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Der andere Reiter beugte sich noch weiter vor und fragte: "Können Sie mir sagen was das<br />
Wichtigste war, das Sie vom Hengst gelernt haben?"<br />
"Etwa die Zügelführung habe ich von ihm gelernt:<br />
Wichtig ist, nach Annehmen folgt Nachgeben. Nachgeben ist die wichtigste Hilfe und weniger<br />
ist mehr!"<br />
Bei den letzten Worten des Reiters blitzte in Severin eine vages noch nicht ganz fassbares<br />
Erkennen auf. Der Wirt brachte die Pizza und während Severin aß, begann er die gesamte Strategie<br />
seines bisherigen Weges zu überdenken. Allmählich rang er sich zu einer neuen Sichtweise durch.<br />
Er nahm sich vor nicht mit fanatischer Gewalt seine Ziele durchzusetzen, sondern Einsicht und wenn<br />
möglich auch eine Methode der inneren Erziehung zu entwickeln.<br />
Er überdachte auch die Zielsetzungen des Jnana Yoga. Sie waren philosophisch ganz anders<br />
gelagert und waren nicht dazu geeignet im Alltagsleben angewendet zu werden. Sie strebten<br />
Klarheit, Gedankenstille und dergleichen an, um veränderte Bewusstseinszustände einzuleiten.<br />
Einsicht, wie es Severin wollte, hat mit Ein-sehen, Hinein-Sehen zu tun und bezieht sich auf Aspekte<br />
der Schöpfung, die im Jnana Yoga als Maya, als Illusion bezeichnet wird und außer Negierung keine<br />
weitere Beachtung findet.<br />
Hier waren Weltanschauungen in Konflikt. Severin beschloss die Richtlinien des Jnana Yoga<br />
einstweilen fallen zu lassen und seinen Weg wieder im Anschluss an den Traum zwischen Jesus und<br />
dem Teufel zu suchen. In dem Traum, in dem über das Schicksal bestimmt wurde, schien der<br />
Schlüssel zu liegen. Doch einstweilen war dieser Schlüssel noch verborgen. Jedenfalls war das<br />
Schachbrett ein Symbol für diese Welt und hier auch sollte die Zukunft entschieden werden. Wozu<br />
entstand die Schöpfung, wenn der einzige Sinn wäre ihr zu entfliehen. Für Severin schien sich in der<br />
Schöpfung ein Geheimnis zu verbergen, das den Menschen dazu drängt den Rahmen der<br />
Schöpfung zu überschreiten, um über ihr zu stehen ohne sie zu verstoßen.<br />
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Vom Teufel zum Schatten<br />
Auch wenn Severin bislang manches in seinem Alleingang falsch gemacht hatte, so war dennoch die<br />
graue Öde des Alltags dadurch durchbrochen. In sein Leben war Dynamik eingekehrt. Diesbezüglich<br />
war Severin zufrieden.<br />
Es gab zwei neue Interessensthemen.<br />
� Die Schicksalskräfte oder Schicksalsmächte. Hierzu gehörte die Lösung der Frage wo diese<br />
gestaltenden Kräfte zu finden seinen, in der Psyche oder in der Religion oder in beiden.<br />
� Sanfte Methoden der inneren Führung. Fanatismus und Zwänge führen zu Misserfolg, wie ihn<br />
interessanterweise der Teufel darauf hingewiesen hatte. Wieso hatte ihm der Teufel geholfen?<br />
Das gab wiederum ein Rätsel auf.<br />
Der Traum vom Teufel und die Bestätigung seiner Vorhersage durch das Gespräch der zwei Reiter,<br />
bewirkte, dass Severin sich für den Teufel zu interessieren begann. Nicht in den allgemeinen<br />
volkstümlichen Überlieferungen suchte er Hinweise. Es musste da mehr an Tiefe versteckt sein. In<br />
beiden Träumen war der Teufel eher eine Schicksalsmacht und hatte wenig Ähnlichkeit mit dem<br />
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