3.000 Euro für Steiermarks beste Wasser ... - Wasserland Steiermark
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Zur Trockenlegung von Wänden<br />
und Fußböden gibt es verschiedene<br />
Methoden. Neben der natürlichen<br />
Austrocknung durch die klimatischen<br />
Verhältnisse gibt es noch<br />
die technische Austrocknung.<br />
Die natürliche Austrocknung hängt<br />
wesentlich von der Jahreszeit, den<br />
örtlichen Bedingungen (Mikroklima)<br />
und dem Standort des Gebäudes<br />
ab. Effizienter ist die technische<br />
Austrocknung. Sie ist in der Regel<br />
um einiges schneller als die natürliche<br />
Austrocknung durch die<br />
Raumluft (Abb. 6). Prinzipiell wird<br />
bei der technischen Austrocknung<br />
trockene Luft in die Konstruktion<br />
eingeblasen und feuchte Luft wiederum<br />
an anderer Stelle abgesaugt.<br />
Allerdings ist die Art der Trocknung<br />
<strong>für</strong> den jeweiligen Fall vor Ort zu<br />
entscheiden.<br />
Zusammenfassung<br />
und Empfehlungen<br />
Prinzipiell soll in hochwassergefährdeten<br />
Gebieten kein Bauland<br />
ausgewiesen werden. Trotzdem<br />
kommt es immer wieder vor, dass<br />
besondere Umstände dies erforderlich<br />
machen. Dann ist besonders<br />
darauf zu achten, dass eine geeignete<br />
Bauweise und entsprechende<br />
Konstruktionen, Aufbauten und<br />
Oberflächen gewählt werden.<br />
Die Art des Hochwasserereignisses<br />
bestimmt in der Regel den Hochwasserschutz<br />
– d.h. durch entsprechende<br />
Vorkehrungen soll da<strong>für</strong><br />
gesorgt werden, dass kein <strong>Wasser</strong><br />
ins Gebäude eindringt oder dass<br />
leicht zu reinigende und nicht hinterläufige<br />
Konstruktionen gewählt<br />
werden.<br />
Prinzipielle vorbeugende planerische<br />
Maßnahmen <strong>für</strong> den Neubau:<br />
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Ausführung einer wasser-<br />
dichten Kellerwanne oder/und<br />
schwarzen Abdichtung<br />
Verhinderung von <strong>Wasser</strong>-<br />
rückstau aus dem Kanalnetz<br />
Abdichtung gegen <strong>Wasser</strong>ein-<br />
tritt direkt am Gebäude<br />
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<strong>Wasser</strong>beständige bzw. un-<br />
empfindliche und hohlraumarme<br />
Baustoffe, Bodenund<br />
Wandbeläge und Konstruktionen<br />
verwenden<br />
Kriterien <strong>für</strong> Materialauswahl:<br />
Erneuerbarkeit, Wiederherstellbarkeit,<br />
gute Trocknungseigenschaften<br />
etc.<br />
Heizanlagen, Stromverteiler<br />
und höherwertige Einrichtungsgegenstände<br />
in Obergeschoße<br />
verlegen; in hochwassergefährdeten<br />
Bereichen nur<br />
mobile Einrichtung verwenden<br />
In hochwassergefährdeten<br />
Gebieten auf Ölheizungen und<br />
Pelletsheizungen entweder generell<br />
verzichten oder hochwassersicher<br />
situieren; Öltanks<br />
gegen Aufschwimmen<br />
sichern<br />
Ausreichend dimensionierte<br />
Treppenhäuser vorsehen, somit<br />
wird die Räumung erleichtert<br />
Höhergelegte Eingangsbe-<br />
reiche planen, Lichtschächte<br />
anpassen und Türanschläge<br />
nach außen anordnen<br />
Bereits bei der Planung Grund-<br />
stücksentwässerung und die<br />
Rückstausicherheit berücksichtigen<br />
Die Geländemodellierung soll<br />
einen unschädlichen <strong>Wasser</strong>abfluss<br />
durch entsprechende<br />
sinnvolle Höhenplanungen ermöglichen<br />
Bei befestigten Außenflächen<br />
und Wegen sind zur Versickerung<br />
von Oberflächenwasser<br />
nicht versiegelte Flächen vorzusehen<br />
Prinzipiell soll danach getrachtet<br />
werden, „schmutziges“ <strong>Wasser</strong><br />
nicht ins Gebäudeinnere zu lassen<br />
– die Abhaltung von Oberflächenwasser<br />
sollte das Ziel sein.<br />
Aber nicht nur ausufernde Flüsse<br />
und Bäche bringen Überschwemmungen.<br />
Abfließende Hangwässer<br />
bei Starkregen sind ebenfalls zu beachten<br />
und entsprechende bautechnische<br />
Vorkehrungen vorzusehen.<br />
Bei Altbauten ist ein vollständiges<br />
Abhalten des <strong>Wasser</strong>s meist nicht<br />
möglich. Die Gefahr einer Schädigung<br />
der Bausubstanz durch den<br />
erhöhten <strong>Wasser</strong>druck ist in der<br />
Regel zu groß.<br />
Weitere Kriterien <strong>für</strong> die Planungsmaßnahmen<br />
im Altbau:<br />
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Nachrüstung und Einbau von<br />
dichten Dammbalken und Verschlüssen<br />
bei sämtlichen Öffnungen<br />
Im Erdgeschoß die Fußböden<br />
möglichst hohlraumfrei verlegen<br />
Im Keller nur untergeordnete<br />
Nebenräume mit flexiblen Möbeln<br />
anordnen – eine Abhaltung<br />
von Grundwasser durch<br />
nachträgliche Abdichtungsmaßnahmen<br />
ist aufwendig und<br />
meist nicht zielführend<br />
Im Kellergeschoß diffusionsof-<br />
fene Fußboden- und Wandkonstruktionen<br />
wählen – eine<br />
Überflutung ist gewünscht, somit<br />
gibt es keine statischen<br />
Probleme mit der Stabilität und<br />
Auftrieb<br />
Außen- und Innenwände sol-<br />
len nach Möglichkeit leicht zu<br />
reinigen sein oder werden<br />
nach einem Hochwasserereignis<br />
neu verputzt<br />
Türblätter sollen leicht zum<br />
Aushängen sein und in einem<br />
Bereich zwischengelagert<br />
werden können, welcher nicht<br />
hochwassergefährdet ist. Türstöcke<br />
sollen vorrangig aus<br />
Metall sein<br />
Durch die Einhaltung dieser aufgezeigten<br />
Kriterien können zwar ein<br />
Hochwasserereignisse und negative<br />
Auswirkungen auf ein Gebäude<br />
nicht verhindert werden, jedoch ist<br />
eine wesentliche Reduktion des<br />
Schadensbildes zu erwarten.