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Therapeutische Hypothermie (TH) - Repository of the LBI-HTA ...

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1 Technologie/ Verfahren<br />

1.1 Hintergrund<br />

Die milde <strong>the</strong>rapeutische <strong>Hypo<strong>the</strong>rmie</strong> (<strong>TH</strong>) wurde erstmals im Jahr 2002<br />

von der American Heart Association (AHA) und im Jahr 2003 vom European<br />

Resuscitation Council (ERC) als Therapieoption für PatientInnen nach<br />

Kreislaufstillstand empfohlen, nachdem gezeigt werden konnte, dass ein<br />

Abkühlen der Körpertemperatur auf rund 32 bis 34°C bei diesen PatientInnen<br />

zu verbesserten neurologischen Outcomes sowie zu einer Reduktion der<br />

Mortalität führt [1]. Seit damals wird der Einsatz der milden <strong>the</strong>rapeutischen<br />

<strong>Hypo<strong>the</strong>rmie</strong> stetig um weitere Indikationsgebiete erweitert, die sich<br />

jedoch teilweise noch im experimentellen Stadium befinden.<br />

Der vorliegende Bericht hat das Ziel, einen Überblick über die beste vorhandene<br />

Evidenz („best available evidence“) der <strong>the</strong>rapeutischen <strong>Hypo<strong>the</strong>rmie</strong><br />

für elf verschiedene Indikationen bei erwachsenen PatientInnen<br />

(Herz-Kreislauf-Stillstand, Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Rückenmarkverletzung,<br />

kardiogener Schock, <strong>the</strong>rapierefraktäres Fieber, Sepsis,<br />

Meninigits/Meningoenzephalitis, konvulsiver Status epilepticus, akutes Leberversagen,<br />

akutes Nierenversagen) zu geben.<br />

milde <strong>TH</strong> nach<br />

Kreislaufstillstand seit<br />

2002 (AHA) bzw. 2003<br />

(ERC) empfohlen<br />

Evidenzu¨bersicht zu<br />

11 verschiedenen<br />

Indikationen<br />

1.1.1 Herz-Kreislauf-Stillstand<br />

Die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod („sudden cardiac<br />

death“) stellt die koronare Herzkerkrankung dar, gefolgt von nichtischämischen<br />

Kardiomyopathien und Herzklappenfehlern. Seltener können<br />

vererbte Anomalien (z.B. Brugada-Syndrom, hypertrophe Kardiomyopathie)<br />

oder angeborene Herzerkrankungen Ursache eines plötzlichen Herztodes<br />

sein [2].<br />

Rund 50% aller Todesfälle aufgrund einer koronaren Herzerkrankung treten<br />

plötzlich und unerwartet auf. Der am häufigsten aufgezeichnete Herzrhythmus<br />

während eines plötzlichen Herztodes ist Kammerflimmern (75-<br />

80%), gefolgt von Bradyarrhythmien (15-20%), wie atrioventrikulärem (AV-)<br />

Block oder Asystolie [3].<br />

Die Therapie besteht in der unverzüglich eingeleiteten kardiopulmonalen<br />

Reanimation entsprechend den ERC-Leitlinien. 1<br />

meist durch<br />

koronare Herzkrankheit<br />

50% unerwartete<br />

Todesfa¨lle<br />

kardiopulmonale<br />

Reanimation<br />

1.1.2 Schlaganfall<br />

Der ischämische Schlaganfall ist ein akutes neurologisches Defizit bedingt<br />

durch eine umschriebene Durchblutungsstörung des Gehirns, welchem<br />

thrombembolische, mikroangiopathische oder hämodynamische Ursachen<br />

zugrunde liegen können. Die Symptome sind abhängig vom betr<strong>of</strong>fenen<br />

Durchblutungssto¨rung<br />

unterschiedlicher<br />

Ursache<br />

1 www.cprguidelines.eu (Zugriff am 9.10.2012)<br />

<strong>LBI</strong>-<strong>HTA</strong> | 2012 11

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