STEGLITZER HEIMAT - Heimatverein Steglitz

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Inhaltsverzeichnis: Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3 Hermann Ehlers - Politiker und Kirchenmann aus Steglitz . . . . . . .4 Die Öffnung der Mauer in Lichterfelde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5 In Lankwitz stand das älteste deutsche Filmatelier . . . . . . . . . . . . .10 40 Jahre Kita Petrusheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Die Kindergärten der Petrusgemeinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Register 1954 - 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 Lankwitz - 300 Jahre in Klosterbesitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31 Die Steglitzer Schülertragödie von 1927 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 Erinnerungen an Hasso von Boehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 Das Ende von 12 Jahren NS-Diktatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Ein Goldenes Jubiläum - 100 Jahre Rittberg-Krankenhaus . . . . . .43 Erika Reinhold - 20 Jahre ehrenamtliche Mitarbeiterin . . . . . . . . . .44 Programmvorschau und Verschiedens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ab 45 Impressum: Herausgeber: Heimatverein Steglitz e.V. Redaktion: Dr. Christian Simon, Thomas Protz Geschäftsstelle: Drakestraße 64 A, 12205 Berlin Tel.: 833 21 09, Fax: 843 06 309 e-Mail: info@heimatverein-steglitz.de Internet: www.heimatverein-steglitz.de Archiv / Museum: Öffnungszeiten Montag 16 bis 19 Uhr Mittwoch 15 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung (ab 6 Personen) Sonntag 14 bis 17 Uhr (nur Museum) 1. Vorsitzender: Wolfgang Schönebeck Tel.: 770 55 55 Schatzmeisterin: Monika Ziwicki Tel.: 791 65 80 Geschäftsführer: Thomas Protz Tel.: 774 66 65 Museumsleiter: Marcus Prost Tel.: 79 70 46 02 Achtung! Neue Kontonummer! Vereinskonto: Berliner Bank AG (BLZ: 100 200 00) Kontonummer: 24 80 370 705 2 Editorial Wenn Sie dieses Heft der "Steglitzer Heimat" in Händen halten, ist der neue Vereinsvorstand ein halbes Jahr im Amt. Viele gute Wünsche sind uns auf den Weg gegeben worden. Die Kontinuität der Vereinsarbeit, insbesondere im Museum, war uns ein wichtiges Anliegen. Daneben wollen wir auch neue Akzente setzen. Das neue Programm soll einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt unseres Heimatbezirks Steglitz leisten. Ferner wollen wir damit unser Haus noch interessanter für Besucher machen und es stärker im Bewusstsein unserer Mitbürger verankern. Kultur und Geschichte gemeinsam erleben, so könnte man unsere Zielsetzung zusammenfassen. In den Letzten Wochen und Monaten haben uns viele ermutigende Hinweise und Kommentare zu unserer Arbeit erreicht, über die wir uns gefreut haben. Eine Anzahl von Mitgliedern, die dem Heimatverein in den letzten Jahren den Rücken gekehrt hatten, ist zurückgekommen und hilft mit bei der aktiven Gestaltung unserer Arbeit. Ein Team ehrenamtlicher Mitarbeiter unterstützt unsere Anliegen, indem es sich seit vielen Jahren mit Hingabe und Engagement um Museum, Bibliothek und Archiv kümmert. Verein und Museum sind Bestandteile unseres kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Ihre Aufgabe ist es, Geschichte und Traditionen, d.h. das Leben der Menschen in unserer Stadt und seine Entwicklung durch die Zeit erlebbar zu machen. Geschichte und Tradition liefern und vermitteln gesellschaftliche und kulturelle Werte und Normen und geben damit Orientierungshilfen für die Gegenwart. Die Beiträge in der "Steglitzer Heimat" wie auch die verschiedenen Aktivitäten des Vereins und des Museums sollen dazu ihren Beitrag leisten. In Zeiten knapper Mittel sind wir auf die Unterstützung unserer Mitglieder durch Beiträge und Spenden besonders angewiesen. Wichtig ist aber auch ihr individuelles Engagement, durch das sie die Vereinsarbeit in der verschiedensten Weise mittragen. Natürlich freuen wir uns, wenn wir für unsere Arbeit Zustimmung erfahren. Aber auch für kritische Bemerkungen sind wir dankbar, denn wir wollen aus unseren Fehlern lernen, besser werden und die an uns gestellten Erwartungen und Anforderungen erfüllen. Wir möchten Sie einladen, uns auf diesem Weg zu begleiten. Wolfgang Schönebeck Wolfgang Schönebeck 3
Hermann Ehlers - Politiker und Kirchenmann aus Steglitz Hermann Ehlers, Foto: HEA Hermann Ehlers Akademie, Kiel Am 1. Oktober 2004 jährt sich sein Geburtstag zum 100. Male, der 29. Oktober 2004 ist der 50. Jahrestag seines Todes. Geboren wurde er im damals noch selbstständigen zum Kreis Teltow gehörenden Schöneberg. Im Herbst 1909 zog die Familie in die Poschingerstraße nach Steglitz. An der damaligen Oberrealschule in der Steglitzer Elisenstraße - seit 1954 trägt sie seinen Namen - legt Ehlers 1922 ein glänzendes Abitur ab. Als Einziger seines Jahrgangs ist er von der mündlichen Prüfung befreit. Mit 15 Jahren tritt er dem Bibelkreis höherer Schüler bei, wobei sein Interesse nicht zuletzt den damit verbundenen Wanderungen und Fahrten gilt. Seit 1922 Student der Rechts- und Staatswissenschaften - zunächst in Berlin, später in Bonn - , übernimmt er 1925 die Leitung des Steglitzer Bibelkreises. 1928 erscheint ein eigenes Mitteilungsblatt für die Berliner Schüler-Bibelkreise im Südwesten Berlins. Dessen Schriftleiter ist der junge Rechtsreferendar Hermann Ehlers. Einer von ihm 1933 initiierten Zeitschrift für die deutsche evangelische Jugend steht er als Schriftleiter vor. Unter einem Pseudonym nutzt er sie in zahlreichen Beiträgen als Sprachrohr, bis die Gestapo im Frühjahr 1938 die Einstellung des Blattes veranlasst. Der Berufsweg des promovierten Juristen Ehlers führt in den Staatsdienst, u. a. in die Bezirksverwaltung in Steglitz und an verschiedene Gerichte in Berlin. Er ist Anhänger der Bekennenden Kirche und unterstützt als deren Justitiar in Preußen den Widerstand gegen das NS-Regime, ohne allerdings selber aktiv im Widerstand tätig zu sein. Nach einer Verhaftung im Jahr 1937 wird er aufgrund dieser Tätigkeit 1939 vom Staatsdienst suspendiert. Nach dem Krieg, den er bei der Luftwaffe zuletzt als Batterieführer erlebt, kommt er nach Oldenburg als Oberkirchenrat, wo er den Aufbau der dortigen evangelisch-lutherischen Landeskirche maßgeblich mitge- 4 staltet. Bis zu seinem Tode bleibt er aktiver Publizist in einer Vielzahl von kirchlichen Blättern. Als CDU-Mitglied wird er 1949 in den ersten Deutschen Bundestag gewählt und wird 1950 dessen Präsident. Er genießt den Respekt aller politischen Parteien, imponiert bei der Leitung des hohen Hauses durch Schlagfertigkeit und Humor sowie durch die Souveränität in seiner Amtsführung. Christentum und Heimatliebe haben seinen Lebensweg in besonderem Maße bestimmt. Als Christ nahm er aktiv am Leben seiner Kirche teil. Die Obrigkeitslehre Martin Luthers war von großem Einfluss auf sein Staatsverständnis. Ehlers empfand sich als Preuße und bekannte sich auch nach dem Krieg zu den politischen Tugenden des Preußentums und deren Überlieferung an künftige Generationen. Mutig und unerschrocken trat er für seine Überzeugungen ein, auch wenn ihm das Gegnerschaften eintrug und er dafür Opfer bringen musste. Den Überzeugungen anderer zollte er stets Respekt. Er war einer der großen politischen Hoffnungsträger der jungen Bundesrepublik. Am 29. Oktober 1954 starb Hermann Ehlers in Oldenburg. Wolfgang Schönebeck Vor 15 Jahren Die Öffnung der Mauer in Lichterfelde Ein Zeitzeugenbericht von Dr. Christian Simon Manchmal vergessen wir in unserem Alltag, dass der Fall der Mauer erst 15 Jahre her ist. Unvergessen sind die Bilder an den Brennpunkten, am Brandenburger Tor und an diversen Grenzübergängen. Nachdem völlig überraschend innerhalb von Stunden und Tagen neue Übergänge geschaffen wurden, war das Ende der Mauer besiegelt. Am Dienstag, dem 14. November 1989, erhielt auch der Bezirk Steglitz seinen neuen Grenzübergang in die DDR. Am Ostpreußendamm in Lichterfelde konnten nun Bürger beider deutscher Staaten die noch bestehende Grenze endlich wieder ungehindert passieren. Um 7.58 Uhr wurde der Übergang geöffnet. Etwa 300 - 400 West-Berliner hatten sich dazu einge- 5
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