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MIT UMFASSENDEM ONLINE-VERZEICHNIS FÃœR PHARMA UND ...

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ches gilt für ein Pincer­Impingement, mit einem nahezu<br />

zirkumferenten Umfang. In dieser Situation bietet sich eher<br />

ein offenes Vorgehen mittels Arthrotomie an.<br />

Hinsichtlich des gleichzeitigen Labrumschadens hat sich<br />

gezeigt, dass das Labrum erhaltenswert ist, sofern es noch<br />

erhalten werden kann. Eventuell muss bei einem Pincer­<br />

Impingement das Labrum temporär abgelöst, der Knochen<br />

im Bereich Acetabulum entsprechend reseziert werden und<br />

dann eine Refixation des Labrums erfolgen. Dieses ist in<br />

geübter Hand inzwischen technisch möglich. Hierbei muss<br />

man jedoch aus arthroskopischer Sicht auch ein Gespür<br />

dafür entwickeln, welches Labrum erhaltenswert ist. Kalzifizierte<br />

Labrumanteile rechtfertigen sicherlich keine aufwendige<br />

Refixation mehr. Gelegentlich findet sich gleichzeitig<br />

eine reaktive Ödembildung im Bereich des Acetabulums;<br />

diese kann mittels K­Draht und Bildwandlerkontrolle<br />

multipel angebohrt wurden, um in Sinne der Reizbohrung<br />

eine Entlastung zu erreichen. Eine Evidenz für diese Therapie<br />

gibt es jedoch nicht.<br />

In verschiedenen Zentren werden eventuell vorliegende craniale<br />

acetabuläre Knorpeldefekte mit knorpelchirurgischen<br />

Maßnahmen (Mikrofrakturierung, Abrasion, Knorpelzelltransplantation)<br />

behandelt. Wir selber sehen hierzu momentan<br />

noch keine rationale Basis. Bei all diesen Verfahren<br />

ist Entlastung der betroffenen Knorpelareale notwendig.<br />

Diese ist beim Hüftgelenk bekannterweise nicht möglich.<br />

Selbst beim Anheben des Beines im Bett kommt es zu Belastungen,<br />

die größer sind als das Körper gewicht.<br />

Neben einzelnen Kasuistiken, dass knorpelchirurgische<br />

Maßnahmen technisch möglich sind, fehlt auch ein<br />

Hinweis in der Literatur, dass man hierdurch wirklich stabilen,<br />

wenn auch nur stabilen Faserknorpel erreichen<br />

kann.<br />

Ganz wichtig bei Knochen­resezierenden Maßnahmen ist<br />

es, dass eine entsprechende Ossifikationsprophylaxe<br />

durchgeführt wird. Man hat erkannt, dass das produzierte<br />

Fräsmehl sehr osteogen potent ist und ohne ent sprechende<br />

Ossifikationsprophylaxe wie in der Hüftendoprothetik<br />

radiologisch und klinisch relevante heterotrophe Ossifikationen<br />

signifikant häufiger sind.<br />

Arthrose<br />

Bei der primären Arthrose des Hüftgelenkes bleiben im Rahmen<br />

der arthro skopischen Therapie nur symptomatische<br />

Ansätze mit Lavage, Labrumdebridement, Knorpeldebridement,<br />

Synovektomie, Kapselrelease, Osteophytenabtragung,<br />

Anbohren von ossären Ödemen. Hierbei stellt sich bei<br />

einem derartigen polypragmatischen Ansatz die Frage, was<br />

überhaupt den Effekt ausmacht, zumal der Patienten ja auch<br />

über eine gewisse Zeit auf dem Extensionstisch liegt. Die<br />

Distraktion mag hier auch einen weiteren Effekt ergeben.<br />

Abb. 4: Pit­Herniation.<br />

Nicht zu unterschätzen ist gerade in der<br />

Arthrosetherapie der Placeboeffekt. Dieser<br />

ist bei verschiedenen Studien mit 30 bis 40<br />

Prozent anzusetzen. Berichten also verschiedene<br />

Autorengruppen über einen positiven<br />

Effekt nach arthroskopischen Eingriffen<br />

an der Hüfte bei Arthrosepatienten<br />

in einer nicht kontrollierten Studie, so gilt<br />

es, diesen Placeboeffekt immer mit zu berücksichtigen.<br />

Zusammenfassung<br />

Abb. 5: Typischer Knorpelschaden beim FAI.<br />

Bei der arthroskopischen Therapie der Hüftgelenkarthrose<br />

gilt es, folgende Punkte zu berücksichtigen:<br />

x Bei einer symptomatischen Hüft gelenkdysplasie gibt es<br />

keine gute Indikation. Die Resektion eines symptomatischen<br />

Ligamentum capitis femoris oder eines symptomatischen<br />

Labrumschadens führt eher sogar zu einer Progredienz der<br />

Symptomatik.<br />

x Bei einem femoroacetabulären Impingement sollten<br />

noch keine inferioren Osteophyten vorliegen, der craniale<br />

Gelenkspalt nicht unter 2 mm betragen und kein signifikantes<br />

Ödem vorliegen. Unter Berücksichtigung des klassischen<br />

Röntgenteleskopes handelt es sich hierbei somit um<br />

Patienten bis maximal zum radiologischen Kellgren­Lawrence<br />

Stadium II.<br />

Das Wichtigste im Rahmen einer Beratung des Patienten<br />

ist sicherlich, auf die limitierten Ziele des Verfahrens hinzuweisen.<br />

Patienten und auch zuweisende Kollegen sehen<br />

gelegentlich leider die Hüftarthro skopie in Konkurrenz zur<br />

Hüft endoprothetik.<br />

Hier gilt es, den Patienten intensiv zu beraten. Insbesondere<br />

über die Tatsache, dass selbst bei einem Kellgren­<br />

Lawrence­Stadium I­II Therapieziele sehr limitiert sein<br />

können und dass eventuell nach sechs Monaten bereits ein<br />

Nachfolgeeingriff notwendig werden könnte.<br />

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