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Annahme eines Gegners, so sagte sich Severin, würde ihn aufmerksam und wach halten. Damit<br />

würde er eines der Ziele im Yoga erreichen, nämlich immer wach und achtsam zu sein.<br />

Um sich den Schatten als Gegner gut zu vergegenwärtigen, und um sich durch die Gegnerschaft in<br />

seinen Yogastrategien aktiv und wach zu halten, fertigte sich Severin ein Bild eines Kampfes<br />

zwischen einem Yogi und dem Schatten als Verkörperung des Dunklen an und hängte sich dieses in<br />

das Wohnzimmer. Es sollte ihn tagtäglich erinnern wachsam zu sein.<br />

Die Auseinandersetzung mit dem inneren Teufel lässt den Yogi erstarken. Er ist sein<br />

Sparringspartner und schult die Wachsamkeit.<br />

Nach diesen Überlegungen wurde der Schatten für Severin zur Personifikation jener inneren Kräfte,<br />

die Spannungen und Disharmonien auslösen und ihn an seinem spirituellen Weg zu behindern<br />

versuchen. Nur durch die Personifikation der inneren Gegenkräfte ließ sich ein Gedankenspiel von<br />

Strategien und Gegenstrategien erstellen.<br />

8<br />

Die Übung der Achtsamkeit<br />

Die für Severin zunächst größte Schwierigkeit war die Tatsache, dass der Schatten in erster Linie ein<br />

Produkt seiner Fantasie zu sein schien. Dennoch, hinter vielen Widrigkeiten und Ereignissen schien<br />

eine lenkende Intelligenz mit einer gewissen Eigenständigkeit zu sein. Wie aber sollte er sich mit ihr<br />

auseinandersetzen, sie durchschauen und kontern können, wenn sie in keiner fassbaren Form in<br />

Erscheinung trat. Natürlich konnte er diese Kraft in einzelne Träume hinein interpretieren. Das aber<br />

war für Severin nicht ausreichend und erfüllend. Es hatte für ihn zu wenig Pfeffer. So wie es war, war<br />

es gleich einem Versteckspiel. Es erinnerte ihn an einen Traum, den er zu eben dieser Zeit hatte.<br />

Hier die Notiz aus seinem Protokollheft:<br />

31

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