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3.000 Euro für Steiermarks beste Wasser ... - Wasserland Steiermark

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Abb. 5: Gewässervernetzung Saßbach; Foto: Schlacher Abb. 6: Saßbachumleitung; Foto: Pfeiler<br />

ungen in der Biotoplandschaft geführt.<br />

Bereits nach wenigen Monaten<br />

sind hochwertige gewässerbezogene<br />

Lebensräume entstanden,<br />

einige terrestrische sind im Gegenzug<br />

verschwunden. Dieser dynamische<br />

Prozess ist mit der Fertigstellung<br />

des Nebengerinnes im<br />

Winter 2007/08 initiiert worden. Bis<br />

Dezember 2007 mündete das Nebengerinne<br />

in den Saßbach. Erst<br />

danach wurde das gesamte Nebengerinne<br />

als Verzweigungsstrecke<br />

des Hauptgerinnes mit <strong>Wasser</strong> beschickt<br />

und in die Gewässerdynamik<br />

der Mur eingebunden.<br />

Die Maßnahmen wurden im Rahmen<br />

des Interreg IIIa Projektes<br />

„Maßnahmen Unteres Murtal“ abgewickelt<br />

und zu 50 % aus Mitteln<br />

der EU kofinanziert. Der nationale<br />

Anteil wird vom Bund (85 %) und<br />

vom Land <strong>Steiermark</strong> (15 %) getragen.<br />

Bauzeit: 2006–2008.<br />

Baukosten: rd. 600.000 <strong>Euro</strong> (davon<br />

rd. 250.000 <strong>Euro</strong> Grundablöse)<br />

Monitoringprogramm<br />

Der Erfolg der Maßnahmen wird<br />

durch ein Monitoringprogramm<br />

kontrolliert.<br />

Im flussmorphologischen Monitoring<br />

wird mittels „Tracersteinen“<br />

(simuliertes Geschiebematerial) der<br />

Weg des eingebrachten Geschiebes<br />

über Satellitennavigation verfolgt<br />

und dokumentiert (<strong>Wasser</strong>land<br />

<strong>Steiermark</strong> 1/2008). Räumlich detaillierte<br />

Vermessungen werden mit Informationen<br />

aus Bildern von zwei<br />

Webcams (http://www.wasserwirtschaft.steiermark.at)<br />

ergänzt, welche<br />

in halbstündigen Intervallen<br />

Bilder liefern, um ein möglichst<br />

kontinuierliches Monitoring der<br />

stattfindenden Veränderungen zu<br />

gewährleisten. Bei Abweichungen<br />

vom geplanten Ablauf der Maßnahmenentwicklung<br />

ist vorgesehen,<br />

gegebenenfalls eine entsprechende<br />

Änderung zu initiieren.<br />

Die Entwicklung der Lebensräume<br />

sowie die Lebensbedingungen der<br />

Arten innerhalb des Natura 2000<br />

Gebietes werden durch ein Fischmonitoring<br />

sowie über Biotop- und<br />

Vegetationskartierungen überwacht.<br />

Die naturräumliche Situation<br />

ist nach Abschluss der Baumaßnahme<br />

wie folgt zu beschreiben:<br />

Durch das Abschieben von Material<br />

in die Mur entstanden vegetationsfreie<br />

Flächen über Schotter und<br />

humosem Material. An den neu geschaffenen<br />

bzw. geöffneten Ufern<br />

bildeten sich Schotter- und Sandsteilwände<br />

sowie Schotterbänke,<br />

Schlammufer und Spülsäume an<br />

Lockersubstrat. Die Summe der<br />

Längen der Uferlinien im Projektgebiet<br />

erreichte mit Abschluss der<br />

Baumaßnahmen am Seitengerinne<br />

schätzungsweise die dreifache<br />

Länge gegenüber dem Ausgangszustand.<br />

Zusätzlich wurden Kleinstrukturen<br />

in Form von losem und<br />

zu Haufen aufgeschichtetem Totholz<br />

geschaffen.<br />

Sekundär entstanden durch die teilweise<br />

Fällung bzw. Rodung der<br />

Wälder Schlagflächen, die sich teilweise<br />

zu Neophytenfluren entwickelt<br />

haben. Alle genannten Geländeformen,<br />

Vegetationstypen und<br />

anderen Strukturen waren ursprünglich<br />

nicht vorhanden. Grundsätzlich<br />

sind jedoch auch alle ursprünglich<br />

vorhandenen Biotop-<br />

typen zumindest kleinflächig erhalten<br />

geblieben.<br />

Die folgende Übersicht über die flächenmäßige<br />

Ausdehnung der festgestellten<br />

Biotoptypen ist eine Basis<br />

<strong>für</strong> ein weiteres ökologisches<br />

Monitoring.<br />

Biotoptyp Biotopfläche [m²]<br />

Sandsteilwand 37<br />

Junge Laubbaumaufforstung 108<br />

Frische basenreiche Magerwiese der Tieflagen 138<br />

Frische Grünlandbrache nährstoffreicher<br />

Standorte der Tieflagen 175<br />

Hartriegelgebüsch 185<br />

Biotopkomplex: Feuchte bis nasse Grünlandbrache<br />

nährstoffreicher Standorte/Weidenpioniergebüsch 393<br />

Strukturholz, trocken 462<br />

Begradigter Hügellandbach 589<br />

Schlammufer der Fließgewässer mit Pioniervegetation 595<br />

Ton- und Erdhalde 1.088<br />

Fichtenforst 1.170<br />

Frische, artenreiche Fettwiese der Tieflagen 1.970<br />

Grasdominierte Schlagflur 2.865<br />

Weidenauwald 3.545<br />

Schotter- und Sandbank der Fließgewässer<br />

mit Pioniervegetation 4.049<br />

Schwarzerlen-Eschenauwald 5.556<br />

Neophytenflur 5.671<br />

Sand und Kieshalde 6.047<br />

Silberpappel- und Weidenforst 8.127<br />

Frische basenreiche Grünlandbrache<br />

nährstoffarmer Standorte der Tieflagen 8.389<br />

Vegetationslose Schotter- und Sandbank<br />

der Fließgewässer 10.873<br />

Kies- und Schottersteilwand 12.703<br />

Unbefestigte Straße 16.574<br />

Eichen-Ulmen-Eschen-Auwald 31.718<br />

Ruderalflur frischer Standorte mit offener<br />

Pioniervegetation, typischer Subtyp 36.463<br />

Stauden- und farndominierte Schlagflur 38.265<br />

Verzweigter Hügellandfluss 107.114<br />

Summe 304.869<br />

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