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Koalitionsvertrag - Bündnis 90/Die Grünen Hessen

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Wir stehen für eine Willkommens- und Anerkennungskultur. Daher wollen wir zugewanderten<br />

Menschen durch spezielle Kurse die Integration in unsere Gesellschaft erleichtern. Zusätzliche<br />

Hilfestellungen wie herkunftssprachliches Informationsmaterial und die Nutzung von<br />

Bundesprogrammen sollen dabei unterstützen.<br />

Wir werden eine Einbürgerungskampagne starten, die gezielt über die Voraussetzungen für eine<br />

Einbürgerung informiert und Menschen ermuntert, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen.<br />

Wir werden darüber hinaus Maßnahmen zur Bündelung, Umsetzung und rechtlichen Absicherung der<br />

vereinbarten Integrationsziele ergreifen. Wir streben eine Weiterentwicklung der Integrationsarbeit<br />

über Projekte hinaus an. <strong>Die</strong>s gilt insbesondere für die engagierte Arbeit, die die Kommunen, die<br />

Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte (agah) sowie viele Vereine und Initiativen leisten.<br />

Diskriminierung und Rassismus werden wir entschieden entgegentreten und die Anstrengungen der<br />

Landesregierung in einer Antidiskriminierungsstrategie bündeln. Es wird eine Anlaufstelle für jede Art<br />

der Diskriminierung (Antidiskriminierungsstelle) eingerichtet, um unbürokratische und schnelle Hilfe für<br />

betroffene Personen zu gewährleisten.<br />

Auf bundespolitischer Ebene werden wir die Aufhebung der Optionspflicht und die Akzeptanz von<br />

Mehrstaatigkeit im Staatsangehörigkeitsrecht für in Deutschland geborene und aufgewachsene Kinder<br />

ausländischer Eltern unterstützen.<br />

Wir setzen uns für ein eigenständiges Aufenthaltsrecht für ausländische Ehe- und Lebenspartner auch<br />

nach Trennung bzw. Scheidung ein, beispielsweise dort, wo das Aufenthaltsrecht als Druckmittel<br />

(häusliche Gewalt, Zwangsheirat, Zwangsprostitution) zur Aufrechterhaltung der Ehe missbraucht<br />

wird.<br />

II. Integration durch Bildung und Ausbildung<br />

Der Erfolg von Integration entscheidet sich maßgeblich in der vorschulischen und schulischen Bildung.<br />

Deshalb setzen wir hier einen Schwerpunkt. Insbesondere wollen wir Kinder aus bildungsfernen<br />

Elternhäusern mit spezifischen Angeboten fördern. Daher werden wir die Lehrerzuweisung nach<br />

Sozialindex verdoppeln. Das Erlernen der deutschen Sprache und der Übergang von der Schule in<br />

den Beruf sind maßgebliche Bestandteile zur Teilhabe an Arbeit und Gesellschaft. Es ist eine zentrale<br />

Aufgabe, die Kenntnisse der deutschen Sprache weiter auszubauen. Zunehmend haben auch Kinder<br />

ohne Migrationshintergrund Schwierigkeiten beim Spracherwerb.<br />

Wir werden deshalb Deutsch-Vorlaufkurse als integrierte Sprachförderung auf der Grundlage von<br />

Sprachstandserhebungen fortführen. Zusätzlich werden wir die Kurse „Deutsch als Zweitsprache“<br />

weiter ausweiten. Mehrsprachigkeit sehen wir in einer immer internationaler werdenden Welt als<br />

wichtige Ressource. Daher wollen wir Sprachkenntnisse in der Herkunftssprache u.a. dadurch fördern,<br />

dass sie in der Schule auch als 2. oder 3. Fremdsprache angeboten werden können. Ebenso werden<br />

wir die Sprachförderung für Eltern durch Programme wie „Mama und Papa lernen Deutsch“<br />

verstetigen und ausbauen.<br />

Den islamischen Religionsunterricht werden wir im Dialog mit den Religionsgemeinschaften<br />

bedarfsgerecht ausbauen.<br />

<strong>Die</strong> bestehenden Regelungen, die den Schulbesuch unabhängig vom Aufenthaltsstatus ermöglichen,<br />

werden wir fortsetzen.<br />

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