3.000 Euro für Steiermarks beste Wasser ... - Wasserland Steiermark
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Abb. 2: Unterscheidung nach Art des Hochwassers<br />
Abb. 3: Mögliche Wege des <strong>Wasser</strong>eintritts in das Gebäude (Quelle HIB)<br />
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bis ca. 30 – 40 cm (Starkregen),<br />
einem Hochwasserereignis bis ca.<br />
2,0 m Höhe (Überflutung) und einem<br />
kurzzeitigen Grundwasseranstieg<br />
unterschieden werden (Abb. 2).<br />
Diese Differenzierung ist wichtig,<br />
da die Zeitdauer des Ereignisses<br />
und die Hochwasserhöhe bezüglich<br />
„Abwehr“ des Hochwassers bzw.<br />
Auswahl der Konstruktionsart des<br />
Gebäudes entscheidend ist.<br />
Die Standsicherheit eines Gebäudes<br />
wird bei einem mäßigen <strong>Wasser</strong>eintritt<br />
ins Gebäude meist nicht<br />
gefährdet, jedoch sind nachhaltige<br />
Schäden an der Bausubstanz, der<br />
technischen Gebäudeausrüstung<br />
und der Einrichtung möglich. Daher<br />
soll vorrangig das Eindringen von<br />
<strong>Wasser</strong> in das Gebäude weitgehend<br />
– speziell im Neubau – verhindert<br />
werden. <strong>Wasser</strong> kann als<br />
Oberflächenwasser oder Grundwasser<br />
über verschiedene Wege in<br />
das Gebäude eindringen (Abb. 3).<br />
Nachfolgend ausgeführte Kriterien<br />
<strong>für</strong> Bausysteme und –konstruktionen<br />
gibt es zu beachten:<br />
Massivhäuser<br />
Prinzipiell sollten die tragenden<br />
Bauteile so gewählt werden, dass<br />
sie möglichst hohlraumfrei sind.<br />
Auch die Wärmedämmungen sollen<br />
nicht hinterläufig sein, damit sich<br />
kein Druck- und Stauwasser bilden<br />
<strong>Wasser</strong>land <strong>Steiermark</strong> 2/08<br />
kann. Somit kann ein eventuelles<br />
Austrocknen nach einem Hochwasserereignis<br />
rascher erfolgen.<br />
Kellergeschoße sollten unbedingt<br />
in Massivbauweise (Stahlbeton)<br />
ausgebildet werden. Die Abdichtungsmaßnahmen<br />
können entweder<br />
durch eine weiße (Dichtbetonbauweise)<br />
oder schwarze Wanne<br />
(flexible Abdichtungssysteme) erfolgen.<br />
Der Auftrieb durch Grundwasser<br />
ist dabei zu berücksichtigen.<br />
Die Ausbildung eines Pumpensumpfes<br />
im Kellergeschoß an der<br />
tiefsten Stelle im Keller wird jedenfalls<br />
empfohlen. Somit ist ein leichteres<br />
Auspumpen der überfluteten<br />
Räume möglich. Die Böden sollten<br />
mit einem leichten Gefälle zum<br />
Pumpensumpf hin hergestellt sein<br />
und z.B. aus Keramikfliesen <strong>beste</strong>hen.<br />
Von Teppich- und Parkettböden<br />
ist abzuraten.<br />
Für Wände empfiehlt sich ebenfalls<br />
ein wasserabweisendes Material<br />
zu verwenden. Hohlkehlen in den<br />
Bodenkanten erleichtern die Reinigung.<br />
Die Zwischenwände sollen ebenfalls<br />
in Massivbauweise mit leicht<br />
zu reinigenden Oberflächen bzw.<br />
wasserbeständigen Putzsystemen<br />
ausgebildet werden.<br />
Die äußeren Oberflächen der Außenwände<br />
sollen zumindest im unteren<br />
Bereich stoßfest gegenüber<br />
mechanischen Beschädigungen<br />
wie z.B. Baumstämme etc. sein.<br />
Fertigteilhäuser in Holzbauweise<br />
Massivholzhäuser und Holzständerbauweisen<br />
in hochwassergefährdeten<br />
Gebieten sollten nach Möglichkeit<br />
vermieden werden.<br />
Ein vollständiges Austrocknen ist<br />
nur durch die Demontage sämtlicher<br />
Beplankungen und Wärmedämmungen<br />
möglich. Besonderes<br />
Augenmerk ist auf nicht zugängliche<br />
Konstruktionen zu legen, wie<br />
z.B. Fußpfetten etc. (Abb. 4).<br />
Aus Sicht des Verfassers sollte bei<br />
Holzständerkonstruktionen nach<br />
Möglichkeit eine „Sollbruchstelle“<br />
bei ca. 1 m Höhe eingeplant werden.<br />
Somit müsste nach einem<br />
Hochwasserereignis in der Regel<br />
lediglich der untere Teil der Beplankung,<br />
Wärmedämmung etc. erneuert<br />
bzw. ausgetauscht werden. Die<br />
tragende Holzkonstruktion könnte<br />
in kurzer Zeit wieder schneller austrocknen.<br />
Vorsicht ist jedoch bei<br />
Beplankungen gegeben, die aussteifend<br />
wirken. Es ist vorteilhaft,<br />
zwischen den Holzständern Beplankungen<br />
mit zementgebundenen<br />
Abb. 4: Mögliches Sockeldetail Holzbauweise gegen Starkregenereignis