibung der durch<br />
die Bayerische Oberlandbahn betriebenen<br />
16 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Kroha GmbH – Das mittelständische Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung<br />
von Verpackungen und Faltschachteln der Arzneimittelbranche. Derzeit<br />
arbeiten 130 Mitarbeiter im <strong>Miesbacher</strong> Werk und weitere 120 in einem Werk in<br />
Barleben bei Magdeburg. Die Kroha GmbH hatte im Jahr 2007 einen Umsatz von<br />
32 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />
Anz_Ziel_Qualitaet_Mittelpunkt:Anz_Ziel 14.09.2009 10:41 Uhr Seite 1<br />
Anzeige<br />
Veranstaltungen Inhalt | Wirtschaft<br />
Franz Kroha jun. erläutert den Fertigungsprozess.<br />
Bahnstrecken im Landkreis - wurden dem<br />
Ministerpräsidenten vorgetragen. Hinsichtlich<br />
der Steuerpolitik unterstrich Seehofer<br />
seine klare Position: „Ich werde nie einen<br />
Koalitionsvertrag unterschreiben, der<br />
Steuererhöhungen oder keine Steuerentlastungen<br />
enthält.“<br />
Qualität<br />
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Wirtschaft | Unternehmen<br />
Vierfacher Spatenstich<br />
in Irschenberg<br />
„Mir lacht das Herz“ – mit diesen Worten kommentierte Ministerpräsident Horst Seehofer<br />
seinen Gemütszustand anlässlich seiner Festrede für den vierfachen Spatenstich im<br />
Gewerbegebiet Wendling Anfang August in Irschenberg.<br />
Führt man sich die Eckdaten der in<br />
Angriff genommenen Investitionsmaßnahmen<br />
vor Augen, so wird die<br />
Begeisterung des Ministerpräsidenten verständlich:<br />
Die Kaffeerösterei Dinzler, der<br />
Milchproduktenhandel Oberland (MPO),<br />
das Unternehmen Hofmann Dieselmotoren<br />
und der Schokoladen-Hersteller Baumgartner<br />
werden insgesamt ca. 20 Mio. Euro investieren<br />
und laut Irschenbergs Bürgermeister<br />
Hans Schönauer in der Anlaufphase ca.<br />
140 und nach Abschluss der Maßnahmen<br />
bis zu 300 neue Arbeitsplätze schaffen.<br />
Das mit Abstand größte Investitionsvorhaben<br />
wird dabei durch die Kafferösterei<br />
Dinzler getätigt. Laut dem Unternehmensgründer<br />
und Vorstandsvorsitzenden Franz<br />
Richter werden insgesamt 15 Mio. Euro<br />
investiert: Auf einer Fläche von 5.000 Quadratmetern<br />
wird eine unterirdische Kaffeerösterei<br />
mit Ausstellungsraum, Schauröste-<br />
rei und Kino entstehen. Über der Erde baut<br />
das Unternehmen ein Kaffeehaus mit Panoramablick<br />
und im ersten Stock Konferenzräume<br />
mitten in einer Kaffee-Erlebniswelt.<br />
Der Bayerische Ministerpräsident Horst<br />
Seehofer wertete das Engagement der vier<br />
Unternehmen in Irschenberg als Signal des<br />
Aufbruchs mitten in Zeiten der Krise und<br />
lobte insbesondere die politischen Entscheidungsträger<br />
vor Ort, die durch ihr Handeln<br />
die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen<br />
hätten, damit die Investitionen zustande<br />
kommen konnten.<br />
Landrat Dr. Kreidl würdigte in seiner Ansprache<br />
den unternehmerischen Mut in schwierigen<br />
Zeiten und dankte den Beteiligten für das in<br />
den Landkreis Miesbach gesetzte Vertrauen.<br />
Des Weiteren hob er hervor, dass durch die Aktivitäten<br />
der Standortmarketing-Gesellschaft<br />
(<strong>SMG</strong>) auch in Zukunft die Wirtschaft der Region<br />
weiter gefördert und gestärkt werde.<br />
Dass Unternehmerfreundlichkeit in Irschenberg<br />
großgeschrieben wird, unterstrich Bürgermeister<br />
Hans Schönauer: Neben seinem<br />
Lob für die Tatkraft der Unternehmer in<br />
wirtschaftlich angespannten Zeiten betonte<br />
er vor allem, dass jeder ansiedlungswillige<br />
Betrieb innerhalb von acht Wochen eine<br />
Baugenehmigung erhalte.<br />
Die Entscheidung der beteiligten Unternehmen,<br />
sich am Standort Irschenberg neu<br />
anzusiedeln bzw. ihre Betriebsstätten zu erweitern,<br />
wird verständlich, wenn man die<br />
guten Rahmenbedingungen vor Ort in Augenschein<br />
nimmt: Irschenberg erhielt von der<br />
internationalen Rating Agentur Standard &<br />
Poor’s mit „AA+“ die zweitbeste mögliche<br />
Bewertung und konnte vor allem durch eine<br />
gute Verkehrsinfrastruktur und die Nähe zu<br />
zahlreichen Bildungseinrichtungen sowie mit<br />
einer jungen Bevölkerung und einer unterdurchschnittlichen<br />
Arbeitslosigkeit punkten.<br />
18 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Advertorial | Wirtschaft<br />
GAP Gesellschaft für Arbeitsschutz<br />
und Prävention mbh<br />
Sicher und erfolgreich mit der GAP durch den betrieblichen Arbeitsalltag<br />
Die GAP Gesellschaft für Arbeitsschutz<br />
und Prävention mbH ist eine<br />
100%ige Tochter der Adecco Personaldienstleistungen<br />
GmbH. In den acht Niederlassungen,<br />
seit 2003 auch in Irschenberg,<br />
berät die GAP deutschlandweit Unternehmen<br />
rund um den betrieblichen Arbeitsalltag.<br />
Das Arbeitsfeld erstreckt sich von der Beratung<br />
nach dem Arbeitssicherheitsgesetz, dem<br />
Arbeitssicherheitsmanagement, der Gefährdungsbeurteilung,<br />
dem Gefahrstoffmanagement,<br />
Schulungen und Unterweisungen, bis<br />
hin zur Übernahme von Beauftragtenfunktionen.<br />
Die Verantwortung des Unternehmers im Arbeitsschutz<br />
liegt in der Einhaltung und Beachtung<br />
von Sicherheitsvorschriften im jeweiligen<br />
Betrieb. Dabei ist zu beachten, dass auch Führungskräfte<br />
im Sinne des Gesetzes dem Unternehmer<br />
in bestimmten Bereichen gleichgestellt<br />
sind. Da der Unternehmer das alleinige Direktionsrecht<br />
innehat, legt er die betrieblichen<br />
und finanziellen Mittel verbindlich fest und<br />
setzt Sicherheitsmaßstäbe in Bereichen, die ri-<br />
herrn Stephan Gaibler<br />
Auerschmied 13<br />
83737 Irschenberg<br />
Tel. 08025-99 505-2<br />
fax 08025-99 505-3<br />
stephan.gaibler@adecco.de<br />
www.gap-arbeitsschutz.de<br />
sikobehaftet sind. Außerdem stellt der Unternehmer<br />
Bedingungen für die Verwaltung und<br />
veranlasst die entsprechenden betrieblichen<br />
Abläufe.<br />
Neben dem Arbeitsschutzgesetz muss der Arbeitgeber<br />
mit Hilfe einer Gefährdungs- und<br />
Belastungsanalyse ermitteln, welche Maßnahmen<br />
des Arbeitsschutzes erforderlich sind,<br />
um die Gefährdungen eines Beschäftigten, die<br />
mit seiner Arbeit verbunden sind, einzudämmen.<br />
Jedes Unternehmen benötigt hierfür<br />
maßgeschneiderte Systeme bzw. Lösungsmöglichkeiten<br />
in den Bereichen Arbeitsschutz, Sicherheitstechnik,<br />
Umwelt, Abfall- und Qualitätsmanagement.<br />
Die GAP verdeutlicht Unternehmern zuerst,<br />
welche gesetzlichen Vorschriften speziell auf<br />
das jeweilige Unternehmen zutreffen. Im Anschluss<br />
daran werden die Vorschriften in Bezug<br />
auf das Unternehmen interpretiert und<br />
deren Umsetzung im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit<br />
und Haftungsrisiko betrachtet.<br />
Im Zuge der Bedarfsanalyse werden in einem<br />
ersten Schritt alle beim Auftraggeber rele-<br />
vanten Vorschriften ermittelt und im Anschluss<br />
die bereits eingeführten Maßnahmen<br />
festgehalten und auf ihre Wirksamkeit überprüft.<br />
Schließlich werden ergänzende Maßnahmen<br />
vorgeschlagen. Durch die GAP wird<br />
die Dokumentation im Gefahren-, Umwelt-<br />
und Arbeitssicherheitsmanagement überprüft.<br />
Dadurch hat der Auftraggeber die Gewähr,<br />
bei Kontrollen durch Behörden, die richtigen<br />
und vollständigen Dokumente vorlegen zu<br />
können.<br />
Die GAP ist ein seriöser Anbieter im Bereich<br />
des Arbeitsschutzes und übernimmt die Aufgaben<br />
der Fachkraft für Arbeitssicherheit<br />
(FASI) nach dem Arbeitssicherheitsgesetz und<br />
den berufsgenossenschaftlichen Vorschriften.<br />
Die Synergie interner Kenntnisse des Unternehmers<br />
und externer langjähriger und vielfältiger<br />
Erfahrung der GAP führt daher zu<br />
aussichtsreichen Ergebnissen.<br />
Die GAP hilft auf schnellem und unkompliziertem<br />
Weg. Bei Interesse an Informationsveranstaltungen<br />
für Kleinunternehmer steht<br />
Ihnen die GAP jederzeit gerne zur Verfügung.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 19
Wirtschaft | Unternehmen<br />
Werksbesuch in Weyarn:<br />
<strong>SMG</strong>-Geschäftsführer<br />
Oliver Reitz (l.) mit Hans<br />
und Monika Stieb<br />
Investitionen in Technik und Natur:<br />
fertigbetonwerk am neuen<br />
Standort in Weyarn<br />
Über vier Jahre hatte man geplant<br />
und den optimalen Standort gesucht.<br />
Im Sommer 2008 konnte<br />
die Firma Fertigbeton Stieb dann ihr<br />
neues Werk in Weyarn in Betrieb nehmen<br />
und mit der Betonproduktion im Ortsteil<br />
Kleinpienzenau starten.<br />
Umbaumaßnahme des Bayerischen Rundfunks an<br />
der Sendeanlage: Stiebbeton wird auf den Gipfel<br />
des Wendelsteins geflogen.<br />
Ausgleichsmaßnahme für die Natur: Feuchtbiotop<br />
unterhalb des neuen Betonwerkes<br />
Die ursprüngliche Firma hieß Fertigbeton<br />
Fischbachau und wurde 1969 von Georg<br />
Brunnhuber, dem Vater der heutigen Geschäftsführerin<br />
Monika Stieb, im Leitzachtal<br />
gegründet. 1989 übernahmen Monika Stieb<br />
und ihr Ehemann Hans Stieb die Geschäftsführung.<br />
Die neue Fertigbeton Stieb GmbH<br />
& Co. KG ist ein Zusammenschluss der Fertigbeton<br />
Fischbachau und der Rohrdorfer<br />
Transportbetonwerke, die durch Mike Edelmann<br />
als dritten Geschäftsführer vertreten<br />
wird. Das Betonwerk in Fischbachau wurde<br />
2008 aufgelöst und besteht derzeit noch als<br />
Kippbetrieb.<br />
Dass das Unternehmen ein echter Familienbetrieb<br />
ist, wird auch durch Rudolf und<br />
Daniela Stieb deutlich, die im Betrieb der El-<br />
tern tätig sind. Die meisten der 15 Festangestellten<br />
und drei Aushilfen sind schon viele<br />
Jahre im Unternehmen beschäftigt. Auch zu<br />
den Kunden besteht häufig eine langjährige<br />
Geschäftsbeziehung.<br />
Fast 2,5 Millionen Euro wurden in das Werk<br />
in Weyarn investiert. Im Bauantrag waren<br />
die Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff<br />
in Natur und Landschaft eine besondere Herausforderung.<br />
Letztendlich wurden 4500<br />
qm biologische Ausgleichsfläche geschaffen.<br />
Diese besteht teils aus einem Feucht- und<br />
teils aus einem Trockenbiotop und liegt direkt<br />
angrenzend an das Firmengrundstück.<br />
Der Bezug von Kies aus der Grube in Fischbachau<br />
wird nunmehr durch die Kiesanlieferung<br />
aus Rohrdorf, Reichersbeuern und<br />
Otterfing ersetzt. Im neuen Werk konnte<br />
die Angebotspalette vergrößert werden. So<br />
können nun auch Farb- und Spezialbeton<br />
hergestellt werden. Bis zu 35.000 Kubikmeter<br />
Beton werden pro Jahr auf die bis zu 30<br />
km entfernten Baustellen gebracht. Für den<br />
Fuhrpark von sieben Betonmischfahrzeugen<br />
und einem Pumpenwagen erweist sich der<br />
neue Standort auf Grund der günstigen Verkehrsanbindung<br />
als optimal.<br />
Krisen der regionalen Wirtschaft spürt ein<br />
Betonwerk unmittelbar. Insbesondere im<br />
privaten Wohnungsbau sind z. B. durch den<br />
Wegfall der Eigenheimzulage Schwankungen<br />
bei der Nachfrage nach Beton festzustellen.<br />
„Andererseits führen derzeit staatliche Subventionen<br />
zu umfangreichen Investitionen<br />
bei landwirtschaftlichen Gebäuden“, stellt<br />
Hans Stieb fest. Auch das Konjunkturpaket<br />
und damit verbundene Aufträge für Investitionen<br />
in öffentliche Gebäude seien für das<br />
Weyarner Betonwerk erfreulich.<br />
20 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Unternehmen Inhalt | Wirtschaft<br />
Erfreuliche Zahlen trotz Wirtschaftskrise<br />
Wirtschaftsminister Martin Zeil bei der<br />
kompetenz auf Abruf Gmbh (kaA)<br />
Gut gelaunt kam Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (4.v.r.) zur KaA in Miesbach an,<br />
wo ihn (v.l.) Christine Nusshart, Alexander Borst (verdeckt), Oliver Reitz, Arnfried Färber<br />
und Gerhard Brandl bei der KaA empfingen.<br />
Die Kompetenz auf Abruf GmbH (KaA) leistet im Landkreis<br />
Miesbach einen wichtigen Beitrag, um Langzeitarbeitslose<br />
wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei<br />
setzt das Tochterunternehmen des Landkreises auf zwei Instrumente:<br />
betriebliche Weiterbildung und Verleihtätigkeit. Wie gut das Konzept<br />
funktioniert, darüber informierte sich der Bayerische Wirtschaftsminister<br />
Martin Zeil bei einem Besuch in der Kreisstadt.<br />
„Ich freue mich, auch in meiner neuen Funktion da zu sein“, sagte<br />
der Minister. Bereits ein Jahr zuvor hatte er einen Abstecher nach<br />
Miesbach gemacht. Jetzt, betonte er, wolle er sehen, „wie die Krise<br />
hier ankommt“. Zwar sei die Lage weit weniger dramatisch als<br />
in anderen Regionen. Dass sich aber auch der Landkreis Miesbach<br />
nicht der globalen Zusammenhänge entziehen kann, erklärte KaA-<br />
Geschäftsführerin Christine Nusshart. „Der Einbruch ist auch an der<br />
KaA nicht vorbeigegangen“. Deshalb musste sie heuer „eine andere<br />
Entwicklung als im Jahr zuvor verzeichnen“. Die Vermittlungsquote<br />
von rund 53 Prozent im Vorjahr sei nicht zu erreichen. „Aber seit zwei<br />
oder drei Monaten ist eine Tendenz zu sehen“, betonte Nusshart, „es<br />
geht wieder aufwärts“. Trotz aller Schwierigkeiten stellte die KaA bis<br />
August 49 Frauen und Männer ein, auch heuer sollen wieder fast die<br />
Hälfte über die Zwischenstation KaA eine feste Anstellung finden. Vor<br />
allem in der Hotellerie und Gastronomie finden viele eine Anstellung.<br />
Aber auch in den Dienstleistungssektor und ins Handwerk vermittle<br />
die KaA, sagte Nusshart. „Ziel ist immer der erste Arbeitsmarkt“, betonte<br />
Gerhard Brandl, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales am<br />
Landratsamt. „Und wir stellen eine Nachhaltigkeit fest“, erklärte er<br />
demw Minister auf die Frage, ob die Vermittlungen auch von Dauer<br />
seien. Dass der Landkreis Miesbach als optierende Kommune, eine<br />
von bundesweit 69, die Betreuung der SGBII-Kunden im eigenen Haus<br />
übernommen hat, sieht Brandl genauso wie Nusshart und der stellvertretende<br />
Landrat Arnfried Färber als großen Vorteil. „Als Arge hätten<br />
wir die KaA sicher nicht“, ist Brandl überzeugt. „Hier kümmert<br />
sich jemand vor Ort um die Ärmsten der Armen“, sagte Färber. Die<br />
Arbeitssuchenden erfahren hier eine intensive Betreuung, sie erhalten<br />
spezifische Fortbildungen und auch auf ihre Biografien zugeschnittene<br />
Jobangebote, ergänzte Nusshart. Ohne die vielen sozial eingestellten<br />
Firmen wären die guten Ergebnisse aber nicht möglich. Den Schlüssel<br />
zu einer erfolgreichen Vermittlung sieht die KaA-Chefin insbesondere<br />
auch darin, den Kontakt mit den Betrieben zu pflegen. Die Kommu-<br />
nikation mit den Unternehmern sei ebenso wichtig wie die Gespräche<br />
mit den Arbeitssuchenden. „Je näher man dran ist, desto mehr kann<br />
man erreichen“, weiß auch Wirtschaftsminister Zeil. Dass das vor<br />
allem im Optionsmodell recht gut gelingt, davon ist auch er überzeugt.<br />
2010 muss die Politik entscheiden, ob es fortgesetzt wird. Es dürfe<br />
nicht passieren, dass den Kommunen die Arbeit wieder aus der Hand<br />
genommen wird, sagte Zeil. Er werde deshalb für das Optionsmodell<br />
auch über das kommende Jahr hinaus kämpfen.<br />
Anzeige<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 21
Wirtschaft | Immobilien<br />
Immobilientipps<br />
Gewerbegrundstück in der Stadt Tegernsee<br />
Der Landkreis Miesbach verkauft das Areal des ehemaligen Krankenhauses<br />
in Tegernsee. Das in Bestlage des Tegernseer Zentrums<br />
liegende Grundstück ist nur wenige Gehminuten vom Seeufer und<br />
vom Bahnhof entfernt. Die komplett erschlossene Grundstücksfläche<br />
beträgt 6.000 qm und ist laut Bebauungsplan derzeit für Hotel-/<br />
Seminarbetrieb ausgewiesen.<br />
Kontakt:<br />
<strong>SMG</strong> Standortmarketing-Gesellschaft<br />
Landkreis Miesbach mbH<br />
Oliver Reitz<br />
Telefon: (0 80 25) 997 - 64 33<br />
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Gewerbefläche<br />
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In der Gemeinde Hausham wird in der Industriestr. 23 ein ca.<br />
4.900 qm großes Gewerbegrundstück angeboten. Das Areal, das<br />
derzeit als Containter-Stellplatz verwendet wird und auch parzelliert<br />
veräußert werden kann, befindet sich direkt an der B 307,<br />
ist komplett erschlossen und gemäß Artikel 34 der Bayerischen<br />
Bauordnung sofort bebaubar.<br />
Kontakt:<br />
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Katja Blaskovic<br />
Grünseestraße 10<br />
83727 Schliersee<br />
Telefon: (0 80 26) 929 84 97<br />
Telefax: (0 80 26) 929 84 98<br />
email@immokonzept360grad.de<br />
22 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
hotel im Zentrum der<br />
Stadt Tegernsee<br />
In Kernbereich der Stadt Tegernsee – fünf Gehminuten zum See, zum Bräustüberl<br />
und zum Bahnhof – wird das Hotel „Residenz“ verkauft. Insgesamt<br />
verfügt die Immobilie über 41 Zimmer (drei Appartements mit vier Betten, zwei<br />
mit drei Betten und 36 mit zwei Betten), die alle mit Bad, Kleinküche und TV-<br />
Anschlüssen ausgestattet sind und fast ausschließlich an der Seeseite liegen. Das<br />
Hotel bietet ein Hallenbad, eine Sauna, drei Konferenzräume, ein Restaurant<br />
mit 40 Plätzen, einen Biergarten und 50 Tiefgaragenplätze. Falls der Verkauf als<br />
Hotel kurzfristig nicht möglich ist, werden die Appartements als Ferienappartements<br />
verkauft. Die Stadt Tegernsee hat die notwendige Nutzungsänderung in<br />
Aussicht gestellt. Das gesamte Haus ist laut beiliegender Flächenaufstellung in<br />
Teileigentum aufgeteilt, sodass ein Einzelverkauf möglich ist.<br />
Kontakt:<br />
Rolf Rader (Haupteigentümer)<br />
Steinmetzplatz 2<br />
83684 Tegernsee<br />
Telefon und Fax: (0 80 22) 14 64<br />
Mobil: 0171 34 39 255<br />
Gewerbeobjekt mit großem<br />
Grundstück in Miesbach<br />
In Miesbach steht das Areal des Turnvereins in der Schlierseerstr. 32 zum Verkauf.<br />
Die denkmalgeschützte Turnhalle (Entkernung eventuell möglich) hat<br />
eine Nutzfläche von ca. 400 qm, die Außenfläche beträgt insgesamt 6.500 m².<br />
Das Grundstück liegt verkehrstechnisch äußerst günstig: Direkter Anschluss<br />
besteht zur B 472, die den Landkreis von Westen nach Osten erschließt. In<br />
unmittelbarer Nähe liegt zudem die Anschlussstelle der nach Süden verlaufenden<br />
B 307.<br />
Kontakt:<br />
Günther Schmid<br />
Schützenstr. 29c<br />
83714 Miesbach<br />
Telefon: (0 80 25) 8516<br />
Telefax: (0 80 25) 910 43<br />
guenther.schmid@t-online.de<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Am Südostufer des Schliersees wird ein Areal mit See- und Bergblick<br />
zum Verkauf angeboten. Das 9.500 qm große Parkgrundstück<br />
(Erwerb von Teilflächen möglich) verfügt derzeit noch über<br />
einen Altbestand und bietet diverse Nutzungsmöglichkeiten:<br />
Denkbar wären z. B. eine Klinik oder ein Hotel-/Seminarbetrieb.<br />
Kontakt:<br />
Tegernseer Grund Immobilien GmbH<br />
Schwaighofstraße 13<br />
83684 Tegernsee<br />
Telefon: (0 80 22) 48 00<br />
Telefax: (0 80 22) 46 32<br />
info@tegernseer-grund.de<br />
Immobilien | Wirtschaft<br />
Parkgrundstück<br />
in Schliersee<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 23
Wirtschaft | Unternehmen<br />
Alles aus einer Hand: Der Verein Tagungserlebnis<br />
Tegernsee bietet Interessierten<br />
Geschäftskunden den<br />
kostenfreien Service von zugeschnittenen<br />
Individualangeboten für einen Seminar- und<br />
Tagungsaufenthalt am Tegernsee und unterbreitet<br />
darüber hinaus Vorschläge für den<br />
perfekten Rahmen rundherum.<br />
Seit der Gründung vor fünf Jahren ist der<br />
Verein immens gewachsen: Heute besteht<br />
das Netzwerk für den Tagungstourismus<br />
am Tegernsee aus über 60 Qualitätsbetrieben<br />
mit hohem Anspruch. Ihr gemeinsames<br />
Ziel: Den Gästen nicht nur die perfekte Tagung<br />
zu organisieren, sondern sie auch für<br />
die einzigartige Vielfältigkeit einer hochwertigen<br />
Ganzjahres-Urlaubsdestination zu<br />
begeistern.<br />
Um produktiv und kreativ zu sein, bedarf<br />
es eines idealen Umfeldes. Und damit kann<br />
die Region Tegernsee allemal dienen: Hohe<br />
Kapazität an 4- und 5-Sterne-Hotels, gute<br />
Business mit Lifestyle<br />
auf hohem niveau<br />
Erreichbarkeit und Infrastruktur, professionell<br />
ausgestattete Tagungs- und Konferenzräumlichkeiten,<br />
hochwertige kulinarische<br />
Angebote, das Naturerlebnis See und Berge,<br />
die gelebte bayerische Tradition und die<br />
natürliche Herzlichkeit der Bewohner und<br />
Gastgeber im Tal sorgen für ein wahres Tagungserlebnis<br />
am Tegernsee.<br />
Tagen im Grünen<br />
Die Erfahrung zeigt, dass die Ansprüche<br />
der Veranstalter hoch und vor allem unterschiedlich<br />
sind. So sucht beispielsweise<br />
die Aktiengesellschaft für das Jahrestreffen<br />
ihrer Top-Manager kleine aber hochwertige<br />
Tagungskapazitäten, während die<br />
Eventagentur für das Firmen-Incentive<br />
große Tagungsräume und ein umfangreiches<br />
Outdoorprogramm wünscht. Diese<br />
Anfragen gelangen alle zum Verkaufsbüro<br />
des Tagungerlebnis Tegernsee, welches<br />
kompetent innerhalb von 24 Stunden ein<br />
kostenfreies, individuell geschnürtes Angebot<br />
ganz nach den Wünschen des Kunden<br />
erstellt.<br />
Mehr Informationen:<br />
Tagungserlebnis Tegernsee e.V.<br />
Hauptstraße 2, 83684 Tegernsee<br />
Tel. 0 80 22 / 92 73 80<br />
www.tagungserlebnis-tegernsee.de<br />
info@tagungserlebnis-tegernsee.com<br />
24 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Unternehmen | Wirtschaft<br />
Gmund setzt auf Eco Zertifikat:<br />
Umweltbewusstes Denken, konsequentes<br />
Handeln, authentische Kommunikation<br />
Die Büttenpapierfabrik Gmund<br />
liegt in einer der attraktivsten Gegenden<br />
Deutschlands, und längst<br />
haben Erholungssuchende die Schönheit der<br />
bayerischen Landschaft und die unberührte<br />
Natur für sich entdeckt. Für die stark heimatverbundenen<br />
Gmunder war es schon immer<br />
eine Selbstverständlichkeit, natürliche<br />
Ressourcen zu schonen und umweltbewusst<br />
zu handeln. Mit dem ECO ZERTIFIKAT<br />
hat Gmund als erste Papierfabrik einen<br />
neuartigen Umweltstandard festgelegt und<br />
deutlich Stellung zu den vier Säulen des Umweltschutzes<br />
in der Papierindustrie bezogen.<br />
Wasser<br />
Eine weltweit einzigartige Kreislauf- und<br />
Wasserreinigungsanlage reinigt das verfärbte<br />
Produktionswasser unter anderem<br />
mit Hilfe von Ozon (O 3 ) und ohne Zusatz<br />
von Chemikalien. Damit konnte der Wasserverbrauch<br />
in den letzten Jahren um ein<br />
Vielfaches gesenkt werden.<br />
Rohstoffe<br />
Zur Produktion der Feinstpapiere werden<br />
ausschließlich umweltfreundliche, nachhaltige<br />
Rohstoffe verwendet. Natürlich sind die<br />
Rohstoffe und die gesamte Produktpalette<br />
FSC-zertifiziert.<br />
Abfall<br />
Bereits seit Jahren besteht ein strenges internes<br />
Abfallminimierungsprogramm. Jedes<br />
Stück Abfall wird sorgfältig getrennt und,<br />
wo immer möglich, wiederverwertet. Dank<br />
dieses Verfahrens konnte die Abfallmenge<br />
innerhalb der letzten zehn Jahre um 82 %<br />
gesenkt werden.<br />
Energie<br />
Über 70 % der Energie werden durch Wasserkraft<br />
und Kraft-Wärme-Kopplung aus<br />
der Produktion selbst erzeugt. Seit 2008<br />
trägt eine moderne, 220 qm große Photovoltaik-Netzanlage<br />
zur Stromproduktion bei.<br />
All diese Maßnahmen waren für die Büttenpapierfabrik<br />
Gmund noch nicht ausreichend in<br />
ihrem Bestreben nach ständiger Verbesserung.<br />
So wurde im Juni 2009 ein neues Kesselhaus in<br />
Betrieb genommen – die bislang größte Einzelinvestition<br />
in den aktiven Umweltschutz. Das<br />
Kesselhaus ist die Dampf- und Energiezentrale<br />
der Papierfabrik. Dort wird Wasserdampf als<br />
Hauptwärmeträger erzeugt, um die beiden Papiermaschinen<br />
zu beheizen. Von nun an sorgt<br />
Erdgas für die Wassererhitzung. Dank dieser<br />
Investition vermeidet Gmund 770 Tonnen<br />
Kohlenstoffdioxid (CO 2 ) im Jahr. Der Ausstoß<br />
von Feinstaub ist nun nahezu bei Null.<br />
„Wir haben uns für Gas entschieden, da<br />
wir hier die erforderliche Dampfproduktionsmenge<br />
entsprechend des Bedarfs genau<br />
einstellen können und so kein unnötiger Energieüberschuss<br />
bei Produktionsende oder<br />
in Produktionspausen entsteht. Gleichzeitig<br />
ist die Umstellung auf deutlich emissionsärmeres<br />
Erdgas ein Tribut an den idyllischen<br />
Produktionsstandort Gmund am<br />
Tegernsee“, erklärt Florian Kohler, Inhaber<br />
und Geschäftsführer der Büttenpapierfabrik<br />
Gmund. Weitere Informationen unter<br />
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Der Inhaber der Büttenpapierfabrik Gmund,<br />
Florian Kohler, studiert stolz die Pläne seines<br />
neuen Kesselhauses.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 25
Wirtschaft | Unternehmen<br />
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Mehr als 100 neue Arbeitsplätze in Miesbach<br />
Spatenstich bei der Telair<br />
International Gmbh<br />
Nur sechs Jahre nach dem Umzug von Hausham nach Miesbach<br />
ist die Firma Telair International GmbH wieder an<br />
ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Dank Großaufträgen von Boeing<br />
und Airbus ist eine weitere Expansion unumgänglich. Bei<br />
strahlendem Sonnenschein nahm der Spezialist für Frachtladesysteme<br />
deshalb am 24. August den Spatenstich für eine Erweiterung<br />
der bestehenden Produktionsstätte vor. Der Einladung<br />
von Telair-Präsident Axel Hauner folgten unter anderem Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner, Landtagsabgeordneter<br />
Alexander Radwan, Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz<br />
und Arnfried Färber (stellvertretender Landrat).<br />
Das Bauvorhaben gliedert sich in drei Abschnitte. Auf einer neu<br />
erworbenen 7.000 qm großen Fläche in direkter Nachbarschaft<br />
zum Hauptgebäude entsteht eine zehn Meter hohe Halle für Testzwecke.<br />
Dort sind zudem Büroräume geplant. Die neue Halle und<br />
das bestehende Gebäude werden mit einer Brücke verbunden. Außerdem<br />
wird das Hauptgebäude um 500 Meter verlängert und der<br />
Mittelbau ein weiteres Stockwerk bekommen. Das Investitionsvolumen<br />
liegt bei 50 Millionen Euro. Der Einzug soll bereits im<br />
Frühjahr 2010 möglich sein.<br />
Die Nutzfläche des Unternehmens wird mit der Erweiterung um<br />
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unter dem Gesichtspunkt der individuellen Ausrichtung an spezifische<br />
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Nun können die Baumaßnahmen beginnen: Stefan Maier (stellvertretender<br />
Werksleiter), Architekt Herbert Wagenpfeil, Bürgermeisterin Ingrid<br />
Pongratz, Telair-Präsident Axel Hauner, Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner, Arnfried Färber (stellvertretender Landrat), Johann<br />
Staffner (Geschäftsführer der Hans Holzner Baugesellschaft) und der<br />
Landtagsabgeordnete Alexander Radwan beim Spatenstich.<br />
10.000 qm vergrößert. Telair-Chef Hauner verkündete stolz, die Mitarbeiterzahl<br />
von derzeit 280 schrittweise auf über 400 erhöhen zu wollen.<br />
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26 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
www.haus-seegarten.de<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Unternehmen | Wirtschaft<br />
Haus Seegarten:<br />
Aktivurlaub am Schliersee<br />
Trotz schwieriger Zeiten in der bayerischen<br />
Tourismusbranche hatten<br />
Rita und René Baart aus Schliersee<br />
vor knapp zwei Jahren den Mut, in eine<br />
neue berufliche Richtung zu gehen. Schon<br />
während seiner 20-jährigen Festanstellung<br />
beim Großhandelskonzern BayWa übernahm<br />
René Baart das BayWa-Heim am<br />
Ufer des Schliersees in Fischhausen als Betriebsleiter.<br />
Den Zuschlag für den Erwerb<br />
des Hauses Seegarten und damit den Schritt<br />
in die Selbstständigkeit erhielten die Baarts<br />
zum Jahresbeginn 2007.<br />
Seitdem etablieren sie sich mehr und mehr<br />
mit Spezialangeboten für Aktivurlauber<br />
Mit Frauenpower durch die Wirtschaftskrise<br />
Nach Abschluss ihrer Ausbildung<br />
zur Groß- und Außenhandelskauffrau<br />
bleibt Angelika Bichlmair der Lantenhammer<br />
Destillerie GmbH weiterhin<br />
als Mitarbeiterin erhalten. Mit einem<br />
Notendurchschnitt von 1,14 erreichte<br />
die Auszubildende eine Spitzenleistung<br />
und erhielt von der IHK München eines<br />
der begehrten Stipendien, mit dem sie<br />
nun ein berufsbegleitendes Studium zur<br />
Handelsfachwirtin absolvieren kann. Mit<br />
der personellen Erweiterung durch Frau<br />
Bichlmair in der Abteilung Finanzen &<br />
Controlling setzt die Geschäftsleitung<br />
der LANTENHAMMER Destillerie den<br />
eingeschlagenen Weg zum weiteren Ausbau<br />
der Destillerie und zur Stärkung der<br />
Marktposition fort.<br />
und Sportler. Die Familie bietet ihren Gästen<br />
Pferdekutschfahrten mit den eigenen<br />
Haflingern und geführte Mountainbiketouren<br />
in verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />
an. Von aktiven Sportlern wird das Haus<br />
Seegarten als Quartier in unmittelbarer<br />
Nähe zum Seeufer geschätzt. Während des<br />
Sandoz-Triathlons waren zahlreiche internationale<br />
Profisportler im Haus Seegarten<br />
zu Gast.<br />
Bereits nach einem Jahr der Selbständigkeit<br />
ging die Familie einen weiteren Schritt nach<br />
vorne und reichte einen Bauantrag für einen<br />
Kiosk direkt am See ein. Die Gemeinde<br />
Schliersee zeigte sich von der Idee be-<br />
René Baart (r.) mit seinen Kindern Robin und Tina<br />
bei der Leonhardi-Fahrt in Fischhausen<br />
geistert. Seit Juni 2008 bietet sich nun auch<br />
am Südufer des Schliersees die Möglichkeit,<br />
gemütlich im Biergarten des Seegartl’s zu<br />
sitzen und auf den See zu blicken. Auch hat<br />
der vielbesuchte Badestrand in Fischhausen<br />
dadurch eine Aufwertung für Einheimische<br />
und Touristen erfahren.<br />
Johanna Strasser, Innendienstleiterin der Destillerie, und Andrea Stetter, Geschäftsführerin<br />
der Lantenhammer Destillerie GmbH, gratulieren der Stipendiatin Angelika Bichlmair.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 27
Wirtschaft | Almgespräch<br />
Idylle in Fischbachau: Die Durhamer Alm<br />
Almgespräch in fischbachau –<br />
zu Gast bei ullrich Eckert<br />
Projekte und Strategien, Akquisitionen<br />
und Kooperationen – wirtschaftliche<br />
Entscheidungen werden<br />
meist am Schreibtisch oder bei Meetings in<br />
den Gebäuden von Unternehmen und Verwaltungen<br />
getroffen.<br />
Doch abseits der „Schaltzentralen“ finden<br />
und schätzen Entscheider und Gestalter<br />
immer öfter Gespräche in naturnaher Um-<br />
gebung, um sich mit Geschäftspartnern<br />
nicht nur über die „harten“ Themen des<br />
operativen Tagesgeschäftes auszutauschen.<br />
Rückzugsräume für solche Gespräche bieten<br />
insbesondere Berghütten und Almen.<br />
So wird auch die „Durhamer Alm“ in<br />
Fischbachau von Unternehmern auf Grund<br />
ihrer landschaftlichen Idylle geschätzt.<br />
Die Alm<br />
Die Durhamer Alm (1308 m ü. NN) liegt<br />
in einem Kessel nordwestlich unterhalb des<br />
Wendelsteins und ist umgeben von rund 17<br />
Hektar Wiesen- und Waldgrund. Vor zwei<br />
Jahren erhielten Ullrich Eckert und seine<br />
Frau Tanja den Zuschlag für den Erwerb des<br />
halb zerfallenen Anwesens. Liebevoll restau-<br />
Almgespräch in Fischbachau: Alt-Landrat und Staatssekretär a. D. Wolfgang Gröbl, Robert Salzl<br />
(Stiftungsrat der Josef-Schörghuber-Stiftung), Ullrich Eckert, Josef Lechner (Bürgermeister von<br />
Fischbachau) und <strong>SMG</strong>-Geschäftsführer Oliver Reitz.<br />
28 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
ierten ortsansässige Handwerker die zerfallene Alm zu<br />
einer wahren Perle im Leitzachtal. Ein neuer Dachstuhl<br />
auf dem alten Gemäuer und eine urige Inneneinrichtung<br />
verliehen der Durhamer Alm neues Leben. Neben<br />
einer großzügig angelegten Teichlandschaft und eigener<br />
Forellenzucht ist eine Herde mit über 80 Schafen<br />
und Ziegen in reiner Freilandhaltung der ganze Stolz<br />
der Eckerts.<br />
Die Person<br />
Nach dem Abitur absolvierte Ullrich Eckert eine Ausbildung<br />
zum Koch und studierte in Frankfurt Verkehrswirtschaft<br />
an der Akademie für Welthandel. Als<br />
Barkeeper und Steward auf dem Wasser und in der<br />
Luft sammelte der gebürtige Tölzer internationale Erfahrung<br />
und war bereits nach einigen Jahren zum Divisionschef<br />
„Fliegendes Personal“ bei der Deutschen<br />
Lufthansa AG aufgestiegen. Weitere Karrieresprünge<br />
waren die Ernennung zum Managing Director des Lufthansa Party<br />
Service und zum Managing Director der LPS Event Catering GmbH.<br />
Im September 2005 wagte Eckert einen weiteren großen Schritt und<br />
übernahm im Rahmen eines „Management Buy-Out“ die LPS Event<br />
Catering GmbH und die LPS Event Gastronomie GmbH mit allen<br />
Gesellschaftsanteilen und den Namensrechten als Geschäftsführender<br />
Gesellschafter. 2006 gründete er die LPS-Bio Food OHG und<br />
begann hierfür im Sommer 2007 mit der Zucht von Bio-Schafen und<br />
-Ziegen auf der Durhamer Alm.<br />
Markenzeichen „Durhamer Alm“: Produkte in bester Bioqualität.<br />
Im November 2007 wurde die LPS Event Catering GmbH bereits<br />
zum zweiten Mal zum Caterer des Jahres gekürt. Ullrich Eckert<br />
erhielt den Sonderpreis der Jury für sein Richtung weisendes Engagement<br />
bei der Entwicklung und Professionalisierung des Event-<br />
Caterings in Deutschland. 2008 wurde der Name „Durhamer Alm“<br />
als Schutzmarke für die Handelsprodukte der LPS-Bio Food OHG<br />
eingetragen. 2009 wurden die LPS Event Catering GmbH und die<br />
LPS Event Gastronomie GmbH in die Compass Group Deutschland<br />
GmbH eingegliedert.<br />
Das Unternehmen<br />
Die LPS Event Catering GmbH und die LPS Event Gastronomie<br />
GmbH machen zwischen exklusiven Einzelleistungen und hochwertiger<br />
Full-Service-Betreuung alles möglich. Für die Unternehmen mit<br />
über 300 Mitarbeitern sind Internationalität, Individualität, Kreativität<br />
und höchste Qualität die Markenzeichen.<br />
Die LPS Event Catering GmbH engagiert sich dabei weltweit als<br />
Premium-Caterer bei Veranstaltungen und Events jeder Größenordnung.<br />
Die LPS Event Gastronomie GmbH betreut mit individuellen<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Josef Lechner, Tanja Eckert, Ullrich Eckert, Oliver Reitz (v. l. )<br />
<strong>Miesbacher</strong> Almgespräch Impuls | Wirtschaft | Inhalt<br />
gastronomischen Konzepten ein Portfolio von festen Locations.<br />
Dazu gehören das Wintergarten-Varieté in Berlin, die Jahrhunderthalle<br />
in Frankfurt, Roncalli’s Apollo-Varieté in Düsseldorf, die Burg<br />
Crass in Eltville sowie das Schloss Höchst und der Butzweilerhof in<br />
Köln. Das exklusive Ambiente der gastronomischen Einrichtungen<br />
bietet eine perfekte Kulisse für jede Veranstaltung.<br />
Zu den Kunden der beiden Gesellschaften zählen unter anderem<br />
Adidas, Focus, Audi, General Motors, BMW, Lexus, BOSS, Bugatti,<br />
Media Markt, Daimler, Olympische und Paralympische Spiele,<br />
Deutsche Lufthansa, Deutsche Post, RWE, DHL, Siemens, Volkswagen,<br />
Warner Brothers und Ferrero.<br />
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<strong>Miesbacher</strong> Impuls 29
Wirtschaft | Editorial Außenwirtschaft<br />
Regionalmanagement fördert Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsregionen<br />
Informationsveranstaltung zu<br />
ungarn bei WVG kainz in Irschenberg<br />
Globalisierung und Handelsliberalisierung<br />
bieten auch Unternehmen<br />
aus dem Landkreis Miesbach<br />
Chancen auf den Weltmärkten. Im Rahmen<br />
des Regionalmanagements möchte die <strong>SMG</strong><br />
Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis<br />
Miesbach Unternehmen aus der Region bei<br />
der Erschließung ausländischer Märkte unterstützen.<br />
In einer losen Veranstaltungsreihe<br />
werden mögliche Ziele im Außenhandel<br />
vorgestellt. Bei ausreichendem Interesse sind<br />
zudem Unternehmerreisen, um das jeweilige<br />
WVG kainz<br />
Das Unternehmen WVG Kainz GmbH wurde 1980 von Firmeninhaber Martin Kainz<br />
gegründet und ist heute ein führender Hersteller von Maschinen für die lebensmittelverarbeitende<br />
Industrie. Seit 2004 hat das Unternehmen seinen Sitz im Gewerbegebiet<br />
Irschenberg. Bereits 1994 expandierte die WVG Kainz GmbH ins Ausland. Im ungarischen<br />
Kecskemét, 86 km südöstlich von Budapest, wurde eine Produktionshalle<br />
errichtet, in der heute 25 Mitarbeiter beschäftigt sind.<br />
Stammsitz der Firma WVG Kainz in Irschenberg<br />
Land und die Gegebenheiten vor Ort kennen<br />
zu lernen, angedacht.<br />
Zum Auftakt der Reihe wird am 29. Oktober<br />
in den Räumen der WVG Kainz GmbH<br />
in Irschenberg der Wirtschaftsraum Ungarn<br />
vorgestellt. Martin Kainz sen. wird bei einer<br />
Firmenpräsentation auf seine Erfahrungen<br />
bei der Markterschließung in Ungarn eingehen.<br />
Sándor Kovács, Handelskonsul des<br />
Generalkonsulats der Republik Ungarn<br />
in München, stellt die zahlreichen kosten-<br />
staatliche Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
ITDH ausländischen Investoren anbietet.<br />
Beginn der Veranstaltung ist um 19 uhr.<br />
die <strong>SMG</strong> bittet um Anmeldung bis zum<br />
25. oktober bei frau Bahar Edes<br />
(bahar.edes@smg-mb.de oder<br />
(0 80 25) 997-4587).<br />
freien Dienstleistungsangebote vor, die die Die Republik Ungarn verfügt über eine Fläche von<br />
93.000 km² und hat ca. 10 Millionen Einwohner.<br />
Die mit Abstand größte Stadt ist die Hauptstadt<br />
Budapest (1,69 Millionen Einwohner). Für das<br />
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2009 wird<br />
ein Wert von 12.000 Euro prognostiziert (Vergleich<br />
Deutschland 31.000 Euro). Das BIP verteilt sich<br />
mit 3 % auf die Agrarwirtschaft, 31 % auf die Industrie,<br />
und 65% entfallen auf Dienstleistungen.<br />
Im Jahr 2004 ist Ungarn der Europäischen Union<br />
beigetreten, die Einführung des Euros wird von<br />
der ungarischen Regierung angestrebt.<br />
Für viele Unternehmen ist Ungarn das Tor nach<br />
Osteuropa: Im Westen an Österreich grenzend,<br />
bietet Ungarn mit Slowenien, der Slowakei, der<br />
Ukraine, Rumänien, Serbien sowie Kroatien sechs<br />
Binnengrenzen zu weiteren osteuropäischen<br />
Ländern. Von Miesbach ist Budapest, im Westen<br />
der Republik gelegen, aufgrund einer durchgehenden<br />
Autobahnverbindung in gut sechs<br />
Stunden zu erreichen. Vom Flughafen München<br />
werden darüber hinaus mehrmals täglich direkte<br />
Verbindungen nach Budapest angeboten.<br />
30 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Branchentreff<br />
Papier / Verpackung / Druck<br />
Der Landkreis Miesbach kann auf eine lange Tradition<br />
in der Papierherstellung zurückblicken: Bereits<br />
seit 1829 wird im Gebiet des Mangfalltals hochwertiges<br />
Papier hergestellt. Im Zuge einer erhöhten und spezialisierten<br />
Nachfrage nach Papierprodukten jeglicher Art erfolgten<br />
weitere Unternehmensgründungen, zunehmend vor allem auch<br />
in den Branchen „Verpackung“ und „Druck“. Die Bandbreite<br />
der ansässigen Firmen reicht hierbei von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen bis hin zu global agierenden Konzernen.<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes auch in Zukunft bewahren<br />
bzw. verbessern zu können, wird die Standortmarketing-<br />
Gesellschaft (<strong>SMG</strong>) die Unternehmen aus dem Bereich Papier / Verpackung<br />
/ Druck zu einem regelmäßig stattfindenden Branchentreff<br />
einladen. Gerade der persönliche Kontakt ist nämlich die Grundlage<br />
für ein produktives Miteinander, das Fortschritt, Kooperationen<br />
und neue Ideen entstehen lässt. Durch den Austausch können Synergien<br />
entdeckt, Anregungen aufgenommen und im Kontext des<br />
eigenen Unternehmens diskutiert werden.<br />
Der erste <strong>SMG</strong>-Branchentreff wird am 2. November im Siegfried-<br />
Otto-Haus der Papierfabrik Louisenthal stattfinden. Ähnliche Gesprächsrunden<br />
wird die <strong>SMG</strong> künftig u.a. auch für die Bereiche Gesundheitswirtschaft<br />
/ Medizintechnik veranstalten.<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Branchentreff | Wirtschaft<br />
Anz. TS+SS MiesbImpuls_85x255_09'09_a:Layout 1 14.09.09 Anzeige 13:29 Seite 1<br />
Ihre Pause vom Alltag<br />
Lassen Sie in den exklusiven Wohlfühlwelten<br />
der monte mare Seesauna Tegernsee<br />
sowie in der monte mare Vitaltherme und<br />
im Saunaparadies Schliersee die Seele<br />
baumeln und gönnen Sie sich das Vergnügen,<br />
eine unvergessliche Erfahrung zu machen.<br />
Fernab vom Alltag werden Sie sich in einer<br />
anderen Welt wiederfinden. Und es erwartet<br />
Sie ein ganz besonderer Luxus: Zeit.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
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<strong>Miesbacher</strong> Impuls 31
Wirtschaft | Föderung<br />
Innovationsgutscheine für kleine<br />
unternehmen / handwerksbetriebe<br />
Seit dem 1. Juni 2009 fördert der Freistaat<br />
Bayern mit seinem Programm<br />
„Innovationsgutscheine für kleine<br />
Unternehmen / Handwerksbetriebe“ Aktivitäten<br />
im Bereich Forschung und Technologie,<br />
um die Innovationskraft dieser Betriebe<br />
für die Herausforderungen der Zukunft zu<br />
stärken. Das Förderprogramm befindet sich<br />
derzeit in einer drejährigen Pilotphase mit<br />
einem Jahresbudget von 2 Millionen Euro.<br />
Anknüpfungspunkt für das Programm ist<br />
die Erkenntnis, dass ein positiver Zusammenhang<br />
zwischen der Innovationstätigkeit<br />
und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />
eines Unternehmens besteht. Innovative<br />
Unternehmen weisen deutliche Vorteile<br />
bei Wachstum, Stabilität und der Zahl der<br />
Arbeitsplätze auf. Oftmals haben aber vor<br />
allem kleine Unternehmen – und hier insbesondere<br />
Handwerksbetriebe – das Problem,<br />
dass sie sich weder eigenes Personal für<br />
Forschung und Entwicklung leisten können<br />
noch dass sie externe Dienstleistungen<br />
wie Marktrecherchen, Machbarkeitsstudien<br />
oder die Erstellung eines Prototypen in<br />
größerem Umfang finanzieren können. Die<br />
Innovationsgutscheine sollen einen Beitrag<br />
leisten, dieses Dilemma zu lösen, indem<br />
die Planung, Entwicklung und Umsetzung<br />
neuer Produkte, Produktionsverfahren oder<br />
Dienstleistungen unterstützt werden. Dies<br />
geschieht durch die Vergabe von Aufträgen<br />
an externe Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen.<br />
Antragsberechtigt sind kleine Unternehmen<br />
und Handwerksbetriebe der gewerblichen<br />
Wirtschaft oder der freien Berufe, die ihren<br />
Sitz in Bayern haben. Hierbei haben kleine<br />
Unternehmen weniger als 50 Beschäftigte<br />
(Vollzeitäquivalente) und einen Vorjahresumsatz<br />
bzw. eine Vorjahresbilanzsumme<br />
von höchstens 10 Mio. Euro. Ein Unternehmen<br />
ist nicht förderfähig, wenn 25% oder<br />
mehr des Kapitals oder der Stimmrechte<br />
direkt oder indirekt von einer Stelle oder<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts kontrolliert<br />
wird. Auch Existenzgründer, die im<br />
Freistaat ihr Unternehmen anmelden werden<br />
oder bereits angemeldet haben, können<br />
die Innovationsgutscheine beantragen. Hierbei<br />
ist zu beachten, dass die Unternehmensgründung<br />
spätestens zum Zeitpunkt der<br />
Abrechnung der Zuwendung formal erfolgt<br />
sein muss.<br />
Die maximale Fördermenge beläuft sich<br />
auf 7.500 Euro, wobei die Förderung max.<br />
50% der Ausgaben abdeckt, die dem Unternehmen<br />
von der beauftragten Forschungs-<br />
und Entwicklungseinrichtung in Rechnung<br />
gestellt werden. Während der dreijährigen<br />
Pilotphase, in der jedes Jahr zwei Millionen<br />
Euro verfügbar sind, können pro Unterneh-<br />
men insgesamt maximal drei Innovationsgutscheine<br />
beantragt werden (Doppelförderungen<br />
schließen sich aus). Außerdem ist zu<br />
beachten, dass bei der Antragsstellung die<br />
Wahl des Forschungs- und Entwicklungsdienstleisters<br />
erfolgt sein muss.<br />
Als Projektträger übernimmt die Bayern<br />
Innovativ GmbH im Auftrag des Freistaats<br />
Bayern die gesamte Abwicklung der Fördermaßnahme.<br />
Anträge können dort fortlaufend<br />
eingereicht werden. In der Regel<br />
erhalten die Antragsteller innerhalb von vier<br />
Wochen nach Antragstellung eine Benachrichtigung<br />
über den Förderbescheid.<br />
Antragstellung<br />
Bayern Innovativ<br />
Gesellschaft für Innovation und<br />
Wissenstransfer mbH<br />
Gewerbemuseumsplatz 2<br />
90403 Nürnberg<br />
Tel.: 0911 20671-350<br />
Fax: 0911 20671-744<br />
innovationsgutschein@bayern-innovativ.de<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.innovationsgutschein-bayern.de<br />
SIGno – Schutz von Ideen für die<br />
gewerbliche nutzung<br />
Damit gute Erfindungen in Deutschland<br />
auch erfolgreich geschützt<br />
und inhaltlich umgesetzt werden,<br />
unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) Unternehmen<br />
und freie Erfinder mit dem Programm<br />
SIGNO bei der rechtlichen Sicherung und<br />
wirtschaftlichen Verwertung ihrer innovativen<br />
Ideen.<br />
Das Programm gliedert sich in die Sparten<br />
SIGNO Unternehmen und SIGNO Erfinder:<br />
SIGNO Unternehmen verfolgt das Ziel, die<br />
Innovationstätigkeit kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen (KMU) zu intensivieren, das<br />
Wissen über gewerbliche Schutzrechte und<br />
wissenschaftlich-technische Informationen<br />
zu verbreiten sowie die wirtschaftliche Vermarktung<br />
von Erfindungen zu forcieren. Im<br />
Bereich SIGNO Erfinder stehen die Förderung<br />
von Kreativität und Erfindergeist, die<br />
Bereitstellung eines Forums zum Erfahrungsaustausch<br />
sowie ein Beratungsange-<br />
bot für freie Erfinderinnen und Erfinder im<br />
Mittelpunkt.<br />
Über SIGNO Unternehmen werden die folgenden<br />
Dienstleistungen und Förderangebote<br />
für den Innovationsprozess bereitgestellt:<br />
Mit der KMU-Patentaktion werden<br />
KMU und Existenzgründer bei der erstmaligen<br />
Sicherung ihrer Ergebnisse aus Forschung<br />
und Entwicklung unterstützt. Gemeinsam<br />
mit den SIGNO-Partnern werden<br />
Strategien für den optimalen Schutz des geistigen<br />
Eigentums erarbeitet. Zuschüsse gibt<br />
es unter anderem für Technologierecherchen,<br />
für Kosten-Nutzen-Analysen, für die<br />
32 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Förderung | Wirtschaft<br />
Zentrales Innovationsprogramm<br />
Mittelstand (ZIM)<br />
Das Zentrale Innovationsprogramm<br />
Mittelstand (ZIM) ist seit dem Juli<br />
2008 das Basisprogramm des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
(BMWi). Die marktorientierte Technologieförderung<br />
bietet kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU) bis Ende 2013 eine<br />
verlässliche Perspektive zur Unterstützung<br />
ihrer Innovationsaktivitäten.<br />
Mit dem technologie- und branchenoffenen<br />
Förderprogramm soll die Innovationskraft<br />
der Unternehmen nachhaltig gestärkt werden,<br />
um somit einen Beitrag zu deren Wettbewerbsfähigkeit<br />
und damit für Wachstum<br />
und Beschäftigung zu leisten. Die Fördermaßnahme<br />
richtet sich sowohl an innovative<br />
Unternehmen mit Geschäftsbetrieb in<br />
Deutschland als auch an wirtschaftsnahe<br />
Forschungseinrichtungen in Deutschland, die<br />
mit den Unternehmen zusammenarbeiten.<br />
Das ZIM unterstützt die KMU durch drei<br />
unterschiedliche Fördermodule:<br />
I. Kooperationsprojekte (ZIM-KOOP)<br />
Gefördert werden Projekte in Forschung<br />
und Entwicklung (FuE), die in Kooperation<br />
zwischen Unternehmen und von Unternehmen<br />
mit Forschungseinrichtungen<br />
(Kooperationspartner oder Auftragnehmer)<br />
durchgeführt werden.<br />
Patentanmeldung und für die Vorbereitung<br />
der Verwertung. Der Förderzeitraum beträgt<br />
höchstens 18 Monate und beinhaltet einen<br />
maximalen Zuschuss von 8.000 Euro pro<br />
Unternehmen. Förderberechtigt sind Unternehmen,<br />
einschließlich Handwerksbetriebe<br />
und Unternehmensgründer, des produzierenden<br />
Gewerbes und der Landwirtschaft<br />
mit bis zu 250 Beschäftigten und entweder<br />
einem Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen<br />
EUR oder einer Jahresbilanzsumme<br />
von höchstens 43 Millionen EUR, die in<br />
den letzten fünf Jahren kein Patent oder Gebrauchsmuster<br />
angemeldet haben.<br />
Mit dem InnovationMarket wurde ein internetbasierter<br />
Marktplatz für Erfindungen geschaffen,<br />
der Innovationsanbieter, Kapitalgeber<br />
und Unternehmen zusammenbringt.<br />
Das BMWi fördert die Einstellung von<br />
II. Einzelprojekte (ZIM-SOLO)<br />
Gefördert werden einzelbetriebliche<br />
FuE-Projekte von Unternehmen.<br />
III. Netzwerkprojekte (ZIM-NEMO)<br />
Gefördert werden externe Management-<br />
und Organisationsleistungen für<br />
die Entwicklung innovativer Netzwerke<br />
von Unternehmen.<br />
Im Rahmen des Konjunkturpakets II ist<br />
eine Aufstockung und Erweiterung des ZIM<br />
vorgenommen worden. Um den in der Wirtschaftskrise<br />
gewachsenen Finanzierungsbedarf<br />
für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
des Mittelstands zu decken, sind für<br />
die Jahre 2009 und 2010 die Fördermöglichkeiten<br />
erweitert worden:<br />
1. Die Förderung einzelbetrieblicher FuE-<br />
Projekte für kleine und mittlere Unternehmen<br />
in Westdeutschland (bisher nur für<br />
ostdeutsche KMU).<br />
2. Öffnung aller Fördermodule des ZIM<br />
auch für größere Unternehmen bis 1.000<br />
Beschäftigte in Ost- und Westdeutschland.<br />
Durch die Aufstockung und Erweiterung<br />
des Programms wird die Förderung von zusätzlich<br />
rd. 7.000 FuE-Vorhaben der Wirt-<br />
qualitätsgeprüften Inseraten in den InnovationMarket.<br />
Jedes Unternehmen kann die<br />
Einstellung von Inseraten in Form eines Zuschusses<br />
in Höhe von 30 Prozent der Rechnungssumme<br />
(max. 800,- EUR) beantragen.<br />
Über das Programm SIGNO Erfinder werden<br />
folgende Dienstleistungen angeboten:<br />
Erster Programmteil ist die kostenlose, bis<br />
zu vierstündige Erfinderfachauskunft, die jeder<br />
erfinderisch tätige Mensch in Anspruch<br />
nehmen kann. Es handelt sich um ein Angebot<br />
zur Erstinformation insbesondere<br />
für „Innovationsanfänger“ zu allen Fragen<br />
rund um das Thema Patente.<br />
Darüber hinaus unterstützt das BMWi<br />
bundesweit die Arbeit von Erfinderclubs,<br />
in denen technikinteressierte Jugendliche,<br />
aber auch freie Erfinder zusammenkommen,<br />
um kreative Ideen im Team zu ent-<br />
schaft ermöglicht und damit auf die deutlich<br />
gestiegene Nachfrage reagiert. Dafür wird<br />
ein zusätzliches Volumen von 900 Mio. €<br />
bereitgestellt. Das bedeutet eine Aufstockung<br />
des ZIM auf ca. 1,5 Mrd. €.<br />
Antragstellung und Informationen<br />
– AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen), Geschäftsstelle<br />
Berlin (ZIM-KOOP),<br />
Telefon 030 48163-451<br />
– EuroNorm GmbH (ZIM-SOLO),<br />
Telefon 030 97003-043<br />
– VDI/VDE Innovation und Technik GmbH<br />
(ZIM-NEMO),<br />
Telefon 030 310078-380<br />
Informationen zu allen ZIM-Fördermodulen,<br />
der Förderrichtlinie, den<br />
Antragsformularen und Informationsveranstaltungen<br />
im Internet unter:<br />
www.zim-bmwi.de.<br />
wickeln. Neben der Wissensvermittlung im<br />
Bereich Erfindungen und Innovationen und<br />
der Schaffung einer fundierten Basis für die<br />
Entwicklung und den Umgang mit kreativen<br />
Ideen bieten die Erfinderclubs ihren<br />
Mitgliedern auch die Gelegenheit, eigene<br />
Erfindungen einem breiteren Publikum vorzustellen.<br />
Ansprechpartner für SIGno<br />
unternehmen / Erfinder<br />
Institut der deutschen Wirtschaft Köln<br />
Postfach 10 19 42<br />
50459 Köln<br />
Tel.: 0221 4981-832<br />
Fax: 0221 4981-99832<br />
info.signo@iwkoeln.de<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.signo-deutschland.de<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 33
Wirtschaft | Unternehmen<br />
Personaldienstleister für Unternehmen<br />
kompetenz auf Abruf (kaA) – die<br />
gemeinnützige Arbeitnehmerüberlassung<br />
des Landkreises Miesbach<br />
Entsprechend ihrer Leitidee „Kompetenz auf Abruf“<br />
bietet die KaA GmbH flexible und unbürokratische<br />
Lösungen bei kurz- und langfristigem Personalbedarf<br />
für Betriebe im Landkreis Miesbach. Über 100 Unternehmen<br />
haben diesen Service bereits in Anspruch genommen. Zu den<br />
durch die KaA GmbH angebotenen Dienstleistungen für private<br />
und öffentliche Arbeitgeber zählen:<br />
• kurzfristige Lösungen bei krankheits-, auftrags- und produktionsbedingtem<br />
oder saisonalem Arbeitskräftebedarf,<br />
• Zeitersparnis durch kompetente Unterstützung bei der Personalsuche,<br />
• transparente Kostenstruktur (bezahlt werden nur die tatsächlich<br />
im Unternehmen geleisteten Arbeitsstunden),<br />
• bedarfsorientierte Vorbereitung, Begleitung und Auswertung<br />
der Arbeitseinsätze,<br />
Anzeige<br />
• Kennenlernen von Arbeitskräften ohne arbeitsvertragliche<br />
Verpflichtung (die Verleihkräfte sind während der Auftragserledigung<br />
bei der KaA GmbH angestellt und versichert),<br />
• kostenfreie Übernahme, wenn Mitarbeiter in ein Beschäftigungsverhältnis<br />
übernommen werden.<br />
Die KaA GmbH disponiert für ihre Kunden den reibungslosen<br />
Einsatz von A bis Z, von der Anfahrt bis zur Zeiterfassung.<br />
Dem Unternehmen werden nach Auftragserteilung geeignete<br />
Personen vorgestellt. Hier bietet sich auch die Möglichkeit für<br />
ein unverbindliches Probearbeiten. Für die zu erbringenden<br />
Tätigkeiten wird ein fester Stundensatz vereinbart, der sich<br />
an der zu leistenden Aufgabe orientiert. Unterschieden wird<br />
dabei nach Helfertätigkeiten, qualifizierten Helfertätigkeiten<br />
und Facharbeitertätigkeiten. Die Abrechnung erfolgt anhand<br />
der geleisteten Arbeitsstunden. Für die Unternehmen ist besonders<br />
attraktiv, dass in diesem Stundensatz bereits alle Sozialleistungen<br />
wie der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung<br />
einbezogen sind.<br />
Träger der KaA GmbH ist der Landkreis Miesbach. Mit ihren<br />
Personaldienstleistungen und den Qualifizierungsangeboten<br />
baut die KaA GmbH Brücken für arbeitslose Frauen und Männer<br />
zu Arbeitgebern in der Region. Dabei arbeitet sie eng mit<br />
dem Fachbereich Arbeit und Soziales im Landratsamt Miesbach<br />
zusammen, ebenso mit der Arbeitsagentur in Holzkirchen.<br />
Kernaufgabe ist die berufliche Integration von arbeitslosen<br />
Frauen und Männern. Bei der Erledigung von Arbeitsaufträgen<br />
bei Unternehmen werden berufliche und persönliche Kompetenzen<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trainiert. Dies<br />
wird durch eine betriebliche Weiterbildung bei der KaA GmbH<br />
unterstützt. Als gemeinnützige Einrichtung unterscheidet sich<br />
die KaA GmbH von gewerblichen Zeitarbeitsfirmen vor allem<br />
dadurch, dass das zentrale Ziel der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt<br />
ist. Die Verleihkräfte sind in der Regel sechs und<br />
maximal zwölf Monate bei der KaA GmbH sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt.<br />
Seit der Gründung 2006 konnten über 70 Personen erfolgreich<br />
wieder in ein Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. Auch<br />
in diesem – wirtschaftlich schwierigen Jahr – wurde bereits eine<br />
Vermittlungsquote von über 50% erreicht.<br />
Die KaA GmbH kann mittlerweile auf drei erfolgreiche Jahre<br />
zurückblicken. Die Geschäftsführung – Paul Röpfl und Christine<br />
Nußhart – hofft, dass der bisherige Erfolg durch eine breite<br />
Unterstützung von Unternehmen aus dem Landkreis auch in<br />
Zukunft fortgesetzt werden kann.<br />
34 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Energie | Wirtschaft<br />
Contracting: Mehr Energieeffizienz<br />
für den Mittelstand<br />
Bäckermeister Florian Perkmann aus<br />
Miesbach setzt auf hocheffiziente<br />
Contracting-Technik in seiner Backstube.<br />
Interessant ist Contracting deswegen,<br />
weil in vielen Gebäuden ein gewaltiges<br />
Potenzial zur Senkung der Energiekosten<br />
steckt: „Im Schnitt sparen wir pro<br />
Auftrag rund 30 Prozent Energie für unsere<br />
Kunden ein und senken gleichzeitig deren<br />
Emissionen“, erklärt Bernhard Reith,<br />
Geschäftsführer der ESB-Wärme, einer der<br />
führenden bayerischen Contracting-Anbieter.<br />
„Investitionen in moderne Technik lohnen<br />
sich immer. Die finanzielle Umsetzung<br />
in Eigenregie ist für viele Unternehmen oder<br />
Kommunen jedoch oft nur schwierig zu<br />
stemmen.“<br />
Contracting ist<br />
„Energie all-inclusive“<br />
Organisationen wie die DENA (Deutsche Energieagentur)<br />
empfehlen Contracting daher<br />
auch als sinnvolles Instrument zur Effizienzsteigerung.<br />
Ohne eigene Investitionen können<br />
erforderliche Energiesparmaßnahmen<br />
durchgeführt werden. Liquiditätsspielräume<br />
und die Kreditlinie für wichtige Investitionen<br />
bleiben erhalten. Und aufgrund der einge-<br />
Weniger ist oft mehr. Vor allem wenn es um das Thema Energie<br />
geht. Unterstützung beim Energiesparen bieten sogenannte<br />
Contractoren. Ihre Aufgabe ist es, Unternehmen, Hotels,<br />
Liegenschaften von Wohnungsunternehmen oder kommunale<br />
Einrichtungen energetisch so zu modernisieren, dass Wärme,<br />
Kälte oder Strom mit weniger Energieeinsatz erzeugt wird.<br />
sparten Energie, guten Kontakten zu Anlagenherstellern<br />
sowie Größenvorteilen beim<br />
Energieeinkauf ist das Contracting-Modell<br />
häufig sogar günstiger als der Eigenbetrieb.<br />
Ein Contractor wie die ESB-Wärme übernimmt<br />
dabei alle Aufgaben, für die sonst der<br />
Unternehmer, die Kommune oder ein Hotelbetreiber<br />
eigene Ressourcen bereit stellen<br />
müsste. Er finanziert und installiert Anlagen<br />
mit besonders niedrigen Verbrauchswerten,<br />
organisiert die Energielieferung, sorgt für<br />
optimale Betriebsführung und übernimmt<br />
alle Wartungs- und Reparaturarbeiten. Für<br />
den Service zahlt der Kunde einen monatlichen<br />
Wärmepreis. Nach der Vertragslaufzeit<br />
geht die Technik in Kundeneigentum über.<br />
Trend zu Biomasse<br />
und Hightech<br />
Viele Anlagen des Münchner Contracting-<br />
Dienstleisters verdeutlichen dabei den Trend<br />
zu einem Brennstoffmix und neuen Energiekonzepten:<br />
Die <strong>Miesbacher</strong> Bäckerei<br />
Perkmann setzt beispielsweise auf Gas-Wärmepumpen<br />
in der Backstube. In Hausham<br />
hat sich ein ganzes Neubauviertel für eine<br />
effiziente Nahwärmeversorgung per Contracting<br />
entschieden. Ein Vier-Sterne-Hotel<br />
direkt am Starnberger See erzeugt mit Hilfe<br />
der ESB-Wärme und einem Blockheizkraftwerk<br />
Wärme und Strom. Und die Justizvollzugsanstalt<br />
Straubing, das derzeit größte<br />
Contracting-Projekt im Freistaat, nutzt regionale<br />
Hackschnitzel bei ihrer Wärmeversorgung.<br />
Rund 28 Prozent Energie spart das Seehotel Leoni am Starnberger See<br />
durch Contracting ein. Ein Mini-Blockheizkraftwerk erzeugt hier Wärme<br />
und Strom für die Gäste.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 35
Wirtschaft | Holzbautag<br />
Baustoff Holz mit großem Potenzial<br />
forst- und holzwirtschaft – eine<br />
der wichtigsten Branchen im<br />
Landkreis Miesbach<br />
Der Sektor Forst und Holz spielt in<br />
Bayern eine tragende wirtschafts-,<br />
gesellschafts- und umweltpolitische<br />
Rolle – insbesondere im ländlichen Raum.<br />
Mehr als 200.000 Menschen sind in diesem<br />
Bereich tätig. Mit einem Umsatz von etwa 30<br />
Milliarden Euro steht die Forst- und Holzwirtschaft<br />
damit im Vergleich zu anderen<br />
Branchen des verarbeitenden Gewerbes an<br />
vierter Stelle.<br />
Auch für den Landkreis Miesbach ist die<br />
Forst- und Holzwirtschaft eine der bedeutendsten<br />
Branchen. Über die Hälfte der<br />
Fläche des Landkreises Miesbach ist mit<br />
Wald bestockt. Die Waldbesitzervereinigung<br />
Holzkirchen e. V. (WBV) ist eine der größten<br />
in Bayern. Die Branche wird jedoch oft<br />
unterschätzt, weil die Wirtschaftskraft nicht<br />
auf den ersten Blick sichtbar ist. Über den gesamten<br />
Landkreis verteilt gibt es jedoch sehr<br />
viele Kleinstbetriebe. Die Zimmerer-Innung<br />
Miesbach - Bad Tölz-Wolfratshausen ist mit<br />
80 Mitgliedern die größte im Freistaat. In<br />
der Schreiner-Innung Miesbach - Bad Tölz/<br />
Wolfratshausen vereinen sich 125 Unternehmen.<br />
Mehr als 200 Auszubildende in den<br />
Innungsbetrieben belegen, dass die Holzwirt-<br />
schaft auch für junge Menschen attraktiv ist<br />
und ihnen eine berufliche Perspektive bietet.<br />
Der Rohstoff Holz ist nicht nur bei der Wohnungseinrichtung<br />
allgegenwärtig, er wird<br />
auch als Baustoff wieder beliebter. Denn<br />
Holz bringt eine ganze Reihe hervorragender<br />
bautechnischer Vorzüge mit sich: Die Bauzeit<br />
lässt sich dank weitgehender Vorfertigung<br />
im Werk erheblich reduzieren. Holzbauten<br />
bieten darüber hinaus Wärmeschutz<br />
im Sommer, Wärmedämmung im Winter<br />
und ein dauerhaft angenehmes, natürliches<br />
Raumklima. Die Wärmedämmung von<br />
Holzkonstruktionen führt zu einem geringen<br />
Heizenergieverbrauch des Hauses, wodurch<br />
Heizkosten und Kohlendioxidausstoß maßgeblich<br />
gesenkt werden. Da die Energiesparverordnungen<br />
immer strenger werden und<br />
Holzbauten die vorgegeben Werte problemlos<br />
erreichen, wird die Bedeutung des Baustoffes<br />
in Zukunft weiter zunehmen.<br />
Ein Objekt in Holzbauweise ist unter Beachtung<br />
all dieser Aspekte keinesfalls teurer als<br />
ein entsprechendes Objekt aus Mauerwerk<br />
oder Beton. In puncto Werterhalt und Le-<br />
Foto: Holzabsatzfonds<br />
bensdauer stehen Holzhäuser anderen Bauweisen<br />
in nichts nach. Forschungsergebnisse<br />
attestieren modernen Holzhäusern eine im<br />
Vergleich zu anderen Bauweisen mindestens<br />
gleichwertige technische Nutzungsdauer von<br />
80 bis 100 Jahren. Auch ein Aufbau ist durch<br />
das gute Verhältnis von Gewicht zu Tragfähigkeit<br />
problemlos möglich.<br />
Holz wird zudem immer beliebter, weil es<br />
einer der umweltschonendsten Werkstoffe<br />
ist. Denn Holzprodukte sind Kohlenstoffspeicher,<br />
ihre Verwendung trägt zum Klimaschutz<br />
bei. Die Holzproduktion im Wald<br />
ist zudem konkurrenzlos umweltfreundlich.<br />
Während bei anderen Materialien wie Stahl,<br />
Kunststoff oder Aluminium erhebliche Mengen<br />
an Abfallprodukten anfallen, werden die<br />
beim Holzbau anfallenden Nebenprodukte<br />
weiterverarbeitet.<br />
Dass auch bei steigender Nachfrage nach<br />
Holzprodukten die Nachhaltigkeit beachtet<br />
wird, ist für die Branche selbstverständlich.<br />
Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist in der<br />
deutschen Forstwirtschaft seit weit mehr als<br />
200 Jahren verankert. Die Einhaltung wird<br />
36 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
holzbautag: kommunales Bauen – natürlich mit holz<br />
Trotz aller Vorteile des Baustoffs Holz haben Holzbauten in<br />
Deutschland erst einen Marktanteil von 15 %, in Österreich<br />
machen sie bereits mehr als 40 % aus. Besonders im kommunalen<br />
Bereich besteht noch großes Potenzial.<br />
Um für eine verstärkte Verwendung des heimisches Rohstoffes im<br />
kommunalen Bereich zu werben und die Bedeutung der Branche<br />
einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, veranstaltete „Impuls<br />
Forst und Holz Oberland“, ein Zusammenschluss der Forstund<br />
Holzwirtschaft, Mitte<br />
September einen Holzbautag<br />
im Trachtenheim Irschenberg.<br />
Zahlreiche Planungsund<br />
Entscheidungsträger<br />
aus kommunalen Gremien<br />
und Verwaltungen sowie Architekten,<br />
Ingenieure und<br />
Vertreter des heimischen<br />
Handwerks nahmen dieses<br />
Angebot gerne an.<br />
Norbert Kotter, Redaktionsleiter<br />
des <strong>Miesbacher</strong> Merkurs,<br />
eröffnete den Abend<br />
und übernahm die weitere<br />
Moderation. Nach einem Grußwort<br />
des stellvertretenden Landrats Georg<br />
von Preysing gab Forstdirektor Ully Schweizer (Amt für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten Miesbach) einen Einblick in die Entwicklung<br />
der Forst- und Holzwirtschaft. In seiner Rede betonte er,<br />
durch die Waldgesetze sichergestellt. Dementsprechend<br />
wird maximal so viel Holz<br />
genutzt wie nachwächst. Im Landkreis Miesbach,<br />
der über sehr hohe Holzvorräte ver-<br />
Foto: Holzabsatzfonds<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
fügt, sind die Potenziale noch längst nicht<br />
ausgeschöpft. Eine Steigerung der Holznutzung<br />
ist ohne weiteres möglich. Trotz dieser<br />
positiven Aussichten zur Holznachfrage hat<br />
Holzbautag | Wirtschaft<br />
dass Kommunen eine Vorbildfunktion hätten und mit einem Bekenntnis<br />
zu Holzbauten auch Verantwortung gegenüber zukünftigen<br />
Generationen übernähmen.<br />
Über seine positiven Erfahrungen mit der Holznutzung bei öffentlichen<br />
Bauten berichtete Gebhard Kaiser, Landrat des Landkreises<br />
Oberallgäu. Durch kommunale Entscheidungen und Förderungen<br />
konnte in seinem Landkreis beispielsweise der Neubau<br />
des Landratsamts ebenso aus<br />
Holz gebaut werden wie das<br />
Verwaltungsgebäude der<br />
kommunalen Wohnungsbaugesellschaft.<br />
Kaiser verwies<br />
während seiner Präsentation<br />
nicht nur auf die Vorteile von<br />
Holz als Baustoff, sondern<br />
auch die Arbeitsplätze, die in<br />
der regionalen Baubranche<br />
geschaffen werden.<br />
Die anschließende Diskussion<br />
bot den Gästen des Holzbautags<br />
die Gelegenheit, Fra-<br />
gen zu stellen und ihr Wissen<br />
Holzbautag in Irschenberg: Informationsforum für<br />
gezielt zu erweitern. In einem<br />
kommunale Entscheidungsträger<br />
zweiten Vortrag informierte Armin<br />
Keck, Architekt aus Ochsenhausen<br />
bei Memmingen, über die Passivbauweise mit Holz als Bau- und<br />
Dämmmaterial und rundete damit die zahlreichen Argumente für<br />
eine verstärkte Verwendung des heimischen Rohstoffes ab.<br />
die Branche mit den Holzpreisen zu kämpfen.<br />
Sie liegen seit mehr als 30 Jahren auf<br />
demselben Niveau. Große Steigerungen sind<br />
auch in Zukunft nicht zu erwarten.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 37
Politik | Landkreis<br />
Regionalmanagement im Landkreis<br />
Miesbach: 36 Projekte in drei Jahren<br />
Mit dem Bestreben, den Landkreis<br />
Miesbach wirtschaftlich so zu<br />
entwickeln, dass er im Ranking<br />
der Standortfaktoren zu den Top-Fünf-Regionen<br />
in Deutschland gehört, hat sich die<br />
<strong>SMG</strong> Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis<br />
Miesbach ehrgeizige Ziele gesetzt. Die<br />
Region, auf Grund ihrer landschaftlichen<br />
Reize mit Wendelstein, Schliersee und Tegernsee<br />
auch international bekannt, verfügt über<br />
enorme Potenziale, die derzeit noch ruhen.<br />
Ein wahres Eldorado für moderne Schatzsu-<br />
Stephan Göttlicher und Martina Schulze sorgen für Vernetzung<br />
von Akteuren und Projekten<br />
Startschuss für Martina Schulze und Stephan Göttlicher: Regierungspräsident Christoph Hillenbrand (links) bei der Übergabe des<br />
Förderbescheides an <strong>SMG</strong>-Geschäftsführer Oliver Reitz (rechts)<br />
cher. Um diese Schätze zu heben, vorhandene<br />
Möglichkeiten optimal zu nutzen und die<br />
Schwächen möglichst zu kompensieren, steht<br />
mit dem Programm „Regionalmanagement“<br />
nun auch im Landkreis Miesbach ein umfangreiches<br />
Instrumentarium zur Verfügung.<br />
Seit Mitte der neunziger Jahre hat die Abteilung<br />
Landesentwicklung des Bayerischen<br />
Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />
Verkehr und Technologie bereits<br />
etliche Regionalmanagement-Initiativen in<br />
Bayern unterstützt.<br />
Handlungsfelder der Regionalmanagement-<br />
Initiative für den Landkreis Miesbach<br />
Die Grundidee besteht darin, ausgehend<br />
von Handlungskonzepten und durch den<br />
Einsatz von Regionalmanagern die Entwicklung<br />
durch Projekt- und Netzwerkarbeit in<br />
der Region zu stärken. Zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt befinden sich im Freistaat insgesamt<br />
sieben Initiativen in der konzeptionellen<br />
Phase und 31 in der Umsetzungsphase<br />
(siehe Karte).<br />
Seit Juni diesen Jahres werden die von der<br />
<strong>SMG</strong> initiierten Regionalmanagement-Aktivitäten<br />
über einen Zeitraum von drei Jahren<br />
zu 50 Prozent gefördert.<br />
In 36 Monaten 36 Projekte initiieren, begleiten<br />
und entwickeln, so lautet auch die<br />
Aufgabe von Regionalmanager Stephan<br />
Göttlicher und Projektleiterin Martina<br />
Schulze, die ihre Arbeit bei der <strong>SMG</strong> aufgenommen<br />
haben. Die <strong>SMG</strong> hatte als Projektträger<br />
des Regionalmanagements die<br />
Förderung beim Bayerischen Wirtschaftsministerium<br />
beantragt und Ende Mai den<br />
Förderbescheid erhalten.<br />
Die Projekte der beiden neuen <strong>SMG</strong>-Mitarbeiter<br />
leiten sich dabei aus dem Handlungskonzept,<br />
das im Zuge des „Landkreisleitbildes<br />
2014“ gemeinsam mit den<br />
38 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Ansprechpartner<br />
Stephan Göttlicher – Regionalmanager<br />
Stephan Göttlicher (29) studierte in<br />
Würzburg und Austin (Texas) Geographie<br />
mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsgeographie.<br />
Praxiserfahrung sammelte<br />
er bei der Industrie- und Handelskammer<br />
Würzburg-Schweinfurt im Bereich<br />
Standortpolitik, beim Goethe-Institut<br />
in Peking und beim Westermann-Verlag<br />
in Braunschweig.<br />
Martina Schulze – Projektleitung Regionalmanagement<br />
/ Wirtschaftsförderung<br />
Martina Schulze (26) studierte an der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Wirtschaftsgeographie mit dem<br />
Schwerpunkt Regionalentwicklung.<br />
Praktische Erfahrungen konnte sie bei<br />
der Industrie- und Handelskammer für<br />
München und Oberbayern sowie an<br />
der Auslandshandelskammer in Prag<br />
gewinnen.<br />
Bürgermeistern des Landkreises entwickelt<br />
wurde, ab. In den drei Kategorien „Wirtschaft“,<br />
„sozialgeographische Strukturen“<br />
und „Tourismus“ gibt es insgesamt zehn<br />
Handlungsfelder, fünf allein in der Kategorie<br />
Wirtschaft (siehe Grafik).<br />
Zu den ersten Aufgaben von Stephan Göttlicher<br />
und Martina Schulze gehört die Investorensuche<br />
für die Errichtung einer<br />
Markthalle. „Der Landkreis wirkt auf den<br />
ersten Blick sehr traditionell. Auf den zweiten<br />
Blick gibt es hier über Generationen<br />
gewachsene Unternehmen, die Qualitätsprodukte<br />
zum Teil auf Weltniveau anbieten<br />
und seit Jahrzehnten sehr erfolgreich<br />
auf nachhaltige Unternehmensführung<br />
setzen“, sagt Stephan Göttlicher. In der<br />
Markthalle sollen Produkte von Firmen<br />
aus dem Landkreis von landwirtschaftlichen<br />
Erzeugnissen über Trachten bis hin<br />
zu Büttenpapier angeboten werden. „Derzeit<br />
stehen mehrere potenzielle Standorte<br />
für die Markthalle zur Auswahl“, erklärt<br />
Martina Schulze. „Ein wichtiges Kriterium<br />
für den Erfolg eines Standortes ist, dass er<br />
für alle, Touristen und Einheimische, gut zu<br />
erreichen ist.“ Wenn eine größere Zahl von<br />
Anbietern regionaler Produkte eine solche<br />
Markthalle als weiteren Vertriebsweg nutzen<br />
möchte, könnte mit einem bereits vorhandenen<br />
Investor das Projekt bereits in<br />
zwei Jahren realisiert werden.<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Aktuell bereiten die beiden Regionalentwickler<br />
in Kooperation mit der Papierfabrik<br />
Louisenthal einen Branchentreff für<br />
die Papier-, Verpackungs- und Druckindustrie<br />
vor. „Die Unternehmen im Landkreis<br />
aus dieser Branche wissen zwar voneinander,<br />
allerdings geht es nun auch darum, die<br />
bestehenden Branchenstrukturen besser zu<br />
nutzen“, erklärt Stephan Göttlicher. Ähnliche<br />
Branchentreffen sind für die Holz-<br />
und Ernährungswirtschaft sowie im Bereich<br />
Pharma / Medizintechnik vorgesehen.<br />
Ein weiteres wichtiges Ziel des Regionalmanagements<br />
ist der Aus- und Aufbau<br />
überregionaler Netzwerke. Um die Zusammenarbeit<br />
mit Wirtschaftsregionen<br />
ähnlicher Branchenstruktur anzuregen, organisieren<br />
Stephan Göttlicher und Martina<br />
Schulze Außenwirtschaftsabende und laden<br />
Vertreter verschiedener europäischer Regionen<br />
ein. Die Auftaktveranstaltung bildet<br />
am 29. Oktober ein Themenabend zur Kooperation<br />
mit Ungarn, der durch das ungarische<br />
Handelskonsulat in München unterstützt<br />
wird.<br />
Landkreis | Politik<br />
Ihre Arbeit im Regionalmanagement lässt<br />
den beiden Akteuren genügend Spielraum<br />
für persönliche Präferenzen. Martina Schulze<br />
beschäftigte sich bereits in ihrer Diplomarbeit<br />
mit der Region Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
und kennt somit die Strukturen in<br />
den Landkreisen im Süden Münchens. Ihr<br />
Fokus wird im Handlungsfeld „Familien<br />
im Landkreis“ liegen, das in der Kategorie<br />
„sozialgeographische Strukturen“ angesiedelt<br />
ist. „Die Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf, insbesondere kinderfreundliche<br />
Strukturen für den Landkreis sind mir ein<br />
großes Anliegen“, so Martina Schulze. In<br />
einem ersten Schritt wird sie die Situation<br />
analysieren und positive Beispiele erfassen.<br />
Stephan Göttlicher sieht seinen persönlichen<br />
Schwerpunkt in der Information<br />
über Förderprogramme auf bundesstaatlicher<br />
und europäischer Ebene und den Austausch<br />
mit anderen Regionen. „Wenn die<br />
bestehenden Unternehmen im Landkreis<br />
gestärkt werden und sich neue ansiedeln,<br />
dann war unsere Arbeit nach den drei Jahren<br />
erfolgreich“, lautet seine Einschätzung.<br />
Regionalmanagement-Initiativen in Bayern<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 39
Politik | Landkreis<br />
Wohnen zwischen München und dem Tegernsee:<br />
Familienfreundliche Neubausiedlung in Holzkirchen.<br />
familienfreundlichkeit im<br />
Landkreis Miesbach –<br />
Was können Kommunen und<br />
Unternehmen dazu beitragen?<br />
Entscheidungsträger aus Politik und<br />
Wirtschaft stehen immer öfter vor<br />
der Herausforderung, wie sie dem<br />
zunehmenden Fachkräftemangel und dem<br />
demographischen Wandel in Deutschland<br />
entgegenwirken können. Die Familienfreundlichkeit<br />
kann hierbei eine wichtige<br />
Rolle spielen. Denn Familienfreundlichkeit<br />
bietet Familien Anreize, sich in einer Region<br />
anzusiedeln und auch dort zu bleiben. Hierfür<br />
werden Rahmenbedingungen benötigt,<br />
die sowohl von den Kommunen als auch<br />
durch die Mitwirkung von Unternehmen<br />
geschaffen werden können.<br />
Eine gute Grundlage für eine erste Einschätzung<br />
der Familienfreundlichkeit im Landkreis<br />
Miesbach bietet der Prognos-Familienatlas<br />
aus dem Jahr 2007. In der Bewertung<br />
der Rahmenbedingungen Arbeitsmarkt<br />
und Demographie weist der Landkreis ein<br />
sehr gutes Ergebnis auf. Die Analyse der<br />
vier familienpolitischen Handlungsfelder<br />
(Wohnsituation und -umfeld, Bildung und<br />
Ausbildung, Freizeitangebote für Kinder<br />
und Jugendliche, Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf) reicht für Miesbach im deutschlandweiten<br />
Vergleich nur für einen Platz<br />
im guten Mittelfeld. Unterdurchschnittlich<br />
ist das Resultat des Landkreises im Bereich<br />
Wohnsituation und -umfeld. Der Erwerb<br />
von Wohneigentum ist in Miesbach – auch<br />
im Verhältnis zur örtlichen Kaufkraft – re-<br />
lativ teuer. Zudem gibt es bislang zu wenige<br />
große Wohnungen, die für Familien geeignet<br />
sind. Die Ergebnisse unterstreichen jedoch,<br />
dass die Bemühungen der Landkreiskommunen,<br />
durch die Ausweisung neuer Wohngebiete<br />
Raum für Familien zu schaffen, ein<br />
Schritt in die richtige Richtung sind.<br />
Im Handlungsfeld Bildung und Ausbildung<br />
schneidet der Landkreis durchschnittlich<br />
ab. Ein bayernweites Problem sind die zu<br />
großen Schulklassen und eine hohe Schüler-<br />
Lehrer-Relation. Dagegen ist das gute Ausbildungsplatzangebot<br />
des Landkreises eine<br />
klare Stärke.<br />
Zu den Top-Regionen Deutschlands gehört<br />
der Landkreis bei den Freizeitangeboten<br />
für Kinder und Jugendliche. Musikschulen,<br />
Sportvereine und Jugendgruppen bieten<br />
den Kindern und Jugendlichen viele<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch bei der<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der<br />
Landkreis Miesbach auf einem guten Weg.<br />
Attestierte die Prognos-Studie dem Landkreis<br />
vor zwei Jahren noch eine zu geringe<br />
Kinderbetreuungsquote, haben mittlerweile<br />
jedoch viele Gemeinden insbesondere in den<br />
Kinderkrippen neue Plätze geschaffen. Bis<br />
2013 wollen sie die Vorgabe des Bundesfamilienministeriums<br />
erfüllen und für jedes<br />
dritte Kleinkind einen Betreuungsplatz zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Für die Unternehmen sind die Möglichkeiten<br />
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
von zentraler Bedeutung. Mit eigenem<br />
Engagement können sie die Aktivitäten der<br />
Kommunen unterstützen. Dabei ist es ganz<br />
gleich, ob es sich um einen großen, mittleren<br />
oder kleinen Betrieb handelt. Jedes Unternehmen<br />
kann mit individuellen Lösungen<br />
zur besseren Balance von Familie und Arbeitswelt<br />
beitragen. Es muss nicht immer<br />
der Betriebskindergarten sein, auch viele<br />
kleine Ansätze – wie ein flexibles Zeit- oder<br />
Arbeitsmanagement – helfen Familien, ihren<br />
Alltag zu organisieren.<br />
Der Gewinn durch familienfreundliche<br />
Maßnahmen für Unternehmen ist groß.<br />
Neben der leichteren Rekrutierung von Arbeitnehmern<br />
und einem deutlichen Image-<br />
gewinn können selbst in Zeiten schlechter<br />
Konjunktur Kosten gespart werden. Denn<br />
mit einer familienfreundlichen Unternehmensführung<br />
sinken Fehlzeiten und Fluktuation,<br />
Elternzeiten werden kürzer und die<br />
Motivation der Mitarbeiter steigt.<br />
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den<br />
Landkreis Miesbach bei seinen Bemühungen,<br />
sich als familienfreundliche Region zu positionieren.<br />
Dafür wurde das Handlungsfeld „Familien<br />
im Landkreis“ in das Aufgabengebiet<br />
der Regionalmanagement-Initiative Landkreis<br />
Miesbach aufgenommen. Die Standortmarketing-Gesellschaft<br />
Landkreis Miesbach geht in<br />
den nächsten Monaten gezielt auf <strong>Miesbacher</strong><br />
Unternehmen zu, um sie bei der Umsetzung<br />
familienfreundlicher Maßnahmen zu unterstützen.<br />
Zusätzlich sind bereits verschiedene<br />
Veranstaltungen zum Thema Familienfreundlichkeit<br />
in Planung.<br />
Die LANTENHAMMER Destillerie GmbH ist<br />
ein Beispiel für eine familienfreundliche<br />
Unternehmenspolitik. Die Geschäftsführer<br />
der Destillerie, Andrea und Florian Stetter,<br />
selbst Eltern zweier schulpflichtiger Kinder,<br />
kennen die Problematik, Familie und Beruf<br />
zu vereinen. Aus diesem Grund konnte z. B.<br />
die Mitarbeiterin Diana Hamberger, Leiterin<br />
Marketing & PR (Foto) bei Betreuungsengpässen<br />
ihren Sohn Samuel jederzeit mit<br />
ins Büro nehmen. Sogar ein Kinderzimmer<br />
steht zur Verfügung.<br />
40 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Kommunen | Politik<br />
KlosterForum Weyarn: Energiesparen<br />
und denkmalschutz vor dem<br />
hintergrund des klimawandels<br />
Der historische Rathaussaal der Gemeinde<br />
Weyarn - im Richterstock<br />
des ehemaligen Augustiner-Klosters<br />
- war auch in diesem Sommer ein Ort der Begegnung<br />
von Fachleuten aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik. Unter dem Thema<br />
„Kultur bewahren - Schöpfung achten“ hatte<br />
Bürgermeister Michael Pelzer zum 3. Kloster-<br />
Forum eingeladen, um mit namhaften Gästen<br />
das Verhältnis von Denkmalschutz und Energiesparen<br />
zu diskutieren.<br />
In seinem Impulsreferat wies Prof. Dr. Klaus<br />
Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts<br />
für Bauphysik, auf die Schlüsselfunktion der<br />
Baubranche. Sie sei gefordert, wenn es darum<br />
gehe, zukunftsweisende Lösungen zu<br />
entwickeln, um mögliche Konflikte zwischen<br />
Denkmalschutz und Energiesparen zu lösen.<br />
Lösungsansätze soll das von der Fraunhofer-Gesellschaft<br />
auf dem Gelände der ehemaligen<br />
Klosterbrauerei geplante Europäische<br />
Kompetenzzentrum für energetische Altbausanierung<br />
und Denkmalpflege aufzeigen.<br />
Ganzheitliche Konzepte forderte auch Melanie<br />
Huml, Staatssekretärin im Bayerischen<br />
Umweltministerium, zumal sowohl Materialien<br />
als auch Flächen nicht unendlich vor-<br />
handen seien und daher eine Bestandssanierung<br />
bzw. eine Flächenreaktivierung Vorrang<br />
haben müsse. In ihrem Vortrag ermunterte sie<br />
insbesondere die privaten Hausbesitzer, bei<br />
Sanierungen von Gebäuden die Möglichkeiten<br />
der öffentlichen Programme zur Förderung<br />
von Energieeinsparung zu nutzen.<br />
In weiteren Vorträgen wurden die Ansätze des<br />
Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege<br />
sowie des Bayerischen Bauindustrieverbandes<br />
vorgestellt.<br />
klosterforum Weyarn<br />
Seit 1999 ist Weyarn Provinzsitz des Deutschen<br />
Ordens und konnte damit nach<br />
fast 200-jähriger säkularisationsbedingter<br />
Pause wieder an die 700-jährige Augustiner-Tradition<br />
anknüpfen. In diesem<br />
Umfeld hat sich das von der Gemeinde<br />
Weyarn und der Kreissparkasse Miesbach-<br />
Tegernsee ins Leben gerufene KlosterForum<br />
als Veranstaltung etabliert, bei der<br />
Fragen von Ethik, Nachhaltigkeit und Gesellschaft<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Gespräche beim KlosterForum in Weyarn: Bürgermeister<br />
Michael Pelzer, Staatssekretärin Melanie<br />
Huml und Prof. Dr. Klaus Sedlbauer, Leiter des<br />
Fraunhofer-Instituts für Bauphysik.<br />
Das Kloster in Weyarn.<br />
Provinzsitz des Deutschen Ordens.<br />
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<strong>Miesbacher</strong> Impuls 41
Politik | Kurznachrichten<br />
Grenzüberschreitende kooperation<br />
Projekte der regionalen Entwicklung<br />
enden nicht zwangsläufig an den<br />
Grenzen der politischen Gebietskörperschaften.<br />
In diesem Bewusstsein haben<br />
sich die Landkreise Miesbach und Bad<br />
Tölz-Wolfratshausen bereits 1997 mit<br />
der Bezirkshauptmannschaft Schwaz in<br />
Tirol auf eine grenzüberschreitende Kooperation<br />
verständigt. Die enge Zusammenarbeit<br />
auf regionaler Ebene kommt<br />
nicht nur bei der Abstimmung grundsätzlicher<br />
gemeinsamer Handlungsfelder<br />
zum Ausdruck, sondern wird auch in<br />
konkreten Projekten deutlich.<br />
Bei einem Gedankenaustausch in Hinterriss<br />
(Tirol) stimmten die Landräte<br />
Dr. Jakob Kreidl (Miesbach) und Josef<br />
Niedermaier (Bad Tölz-Wolfratshausen)<br />
mit Bezirkshauptmann Dr. Karl Mark<br />
unter anderem aktuelle Fragen der Abwasserentsorgung<br />
und des Straßenverkehrs<br />
ab.<br />
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42 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Region | Politik<br />
Europäische Metropolregion München<br />
Wo Zukunft von herzen kommt<br />
Seit Anfang 2009 ist der Landkreis<br />
Miesbach Mitglied des Vereins „Europäische<br />
Metropolregion München<br />
(EMM)“ und infolgedessen eines der<br />
Gründungsmitglieder des neu organisierten<br />
Netzwerks. Die Interessen der heimischen<br />
Wirtschaft hatte die Standortmarketing-Gesellschaft<br />
Landkreis Miesbach bereits in der<br />
EMM-Vorgängerinstitution „Greater Munich<br />
Area e.V.“ vertreten. Anfang des Jahres<br />
hat sich die EMM als eigenständiger Verein<br />
mit einem 16-köpfigen Vorstand unter<br />
Vorsitz des Münchner Oberbürgermeisters,<br />
Christian Ude, neu formiert. Anja Wilde,<br />
EMM-Geschäftsführerin hat klare Ziele:<br />
„Wir wollen erreichen, dass die gesamte<br />
Region mit ihren 5,5 Millionen Einwohnern<br />
als wirtschaftliches und kulturelles Kraftzentrum<br />
mit allen sich ergänzenden Stärken<br />
und Facetten innen und außen wahrgenommen<br />
und geschätzt wird.“ Daran müssen<br />
sich Inhalte und Arbeit des Vereins messen<br />
lassen. Ihr erstes Ziel, so die Geschäftsführerin,<br />
sei es, den vorhandenen Nutzen darzustellen<br />
und zu kommunizieren. „Wir müssen<br />
die EMM nachvollziehbar und transparent<br />
machen, so dass die Vorteile für jeden Einzelnen<br />
erkennbar werden; nur so können<br />
wir aktive Mitstreiter finden und breite Akzeptanz<br />
erreichen.“<br />
Und der Verein kann bereits konkrete Erfolge<br />
vorweisen: Um den vielen Berufspendlern<br />
in der Region das Leben zu erleichtern,<br />
wurde als klassisches Netzwerkprojekt in<br />
Zusammenarbeit von zwölf Verkehrsverbünden<br />
die EMM AboPlusCard ins Leben<br />
gerufen (siehe Infobox). Für Mitglieder<br />
bietet der Verein eine Messeplattform zum<br />
Beispiel auf der Gewerbeimmobilienmesse<br />
Expo Real. Und für 2010 sind weitere<br />
Messen geplant. Für Unternehmen und Bildungs-<br />
oder Forschungseinrichtungen gibt<br />
es erste Ansätze einer besseren Vernetzung,<br />
um den Wissenstransfer zu erleichtern und<br />
die EMM als Metropolregion des Wissens<br />
zu stärken.<br />
„Der Erfolg des Vereins und seine Wirkungskraft<br />
steht und fällt mit seinen Mitgliedern“,<br />
so Anja Wilde. „Ihr Commitment<br />
und Engagement machen seine Stärke aus.<br />
Wir sind sehr stolz, dass wir viele kompetente<br />
und einflussreiche Akteure vereinen.<br />
Sie bringen freiwillig, aber verbindlich ihre<br />
Stärken und ihr Know-how in den Verein<br />
ein. So können am Ende alle von der Vielfalt<br />
lernen, profitieren und gemeinsame Ziel<br />
durchsetzen. Dazu suchen wir noch weitere<br />
engagierte Mitstreiter – insbesondere aus<br />
dem Kreis der Unternehmen.“<br />
Europäische Metropolregion München (EMM)<br />
EMM-Geschäftsführerin Anja Wilde<br />
AboPluscard<br />
Die EMM AboPlusCard kombiniert bis<br />
zu drei unterschiedliche Tarifgebiete in<br />
einem Ticket mit einem zentralen Ansprechpartner.<br />
Wer seine persönliche Karte bestellt, erhält<br />
eine Bahncard 25 kostenlos dazu. An<br />
Samstagen, Sonn- und Feiertagen können<br />
mit einer EMM AboPlusCard bis zu<br />
vier Personen kostenlos im Geltungsbereich<br />
der Karte mitfahren - ideal für einen<br />
Einkaufsbummel oder Stadionbesuch<br />
mit Freunden oder einen Ausflug mit der<br />
ganzen Familie.<br />
Weitere Informationen unter www.metropolregion-muenchen.eu<br />
„Pendlerservice“<br />
oder bei der Bahn unter www.bahn.de/p/<br />
view/angebot/abo_bayern/aboplus.<br />
shtml. Die AboPlusCard kann man demnächst<br />
auch online buchen.<br />
EMM<br />
Der Verein Europäische Metropolregion<br />
München, kurz EMM, ist ein dynamisches<br />
Netzwerk bestehend aus Gebietskörperschaften,<br />
Kammern, Unternehmen,<br />
Wissens- und Bildungseinrichtungen<br />
und vielen anderen Akteuren. Insgesamt<br />
über 170 Mitglieder engagieren sich über<br />
kommunale Grenzen hinweg für wichtige<br />
und sehr konkrete Themen, die die EMM<br />
als Ganzes weiter voranbringen und im<br />
nationalen und internationalen Wettbewerb<br />
gut positionieren. Derzeit sind die<br />
Projekte im Verein in fünf Arbeitsgruppen<br />
gebündelt: Wissen, Wirtschaft, Umwelt<br />
und Gesundheit, Mobilität sowie Kultur.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 43
Politik | Kommunen<br />
Rottach-Egern: malerische Lage am Südufer des Tegernsees<br />
Lebensqualität im Tegernseer Tal<br />
Rottach-Egern – ein Porträt<br />
Rottach-Egern, der beliebte Wohn-<br />
und Urlaubsort am Tegernsee,<br />
bietet zu allen Jahreszeiten ein<br />
vielfältiges Urlaubs- und Freizeitangebot.<br />
Die Palette reicht von Beauty und Wellness,<br />
Sport, Einkaufsmöglichkeiten jeder Art,<br />
Kunst und Kultur bis hin zum Verwöhnurlaub.<br />
Welches romantische Herz bliebe von Rottach-Egern<br />
am idyllischen Tegernsee wohl<br />
unberührt? Das weite Tal, die eindrucks-<br />
Bürgermeister franz hafner<br />
Für Bürgermeister Franz Hafner ist seine<br />
Heimatgemeinde eine wundervolle Kombination<br />
aus allem, was das Leben lebensund<br />
liebenswert macht.<br />
vollen Berge und der kristallklare Tegernsee<br />
bilden die traumhafte Kulisse, der zahlreiche<br />
Gäste seit langem die Treue halten.<br />
Namhafte Persönlichkeiten vergangener<br />
Tage wußten die Annehmlichkeiten des 740<br />
m hoch gelegenen heilklimatischen Kurortes<br />
zu schätzen. So genossen nicht nur die habsburgischen<br />
Kaiser aus Wien und die Zaren<br />
aus Rußland ihre Sommerfrische in Rottach-Egern.<br />
Große Schriftsteller und Dichter<br />
haben sich hier immer wieder inspirieren<br />
lassen. Werinher und Fromund, die ersten<br />
Dichter deutscher Sprache, ebenso wie Ludwig<br />
Thoma und Ludwig Ganghofer, die in<br />
Rottach-Egern zu Hause waren und ihre<br />
letzte Ruhestätte auf dem Egerner Friedhof<br />
gefunden haben.<br />
Auch Musikgeschichte ist in Rottach-Egern<br />
geschrieben worden. So war der berühmte<br />
Geigenvirtuose Niccolo Paganini einst hier<br />
zu Gast, und der Wiener Opernsänger Leo<br />
Slezak wohnte viele Jahre im Landhaus<br />
Malerwinkel. Auf die Frage, welcher Ort<br />
der Welt der schönste ist, antwortete der<br />
berühmte Tenor: „Mein kleines Haus am<br />
Tegernsee ist schöner als Venedig, Salzburg,<br />
San Francisco und Hollywood zusammengenommen.“<br />
Auch in Erinnerung an diese<br />
Berühmtheiten bereichern noch heute musikalische<br />
Glanzlichter regelmäßig den abwechslungsreichen<br />
Veranstaltungskalender<br />
der Seegemeinde.<br />
Getreu dem Motto „Man soll die Feste feiern,<br />
wo sie am schönsten sind“, können Einheimische<br />
und Gäste miterleben, wenn alte<br />
Bräuche und Traditionen lebendig werden<br />
- ob bei den Kunst- und Kulturtagen Ende<br />
Mai, die ganz im Zeichen überlieferter bayerischer<br />
Sprache und Volksmusik stehen,<br />
oder bei einem der traditionellen Wald- und<br />
Seefeste mit Trachtentanz und Blasmusik.<br />
Farbenprächtig und fröhlich geht es am<br />
Roßtag zu, wenn es Ende August heißt:<br />
„D’Fuhrleit kemman z’amm“. Um Roß und<br />
Reiter dreht es sich auch im Januar, wenn<br />
beim Pferdeschlittenrennen große und kleine<br />
Kutscher ihre Gespanne über den Schnee<br />
traben und galoppieren lassen.<br />
44 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Aktivurlaub ist in Rottach-Egern zu jeder<br />
Jahreszeit möglich. Für Wanderer, Bergsteiger,<br />
Skifahrer und Wassersportler bietet<br />
Rottach-Egern optimale Bedingungen.<br />
Markanter Blickfang und Hausberg der<br />
Rottach-Egerner ist der Wallberg (1.722<br />
m). Im Sommer dank ausgezeichneter Thermik<br />
ein Paradies für Drachenflieger und<br />
Gleitschirm-Enthusiasten, im Winter neben<br />
dem Skigebiet Spitzingsee / Tegernsee ideal<br />
für Brettlfans oder um sich die kristallklare<br />
Winterluft um die Nase wehen zu lassen.<br />
Vom Gipfel genießt man ein Panorama wie<br />
aus dem Bilderbuch. Der herrliche Blick<br />
über den blaugrünen Tegernsee und das<br />
malerische Alpenvorland hat schon so manchen<br />
tief beeindruckt.<br />
Trotz aller Ursprünglichkeit ist Rottach-<br />
Egern auch ein Ort mit viel Noblesse: die<br />
vornehme Seestraße, von exklusiven Geschäften<br />
gesäumt, bietet Gelegenheit zum<br />
Einkaufen und Flanieren. Sehen und gesehen<br />
werden heißt hier das Motto, bei dem<br />
man häufig prominente Persönlichkeiten antrifft.<br />
Auch für das leibliche Wohl ist bestens<br />
gesorgt. Urige Gasthäuser, zünftigen Almen<br />
und gepflegte Restaurants bieten Kulinarisches<br />
für jeden Geschmack.<br />
Bei den Übernachtungsmöglichkeiten ist<br />
Vielseitigkeit Trumpf: vom renommierten<br />
First-Class Hotel bis zu den typisch alpenländischen<br />
Pensionen mit urbayerischer<br />
Gastfreundschaft, vom Zuhause auf Zeit in<br />
einer Ferienwohnung bis zum Privatzimmer<br />
mit Familienanschluß bieten rund 200 Vermieter<br />
Unterkunft für rund 3.300 Gäste.<br />
Deutlich wird die Wirtschaftsstruktur der<br />
Gemeinde Rottach-Egern durch Beherbergungs-<br />
und Gastronomiebetriebe geprägt.<br />
Am Ufer des Tegernsees haben sich im<br />
Umfeld von Hotels und privaten Anwesen<br />
prominenter Seeanrainer renommierte<br />
Dienstleistungsunternehmen angesiedelt.<br />
Pioniergeist und das Gespür für einen exzellenten<br />
Standort bewies bereits in den 50er<br />
Jahren des letzten Jahrhunderts Gertraud<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Gruber, die Grande Dame der Kosmetik-<br />
Branche, als sie in Rottach-Egern Europas<br />
erste Schönheitsfarm gründete. Was damals<br />
mit der Anmietung eines Kosmetik-Salons<br />
begann, ist heute zu einer erfolgreichen<br />
Marke mit internationaler Strahlkraft gereift.<br />
Um der wachsenden Nachfrage nach<br />
Produkten der Ganzheitskosmetik gerecht<br />
zu werden, eröffnet die Gertraud Gruber<br />
Kosmetik GmbH & Co Ende 2009 ein neues<br />
Versandgebäude im Ortsteil Enterrottach.<br />
Mit dem Kur- und Kongresszentrum hat<br />
die Gemeinde Rottach-Egern einen erstklassigen<br />
Veranstaltungsort geschaffen. Direkt<br />
am Ufer des Tegernsees und gleichzeitig im<br />
Ortskern von Rottach-Egern gelegen, bietet<br />
das Konferenzzentrum eine angenehme Verbindung<br />
zwischen Business und Erholung.<br />
Egal ob ein Kongress, ein Seminar oder ein<br />
Gala-Dinner – verschiedenen Räume, mit<br />
moderner Kommunikations- und Tagungs-<br />
technik ausgestattet, bieten optimale Voraussetzungen<br />
für jede Veranstaltung.<br />
Mit Stil und Eleganz verführt Rottach-<br />
Egern aber auch zum Einkaufen – selbst bei<br />
ausgefallenen Wünschen. Wem lange Einkaufstouren<br />
und Parkplatzsuche ein Greuel<br />
sind, der wird in Rottach-Egern und Umge-<br />
Kommunen | Politik<br />
Neubau der Gertraud Gruber Kosmetik GmbH & Co<br />
in Enterrottach<br />
bung schnell den Vorteil der kurzen Wege<br />
zu schätzen wissen. Dabei müssen die vielen<br />
kleinen geschmackvoll-eleganten Läden den<br />
Vergleich mit den großen Shopping-Malls<br />
der Welt nicht scheuen. Über 150 exklusive<br />
Geschäfte sowie einladende Passagen halten<br />
für den Besucher eine Vielfalt an Möglichkeiten<br />
und Glanzlichtern bereit - zum<br />
ruhigen Schaufensterbummel oder großen<br />
Festtagseinkauf gleichermaßen.<br />
Traditionelles Kunsthandwerk wie Federkielstickerei,<br />
Töpfer-, Hutmacher- und Webkunst,<br />
Galerien mit ständig wechselnden<br />
Ausstellungen namhafter Künstler und hoffnungsvoller<br />
Talente sowie Designer- und<br />
Trachtenmode reihen sich in Rottach-Egern<br />
zu hochkarätigen Kostbarkeiten. Auch die<br />
Gold- und Silberschmieden am Ort sind seit<br />
Jahrzehnten auf besonders hohe Ansprüche<br />
ausgerichtet. Von den weltweit treuen Kunden<br />
wird vor allem geschätzt, dass man hier<br />
in Ruhe fachkundig beraten wird und verschiedenste<br />
Stilrichtungen findet: von traditionell<br />
bis edel, leger bis sportlich, jugendlich<br />
bis gesetzt.<br />
Alpenpanorama<br />
vom Wallberg<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 45
Politik | Verkehr<br />
Lebendiger Eisenbahnverkehr<br />
im oberland<br />
Wo Menschen und Unternehmen ihre Heimat finden, entscheiden auch die mobilen<br />
Möglichkeiten und das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs vor Ort. Umso<br />
attraktiver das Angebot, desto beliebter ist der Standort.<br />
Eine besondere Rolle spielt hier die<br />
Bayerische Oberlandbahn, kurz<br />
BOB. Sie ist das mobile Rückgrat der<br />
Region, schnell erreichbar, mit kurzen Reisezeiten,<br />
umweltfreundlich und günstig. Im<br />
Stundentakt verbindet sie das Oberland mit<br />
der Landeshauptstadt München. Zusätzlich<br />
bietet sie werktags in der Hauptverkehrszeit<br />
zwischen München und Holzkirchen einen<br />
Halbstundentakt für Berufspendler an. Am<br />
Wochenende ist der Fahrplan auf die Ausflügler<br />
aus München abgestimmt. Interessante<br />
Tages- und KombiTickets zu den vielfältigen<br />
Ausflugszielen, binden die Region<br />
spezifisch in die Angebotspalette der BOB<br />
ein. Zusätzlich gibt es auch weitere, auf die<br />
verschiedenen Zielgruppen zugeschnittene<br />
Angebote: für Pendler, Familien, Kinder und<br />
Jugendliche, mobilitäts- und sehbehinderte<br />
Menschen, Urlauber und Freizeitreisende.<br />
Heute bedeutet mobil sein, schnell und bequem<br />
von einem Ort zum anderen zu gelangen.<br />
Mittlerweile gehört jedoch noch mehr<br />
dazu. Auch der gute Service vor und während<br />
der Reise ist bedeutender Aspekt für<br />
die Wahl des Verkehrsmittels. Daher ist es<br />
ein wichtiges Anliegen der BOB, ihren Kunden<br />
bestmögliche Reisebedingungen in der<br />
gesamten Beförderungskette zu bieten und<br />
diese ständig weiterzuentwickeln, beginnend<br />
mit der Fahrplaninformation und endend<br />
mit der Information am Ankunftsort.<br />
Während der Reise stehen dem Kunden 21<br />
Fahrgastbetreuer für Auskünfte – auch zur<br />
Region – zur Fahrscheinkontrolle oder für<br />
sonstige Dienstleistungen zur Verfügung.<br />
Bayerische Oberlandbahn: Rückgrat des<br />
Schienennahverkehrs in der Region<br />
Ein guter Kontakt zum Kunden ist für das<br />
erfolgreiche Eisenbahnunternehmen eine<br />
der wichtigsten Voraussetzung für ihr leistungsstarkes<br />
Angebot. Um den regelmäßigen<br />
Austausch zu gewährleisten, hat die<br />
BOB beispielsweise den Fahrgastbeirat ins<br />
Leben gerufen, der Ansprechpartner und<br />
Sprachrohr für die Kunden ist. Zusätzliche<br />
regelmäßige Befragungen geben den Fahrgästen<br />
die Möglichkeit, ihre Meinung auszudrücken<br />
sowie Lob und Kritik zu äußern.<br />
Auch auf der Homepage der BOB besteht<br />
die Möglichkeit, Beiträge ins Diskussionsforum<br />
einzustellen. Als echter Dienstleistungsbetrieb<br />
kann die BOB so gezielt auf<br />
die regionalen Mobilitätsbedürfnisse der<br />
Fahrgäste eingehen und ihre Wünsche und<br />
Anliegen, soweit möglich, berücksichtigen.<br />
46 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die Integration<br />
in die Region. Die BOB engagiert<br />
sich an den kulturellen, touristischen und<br />
politischen Entwicklungen im und für das<br />
Oberland. Dabei ist sie zu einem Teil der<br />
Region geworden. Sie berücksichtigt die besonderen<br />
Anliegen, die die Gemeinden und<br />
Kommunen im Oberland, die Landkreise an<br />
„ihre Eisenbahn im Oberland“ formulieren.<br />
Für ein modernes Unternehmen ist es heutzutage<br />
von großer Bedeutung, Netzwerke zu<br />
schaffen und Synergien zu nutzen, auch über<br />
das eigentliche Kerngeschäft hinaus. Bereits<br />
seit Jahren hat die BOB dies in ihre Unternehmensphilosophie<br />
integriert. So beteiligt<br />
sie sich an Förderprogrammen für eine Intensivierung<br />
des Tourismus in der Region<br />
oder, wenn möglich, auch für ganz Bayern.<br />
Partner in diesem Bereich sind die BAYERN<br />
TOURISMUS Marketing GmbH und der<br />
Tourismusverband Alpenregion Tegernsee<br />
Schliersee e. V., bei dem die BOB Gründungsmitglied<br />
ist. Des Weiteren erschließen<br />
Kooperationen mit den unterschiedlichsten<br />
Partnern in der Region gemeinsam neue<br />
Märkte und stärken die Leistungen der beteiligten<br />
Unternehmen im öffentlichen Bewusstsein.<br />
kontakt:<br />
www.bayerischeoberlandbahn.de<br />
Service-Telefon: 08024 997171<br />
(täglich 24 Stunden)<br />
auskunft@bayerischeoberlandbahn.de<br />
BoB-kundencenter:<br />
München Hauptbahnhof (Gleis 30), Holzkirchen,<br />
Miesbach, Bad Tölz, Lenggries<br />
Die Bayerische Oberlandbahn GmbH nahm am 29. November<br />
1998 ihren Betrieb auf. Vor allem ihrem zukunftsweisenden<br />
Konzept hatte sie es zu verdanken, dass sie von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft<br />
mbH (BEG) den Zuschlag für die 120 Kilometer<br />
lange Strecke München – Bayrischzell / Tegernsee / Lenggries<br />
erhielt. Von Anfang an war es Ziel der BOB, mit einem modernen<br />
Schienenfahrzeug – dem Integral – einen Eisenbahnverkehr anzubieten,<br />
der exakt auf die Bedürfnisse des Oberlandes zugeschnitten<br />
ist und den Fahrgast in den Mittelpunkt aller Aktivitäten stellt.<br />
Service, Komfort, Information und Transparenz sind dabei die wichtigsten<br />
Leitworte. Zum Einsatz kommen Triebzüge vom Typ Integral,<br />
eine damals völlig neue Fahrzeuggeneration, die von der Integral<br />
Verkehrstechnik AG (IVT) in Jenbach / Tirol entwickelt wurde und<br />
ausschließlich bei der BOB in Betrieb ist.<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Verkehr | Politik<br />
Direkte Verbindung von München nach Bayrischzell: Der Integral vor dem Wendelstein<br />
Kern element des Betriebskonzeptes ist das Kuppeln und Flügeln der<br />
Triebfahrzeuge an den Knotenpunkten des Streckennetzes. Bei der<br />
BOB werden so stündlich bzw. halbstündlich umsteigefreie Verbindungen<br />
zu den Streckenästen realisiert: Ein BOB-Zug im Regelbetrieb<br />
verlässt München Hauptbahnhof meist als 3-teilige Garnitur. Diese wird<br />
in Holzkirchen getrennt, ein Zugteil fährt Richtung Bayrischzell, die verbleibenden<br />
zwei Zugteile bis Schaftlach, wo sie nochmals geteilt werden<br />
– nach Tegernsee und Lenggries. Auf dem Rückweg kuppeln die<br />
Integrale wieder entsprechend zusammen. Durch die Knotenbildung<br />
in Holzkirchen ergeben sich außerdem attraktive Umsteigeverbindungen<br />
zwischen den Außenästen, mit denen der stark ausgeprägte<br />
Binnenverkehr innerhalb des Oberlandes bedient wird. Gleichzeitig<br />
wird auf dem nachfragestärksten Streckenabschnitt zwischen Holzkirchen<br />
und München das größte Platzangebot zur Verfügung gestellt.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 47
Bildung & Beruf | Schulen<br />
Standortfaktor Bildung:<br />
Schulen im Landkreis Miesbach<br />
Um allen Kindern und Jugendlichen<br />
eine ihren Fähigkeiten entsprechende<br />
optimale Schulbildung zu<br />
ermöglichen, verfügt der Landkreis Miesbach<br />
über eine breit gefächerte Schullandschaft.<br />
Neben Grund-, Sonder-, Haupt-<br />
und Realschulen bieten Gymnasien und<br />
Berufsschulen individuelle Qualifikationsmöglichkeiten<br />
für das spätere Berufsleben.<br />
Die Schulen befinden sich hauptsächlich in<br />
öffentlicher Trägerschaft, einige Einrichtungen<br />
werden jedoch auch privat getragen.<br />
Mehr als 12.000 Schüler im Landkreis<br />
Miesbach verteilten sich im<br />
Schuljahr 2008/2009 auf verschiedene<br />
Schularten. Hierbei verzeichneten<br />
die 20 Grundschulen mit<br />
29,4 % der Schüler den größten Anteil.<br />
Bei den weiterführenden Schulen be-<br />
suchten 18,2 % die drei Gymnasien, 16,2<br />
% die beiden Realschulen, 14,3 % die<br />
neun Hauptschulen und 12,9 % die staatliche<br />
Berufsschule.<br />
Im Vergleich lagen die Anteile im Freistaat<br />
Bayern bei den Gymnasien und Berufsschulen<br />
mit 20,3 % und 15,4 % höher, bei<br />
den Real- und Hauptschulen mit 12,7 %<br />
beziehungsweise 12,9 % niedriger.<br />
Die restlichen 9 % der Schülerinnen und<br />
Schüler im Landkreis Miesbach verteilten<br />
sich auf die Sonderschulen, die Berufsfachschulen,<br />
die Wirtschaftsschule, die<br />
Fachschule im Geschäftsbereich des Bayerischen<br />
Staatsministeriums für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten sowie die<br />
Berufsoberschule für Sozialwesen und die<br />
Fachakademie für Hauswirtschaft.<br />
Von besonderem Interesse für die Unternehmen<br />
im Landkreis sind die an der Berufsschule<br />
und den Berufsfachschulen angebotenen<br />
Ausbildungsberufe. Die Möglichkeit,<br />
eine Berufsschule im Landkreis besuchen zu<br />
können und nicht nach München oder in<br />
benachbarte Landkreise fahren zu müssen,<br />
macht für viele Jugendliche einen Ausbildungsplatz<br />
im Landkreis noch attraktiver.<br />
Das Ausbildungsspektrum bietet Möglichkeiten<br />
im Bau-, Gesundheits- und Sozialwesen<br />
sowie in den Bereichen Ernährung und<br />
Hauswirtschaft, Tourismus, Körperpflege,<br />
Metall, Wirtschaft und Verwaltung.<br />
Um die Ausbildung bei den <strong>Miesbacher</strong> Unternehmen<br />
noch interessanter zu machen<br />
und den Heranwachsenden auch weniger<br />
bekannte Ausbildungsberufe vorzustellen,<br />
sind Kooperationen zwischen Schulen und<br />
48 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Unternehmen ein gutes Mittel. So engagieren sich im landkreisweiten<br />
Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Vertreter aus Schulen und Unternehmen,<br />
um die Berufsorientierung von Schülern zu fördern. Die<br />
angebotenen Betriebserkundungen, Praktika oder Berufsinformationstage<br />
bieten auch den Unternehmen die Möglichkeit, den eigenen<br />
Fachkräftebedarf in der Region zu decken.<br />
Das Bildungsangebot im Landkreis Miesbach wird stetig erweitert<br />
und verbessert. Mit Beginn des aktuellen Schuljahres bietet der<br />
Landkreis für jede Schulart zumindest ein Ganztagesangebot. Hier<br />
wurde mit dem Ganztagesprojekt des Gymnasiums Tegernsee die<br />
letzte Lücke geschlossen. Die 45 Anmeldungen zum Schuljahresanfang<br />
überstiegen deutlich die Erwartungen der Schulleitung und belegen,<br />
dass dieses Angebot immer wichtiger wird. Im Tegernseer Tal<br />
nahm zum September eine weitere Realschule den Betrieb auf. Mit<br />
eingezogen sind dort zwei Klassen der Hauptschule Rottach-Egern.<br />
Im Rahmen eines Kooperationsmodells soll der Übertritt zwischen<br />
den Schularten durch zusätzliche Kurse im Rahmen eines offenen<br />
Ganztagesangebots erleichtert und somit mehr Schülern der Realschulabschluss<br />
ermöglicht werden. Idealerweise soll es Kooperationen<br />
im kreativen Bereich geben, die konkrete Umsetzung hat das<br />
Kultusministerium dem Landkreis überlassen. Geplant ist nun eine<br />
Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen, Sport- und Musikprojekten.<br />
Da es noch kein Gebäude gibt, ist die Realschule derzeit in freien<br />
Räumen der Volksschule Bad Wiessee untergebracht. In zwei Jahren<br />
soll ein Neubau in Gmund fertig gestellt sein. Ebenfalls zum neuen<br />
Schuljahr gestartet ist die Fachoberschule (FOS) in Holzkirchen, die<br />
bis zu 800 Schüler aufnehmen kann und vorerst als Außenstelle der<br />
FOS Bad Tölz dient. Noch in diesem Jahr könnte zudem vom Kultusministerium<br />
ein Gymnasium in Holzkirchen genehmigt werden.<br />
Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Schulstandortes Miesbach<br />
ist grundlegend hinsichtlich der Attraktivität des Landkreises<br />
für Familien und junge Menschen. Nach erfolgreichem Schulabschluss<br />
ist es dem Nachwuchs zusätzlich möglich, an den Hochschulen<br />
und Universitäten in München und Rosenheim eine akademische<br />
Ausbildung in nächster Nähe zu beginnen. Ein solches Lehrangebot<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Berufsschule Miesbach<br />
Schulen | Bildung & Beruf<br />
wäre jedoch auch für den Landkreis Miesbach denkbar. Eine neue<br />
private Hochschule, die – gegebenenfalls in Teilbereichen – Studiengänge<br />
im Bereich Gastronomie- und Tourismusmanagement anbietet,<br />
oder eine Dependance einer bestehenden Hochschule würde<br />
das ohnehin breitgefächerte Bildungs- und Ausbildungsangebot im<br />
Landkreis Miesbach abrunden.<br />
Darstellungskraft USM Möbelbausysteme<br />
verleihen dem Wandel Ausdruck.<br />
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<strong>Miesbacher</strong> Impuls 49
Bildung & Beruf | Initiativen<br />
<strong>Miesbacher</strong> Schüler üben sich als<br />
nachwuchsunternehmer<br />
Junge Unternehmerinnen: „Creme de la Creme“ beim<br />
Bundeswettbewerb in Düsseldorf.<br />
Seit 1994 bietet das Institut der deutschen Wirtschaft Schülern die<br />
Möglichkeit, ein auf ein Schuljahr befristetes JUNIOR-Unternehmen<br />
zu gründen. Dabei müssen sich die Schüler eigenverantwortlich um<br />
die Geschäftsidee, die Kapitalbeschaffung durch den Verkauf von Anteilsscheinen,<br />
die Produktion und den anschließenden Vertrieb der angebotenen<br />
Produkte bemühen. Die Firmen arbeiten zwar unter vereinfachten Bedin-<br />
Bildungsprämie: Bundesregierung<br />
fördert Weiterbildung<br />
Wer in der Wissensgesellschaft konkurrenzfähig sein will, muss<br />
seine Fähigkeiten auf dem neuesten Stand halten. Lebenslanges<br />
Lernen lautet deshalb die Devise für alle Erwerbstätigen, die beruflich<br />
am Ball bleiben wollen. Doch in Deutschland bilden sich zu wenige<br />
Berufstätige weiter. Verschiedene Studien belegen, dass lediglich ein<br />
Sechstel der 25- bis 44-jährigen Erwerbstätigen an Weiterbildungsmaßnahmen<br />
teilnimmt. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zahl sogar<br />
noch weiter ab.<br />
Mit der Bildungsprämie will der Staat die berufliche Weiterbildung fördern.<br />
Er setzt gezielt finanzielle Anreize, um die Weiterbildung bezahlbar<br />
zu machen und die individuellen Möglichkeiten im Beruf zu erweitern.<br />
Gefördert wird einmal jährlich die Teilnahme an einer beruflichen<br />
Weiterbildung oder Prüfung, die auf das Fortkommen im ausgeübten<br />
Beruf oder einen Berufswechsel zielt. Die Förderung richtet sich an Erwerbstätige<br />
mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen bis 20.000<br />
gungen, werden im Rechtsverkehr jedoch als „echtes Unternehmen“<br />
behandelt. Den Schülern wird damit die Gelegenheit<br />
geboten, Einblick in die Bandbreite unternehmerischen<br />
Handelns zu bekommen.<br />
Im Schuljahr 2008/2009 haben deutschlandweit mehr als<br />
5.700 Schüler 395 JUNIOR-Unternehmen gegründet. Eines<br />
dieser Unternehmen entstand durch Schüler der Fachakademie<br />
für Hauswirtschaft des Berufsbildungszentrums Miesbach.<br />
Mit ihrem Unternehmen „Creme de la Creme“ produzierten<br />
und vermarkteten sie mehrere Hautpflegecremes<br />
auf Naturbasis - und das äußerst erfolgreich. Denn das<br />
Nachwuchsunternehmen wurde zum besten bayerischen JU-<br />
NIOR-Unternehmen gekürt. Unter zehn Bewerbern konnten<br />
die Schüler aus Miesbach die Jury überzeugen. Juror Peter<br />
Freymark von der LfA Förderbank Bayern machte deutlich:<br />
„Ausschlaggebend für den Landessieger war letztlich<br />
der hervorragende Gesamteindruck des Unternehmens und<br />
das überzeugende Auftreten und Engagement der Teammitglieder.“<br />
Mit diesem Sieg löste die <strong>Miesbacher</strong> Schülerfirma<br />
den Fahrschein nach Düsseldorf, um Bayern beim Bundeswettbewerb<br />
zu vertreten. Für „Creme de la Creme“ reichte<br />
es dort zwar nicht für einen Platz auf dem Treppchen, das<br />
Unternehmen konnte sich aber bei 13 Konkurrenten dennoch<br />
im vorderen Drittel positionieren.<br />
Mit Ablauf des Schuljahres musste „Creme de la Creme“<br />
aufgelöst werden. In der Jahresabschlussversammlung wurde<br />
die Rendite an die Anteilseigner ausgeschüttet. Mit Zuwachsraten<br />
im zweistelligen Bereich konnten die Schüler ein<br />
Ergebnis erzielen, bei dem so manches reales Unternehmen<br />
neidisch werden würde.<br />
Euro bzw. 40.000 Euro bei Verheirateten. Damit können rund 17 Millionen<br />
Erwerbstätige in Deutschland von der Bildungsprämie profitieren.<br />
„Wir haben innerhalb weniger Monate ein tragfähiges Netz an Beratungsstellen<br />
geknüpft, um allen Interessierten Informationen und Gutscheine<br />
bieten zu können“, so Bundesbildungsministerin Schavan. „Wir wollen,<br />
dass sich deutlich mehr Menschen weiterbilden, auch diejenigen, die nur<br />
ein geringes Einkommen haben.“<br />
Im Landkreis Miesbach ist der Kreisverband der Volkshochschulen Ansprechpartner<br />
für die Bildungsprämie. Interessierte Erwerbstätige können<br />
sich dort über den regionalen Arbeits- und Weiterbildungsmarkt informieren.<br />
Nach entsprechender Beratung und Prüfung der persönlichen Voraussetzungen<br />
können sie einmal jährlich einen Prämiengutschein in Höhe von<br />
50 % der Kurs- oder Prüfungsgebühren bis zu einem maximalen Betrag<br />
von 154 Euro erhalten. Pro Person und Kalenderjahr kann nur ein Beratungsgespräch<br />
durchgeführt werden. Das Beratungsgespräch ist kostenlos.<br />
50 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Advertorial | Bildung & Beruf<br />
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tanken Sie neue Kraft für die Herausforderungen<br />
des Alltags! Die TerraSana LIFE<br />
AG begleitet Sie als kompetenter Partner.<br />
Das 1995 von Dr. Stephan Gronwald gegründete<br />
Institut TerraSana LIFE in Bad<br />
Wiessee mit seinem interdisziplinären<br />
Expertenteam und seinem Netzwerk regionaler<br />
Ärzte und Psychologen ist das<br />
Herzstück der TerraSana LIFE AG. Hier<br />
werden gesundheitliche Traditionen in moderner<br />
Form und dem individuellen Bedarf<br />
entsprechend umgesetzt. Aber auch an anderen<br />
Orten sind – dank mobilen Teams –<br />
nahezu alle Maßnahmen umsetzbar, etwa<br />
als gesundheitsfördernde Ergänzung von<br />
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der Projektierung über die Umsetzung der<br />
Maßnahmen und deren Fortführung bis<br />
hin zur wissenschaftlichen Beweisführung.<br />
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und Evaluation sind die entscheidenden<br />
Bausteine in der Planung und<br />
Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements.<br />
Investieren in Gesundheit lohnt sich!<br />
Nach aktuellen Schätzungen beträgt der Produktionsverlust durch krankheitsbedingte Fehlzeiten in Deutschland jährlich etwa 40 Mrd. Euro. Die finanziellen Einbußen durch krankheitsbedingt<br />
verringerte Produktivität trotz Anwesenheit am Arbeitsplatz (Präsentismus) werden anhand von Daten aus den USA etwa dreimal so hoch eingeschätzt. Grund genug, die<br />
Gesundheit Ihrer Mitarbeiter zur Chefsache zu erklären. Quelle: Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
Innovative Systeme<br />
für betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
und Gesundheit im Tourismus<br />
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<strong>Miesbacher</strong> Impuls 51
Leben & Freizeit | Gesundheit<br />
Von der Wurzel bis zur Spitze<br />
Aus einer Vision entsteht eines der modernsten Zahnheilzentren<br />
Alles unter einem Dach: Im Ärztehaus am Tegernsee wird der Patient umfassend versorgt und betreut.<br />
Es begann mit einer Idee: Ein Ärztehaus,<br />
in dem engagierte und qualifizierte<br />
Mediziner aus unterschiedlichen<br />
Fachrichtungen unter einem Dach<br />
praktizieren - mit kurzen Wegen und schnellen<br />
Entscheidungen zum Wohle der Patienten.<br />
Dr. Siegfried Marquardt wusste bei der Niederlassung<br />
1996 in Tegernsee bereits genau,<br />
wo der Weg hinführen sollte. Wenige Jahre<br />
später nahm die Vision von einem Ärztehaus<br />
Gestalt an - in der Adelhofstrasse 1. Heute<br />
gilt diese Adresse als das Kompetenzzentrum<br />
in Sachen Implantologie und Ästhetischer<br />
Zahnheilkunde. Patienten kommen<br />
von weit her, um sich behandeln und beraten<br />
zu lassen. Auch Zahnärzte aus aller Welt<br />
reisen an und lassen sich aus- und weiterbilden.<br />
Somit profitiert auch der Landkreis Miesbach<br />
von dem Angebot und dem international<br />
guten Ruf der Z.a.T. Fortbildungs<br />
GmbH. Bis zu 1000 Mediziner besuchen<br />
jährlich Kurse, Symposien und sonstige<br />
Fortbildungsveranstaltungen und tragen somit<br />
auch zur touristischen Wertschöpfung<br />
im Tegernseer Tal bei.<br />
<strong>SMG</strong>-Mitarbeiterin Stephanie Stiller sprach<br />
mit Dr. Siegfried Marquardt über die modernen<br />
Entwicklungen der Zahnheilkunde<br />
und den Faktor „Weiterbildung“ im Landkreis<br />
Miesbach.<br />
Herr Dr. Marquardt, als Zahnarzt sind Sie<br />
Mediziner und Unternehmer. Wie wirken<br />
sich die politischen und wirtschaftlichen<br />
Ereignisse der letzten Monate auf Ihre<br />
Praxis aus?<br />
Primär bin ich Arzt und finde: Zahnschmerzen<br />
haben wenig mit Politik und<br />
Wirtschaft zu tun. Ich muss den Zahndefekt<br />
heilen und für das Wohl des Patienten<br />
sorgen. Aber natürlich gehören<br />
unternehmerische Strategien und Kalku-<br />
Vorher – nachher: Mit modernen Keramiken<br />
wird ein natürliches Lächeln geschaffen.<br />
lationen zu unserem Praxis-Alltag. Gerade<br />
in schwierigen Zeiten bewährt sich das<br />
enge Vertrauensverhältnis zu unseren<br />
Patienten. Wir betreuen jeden einzelnen<br />
individuell und müssen in Krisenzeiten<br />
die Behandlungen mit noch mehr Fingerspitzengefühl<br />
für Budgets planen. Es<br />
geht dabei aber nicht nur um finanzielle<br />
Aspekte. In der Regel finden wir immer<br />
Lösungen, die beide Seiten zufriedenstellen.<br />
Es geht vor allem um den Faktor Zeit<br />
– diese muss präzise koordiniert werden,<br />
da die Patienten nicht selten mit sich und<br />
dem Erhalt ihrer Arbeit vollauf beschäftigt<br />
und im „Stress“ sind.<br />
Welche Herausforderungen sehen Sie in der<br />
Zukunft?<br />
Als Spezialist für Implantologie und Ästhetische<br />
Zahnheilkunde trage ich eine<br />
besondere Verantwortung. Die Patienten<br />
kommen mit wachsenden Ansprüchen -<br />
doch die menschenmöglichen Lösungen<br />
erfordern viel Know-How und Organisation.<br />
Hier fließen auch ständig neue Erkenntnisse<br />
aus der Wissenschaft ein und<br />
verlangen nach einem „Update“ unserer<br />
Arbeit. Das gilt für die Dental-Technik genauso<br />
wie für das medizinische Fachwissen.<br />
Es macht Spaß, als Lehrbeauftragter<br />
und Berater für die Wissenschaft tätig sein<br />
52 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
zu dürfen. Erst kürzlich konnte ich eine<br />
neue Implantatoberfläche mit entwickeln<br />
und an einer Studie teilnehmen.<br />
Wenn wir den Menschen ein natürlich<br />
schönes Lachen zurückgeben wollen, so<br />
ist dies die Herausforderung überhaupt!<br />
Ein Lächeln ist die eleganteste Art, der<br />
Welt die Zähne zu zeigen - hat mal jemand<br />
gesagt. Unsere Patienten können das<br />
heute unbeschwert tun. Sie steigern ihr<br />
Selbstbewusstsein und fördern gleichzeitig<br />
ihre Gesundheit.<br />
Wie bilden Sie sich selbst weiter? Nutzen Sie<br />
das eigene Fortbildungszentrum?<br />
Nach meiner Niederlassung in Tegernsee<br />
hatte ich genug Arbeit vor Ort und wenig<br />
Zeit, für Kongresse immer wieder die<br />
Koffer zu packen. So bat ich einfach die Experten<br />
zu mir in die Praxis und blickte den<br />
Kollegen wissbegierig über die Schulter.<br />
Dabei habe ich unglaublich viel dazugelernt.<br />
Auf diese Weise ist das Fortbildungszentrum<br />
Z.a.T. entstanden. Heute lehre ich<br />
selbst die Zahnärzte und bilde mich natürlich<br />
ebenso intensiv weiter. Ich pflege ein<br />
enges Netzwerk mit Universitäten und mit<br />
den Taktgebern der Industrie. Denn ich<br />
kann natürlich nicht als Dozent tätig sein,<br />
ohne den neuesten Stand der Wissenschaft<br />
zu kennen.<br />
Wissen schafft Kompetenz - und Kompetenz<br />
sichert unser Dasein. Ich bin stolz<br />
und glücklich, dass wir unsere Kompetenz<br />
weitergeben dürfen. Das Lernen hört ja<br />
nicht nach der Uni auf - im Gegenteil: Jeder<br />
Zahnarzt, der auf Qualität pocht, muss<br />
auch Fort- und Weiterbildung betreiben.<br />
Das ist sogar gesetzlich verankert.<br />
Und welchen Nutzen hat der Landkreis<br />
Miesbach?<br />
Die Z.a.T. ist das drittgrößte Fortbildungszentrum<br />
für Zahnärzte in Deutschland<br />
und hat durch die hohen Übernachtungszahlen<br />
und die ausgeprägten Konsum-<br />
Gewohnheiten der Teilnehmer und deren<br />
Begleitung eine positive Direktwirkung<br />
auf den Landkreis Miesbach. Die Folgen:<br />
Umsätze und Zufriedenheit steigen bei<br />
den Geschäftsleuten. Dies bestätigen mir<br />
auch regelmäßig Einzelhändler und Hoteliers.<br />
Implantate sind heute in aller Munde. Doch<br />
man hört auch Schauergeschichten. Gelten<br />
Implantate inzwischen als zuverlässig?<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Implantate ersetzen verlorene Zähne auf<br />
schonende und unauffällige Weise. Das<br />
größte Kompliment unserer Patienten<br />
lautet: „Ich habe das Implantat in meinem<br />
Mund schon ganz vergessen.“ Wenn erfahrene<br />
Spezialisten ein Implantat einsetzen,<br />
liegt die Erfolgsquote bei bis zu 98%. Die<br />
Rekonstruktionsmedizin bietet hiermit<br />
eine der sichersten Methoden. Aber: Jeder<br />
Fall sieht anders aus und jede Behandlung<br />
Dr. Siegfried Marquardt<br />
Dr. Siegfried Marquardt, geboren 1967,<br />
absolvierte sein Abitur am Gymnasium<br />
Tegernsee. Er studierte Zahnheilkunde in<br />
München und verbrachte die Promotions-<br />
und Assistenzzeit im In- und Ausland. Die<br />
Praxis eröffnete er 1996 in Tegernsee, in der<br />
er vor allem die drei Fachgebiete Implantologie,<br />
Parodontologie und Ästhetische<br />
Zahnheilkunde anbietet. 1997 gründete<br />
Dr. Marquardt zudem ein Fortbildungszentrum,<br />
die „Zahngesundheit am Tegernsee<br />
(Z.a.T.)“. Hier finden Fachkongresse und<br />
Weiterbildungskurse mit internationaler<br />
Beteiligung statt. 2001 folgte die offizielle<br />
Ernennung zum Spezialisten für Implantologie.<br />
Als erster Zahnarzt in Deutschland<br />
erhielt Dr. Marquardt auch den Titel „Spezialist<br />
für Ästhetische Zahnheilkunde“. An der<br />
Akademie Praxis und Wissenschaft (APW)<br />
und an der Carl-Zeiss-Akademie in Zürich<br />
doziert Dr. Marquardt als Lehrbeauftragter<br />
und ist ein international gefragter Referent.<br />
beginnt mit einer genauen Analyse sowie<br />
einer umfangreichen Beratung. Ein guter<br />
Plan und eine passgenaue Umsetzung<br />
bringen auch den Erfolg. Dabei muss allerdings<br />
der Patient „mitarbeiten“ und der<br />
Behandler auch ein echter Spezialist sein.<br />
Was bedeuten für Sie „schöne Zähne“? Und<br />
wie können Keramik und Bleichtechniken<br />
helfen?<br />
Ich selbst entdecke die Schönheit vor<br />
allem in der Natur – sie ist einzigartig! Sie<br />
strahlt positiv aus, entwickelt perfekte Pro-<br />
Gesundheit | Leben & Freizeit<br />
Wissen schafft Kompetenz – das wichtigste Gut für<br />
einen Arzt: Zahnärzte aus aller Welt bilden sich weiter.<br />
portionen, Natürlichkeit und Symmetrie –<br />
und wirkt harmonisch. Experten können es<br />
beweisen, aber auch Laien wissen es: Wir<br />
sehen uns gerne in die Augen, achten aber<br />
vor allem auf den Mund und bewundern<br />
ein naturschönes Lächeln. Und genau hier<br />
treten wir auf den Plan. Mit Hilfe von High-<br />
Tech-Keramik und computergesteuerten<br />
Präzisionstechniken rekonstruieren wir ein<br />
sympathisches und natürliches Lächeln<br />
– eines, das sich auch harmonisch in die<br />
Gesichtszüge einpasst. Das gilt auch für<br />
die Zahnfarbe: Ein „Bleaching“ hilft hierbei,<br />
die Zähne völlig risikofrei auch noch zum<br />
Strahlen zu bringen.<br />
Welche Visionen und Wünsche stehen bei<br />
Ihnen noch offen?<br />
Ohne mein erstklassiges Team wäre es<br />
bei der guten Idee geblieben. Deshalb<br />
wünsche ich mir vor allem, dass meine<br />
Mitarbeiter auch künftig mit Engagement<br />
und Ehrgeiz unser Ziel im Auge behalten:<br />
Ein zufriedener Patient - der wieder unbeschwert<br />
lachen kann!<br />
Und ich wünsche mir, dass unser Landkreis<br />
auch morgen noch von unseren Fortbildungsaktivitäten<br />
profitiert und wir uns<br />
gegenseitig zu neuen Höchstleistungen<br />
anspornen.<br />
Regelmäßige Prophylaxe<br />
garantiert<br />
ein Leben lang<br />
gesunde Zähne.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 53
Leben & Freizeit | Sport<br />
Quelle: www.hufgefluester.de<br />
Tourismusmotor Pferde- und<br />
Radsport im Leitzachtal<br />
Josef Lechner<br />
Bürgermeister der<br />
Gemeinde Fischbachau<br />
„Nur wenn potenzielle Touristen auf unsere traumhafte<br />
Region aufmerksam werden, haben wir eine<br />
Chance, diese als Gäste zu gewinnen. Mit besonderen<br />
sportlichen Veranstaltungen lässt sich solche<br />
Aufmerksamkeit erregen und Interesse zum Besuch<br />
der Veranstaltungen wecken. Auf Grund der<br />
überregionalen Berichterstattung in den Medien<br />
ist der touristische Nutzen der sportlichen Wettbewerbe<br />
enorm. Dies ist auch der Grund, weshalb<br />
einheimische Sponsoren, allen voran die Kreissparkasse<br />
Miesbach-Tegernsee, sportliche Highlights<br />
wie den Snowboard Weltcup oder die 12-Stunden-<br />
Mountainbike WM überhaupt möglich machen.<br />
Aber auch etablierte Pferdesportveranstaltungen<br />
wie das alljährliche Pferdeschlittenrennen im<br />
Ortsteil Elbach sowie die 20-Jahr-Feier der Pferdefreunde<br />
Leitzachtal ziehen Besucher von Nah und<br />
Fern in ihren Bann und sind eine nahezu unbezahlbare<br />
Werbung für unseren Landkreis.“<br />
Ein Highlight des Rossererfestes: Zehn Haflinger vor der Kutsche von Hans Obermaier.<br />
Auf dem Rücken der Pferde, liegt<br />
das Glück der Erde“ – so lautet<br />
ein altes Sprichwort. In Fischbachau<br />
könnte man noch den Zusatz ergänzen,<br />
dass man vor Ort das Glück auch auf dem<br />
„Rücken der Fahrräder“ erleben kann: Das<br />
Leitzachtal bietet nämlich aufgrund der reizvollen<br />
Landschaft und der gut ausgebauten<br />
Infrastruktur exzellente Voraussetzungen,<br />
wenn es darum geht, Pferde- und Radsportbegeisterte<br />
als Gäste zu gewinnen.<br />
Damit potenzielle Gäste auf das breit gefächerte<br />
Freizeitangebot aufmerksam gemacht<br />
werden können, haben die Gemeinde<br />
Fischbachau und ortsansässige Vereine im<br />
Sommer 2009 diverse Veranstaltungen rund<br />
um den Pferde- und Radsport organisiert.<br />
So feierten im Juli 2009 die Pferdefreunde<br />
Leitzachtal im Rahmen des Rosserfestes<br />
mit einem zweitägigen Festprogramm ihr<br />
20-jähriges Jubiläum. Höhepunkt der Veranstaltung,<br />
die durch Landrat Dr. Jakob<br />
Kreidl und den Bürgermeister der Gemeinde<br />
Fischbachau, Josef Lechner, eröffnet wurde,<br />
war ein mehrstündiges Schauprogramm, das<br />
in eindrucksvoller Manier demonstrierte,<br />
was mit Pferden aller Rassen durch intensives<br />
Training geleistet werden kann.<br />
Bereits in der Vergangenheit organisierten<br />
die Pferdefreunde zahlreiche Veranstaltungen,<br />
die ein Publikumsmagnet für die<br />
Region waren: Neben je zwei Bayerischen<br />
und Oberbayerischen Meisterschaften und<br />
zahlreichen Reit- und Fahrturnieren ist vor<br />
allem das seit fast 20 Jahren bestehende<br />
Pferdeschlittenrennen, das alljährlich tausende<br />
Zuschauer begeistert, hervorzuheben.<br />
Dem Engagement aller Beteiligten ist<br />
es zu verdanken, dass sich das Leitzachtal<br />
als Zentrum der Pferderegion Oberland-<br />
Tirol etablieren konnte.<br />
Auch im Radsport möchte Fischbachau<br />
die vielfältigen Möglichkeiten, die das<br />
Leitzachtal bietet, noch offensiver vermarkten.<br />
Zu diesem Zweck wurde im August<br />
2009 mit besonderer Unterstützung<br />
der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee<br />
die erste 12-Stunden-Mountainbike WM<br />
in Fischbachau ausgerichtet. 300 Mountainbiker<br />
aus zahlreichen Ländern hatten<br />
sich eingefunden, um auf dem 7,8 km<br />
langen Parcours die siegreichen Fahrer zu<br />
ermitteln. Ein umfangreiches Rahmenprogramm<br />
sorgte für die Unterhaltung neben<br />
der Strecke, so dass die Veranstaltung zu<br />
einem einzigartigen Event für aktive Sportler<br />
und Zuschauer, für Einheimische und<br />
Gäste wurde.<br />
54 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Wettbewerb | Leben & Freizeit<br />
Top Design im Wettbewerb:<br />
der erste ccL Label Award kürt<br />
die besten Verpackungen<br />
Originalität, Kreativität und Knowhow<br />
– im Rahmen des innovativen<br />
CCL Label Award präsentieren<br />
sich junge Designer mit ihren Produkten<br />
und Konzepten im Bereich Verpackungsdesign.<br />
Der Award, der vom Holzkirchner<br />
Verpackungsspezialisten CCL Label ins<br />
Leben gerufen wurde, unterstützt junge Kreative<br />
bei der Entwicklung neuer Ideen und<br />
der Nutzung ihrer Potenziale. Zudem sind<br />
die Entwürfe und Produkte nationalen und<br />
internationalen Kunden und Entscheidungsträgern<br />
aus der Industrie zugänglich.<br />
Bewertet und ausgewählt wurden 63 eingereichte<br />
Arbeiten von einer hochkarätigen<br />
Fachjury, bestehend aus Dominic<br />
Bakic (DieterBakicDesign), Peter Lamboy<br />
(KAO Goldwell & BDVI), Prof. Dr. Ulrich<br />
Das Label der Gewinnerin Lisa Scherer aus Berlin<br />
Die Jury nominiert einige Vorschläge für die Endrunde.<br />
Moosheimer (Hochschule München),<br />
Christian Vornehm (Lichtung.Strategie.Kreation)<br />
und Prof. Dr. Sabine<br />
Wölflick (Hochschule München).<br />
Geschäftsführer von CCL Label,<br />
Klaus Neumann, zum Award: „Wir<br />
sind sehr zufrieden mit dem Verlauf<br />
und Ergebnis unseres ersten CCL<br />
Label Award. Die Teilnehmer haben<br />
die von uns gestellte Aufgabe bestens<br />
gemeistert. Die große Bandbreite<br />
der eingereichten Arbeiten zeigt uns,<br />
welches Potenzial in den jungen Kreativen<br />
steckt.“<br />
Für den Wettbewerb stellten sich<br />
die Teilnehmer einer besonderen<br />
Herausforderung, nämlich der<br />
Kreation einer eigenen fiktiven Kosmetik-<br />
Der Sonderpreis „Beste Idee“<br />
ging an Andreas Förster<br />
marke für eine selbst zu<br />
definierende Zielgruppe.<br />
Durch das Etikett sollten<br />
alle fünf Sinne angesprochen<br />
werden. Im Vordergrund<br />
standen Optik,<br />
Haptik, Form und Funktion.<br />
Die Preisverleihung<br />
und Ehrung der Gewinner<br />
und ihrer Arbeiten fand<br />
im September auf dem<br />
Messestand von CCL Label<br />
auf der Messe „Fach-<br />
Pack“ in Nürnberg statt.<br />
Lisa Scherer (Institute<br />
of Design, Berlin)<br />
konnte den CCL Label<br />
Award für sich entscheiden. Sie gewann jedoch<br />
nicht nur das Preisgeld in Höhe von<br />
2.000 Euro, auch hatte ein Markenartikelhersteller<br />
bereits anklingen lassen, dass er<br />
ihr Design 1:1 für ein Shampoo übernehme<br />
und es bereits im Frühjahr 2010 auf den<br />
Markt kommt. Thomas Hasse (Absolvent<br />
der FH Zwickau und TU Dresden) konnte<br />
die Jury als zweitbester überzeugen, und<br />
Dominik Stelzig (Werbeakademie Salzburg)<br />
erreichte Rang 3.<br />
Andreas Förster erhielt von der Jury den<br />
Sonderpreis für die „Beste Idee“. David<br />
Bärtz bekam den Sonderpreis „Beste Abstraktion“.<br />
Anne Kathrin Neumann nahm<br />
außer Konkurrenz teil und erhielt ebenfalls<br />
einen Sonderpreis für ihren Design-<br />
Vorschlag.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 55
Leben & Freizeit | Veranstaltungen<br />
Werben für den Landkreis Miesbach: Gespräche mit<br />
Oldtimer-Besitzern am <strong>SMG</strong>-Messestand.<br />
klassikwelt Bodensee<br />
Gemeinsam mit dem Hotel Alpenhof<br />
Bayrischzell war die Standortmarketing-Gesellschaft<br />
(<strong>SMG</strong>) Ende Mai auf der<br />
Messe Klassikwelt Bodensee vertreten, die<br />
42.000 Oldtimer-Freunde in Friedrichshafen<br />
begeisterte.<br />
Auf 80.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
bot die Oldtimer-Messe ein<br />
vielseitiges und hochwertiges Spektrum<br />
an historischen Fahrzeugen und mobiler<br />
Geschichte. Die Liebe zum alten Automobil<br />
war in allen Messehallen spürbar und<br />
wurde stilecht gelebt und inszeniert. Zahlreiche<br />
Oldtimer wechselten ihren Besitzer,<br />
spektakuläre Demonstrationsfahrten und<br />
Auktionen sprachen Besucher aller Altersklassen<br />
an.<br />
Ebenso wie andere „oldtimeraffine“ Regionen<br />
aus Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz nutzte die Standortmarketing-<br />
Gesellschaft die Klassikwelt Bodensee, um<br />
den Landkreis Miesbach in das Blickfeld<br />
des Oldtimer-Gewerbes und der Oldtimer-Clubs<br />
zu rücken. Mit Organisatoren<br />
von Ausfahrten konnten am <strong>SMG</strong>-Stand<br />
Anforderungsprofile an Streckenführung<br />
und Hotels abgestimmt werden, um für<br />
Fahrer und Fahrzeuge möglichst optimale<br />
Bedingungen für Aktivitäten und Events<br />
im Landkreis Miesbach bieten zu können.<br />
Gleichzeitig bot sich auf der Klassikwelt<br />
Bodensee aber auch die Möglichkeit, sich<br />
mit anderen ausstellenden Unternehmen<br />
aus dem Landkreis Miesbach auszutauschen.<br />
Vertreten waren beispeilsweise<br />
die Münchener Oldtimer Reifen GmbH<br />
aus Holzkirchen, die sich seit 1984 auf<br />
den Vertrieb klassischer Auto- und Motorradreifen<br />
sowie passender Felgen spezialisiert<br />
hat, sowie die Firma HagelCap<br />
aus Fischbachau, einem führenden Anbieter<br />
aufblasbarer Garagen, die vor Regen,<br />
Schnee und Hagel schützen.<br />
Miesbach im Glanz der 1000 Lichter<br />
Der große Erfolg der letzten Jahre soll<br />
fortgeführt werden: Mit faszinierenden<br />
Lichteffekten werden am 29. November von<br />
15 bis 20 Uhr in der gesamten Kreisstadt die<br />
unterschiedlichsten Stimmungen erzeugt.<br />
„Bei Einbruch der Dämmerung werden sich<br />
die Gebäude und Plätze stetig durch das<br />
Zusammenspiel von Tages- und Nachtlicht<br />
sowie viele Scheinwerfer farblich verändern<br />
und dadurch eine einmalige Atmosphäre erzeugen“,<br />
freut sich Franz Mayer, erster Vorstand<br />
der Gemeinschaftswerbung der Stadt<br />
Miesbach (GWM) und Initiator der „Nacht<br />
der Lichter“.<br />
Eisblau wird die dominierende Farbe im<br />
Manhardtwinkl sein. Hier wird der bekann-<br />
fachgeschäfte sorgen für unterhaltung und öffnen Türen<br />
„Die Nacht der Lichter ist eine perfekte Möglichkeit,<br />
sich bei einem Bummel durch die Gassen<br />
der Kreisstadt über das vielfältige und umfangreiche<br />
Sortiment der <strong>Miesbacher</strong> Geschäftswelt<br />
zu informieren“, so Franz Mayer. Die Fachgeschäfte<br />
halten ihre Türen bis in den Abend offen<br />
und bieten den Kunden vielfältige Unterhal-<br />
tung an. Zusätzlich verteilen sich kleine Essensstände<br />
im gesamten Veranstaltungsbereich.<br />
Die Nacht der Lichter findet bei jedem Wetter<br />
statt. Bei der Veranstaltung fällt auch der Startschuss<br />
zur aktuellen Weihnachtsverlosung der<br />
<strong>Miesbacher</strong> Geschäftswelt.<br />
te Eisschnitzer Christian Staber während<br />
der Veranstaltung eine Eisskulptur gestalten.<br />
Orange hingegen wird die Farbe für den<br />
Marktplatz, der dadurch zum Sonnenplatz<br />
umbenannt wird. Große Spiegelkugeln hoch<br />
über den Besuchern sorgen für einen zusätzlichen<br />
Lichteffekt. Rot steht für das Feuer.<br />
Der Heimbucherwinkl strahlt damit Gemütlichkeit<br />
aus. Feuerkörbe zaubern Stimmung<br />
zwischen den alten Gebäuden.<br />
Mit unterschiedlichen Farben wird am<br />
Stadtplatz gearbeitet. Die Bäume am Brunnen<br />
und entlang der Häuser sind bunt angestrahlt,<br />
die Passage in Richtung der Stadtpfarrkirche<br />
ist ebenfalls beleuchtet. Schöne<br />
Lichtspiele sind auch am Bahnhofsplatz zu<br />
bewundern. Je nach Witterung präsentiert<br />
die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee bei<br />
einem Ballonglühen ihren Heißluftballon.<br />
Höhepunkt des Abends wird ein großes<br />
Feuerwerk, das von der gesamten Innenstadt<br />
aus zu sehen sein wird. Erstmals werden<br />
heuer professionelle Feuerwerker den<br />
Nachthimmel über Miesbach erhellen und<br />
damit die Besucher der Veranstaltung begeistern.<br />
Der Abschuss der Raketen ist gegen<br />
20 Uhr geplant.<br />
56 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Veranstaltungen | Leben & Freizeit<br />
Oldtimer-Faszination:<br />
Liebhaber klassischer fahrzeuge<br />
treffen sich im Landkreis Miesbach<br />
Viele Tourismusregionen haben in<br />
den letzten Jahren das Thema Oldtimer<br />
entdeckt. Denn historische<br />
Autos üben eine generationenübergreifende<br />
Begeisterung aus. Der Landkreis Miesbach<br />
ist für Oldtimer-Events besonders geeignet.<br />
Dies liegt zum einen daran, dass es im Landkreis<br />
selbst zahlreiche Oldtimer-Besitzer gibt.<br />
Zum anderen werden von der wunderschönen<br />
Kulisse des bayerischen Oberlandes viele<br />
Oldtimer-Liebhaber aus anderen Regionen<br />
angelockt. Über das Jahr verteilt finden im<br />
Oberland verschiedene Oldtimer-Treffen,<br />
-Ausfahrten und -Rallyes statt. Diese werden<br />
von Oldtimer-Clubs, deren Mitglieder teilweise<br />
schon seit Jahrzehnten von historischen<br />
Automobilen fasziniert und infiziert sind,<br />
organisiert. Neben mehreren kleinen Events<br />
gab es im Veranstaltungskalender 2009 mehrere<br />
Highlights für die Oldtimer-Szene.<br />
Nach 33 Jahren fand Ende Juni erstmals<br />
wieder die legendäre Sudelfeld Classic statt.<br />
Organisiert wurde das Bergrennen vom<br />
Auto- und Motorradclub Miesbach. Rund<br />
50 Oldtimer, deren Baujahr teilweise bis in<br />
die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreichte,<br />
fanden sich an diesem Wochenende<br />
im Landkreis ein. Die Sudelfeld Classic<br />
sind kein Zeitrennen im klassischen Sinne,<br />
sondern eine Gleichmäßigkeitsprüfung.<br />
Heft 3 | Oktober 2009<br />
Ziel dieser Prüfung ist es, eine vorher individuell<br />
festgelegte Sollzeit möglichst auf die<br />
Hundertstelsekunde genau zu fahren. Trotz<br />
durchwachsenen Wetters waren die Teilnehmer<br />
von der Veranstaltung begeistert. Keines<br />
der historischen Fahrzeuge blieb im Fahrerlager<br />
stehen. Die Organisatoren freuten sich<br />
besonders über zahlreiche Zuschauer, die die<br />
Fahrer am Fahrbahnrand anfeuerten und<br />
damit die Faszination, die Oldtimer auf viele<br />
Menschen auslöst, unterstrichen.<br />
Eine regelrechte Großveranstaltung war das<br />
neunte Oldtimer-Treffen in Gmund am 9.<br />
August, das sich in der Oldtimer-Szene längst<br />
einen Namen gemacht hat. Der Oldtimer-<br />
Club Tegernseer Tal bot den Besitzern von<br />
über 300 Autos und 150 Motorrädern die<br />
Gelegenheit, ihre Old- oder Youngtimer einer<br />
breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Mehr<br />
als 3.000 Besucher schoben sich durch die<br />
Reihen, um die Autos zu bestaunen und zu<br />
fotografieren. Am Nachmittag starteten die<br />
Fahrer zu einer kleinen Rundfahrt Richtung<br />
Foto: Claudio Pocar<br />
Kreuth und konnten so die reizvolle Landschaft<br />
des Tegernseer Tals genießen.<br />
Bereits ein Wochenende später, am 15. August,<br />
bot sich den Oldtimer-Besitzern die<br />
nächste Gelegenheit, ihre Schmuckstücke im<br />
Landkreis zu präsentieren. Der Einladung des<br />
Motorsport-Club Tegernsees zu einer Zuverlässigkeitsfahrt<br />
mit Gleichmäßigkeitsprüfung<br />
folgten die Besitzer von 117 Oldtimer-Autos<br />
und sechs Oldtimer-Motorrädern. Seit 1987<br />
findet diese Ausfahrt im zweijährigen Rhythmus<br />
statt. Vier Prüfungen mit insgesamt 135<br />
km Streckenlänge führten die Fahrer von Bad<br />
Wiessee rund um den Tegernsee bis zum Zielort<br />
Gmund.<br />
Ein weiterer Höhepunkt für Oldtimer-Enthusiasten<br />
war die ursprünglich für August geplante,<br />
aber aus organisatorischen Gründen<br />
auf den 2. und 3. Oktober verschobene Alpen<br />
Classic Rallye. Startort war Bad Wiessee. Auf<br />
zwei Tagesetappen legten die historischen<br />
Fahrzeuge 600 km durch Oberbayern, Salzburg<br />
und Tirol zurück. Auch die Alpen Classic<br />
Rallye ist ein Gleichmäßigkeitsrennen, bei<br />
dem die Aufgabe darin besteht, die vorgegebenen<br />
Zeit- und Passierkontrollen anzufahren<br />
und den Zeitplan mit einer maximalen<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h<br />
einzuhalten.<br />
<strong>Miesbacher</strong> Impuls 57
Leben & Freizeit | Kunst<br />
Jeder ist seines Glückes Schmied<br />
In der Gold- und Silberschmiede von Christoph<br />
Heinrich findet man ein Fundament<br />
an traditionellem und gediegenem echten<br />
Handwerk auf höchstem meisterlichem<br />
Niveau. Sein Name steht für ausgefallene<br />
Auftragsarbeiten im klassischen und modernen<br />
Stil, die sich durch Ihre effektvollen<br />
Kontraste auszeichnen. Zum vielschichtigen<br />
Angebot der Meisterwerkstatt gehören die<br />
Anfertigungen und Umarbeitungen von<br />
hochwertigem Juwelenschmuck und der<br />
Silberschmiedearbeit.<br />
Eine Besonderheit ist das Trauringschmieden<br />
des zukünftigen Ehepaars unter Anleitung<br />
des Meisters. Kreative, lustige und<br />
auch erstaunliche Situationen während der<br />
Arbeit werden zusammen mit kulinarischen<br />
Genüssen zu einem unvergesslichen Tag. In<br />
der Werkstatt in Eyrain bei Irschenberg können<br />
sich Interessierte jederzeit beraten lassen<br />
und einen Einblick in die Vielseitigkeit<br />
der unterschiedlichsten Arbeitsbereiche von<br />
Christoph Heinrich verschaffen.<br />
Die Rheinländerin Cornelia Hammans<br />
modelliert Skulpturen voller Energie<br />
und Leidenschaft. Sie liebt ihren Beruf<br />
und erklärt: „Ein Bild kann ich ansehen,<br />
aber eine Skulptur erlebe ich als eine Form<br />
im Raum, in dem sich mein eigener Körper<br />
widerspiegelt und einfängt.“ Das Anfassen<br />
einer Skulptur erhöht das emotionale Erlebnis.<br />
Deshalb hat die Künstlerin den Satz<br />
„Die Hand soll dem Auge sehen helfen“ zu<br />
ihrem Slogan gemacht.<br />
Cornelia Hammans wohnt schon lange am<br />
Tegernsee, hat sich aber mit ihrer neuen<br />
Wirkungsstätte gleich neben dem Golfplatz<br />
Valley und der VIVO im Gewerbegebiet<br />
Warngau in einer großen, lichtdurchfluteten<br />
Halle niedergelassen. Dort kann man ihre<br />
künstlerische Entwicklung sehen, weil sie<br />
frühe, gegenständliche Arbeiten neben den<br />
Torsi und den ganz abstrakten neuesten<br />
Arbeiten ausstellt. Cornelia Hammans modelliert<br />
ihre Plastiken bevorzugt in Ton und<br />
in der Mehrzahl für den Bronzeguss. Es gibt<br />
aber auch Arbeiten, die in Aluminium oder<br />
gar Edelstahl gegossen sind.<br />
Christoph Heinrich, Gold- und<br />
Silberschmiedemeister<br />
Die Hand soll dem<br />
Auge sehen helfen<br />
Ihre Werke finden sich in öffentlichen und<br />
privaten Sammlungen in Deutschland,<br />
Italien, Holland, der Schweiz, Brasilien,<br />
Kasachstan, China und den USA. Bei großen<br />
kontakt:<br />
Christoph und Dorothea Heinrich<br />
Gold und Silberschmiede<br />
Feinschweißtechnik<br />
Eyrain 4<br />
83737 Irschenberg<br />
Tel: 0049-8064-8195<br />
Fax: 0049-8064-909023<br />
E-Mail: info@schmuckheinrich.de<br />
www.schmuckheinrich.de<br />
www.flexible-armreifen.de<br />
www.feinschweißtechnik.com<br />
Galerien hat sie mit vielen internationalen<br />
Künstlern zusammen ausgestellt und war<br />
auf zahlreichen Kunstmessen vertreten.<br />
Doch besonders wichtig ist der Künstlerin die<br />
Resonanz in ihrer Wahlheimat. Hier im Oberland<br />
hat sie Wurzeln geschlagen und gehört<br />
zur regionalen Künstlerszene. Ein Besuch in<br />
ihrem neuen Atelier im Birkerfeld 3 in Warngau<br />
oder auf ihrer Homepage www.corneliahammans.de<br />
ist immer lohnenswert.<br />
58 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009
Statements zur Lebensqualität im<br />
Landkreis Miesbach<br />
Es gibt wohl kaum einen Landkreis in Bayern, der aufgrund seiner geographischen<br />
Lage eine höhere Lebensqualität zu bieten hat als der Landkreis<br />
Miesbach. Ob Berge oder Seen, alles liegt direkt vor der Haustür und<br />
bietet einen gigantischen Freizeitwert, sowohl im Sommer als auch im Winter<br />
– Lebensqualität vom Feinsten! Jemanden zu finden, der seinen Wohnsitz<br />
im Landkreis Miesbach gegen eine andere Bleibe anderswo in Deutschland<br />
freiwillig tauschen würde, gleicht der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.<br />
Aber es ist nicht nur die Landschaft, sondern auch die Mentalität der<br />
Menschen, die hier ansässig sind, das Gefühl echter Lebensfreude versprühen<br />
und sich das Motto echter Lebensfreude und Zufriedenheit zu eigen gemacht<br />
haben: „Leben und Leben lassen“.<br />
Aufgrund meiner häufigen Auslandsaufenthalte, bei denen ich Land und<br />
Leute der verschiedensten Nationalitäten kennen gelernt habe, wurde mir<br />
mehr als bewusst, welches Privileg es ist, in dieser gesegneten Gegend wohnen<br />
zu dürfen. Jedes Mal war ich erleichtert, wenn der Flieger wieder auf dem<br />
Franz-Josef-Strauß Airport in München aufsetzte. Ich glaube, es gibt kaum<br />
einen Platz auf diesem Planeten, wo Leute freier, glücklicher und unkomplizierter<br />
leben als hier – allein und in der<br />
Gemeinschaft. Dieser Lebensstil findet<br />
nicht nur im Privaten, sondern auch im<br />
Geschäftsleben seinen Niederschlag. Speziell<br />
im Landkreis Miesbach gibt es eine<br />
Menge kleiner und mittelständischer Betriebe<br />
mit geringer Mitarbeiterfluktuation.<br />
Durch Umsicht und Innovation stehen<br />
die Unternehmen „auf gesunden Beinen“,<br />
sind sich ihrer sozialen Verantwortung<br />
bewusst und bieten ihren Mitarbeitern<br />
einen optimalen Arbeitsplatz.<br />
Valentin Schaal jun.<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Münchner<br />
Oldtimer Reifen GmbH in Holzkirchen<br />
Als Künstlerin kann ich dort am kreativsten sein, wo ich mich wohl fühle. Das gelingt mir<br />
leicht im Landkreis Miesbach, weil hier die Lebensqualität sehr hoch ist. Für mich gehören<br />
dazu die gute Luft, die Berge, auf denen ich Inspiration und Ruhe für meine Arbeit finde, die<br />
Ausübung von Tradition, die Akzeptanz bei den Einheimischen, die mir<br />
das Heimatgefühl gibt.<br />
Zur Lebensqualität gehört für mich auch, dass Gewerbetreibende einen<br />
hohen Stellenwert haben und dass ich einen Absatzmarkt für meine<br />
Skulpturen habe. Gut, dass auch die Metropole München mit all ihren<br />
Vorzügen nah ist. Ich lebe gerne hier.<br />
cornelia hammans<br />
Bildhauerin aus Warngau<br />
Lebensqualität wird erzeugt durch das sogenannte Wohlbefinden des Menschen in seiner Umgebung.<br />
Wohl fühlt man sich in einer wunderschönen, intakten und auch abwechslungsreichen Naturlandschaft.<br />
Ebenso wichtig sind die Lebensart der Bevölkerung in der Region, die gesellschaftliche<br />
Ordnung, Gesundheit und eine wirtschaftliche Perspektive, die Zufriedenheit schafft.<br />
Ich kenne keinen Landkreis, der diese Indikatoren für Lebensqualität besser vereint als der Landkreis<br />
Miesbach: Die vielfältigen Möglichkeiten, sich in schönster Natur zu betätigen<br />
- ob im Sommer in den Bergen und auf den Almen oder im Winter in unseren<br />
Skigebieten und auf unseren Loipen. Die traditionelle Verwurzelung der Menschen<br />
mit ihrer Heimat zeigt sich in einer Vielzahl an Festen und Feiern. Ganz<br />
besonders liebe ich die Lebensart - natürlich, fern der Hektik. Man nimmt sich<br />
harald Gmeiner<br />
Geschäftsführer der Bayrischzell Tourismus GmbH<br />
Sprecher der Vereinigten Liftbetriebe Sudelfeld<br />
die Zeit heraus, die Vorzüge<br />
der Region auch<br />
wirklich zu genießen.<br />
Aus meiner Sicht gehört der Landkreis Miesbach zu den Regionen<br />
mit der höchsten Lebensqualität in Deutschland<br />
überhaupt. Wenn man die für die Beurteilung wichtigen Bereiche<br />
wie Wirtschaft und Beruf, Bildung und Ausbildung, Versorgung<br />
und Gesundheit, Freizeit und Kultur betrachtet, hat der<br />
Landkreis Miesbach sehr viel zu bieten. Durch die Attraktivität<br />
des Landkreises als Wirtschaftsstandort und die Nähe zu München<br />
ist die Wahrscheinlichkeit für die Bürger, einen Arbeitsplatz<br />
zu finden, größer als in vielen anderen Regionen. Das Gleiche gilt<br />
für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen.<br />
Der Landkreis Miesbach verfügt über gut ausgebaute allgemein<br />
bildende und berufliche Schulen, wobei wir mit der Sanierung<br />
der Realschule Miesbach und den bereits beschlossenen Neubauten<br />
einer Realschule in Gmund und einer Fachoberschule<br />
in Holzkirchen dabei sind, die Bildungsangebote weiter zu verbessern.<br />
Neben unserem sehr leistungsfähigen Krankenhaus in<br />
Agatharied haben wir auch viele niedergelassene Ärzte im Landkreis,<br />
so dass flächendeckend eine medizinische Versorgung auf<br />
hohem Niveau gewährleistet ist -<br />
auch ein Stück Lebensqualität!<br />
Was Kultur, Freizeit und Erholung<br />
anbelangt, wird es kaum eine Region<br />
geben, die so ideal zwischen<br />
dem Angebot einer Weltstadt einerseits<br />
und den Möglichkeiten<br />
der Berge und Seen andererseits<br />
gelegen ist. Mit einem Wort: Wir<br />
dürfen da leben, wo andere Urlaub<br />
machen!<br />
Josef Bichler<br />
Mitglied des Bezirkstags Oberbayern<br />
CSU-Fraktionssprecher im Kreistag<br />
Ich denke, der Landkreis Miesbach ist ein Synonym<br />
für Lebensqualität. Egal, wo man hinkommt<br />
- die Antwort auf die Frage, wo man denn<br />
herkommt, erzeugt beim Gegenüber immer einen<br />
kleinen Anflug von Neid und kann als Privileg angesehen<br />
werden. Wo sonst bilden eine traumhafte<br />
Landschaft, eine gesunde Wirtschaft und gelebte<br />
Kultur eine solch gelungene Symbiose wie im<br />
Landkreis Miesbach?<br />
Lebensqualität ist für mich, nach einem langen Tag<br />
im Büro abends mit meinem Hund im Jagdrevier<br />
in klarer Luft mit Blick auf den Tegernsee zu sitzen<br />
und die Stille zu genießen. Diese Lebensqualität<br />
hat leider auch den Nachteil höherer Lebenshaltungskosten,<br />
zumal die Gehälter<br />
im öffentlichen Dienst noch<br />
immer nicht die üppigsten<br />
sind. Dennoch schätzen auch<br />
unsere Mitarbeiter, dort zu arbeiten,<br />
wo andere ihren Urlaub<br />
verbringen. Und wir alle tragen<br />
mit voller Kraft dazu bei, unseren<br />
Ort für Bürger und<br />
Michael herrmann<br />
Geschäftsleiter der<br />
Gemeinde Bad Wiessee<br />
Gäste lebens- und liebenswert<br />
zu gestalten<br />
und erhalten.