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Miesbacher - SMG

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Politik | Landkreis<br />

Wohnen zwischen München und dem Tegernsee:<br />

Familienfreundliche Neubausiedlung in Holzkirchen.<br />

familienfreundlichkeit im<br />

Landkreis Miesbach –<br />

Was können Kommunen und<br />

Unternehmen dazu beitragen?<br />

Entscheidungsträger aus Politik und<br />

Wirtschaft stehen immer öfter vor<br />

der Herausforderung, wie sie dem<br />

zunehmenden Fachkräftemangel und dem<br />

demographischen Wandel in Deutschland<br />

entgegenwirken können. Die Familienfreundlichkeit<br />

kann hierbei eine wichtige<br />

Rolle spielen. Denn Familienfreundlichkeit<br />

bietet Familien Anreize, sich in einer Region<br />

anzusiedeln und auch dort zu bleiben. Hierfür<br />

werden Rahmenbedingungen benötigt,<br />

die sowohl von den Kommunen als auch<br />

durch die Mitwirkung von Unternehmen<br />

geschaffen werden können.<br />

Eine gute Grundlage für eine erste Einschätzung<br />

der Familienfreundlichkeit im Landkreis<br />

Miesbach bietet der Prognos-Familienatlas<br />

aus dem Jahr 2007. In der Bewertung<br />

der Rahmenbedingungen Arbeitsmarkt<br />

und Demographie weist der Landkreis ein<br />

sehr gutes Ergebnis auf. Die Analyse der<br />

vier familienpolitischen Handlungsfelder<br />

(Wohnsituation und -umfeld, Bildung und<br />

Ausbildung, Freizeitangebote für Kinder<br />

und Jugendliche, Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf) reicht für Miesbach im deutschlandweiten<br />

Vergleich nur für einen Platz<br />

im guten Mittelfeld. Unterdurchschnittlich<br />

ist das Resultat des Landkreises im Bereich<br />

Wohnsituation und -umfeld. Der Erwerb<br />

von Wohneigentum ist in Miesbach – auch<br />

im Verhältnis zur örtlichen Kaufkraft – re-<br />

lativ teuer. Zudem gibt es bislang zu wenige<br />

große Wohnungen, die für Familien geeignet<br />

sind. Die Ergebnisse unterstreichen jedoch,<br />

dass die Bemühungen der Landkreiskommunen,<br />

durch die Ausweisung neuer Wohngebiete<br />

Raum für Familien zu schaffen, ein<br />

Schritt in die richtige Richtung sind.<br />

Im Handlungsfeld Bildung und Ausbildung<br />

schneidet der Landkreis durchschnittlich<br />

ab. Ein bayernweites Problem sind die zu<br />

großen Schulklassen und eine hohe Schüler-<br />

Lehrer-Relation. Dagegen ist das gute Ausbildungsplatzangebot<br />

des Landkreises eine<br />

klare Stärke.<br />

Zu den Top-Regionen Deutschlands gehört<br />

der Landkreis bei den Freizeitangeboten<br />

für Kinder und Jugendliche. Musikschulen,<br />

Sportvereine und Jugendgruppen bieten<br />

den Kindern und Jugendlichen viele<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten. Auch bei der<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der<br />

Landkreis Miesbach auf einem guten Weg.<br />

Attestierte die Prognos-Studie dem Landkreis<br />

vor zwei Jahren noch eine zu geringe<br />

Kinderbetreuungsquote, haben mittlerweile<br />

jedoch viele Gemeinden insbesondere in den<br />

Kinderkrippen neue Plätze geschaffen. Bis<br />

2013 wollen sie die Vorgabe des Bundesfamilienministeriums<br />

erfüllen und für jedes<br />

dritte Kleinkind einen Betreuungsplatz zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Für die Unternehmen sind die Möglichkeiten<br />

zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

von zentraler Bedeutung. Mit eigenem<br />

Engagement können sie die Aktivitäten der<br />

Kommunen unterstützen. Dabei ist es ganz<br />

gleich, ob es sich um einen großen, mittleren<br />

oder kleinen Betrieb handelt. Jedes Unternehmen<br />

kann mit individuellen Lösungen<br />

zur besseren Balance von Familie und Arbeitswelt<br />

beitragen. Es muss nicht immer<br />

der Betriebskindergarten sein, auch viele<br />

kleine Ansätze – wie ein flexibles Zeit- oder<br />

Arbeitsmanagement – helfen Familien, ihren<br />

Alltag zu organisieren.<br />

Der Gewinn durch familienfreundliche<br />

Maßnahmen für Unternehmen ist groß.<br />

Neben der leichteren Rekrutierung von Arbeitnehmern<br />

und einem deutlichen Image-<br />

gewinn können selbst in Zeiten schlechter<br />

Konjunktur Kosten gespart werden. Denn<br />

mit einer familienfreundlichen Unternehmensführung<br />

sinken Fehlzeiten und Fluktuation,<br />

Elternzeiten werden kürzer und die<br />

Motivation der Mitarbeiter steigt.<br />

Die Bayerische Staatsregierung unterstützt den<br />

Landkreis Miesbach bei seinen Bemühungen,<br />

sich als familienfreundliche Region zu positionieren.<br />

Dafür wurde das Handlungsfeld „Familien<br />

im Landkreis“ in das Aufgabengebiet<br />

der Regionalmanagement-Initiative Landkreis<br />

Miesbach aufgenommen. Die Standortmarketing-Gesellschaft<br />

Landkreis Miesbach geht in<br />

den nächsten Monaten gezielt auf <strong>Miesbacher</strong><br />

Unternehmen zu, um sie bei der Umsetzung<br />

familienfreundlicher Maßnahmen zu unterstützen.<br />

Zusätzlich sind bereits verschiedene<br />

Veranstaltungen zum Thema Familienfreundlichkeit<br />

in Planung.<br />

Die LANTENHAMMER Destillerie GmbH ist<br />

ein Beispiel für eine familienfreundliche<br />

Unternehmenspolitik. Die Geschäftsführer<br />

der Destillerie, Andrea und Florian Stetter,<br />

selbst Eltern zweier schulpflichtiger Kinder,<br />

kennen die Problematik, Familie und Beruf<br />

zu vereinen. Aus diesem Grund konnte z. B.<br />

die Mitarbeiterin Diana Hamberger, Leiterin<br />

Marketing & PR (Foto) bei Betreuungsengpässen<br />

ihren Sohn Samuel jederzeit mit<br />

ins Büro nehmen. Sogar ein Kinderzimmer<br />

steht zur Verfügung.<br />

40 <strong>Miesbacher</strong> Impuls Heft 3 | Oktober 2009

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