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STEGLITZER HEIMAT - Heimatverein Steglitz

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sein Leben hinzugeben." Dies entsprach auch der Einstellung seines<br />

Freundes Hasso von Boehmer, der von der Bedenkzeit, die Tresckow ihm<br />

bei dem entscheidenden Gespräch anbot, keinen Gebrauch machte, sondern<br />

sofort seine Bereitschaft erklärte. ..."<br />

In einem Kommentar des Herausgebers der Vergilia-Nachrichten heißt es:<br />

"In einer Zeit, in der das Sinnen und Trachten so sehr auf materielle Dinge<br />

und persönliches Wohlergehen ausgerichtet sind, müssen wir uns auf<br />

Menschen besinnen, deren Leben von anderen Werten bestimmt war. "<br />

Quelle: Vergilia-Nachrichten, Jg. 1982/83, S. 42-43, gekürzt. Die Anmerkungen<br />

wurden von der Redaktion der "<strong>Steglitz</strong>er Heimat" eingefügt.<br />

Das Ende von 12 Jahren NS-Diktatur<br />

Auszug aus einem Brief von Pfarrer A. Bergemann an Frau G. Rohr,<br />

Magdeburg vom 4.6.46.<br />

Bln.- Lichterfelde, Berlinerstr. 64.<br />

Der Einmarsch der Russen erfolgte von Teltow - Großbeeren - Osdorf her,<br />

und so war die Osdorfer Straße Einmarschstraße, nachdem sie vorher<br />

durch Panzer freigekämpft war. Das hatte zur Folge, dass unsere Wohnung,<br />

die ja unmittelbar vor der Osdorfer Straße liegt, durch Panzerbeschuss,<br />

Handgranatenkämpfe und Ähnliches auf das schwerste mitgenommen<br />

wurde. Unsere Kirche ist völlig zerstört und ausgebrannt. Unser<br />

Haus ist an Mauern, Dach und Türmchen arg zerschossen. Wir selbst haben<br />

fast unser ganzes Mobiliar und Hausrat verloren. Nachdem während<br />

der Bombenjahre vom März 1943 unser Dach dreimal abgedeckt, Mauerwerk,<br />

Fensterrahmen und Scheiben immer wieder schwer beschädigt waren<br />

- haben wir nun jede Möglichkeit in der Pfarrwohnung zu bleiben verloren.<br />

Unser Haus war Festung ... 100 SS ..... aus Fenstern und Türen geschossen.<br />

Ein toter Russe lag im Vestibül. Zwei vor unseren Esszimmerfenstern.<br />

Ein Wunder ist, dass ich mit dem Leben davongekommen bin<br />

und das Haus nicht in Brand gesetzt worden ist. ... Durchgeplündert und<br />

ausgeraubt sind wir nach Strich und Faden. Einen Monat (Mai) wohnten<br />

wir in der Giesensdorfer Str. - 4 Monate im Kinderheim, jetzt im Gemeindehaus-Amtszimmer,<br />

Versammlungszimmer, der kleinen Gasküche. ...<br />

42<br />

Ein Goldenes Jubiläum - 100 Jahre<br />

Rittberg-Krankenhaus<br />

Vor 100 Jahren, am 19. November<br />

1904, wurde das spätere Rittberg-<br />

Krankenhaus als homöopathisches<br />

Krankenhaus eröffnet. Das<br />

Hauptgebäude an der Carstennstraße<br />

entstand 1903 - 04 nach<br />

Plänen von Theodor Thöns. 1914<br />

richtete man hier ein Rot-Kreuz-<br />

Lazarett ein. Finanzielle Probleme<br />

führten zur Auflösung des Betriebes<br />

am 31.7.1917. 1918 kaufte der<br />

Gräfin-Rittberg-Schwesternverein<br />

vom Roten Kreuz das Krankenhaus.<br />

Die Kinderklinik in der Berner<br />

Straße wurde 1927 - 29 von<br />

Otto Bartning errichtet. Der rundum<br />

verglaste Komplex ist von einer<br />

Terrasse flankiert, auf die die<br />

Betten hinausgeschoben werden<br />

konnten. Den Umbau und die Er-<br />

Foto: Protz<br />

weiterung an der Altdorfer Straße<br />

1956 - 59 plante Margot Zech-Weymann.<br />

Ende November 1995 wurde das Krankenhaus, im Juni 1997 auch das<br />

Krankenheim geschlossen. Im Februar 2001 zog das Generalsekretariat<br />

des Deutschen Roten Kreuzes hier ein. Im Mai 1999 hatte es die DRK-<br />

Schwesternschaft Berlin gepachtet, da die 41. Ordentliche Bundesversammlung<br />

des DRK am 15.11.1991 beschlossen hatte, die Geschäftsstelle<br />

des DRK-Bundesverbandes von Bonn nach Berlin zu verlagern. Die Architekten<br />

Dietsch und Ranter planten Umbauten, Erweiterungen, aber auch<br />

Abriss der alten Erweiterungen von 1935, 1960, 1966 und 1971. Die denkmalgeschützten<br />

Hauptgebäude von 1904 mit Anbau von 1927 blieben erhalten.<br />

Im Norden entstand ein viergeschossiger Verwaltungsneubau, entlang<br />

der Altdorfer Straße ein Konferenzgebäude und das Verwaltungsgebäude<br />

des Verbandes der Schwesternschaften.<br />

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