Strukturanalyse des Beachvolleyballspiels - Volleyball-Training.de

seltener zurückgegriffen (Frauen: 16%, Männer: 13,6%). Die verteidigende Mannschaft agiert
oft mit dem Linienblock und der Abwehrposition in der Diagonalen. Durch die
Feldverkleinerung und die vielen extrem-diagonal geschlagenen Bälle muss die
Abwehrposition weiter vorne gewählt werden. Hierdurch wird die Abwehrmöglichkeit eines
kurzen Balles durch verkürzte Laufwege gesteigert. Zudem hat sich Eigensicherung der
Blockspieler/-innen verbessert, sodass mehr Bälle, die kurz hinter den Block gespielt werden,
abgewehrt werden. Dies wird auch anhand der niedrigeren Wirkungsquotienten deutlich.
- Angriffe über die Außenpositionen werden im Männerbereich bevorzugt. Im Frauenbereich
gewinnt der Angriff über die Position III mit 39% an Bedeutung. Ungefähr jeder zweite von
fünf Bällen wird so angegriffen, bei den Männern ist dies nur jeder vierte Ball.
- Besondere Bedeutung kommt den Schlägen gegen die Laufrichtung zu. Zwar werden diese
Schläge deutlich weniger eingesetzt, haben aber im Vergleich zu den Schlägen in
Anlaufrichtung in beiden Leistungsklassen eine höhere Effektivität.
- Die Qualität bezüglich der verschiedenen Angriffstechniken (Ausnahme „Sonstige“-
Angriffstechniken) liegt um den Wirkungsquotienten 2. Wobei sich sowohl bei den Männern
als auch bei den Frauen ein leichte Abschwächung vom „harten Schlag“ über den „taktischen
Schlag“ bis hin zum „Poke- o. Cobra-Shot“ ergibt. Die Effektivität des „taktischen Schlages“
bei den Männern hat zugenommen. Dies wird deutlich, da die Technik häufigere Anwendung
findet und der WQ (1,96) nicht stark von dem des „harten Schlages“ (WQ=2,03) abweicht.
Betrachtet man lediglich die „harten Schläge in Anlaufrichtung“, dann ist dieser WQ mit 1,89
sogar geringer als der, der taktischen Schläge“ mit 1,96.
- Der „Poke o. Cobra-Shot“ wird von den Frauen effektiver gespielt.
Folgende Trainingshinweise sollten die Spieler der LKI und LKII bzw. deren Trainer/-innen zur
Trainingssteuerung berücksichtigen:
- Anstelle von Kurzsätzen bis 15 Punkte müssen längere Belastungen bis 21 Punkte pro Satz
gespielt werden.
- Die Spieler müssen sich auf kürzere Pausen zwischen den Ballwechseln einstellen, womit die
Belastungsintensität zunimmt.
- In den einzelnen Ballwechseln muss der Punktgewinn schneller erfolgen (vgl. Nettospielzeit
pro Ballwechsel).
- Die Zuspielqualität auch bei schlechter Annahme muss deutlich gesteigert werden, so dass es
häufiger zum optimalen, netznahen Angriff kommen kann.
- Beim Angriff sollte der harte Schlag öfter gewählt werden. Zudem ist es immens wichtig das
Technikspektrum hinsichtlich der Angriffschläge gegen die Laufrichtung zu erweitern bzw. zu
festigen. Bisher werden diese Angriffe nur sporadisch oder aus Verlegenheit eingesetzt.
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