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24. März 2012 - Arzt + Kind

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Rheumatologie<br />

Update: Pädiatrische Rheumatologie<br />

Eine Zusammenfassung der Tagung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) 2011<br />

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang emmingeR<br />

Leiter der Rheumaambulanz<br />

Universitätsklinik für<br />

<strong>Kind</strong>er- und Jugendheilkunde<br />

Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien<br />

Tel.: +43(0)1/40400-3188<br />

wolfgang.emminger@meduniwien.ac.at<br />

Etanercept bei <strong>Kind</strong>ern mit juveniler idiopathischer<br />

Arthritis - Daten der <strong>Kind</strong>errheumaambulanzen<br />

Wiens:<br />

20<br />

Erfahrungen mit Etanercept bei<br />

<strong>Kind</strong>ern mit juveniler idiopathischer<br />

Arthritis (JIA)<br />

Dr. Andrea Ulbrich (gem. mit J. Hruby, S. Rippel,<br />

H. Schacherl, W. Emminger) vom AKH<br />

Wien präsentierte die seit dem Jahr 2000<br />

erhobenen Erfahrungen mit Etanercept bei<br />

<strong>Kind</strong>ern mit juveniler idiopathischer Arthritis<br />

(JIA). 74 <strong>Kind</strong>er, die seit 2000 im Preyer’schen<br />

<strong>Kind</strong>erspital und in der <strong>Kind</strong>errheumambulanz<br />

an der Univ.-Klinik für <strong>Kind</strong>er- und<br />

Jugendheilkunde Etanercept (Enbrel) erhielten,<br />

wurden retrospektiv analysiert.<br />

Dieses ist ab dem 2. Lebensjahr zugelassen<br />

für <strong>Kind</strong>er mit JIA, die nach Therapiebeginn<br />

mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR)<br />

und während der Verabreichung einer Basistherapie<br />

mit Methotrexat (MTX) nur unzureichend<br />

klinisch ansprechen oder MTX<br />

nicht tolerieren. Dies ist bei etwa 25-30%<br />

der <strong>Kind</strong>er und Jugendlichen mit JIA der Fall.<br />

Für den Einsatz von Etanercept bei anderen<br />

Subgruppen der JIA als der juvenilen Polyarthritis<br />

gibt es einen Konsens der kinderrheumatologisch<br />

tätigen Ärzte in Deutschland<br />

und Österreich. Hilfreich in der Therapie der<br />

JIA sind zusätzlich intraartikuläre Corticosteroide,<br />

niedrig<br />

dosiertes orales<br />

Prednisolon,<br />

Ergo- und Physiotherapie.<br />

Im<br />

Unterschied zu<br />

Erwachsenen<br />

bemerken <strong>Kind</strong>er<br />

mit JIA meist rasch<br />

die Verbesserung,<br />

den Rückgang der<br />

Morgensteifigkeit<br />

Abb. 1: Anzahl der maximal betroffenen Gelenke (1-38, MW 8,4) und der aktuell betroffenen<br />

Gelenke (0-22, MW 3)<br />

Die Arbeitsgruppe Pädiatrische Rheumatologie ist im Rahmen der<br />

ÖGR Tagung im Dezember 2011 in Wien mit Posterpräsentationen,<br />

einer wissenschaftlichen Sitzung und einer Arbeitsgruppensitzung<br />

aktiv. Im Folgenden werden die gebotenen Präsentationen zusammengefasst.<br />

und der Gelenkschwellungen.<br />

Frau Dr. Ulbrich präsentierte den Rückgang<br />

der geschwollenen oder in der Beweglichkeit<br />

eingeschränkten Gelenke unter Etanercept<br />

pro Patient von 1-38 Gelenken (Mittelwert<br />

8,4) auf 0-22 (Mittelwert 3,0). Im Mittel<br />

kam es nach 5,5 Monaten (nach 1 Monat bis<br />

1,6 Jahren) zu einer Erscheinungsfreiheit, die<br />

bei 28 Patienten (37,8%) bis September 2011<br />

angehalten hat. Davon sind 15 on Therapie<br />

und 13 off Therapie. Sie zeigte, dass auch<br />

nach nicht befriedigendem Ansprechen auf<br />

MTX durch Etanercept eine wesentliche Verbesserung<br />

erreicht wird und einige Patienten<br />

einen Zustand der Remission bei gleichzeitiger<br />

Medikamentenfreiheit erreichen können.<br />

Fallbericht:<br />

NOMID (CINCA) -Syndrom<br />

OÄ Dr. Andrea Skrabl-Baumgartner von der<br />

MedUni Graz zeigte ein Poster eines <strong>Kind</strong>es<br />

mit NOMID (CINCA) -Syndrom, einer massiven<br />

generalisierten Entzündung, die unbehandelt<br />

tödlich sein kann. Corticosteroide<br />

sind meist nicht ausreichend wirksam. Die mit<br />

einem urtikariellen, meist nicht sehr juckenden<br />

Exanthem einhergehende Entzündung<br />

zeigt Schübe hohen Fiebers, Gelenkschmerzen,<br />

Meningismus und eine Beteiligung von<br />

Auge und Gehör sowie eine sterile meningeale<br />

Reizung mit oft erhöhtem Liquordruck.<br />

Eine Therapie, die zu einer verminderten Freisetzung<br />

von Interleukin 1 führt, reguliert die<br />

potentiell letale Erkrankung herab. Es bestehen<br />

Erfahrungen mit dem Off label-Einsatz<br />

des Interleukin-1-Antagonisten Anakinra<br />

(Kineret®) und es gibt einen für Cryopyrin<br />

assoziierte Fiebersyndrome bereits zugelassenen<br />

Antikörper gegen Interleukin 1, das<br />

Canakinumab (Ilaris®), das 1x alle 8 Wochen<br />

oder in kürzeren Intervallen verabreicht wird.

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