35 Jahre Gefahrgutvorschriften für die StraÃe - Bundesanzeiger Verlag
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letzen Reihe zu sehen und zu lesen),<br />
Verständlichkeit,<br />
Strukturierung,<br />
Ästhetik (Farbe, Bilder).<br />
Eine Farbfolie macht das Publikum ärgerlich,<br />
wenn <strong>die</strong> gelbe Schrift nicht lesbar ist,<br />
<strong>die</strong> verwendeten Symbole nicht verständlich<br />
sind und zu viel Information auf einmal geboten<br />
wird. Eine Powerpoint-Präsentation über<br />
einen Beamer zeigt nur dann Professionalität,<br />
wenn <strong>die</strong> oben genannten Kriterien einer<br />
guten Visualisierung erfüllt sind.<br />
Die Teilnehmer haben in der Regel das<br />
Bedürfnis, <strong>die</strong> gezeigten Folien als Kopie zu<br />
bekommen. Überlegen Sie also, ob Sie <strong>die</strong>sem<br />
Bedürfnis nachkommen können, wenn Sie<br />
eine Folie zeigen. Dies gilt insbesondere für<br />
komplexe Folien.<br />
Motivation<br />
„Motivation ist das, was uns bewegt“ –<br />
„Was uns bewegt, sind unsere Bedürfnisse“.<br />
Nach Maslow haben Menschen eine Reihe<br />
von Bedürfnissen. Diese lassen sich auf <strong>die</strong><br />
Gestaltung von Seminaren übersetzen. Was<br />
bedeutet: Motivieren<br />
„Motivieren heißt: andere Menschen bewegen.“<br />
– „Andere Menschen kann man bewegen,<br />
wenn man ihre Bedürfnisse befriedigt“.<br />
Folgende Motivierungsstrategien können<br />
auf der Basis von Maslows Bedürfnismodell,<br />
z.B. für <strong>die</strong> Gestaltung eines Seminars, abgeleitet<br />
werden (siehe Tabelle).<br />
Folgende Strategien sind zu empfehlen, um<br />
zu motivieren:<br />
Aktivieren (z.B. durch Fragen stellen, Diskussionen<br />
anregen, Gruppenarbeiten)<br />
Bestätigen und „Verstärken“<br />
Anreize setzen, Ziele vorgeben<br />
Grenzen setzen, Freiheiten lassen<br />
als Persönlichkeit wirken<br />
Wird <strong>die</strong>s berücksichtigt, wird es keine leeren<br />
Gesichter in der Schulung geben, <strong>die</strong> nur<br />
darauf warten, dass <strong>die</strong> Zeit abläuft.<br />
Fazit<br />
Gefahrgutschulungen sind gesetzlich<br />
umfangreich reguliert. Um positive Ergebnisse<br />
zu erzielen und dem gesetzlichen<br />
Auftrag optimal nachzukommen, sind neben<br />
guten fachlichen Kenntnissen auch <strong>die</strong><br />
Grundlagen effektiver Wissensvermittlung<br />
und wirkungsvoller Motivationstechniken<br />
empfehlenswert.<br />
Die Unternehmen sollten über eine regelmäßige<br />
Bedarfsanalyse den Umfang der<br />
notwendigen Schulungen/Unterweisungen<br />
ermitteln und <strong>die</strong>se dann bedarfsgerecht<br />
und praxisnah durchführen oder durchführen<br />
lassen. Die Veranstaltungen selbst sollten in<br />
freundlicher Lernatmosphäre stattfinden und<br />
Spaß machen.<br />
In vielen Fällen bietet sich der Einsatz<br />
von Fremd<strong>die</strong>nstleistungen im Bereich der<br />
Gefahrgutschulungen an, da hier in der<br />
Regel Sachverstand gepaart mit vielfältiger<br />
Lösungskompetenz und Schulungserfahrung<br />
eingebracht wird. •<br />
Elemente aus Maslows Bedürfnismodell<br />
Biologische Bedürfnisse (nach Nahrung, Wasser,<br />
Sauerstoff, Ruhe, Sexualität, Entspannung)<br />
Sicherheitsbedürfnisse (nach Sicherheit,<br />
Behaglichkeit, Ruhe, Freiheit von Angst)<br />
Bindungsbedürfnisse (nach Zugehörigkeit,<br />
Verbindung mit anderen, zu lieben und geliebt<br />
zu werden)<br />
Selbstwertbedürfnisse (nach Vertrauen und dem<br />
Gefühl, etwas wert zu sein und kompetent zu sein;<br />
nach Anerkennung von anderen)<br />
Kognitive Bedürfnisse (nach Wissen, Verstehen, nach<br />
Neuem)<br />
Ästhetische Bedürfnisse (nach Ordnung, Schönheit)<br />
Selbstverwirklichungsbedürfnisse (das eigene Potenzial<br />
auszuschöpfen, bedeutende Ziele zu haben)<br />
Transzendenzbedürfnisse (spirituelle Bedürfnisse, sich mit<br />
dem Kosmos in Einklang zu fühlen)<br />
Übersetzung auf <strong>die</strong> Gestaltung von Seminaren<br />
Pausen einplanen, für Essen, Trinken und körperliche Bewegung; für sauerstoffreiche<br />
Raumluft sorgen; eine geräuscharme Atmosphäre schaffen;<br />
Lichtverhältnisse anpassen; Teilnehmer nicht als neutrale Wesen, sondern<br />
als Männer und Frauen mit unterschiedlichen Bedürfnissen behandeln.<br />
Ängste abbauen helfen; Transparenz in Bezug auf Anforderungen schaffen;<br />
Grenzen setzen.<br />
Kontakte zwischen den Teilnehmern/-innen anregen; den Gruppenzusammenhang<br />
fördern; als Leiter/-in <strong>die</strong> Führungsposition übernehmen;<br />
Mitgefühl ist besser als Mitleid.<br />
Ein positives Bild von den Teilnehmern/-innen haben und darstellen; Anreize<br />
setzen; Aufgaben stellen, <strong>die</strong> herausfordern und lösbar sind; Loben<br />
und Verstärken; <strong>die</strong> gegenseitige Achtung der Teilnehmer/-innen fördern.<br />
Wissen vermitteln; neugierig machen; Neues darstellen.<br />
Gute Gestaltung von Papieren, Skripten, Folien, Tafelanschriften; mit<br />
Farben strukturieren; ausdrucksvoll sprechen; klare Ablaufstrukturen<br />
anbieten; Raumaufteilung beeinflussen.<br />
Besondere Fähigkeiten der Teilnehmer/-innen entfalten lassen; Raum für<br />
<strong>die</strong> Entwicklung von Zielen anbieten; Freiheiten lassen.<br />
Platz für Transzendenzbedürfnisse einräumen: religiöse und ethische<br />
Haltungen respektieren; zum Nachdenken über menschliche Begrenzungen<br />
anregen.<br />
24 GEFAHRGUT FÜR DIE PRAXIS · SONDERAUSGABE