35 Jahre Gefahrgutvorschriften fÃ¼r die StraÃe - Bundesanzeiger Verlag

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Gesetzliche Anforderungen an die Gefahrgut-Schulung von Mitarbeitern Personenkreis Rechtsgrundlage Schulungsinhalte Wiederholung Alle Verkehrsträger (der Gesetzgeber denkt darüber nach, den Luftverkehr von der Gb-Pflicht auszunehmen) Gefahrgutbeauftragte §§ 3-5 GbV und 1.8.3 ADR/RID/ADN Nur Pflichtstunden vorgeschrieben 5 Jahre (Wiederholung Prüfung) Beauftragte Personen § 6 GbV Tätigkeitsbezogen Zu wiederholen (Empfehlung alle 2 Jahre oder bei Vorschriftenänderung) Sonstige verantwortliche Personen (z.B. Fahrzeugführer von nicht kennzeichnungspflichtigen Fahrzeugen) Beschäftigte bei Klasse 7 – radioaktive Stoffe Verkehrsträger Straße Fahrzeugführer (kennzeichnungspflichtiger Fahrzeuge) § 6 GbV Tätigkeitsbezogen Zu wiederholen (Empfehlung alle 2 Jahre oder bei Vorschriftenänderung) Unterabschnitt 1.7.2.5 ADR/RID/ADN Kapitel 8.2 ADR Angemessene Unterweisung bezüglich des Strahlenschutzes einschließlich der zu beachtenden Vorsichtsmaßnahmen Basiskurse und Aufbaukurse (Tanks, Klassen 1 und 7) Sonstige mit Gefahrgut befasste Personen Kapitel 1.3 ADR Unterweisung: - Einführung - Aufgabenbezogene Unterweisung (bei RID sehr differenziert) - Sicherheitsunterweisung Verkehrsträger Schiene Sonstige mit Gefahrgut befasste Personen, Personal des Beförderers und des Eisenbahninfrastrukturbetreibers Verkehrsträger Binnenschifffahrt Kapitel 1.3 RID Unterweisung: - Einführung - Aufgabenbezogene Unterweisung als Basis- und Aufbauunterweisung sehr differenziert ausgestaltet - Sicherheitsunterweisung Sonstige mit Gefahrgut befasste Personen Kapitel 1.3 ADN Unterweisung: - Einführung - Aufgabenbezogene Unterweisung - Sicherheitsunterweisung Vor Arbeitsaufnahme 5 Jahre (Wiederholung Schulung und Prüfung) 2 Jahre oder bei Vorschriftenänderung 2 Jahre oder bei Vorschriftenänderung 2 Jahre oder bei Vorschriftenänderung Ausbildung von Sachkundigen Abschnitt 8.2.1 ADN Schulung mit Prüfung Alle fünf Jahre Wiederholungsschulung mit Prüfung und er muss mindestens 1 Jahr auf einem Schiff gearbeitet haben. Verkehrsträger See Alle am Gefahrguttransport beteiligten Personen des Landpersonals Verkehrsträger Luftverkehr Alle am Gefahrguttransport beteiligten Personen wie Shipper, Packer oder agent im Luftverkehr Kapitel 1.3 IMDG-Code Kapitel 1.5 IATA-DGR Schulung: - Schulung hinsichtlich allgemeiner Kenntnisse/Vertrautmachung - Aufgabenbezogene Schulung als Basis- und Aufbauunterweisung sehr differenziert ausgestaltet - Sicherheitsschulung Sehr differenziertes Schulungssystem Regelmäßige Auffrischungsschulungen Schulung und Prüfung alle 2 Jahre verbindlich 22 GEFAHRGUT FÜR DIE PRAXIS · SONDERAUSGABE
Personen, deren Arbeitsbereich die Beförderung gefährlicher Güter umfasst, müssen in den Anforderungen ihres Arbeits- und Verantwortungsbereichs eine Unterweisung erhalten. Im Seeverkehr muss das Landpersonal in jedem Falle geschult werden. Eine ADR-Fahrzeugführerausbildung ist erforderlich für alle Führer, die Gefahrgut mit kennzeichnungspflichtigen Fahrzeugen befördern. Unterweisungen/Schulungen Eine wesentliche Zielsetzung von Schulungen und Unterweisungen ist der Zuschnitt der Leistungen auf die Anforderungen des Unternehmens. Mit einem optimal abgestimmten Schulungsaufwand ist das Unternehmen in der Lage, die Kosten in einem angemessenen Rahmen zu halten und trotzdem Folgendes zu erreichen: Rechtssicherheit und Erfüllung der gesetzlichen Nachweispflicht Individuelle Optimierung der Sicherheitsstandards im jeweiligen Unternehmen Flexible und nachhaltige Qualifikation der Mitarbeiter Vorgehensweise Ein Beispiel für eine optimale Vorgehensweise bei Schulungen/Unterweisungen lässt sich durch anliegende Aufstellung ermitteln: Ermittlung des Schulungsbedarfs der Mitarbeiter Erstellung abteilungsbezogener und individueller Schulungspläne Gezieltes Training der relevanten Vorschriften Organisatorische Umsetzung der Schulungspläne durch Erstellung von Terminen für Inhouse-Schulungen Auf Wunsch könnten Übungs- und Testfragen eingearbeitet werden Nachbereitung und Teilnahmenachweis mit Zertifikaten Statistische Auswertung Transparente Darstellung der Wissenslücken Arbeitsentlastung und Zeitvorteile wegen auf Bedürfnisse abgestimmte Schulungsinhalte Konzentration auf das Notwendige Effektive Wissensvermittlung Jeder Vortrag und jede Präsentation ist Kommunikation. Wie jede Kommunikation hat auch der öffentliche Vortrag vier Seiten: die Seite des Inhalts, die Seite der Beziehung zwischen Vortragendem und Zuhörer, die Seite der Selbstdarstellung des Vortragenden und einen pragmatischen Aspekt. Ein Vortrag kann daher unterschiedliche Kommunikationsbedürfnisse des Vortragenden und der Zuschauer wie Zuhörer zum Ausdruck bringen. Vortragende haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was sie bewirken: möglichst viel Informationen darstellen, eine Beziehung zum Publikum herstellen, sich selbst in ein gutes Licht rücken, die Zuhörer und Zuschauer zum Handeln motivieren. Die Teilnehmer haben mehr oder weniger das Bedürfnis nach Sachinformationen, nach Hinweisen, wie sie die Informationen des Vortragenden praktisch verwerten können. In einem Vortrag, der ankommt, müssten vorstehende Kommunikationselemente enthalten sein. Die Gewichtung der einzelnen Faktoren richtet sich nach dem Profil der Teilnehmer. Ein glänzender Sachvortrag kommt bei einem Publikum wenig an, das einen hohen Bedarf nach praktischen Handlungsanweisungen hat. Wie ist der Vortrag zu strukturieren 1. Grundstruktur für längere Beiträge Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Vortrag oder Redebeitrag zu strukturieren. Je nach Anlass und Länge der Vortragszeit eignen sich unterschiedliche Grundstrukturen. Begrüßung – Der Anfang des Vortrags eignet sich sehr gut, um eine Beziehung zwischen Vortragenden und den Teilnehmern herzustellen (ausführliche formelle oder kurze informelle Begrüßung). Die Bedeutung der Begrüßung wird von vielen Vortragenden unterschätzt und in ihrer Vortragsvorbereitung nicht beachtet. Auftakt – Ein gelungener Vortragsauftakt besteht darin, sofort das Interesse der Zuhörer zu fesseln und sich zugleich körperlich dabei zu entspannen (z.B. einen Witz erzählen, eine aktuelle Begebenheit aufgreifen, ein Sprichwort gekonnt zitieren). Fragestellung, These – Einer der häufigsten Fehler beim Vortragen besteht in der Vorstellung, über ein Thema zu sprechen. Themen (Klassifizierung, Verpackung, Kennzeichnung usw.) sind wie ein Wald, in dem sich ein Redner nur einen oder ein paar wenige Bäume für die kurze Zeit seines Vortrags aussuchen kann. „Vollständigkeit“ ist nicht das Kriterium für den Aufbau des Vortrags. Die wichtigste Aufgabe des Vortragenden ist es, aus einem Thema etwas zu machen. Dazu gibt es zwei wesentliche Möglichkeiten: eine Fragestellung zu finden (Was wollen wir heute besprechen), eine These zu formulieren (z.B. fokussiert alle Themen, die besprochen werden sollen, mit den Teilnehmern vereinbaren). Der Vortragende vereinbart den Inhalt nach Begrüßung und Auftakt in klarer Form mit den Teilnehmern. Selbstoffenbarung – Einige Informationen zur eigenen Person nach der Vorstellung der zentralen Fragestellung des Vortrags helfen den Zuhörern zu verstehen, warum der Vortragende sich mit dieser Frage beschäftigt, über die er jetzt referieren wird. Hier geht es um Kriterien wie Kompetenz, persönliche Erfahrungen oder Glaubwürdigkeit. Selbstoffenbarung wirkt besser als Selbstdarstellung. Argumentationen – Im Hauptteil eines Vortrags werden Argumentationsfiguren entwickelt, die eine Antwort auf die gestellte Frage oder die behauptete These geben oder sich im Detail dem Vortragsmotto widmen. Das stärkste Argument ist immer, das etwas gesetzlich vorgeschrieben ist. Hier geht es aber eher um das Wie der Umsetzung. Abschluss – Jeder Vortrag braucht einen deutlichen Abschluss. Für das Ende eines Vortrags gibt es vielfältige Möglichkeiten (Zusammenfassung, Fazit, Rückbezug zum Anfang). Er eignet sich besonders gut dafür, das Bedürfnis der Zuhörer nach dem „Und was sollen wir jetzt damit anfangen“ zu befriedigen. Viele Vortragende vergessen, sich einen prägnanten Schlusssatz für ihren Vortrag zu überlegen. Auch hier bieten sich Erfahrungen in der praktischen Umsetzung an. 2. Visualisieren Beim Zuhörer eines Vortrags dominiert der visuelle Sinneskanal. Er glaubt dem, was er sieht, mehr als dem, was er hört. Der Redner ist nicht nur durch seine Stimme präsent, die er trainieren kann, er wirkt nicht nur durch seine Wortwahl, die er auch schulen kann. Er steht vor den Augen der Anwesenden als Bild. Die Wirkung der Körpersprache auf das Publikum ist daher nicht zu unterschätzen. Die Kleidung, der Haarschnitt, die Schminke usw. tun ihre Wirkung. Der Vortragende visualisiert also in erster Linie sich selbst. Darüber hinaus hat er viele Möglichkeiten, das, was er sagt, ins Bild zu setzen: Oft sind die Zuhörer dankbar, wenn er seinen Namen an die Tafel schreibt. Wichtige Begriffe wie Fremdwörter und Fachausdrücke sollten auf Tafel, Flipchart oder mittels Beamer visualisiert werden. Gut gestaltete Powerpoint-Vorträge verfehlen ihre Wirkung nicht. Bei der Visualisierung sind folgende Punkte in dieser Reihenfolge wichtig: Sichtbarkeit (Ist das auch noch in der GEFAHRGUT FÜR DIE PRAXIS · SONDERAUSGABE 23
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